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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Medizin-Studium trotz Erkrankung?



GeZett
22.09.2003, 14:35
Hallo zusammen!

bei mir wurde eine chronische Hepatitis B festgestellt. Sehr wahrscheinlich handelt es sich um eine perinatal erworbene Hepatitis, da meine Mutter ebenfalls eine chronische Hepatitis B hat.
Zwar bin ich gesund, doch gelte ich als Virusträger.
Aus diesem Grund hat mich das Krankenhaus, wo ich als Zivi gearbeitet habe, sofort aus dem Pflegedienst genommen.
Jetzt weiss ich natürlich nicht, ob das Krankenhaus überreagiert hat, denn im Arztbrief heisst es, 'es ist von einer sehr geringen Virämie auszugehen', es bestehe keine Ansteckungsgefahr für Haushaltsangeörige und Sexualpartner.
Ich denke, dass das Medizinstudium aufgrund meiner Erkrankung mit erheblichen Problemen verbunden ist.
Sind Pflegepraktikum und Famulaturen überhaupt noch möglich? Oder gar eine Approbation gefährdet?
Hat diesbezüglich jemand schon Erfahrungen gemacht?
Soweit gibt es auch Hepatitis B postive Ärzte...

Naja, ich bin etwas verzweifelt und wäre für Antworten echt dankbar.

Ge

Engel2
22.09.2003, 17:23
Hallo GeZett,

also ich stand vor einiger Zeit vor dem gleichen Problem wie Du. Allerdings hat man dann bei mir zum Glück eine ausgeheilte Hepatitis B festgestellt. Mein Arzt sagte mir (noch bevor wir das Ergebnis kannten), dass ich bei einer chronischen Hep. B Probleme bezüglich des Studiums bekommen würde.
An deiner Stelle würde ich aber mal (da bei dir ja keine Ansteckungsgefahr besteht) bei dem zuständigen Gesundheitsamt deiner Stadt/Kreis anrufen und denen dein Problem schildern. Die müßten dir dort auf jeden Fall weiterhelfen können.

Gruß
Edith

GeZett
24.09.2003, 00:14
@Engel2

Vielen Dank für Deine Antwort.
Ich habe bereits vor einiger Zeit, die Bezirksregierung meiner
Gemeinde angeschrieben, die für die Erteilung der Approbation
zuständig ist.
Zitat: "...Eine Eingangsvoraussetzung für die Erteilung der
Approbation bzw. Berufserlaubnis als Arzt ist nach der
Bundesärzteordnung -BÄO- die nachgewiesene gesundheitliche
Eignung zur Ausübung des ärztlichen Berufes.
Als Nachweis ist eine ärztliche Bescheinigung vorzulegen mit
dem Inhalt, dass der Antragsteller nicht wegen eines körperlichen
Gebrechens oder wegen Schwäche seiner geistigen oder körperlichen
Kräfte oder wegen Sucht zur Ausübung des ärztlichen Berufes
unfähig oder ungeeignet ist.
Sollte Ihnen zum Zeitpunkt der Antragstellung ärztlicherseits
die gesundheitliche Eignung uneingeschränkt attestiert werden,
ist die Approbation als Arzt -bei Vorliegen der sonstigen
Voraussetzunge- zu erteilen. Anderenfalls könnte Ihnen eventuell
die Ausübung des ärztlichen Berufes im Rahmen einer Berufserlaubnis
ermöglicht werden.
Aufgrund der bei Ihnen diagnostizierten chronischen Erkrankung
ergeben sich berufliche Einschränkungen hinsichtlich invasiver
Eingriffe mit Infektionsmöglichkeiten. Dises Einschränkungen
können leider von hier nicht genauer spezifiziert werden."

Leider ist mir mit der Antwort der Bezirksregierung wenig geholfen,
weil alles ziemlich wage bleibt.

GeZett

Nico
24.09.2003, 08:00
Hallo GeZett

Versuch es doch mal bei der Ärztekammer deines Bundeslandes.

Was ist denn mit den Ärzten, die sich im Laufe ihres Berufslebens infizieren? - Die dürfen doch auch weiter als Arzt arbeiten, oder?

Gruß
Nico

Engel2
24.09.2003, 17:44
Hallo GeZett,

also mit dieser Auskunft kann man ja wohl wirklich nicht viel anfangen.
Was die Ärztekammer angeht, dort habe ich damals auch angerufen und die haben direkt gesagt, dass sie nicht dafür zuständig wären und haben mich an das Gesundheitsamt verwiesen.
Beim Gesundheitsamt hatte ich dann eine sehr nette Ärztin dran, die mich erst mal versuchte zu beruhigen und mir sagte, dass ich, sobald ich ein genaues Ergebnis hätte, dort vorbeikommen solle und sie würde mir dann mehr sagen können.
Also, trotz des Briefes von der Bezirksregierung, versuch es auf jeden Fall noch mal beim Gesundheitsamt.
Eigentlich kann ich mir auch nicht vorstellen, dass Du jetzt deswegen überhaupt nicht mehr Medizin studieren darfst. Wie Nico schon schreibt, gibt es schließlich auch Ärzte, die sich während ihres Berufslebens mit Hep. B infiziert haben und trotzdem noch tätig sind.

Gruß Edith