PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Tag 3: A55/B85 Antibiotikum bei Legionellen



Unregistriert
14.04.2016, 17:30
Ich glaube ja, die Expertenantwort "Makrolide" ist falsch!
Ich werd doch nicht munter drei verschiedene CYP3A4 Substrate zusammen geben? Ciprofloxacin + Rifampicin + Makrolide... Da sind doch viele Interaktionen zu erwarten! Und das Risiko der QT-Zeit-Verlängerung...
Also ist da vielleicht doch eher B, Tetrazykline richtig, oder?

Ich war leider so doof und hab weder A noch B, also betrifft es mich selber gar nicht....

Unregistriert
14.04.2016, 17:35
Markolide/Erythromycin werden über CYP3A4 verstoffwechselt. In der Frage steht explizit was zusammen mit Rifampicin zusammen gegeben werden kann. Rifampicin induziert CYP3A4 (alles laut doccheck). Also vielleicht doch lieber das Doxycyclin geben, auch wenn es eigentlich eher zweite Wahl ist?

Anti-MG
14.04.2016, 17:46
Ich würde auch Doxycyclin sagen....Gleiche Begründung und genau deshalb habe ich das auch angekreuzt

Unregistriert
14.04.2016, 17:54
Makrolide kann man aber in der Kombi mit Rifampicin bei Legionellen geben in schweren Fällen. Makrolide sind nur inzwischen 2.Wahl, aber möglich ist das durchaus....

Frisko
14.04.2016, 18:04
Doxy geht, habe ich auch angekreuzt. Ist aber wohl nicht erste Wahl und somit nicht "am Besten"...

Unregistriert
14.04.2016, 18:08
Doxy geht, habe ich auch angekreuzt. Ist aber wohl nicht erste Wahl und somit nicht "am Besten"...
Aber ist es zusammen mit Rifampicin (wie in der Frage angegeben) nicht besser als das Makrolid, das wahrscheinlich gar nicht wirken kann, weil es zu schnell metabolisiert wird?

Frisko
14.04.2016, 18:11
Weiß ich ganz ehrlich gesagt nicht....
Klingt auf jeden Fall schlüssig.

kwh80
14.04.2016, 18:37
Hier das Statement vom RKI:
"Nur Antibiotika mit einer guten intrazellulären Aufnahme sind gegen Legionellen wirksam. Bei der Behandlung der Legionellen-Pneumonie gilt heute Levofloxacin in maximaler Dosierung als das Mittel der Wahl. Die zusätzliche Gabe von Rifampicin wird nicht mehr empfohlen. Die Dauer der Therapie sollte bei immunkompetenten Patienten 5–10 Tage, bei abwehrgeschwächten Patienten bis zu 3 Wochen betragen. Neuere Makrolidantibiotika (z.B. Azithromyzin, Clarithromyzin) besitzen nach neueren in vitro Daten und Tierversuchen ebenfalls eine schnelle und bakterizide Wirkung. "

Von Doxy ist da gar keine Rede.

Anti-MG
14.04.2016, 19:36
Wenn allerdings di zusätzliche Gabe von Rifampicin nicht mehr empfohlen wird, halte ich die Frage auch für nicht ganz schlüssig...

Anja1988
14.04.2016, 19:56
@kwh80: Im nächsten Absatz folgt aber:

Bisher wurden bei Isolaten von Patienten oder aus Umweltproben keine Resistenzen gegen die therapeutisch eingesetzten Fluorchinolone, Makrolide, Tetrazykline oder Rifampicin gefunden.

Also werden Tetrazykline wohl eingesetzt

kwh80
14.04.2016, 20:27
Stimmt, hab ich überlesen... echt nicht eindeutig zu beantworten. Hab noch Folgendes dazu auf einer Unimed-Seite gefunden:

"Andere Mittel wurden auch erfolgreich eingesetzt wie Tetracyclin, Doxycyclin, Trimethoprim/Sulfamethoxazol. Mit neuen wirksameren Antibiotika kann heute die Legionellose in Monotherapie behandelt werden. Die Notwendigkeit einer Kombination mit Rifampicin, wie das in historischen anekdotischen Berichten als sinnvoll beschrieben wurde, gilt nur für die Kombination Erythromycin, jedoch nicht für die moderneren Makrolide bzw. Chinolone. Eine Kombination mit Rifampicin ist heute nur mehr dann angezeigt, wenn die Standardtherapie versagt."

Anti-MG
14.04.2016, 20:32
Ich finde die Frage anfechtbar...