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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : 2. Staatsexamen mit 47!



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Herbstzeitlose1
23.09.2003, 08:04
Ich habe gerade das 2. Staatsexamen gemacht und werde diese Woche 47!
Ich kann nur allen Mut machen, die sich überlegen, ob sie sich diesen Stress noch antun wollen oder können! Es geht!

Sweti
23.09.2003, 09:09
Hallo Karola,

herzlichen Glückwunsch !
Ich bin 26 und werde im Oktober auch in Lübeck anfangen, und hoffe sehr, daß es noch ein paar mehr Ältere gibt :-)
Wie war es bei dir in den ersten Semestern, hat alles gut geklappt ? Ich habe doch ein bißchen Bammel, weil das Abi schon ein paar Jahre her ist und ich in der Zwischenzeit nichts wiederholt habe...

viele Grüße.
Sweti.

Herbstzeitlose1
23.09.2003, 09:37
Es gibt jede Menge Oldies in Lübeck (nicht ganz so alt wie ich, aber um die dreißig schon), und nach den ersten etwas härteren Tagen, an denen man denkt, das Hirn ist eher ein Sieb, geht es wieder wie geschmiert, wirklich!! Habe auch keinem geblaubt, der mir das gesagt hat, aber es stimmt tatsächlich.

Heinz Wäscher
23.09.2003, 09:41
in Lübeck gibts halt fast nur alte Leute.... :-blush :-))

Sinaa
01.10.2003, 19:08
Hallo Karola, du machst mir richtig Mut. Ich bin auch bereits über 35 und möchte noch Medizin studieren. Alle um mich herum versuchen mir diesen langjährigen Traum auszureden, zu alt u.s.w. .. aber nachdem ich jetzt so viel positives gelesen habe werde ich es doch wagen. ;-)
Hast du schon eine Ahnung wie es mit den Berufsaussichten in diesem doch etwas fortgeschrittenen Alter ist? Hat man reale Chancen noch eine Stelle zu finden? Ich würde mich freuen wenn du mir da ein wenig Info geben könntest.
Ich wünsche dir weiterhin alles Gute.

lg Sina

Herbstzeitlose1
01.10.2003, 20:57
Hi Sina,

lass es dir auf KEINEN Fall ausreden, es ist alles sehr viel lockerer als man am Anfang denkt. Wenn du es nicht machst, bereust du es ewig.

Wegen er Berufsaussichten muss man sich, auch wenn man schon älter ist, nicht mehr und nicht weniger Sorgen machen als alle anderen. Den Nachteil des "fortgeschrittenen Alters" machen wir locker wett durch Lebenserfahrung. Hört sich abgedroschen an, ist aber so. Wir gehen mit den Patienten ganz anders um als die ganz Jungen, entscheiden viel mehr intuitiv und fühlen uns anders in die Patienten ein.

Ich habe NUR positive Erfahrungen gemacht, sowohl in den Famulaturen mit Patienten, Pflegepersonal und Ärzten, als auch mit den anderen Studis. In meiner Lerngruppe fürs 2. Examen waren zwei, die so alt sind wie mein Sohn, und ich bin fantastisch mit ihnen zurechtgekommen (und die mit mir).

Du kommst auch viel schneller ins Lernen wieder rein als du denkts.

Und du wirst staunen, wieviele Oldies es gibt!!!! Mach es!!!

Ciao!

Anita_P
17.10.2003, 11:45
Hallo an alle,
also ich muß sagen, Karolas Beitrag hat mich richtig aufgebaut.

Ich bin 36 und mache gerade das Fernabitur und weil mein Hirn, ob des ganzen Stoffes auch gerade mehr durchsiebt als es behalten will, bin ich schon wieder mal dabei dran zu zweifeln, ob ich vielleicht schon zu alt zum lernen bin, vielleicht zu viele graue Zellen schon abgestorben sind und wie ich es dann überhaupt schaffen soll, das ganze Wissen eines Medizinstudiums zu behalten, wenn ich schon schwierigkeiten habe Lateinvokabeln zu behalten.

Aber anhand Karola sehe ich, daß ich nicht die einzige Oma bin, die sich noch Lernstreß antut und dafür danke ich dir vielmals, Karola.

Anita

nightingale
17.10.2003, 21:17
Das Gehirn kann sich sehr gut wieder an das Lernen anpassen. Je mehr du lernst, um so besser funktioniert es letztendlich.

--->Denksport :-lesen

Raffaella
19.11.2003, 14:15
Vielen, Vielen Dank Karola,

sowas macht wirklich Mut! Ich bin ebenfalls schon 30, hab eine abgeschlossene Berufsausbildung (Rechtsanwältin) und eine geheime Leidenschaft: die Medizin.

Dazu kommt noch, dass ich in meinem jetztigen Job total unzufrieden bin. Medizin wollt ich immer schon machen, hab mich aber mit 24 davon abbringen lassen mit dem argument: "ich kann doch nicht nochmal von vorn anfangen..."

aber ich weiß, dass ärztin meine berufung ist. ich habe weniger angst vor der frage, ob ich es schaffen werde, als vor der reaktion meines umfeldes (verwandte, bekannte, etc.). Ist es nicht in unserer gesellschaft so, dass nur das Geldverdienen in Mindestzeit zählt? Ich hör sie schon reden: "Was?? jetzt bist du Anwältin und willst nochmal studieren? die armen Eltern..."

Wie finanzierst du eigentlich dein Studium? Ich meine (Studienbeihilfe - so heisst das in Österreich - od. sowas krigt man ja in unserem alter nicht mehr...

Jub
13.12.2003, 21:19
Hallöchen,

ich kann euch beruhigen ich habe mit knapp 33 angefangen und bin jetzt 40 und AIP.

Was das Studium angeht ist meiner Ansicht nach nicht das Alter sondern das Durchhaltevermögen entscheidend und dass man das Ziel in den Augen behält - auch wenn zwischendurch mal eine Frustphase kommt und man am liebsten alles hinschmeissen würde.

Witzig fand ich während des Studiums, dass gerade bei meinen Mitstudentinnen um die 30 so manche ein Kind bekommen hat und dann plötzich zu den Kursanmeldungen gleich ihren neuen Sprößling mitbrachten.

Viel Spaß
Jürgen

Raffaella
15.12.2003, 11:58
Hallo Jürgen,

Erzähl bitte deine Geschichte!
Was hast du vorher gemacht? Warum dann noch Medizin? Und wie ist das als 40-jähriger AIPler? Denkst du, dass du auch nachher noch einen Job bekommst? Hast du dein (spätes) Studium je bereut? Fragen über Fragen...

Jub
16.12.2003, 18:43
Hallo Raffaella,

da hast Du ja viele Fragen aufeinmal - ich sende Dir einfach eine Email dazu.

Grüßchen Jürgen

Sinaa
17.12.2003, 11:44
Hallo Jürgen,

mich würden deine Antworten auch interessieren und sicher auch einige andere. Warum lässt du uns nicht alle ein wenig teilhaben ;-)

lg Sina

micca
18.12.2003, 11:38
ja, mich auch.
hab mit 33 angefangen und waere also auch so um die 40 fertig...
nimmt dich dann noch einer ???
studium laeuft bis jetzt super und ich haenge mit disziplin und organisation die abi-frischlinge locker ab ;-)
also nicht aufgeben, patty !
liebe gruesse
micca

Jub
18.12.2003, 23:44
Alsogut oute ich mich eben und erzähle meine Geschichte... erinnert mich an so einen Fernsehfilm bei dem eine Selbsthilfegruppe von Alkoholikern in einer Runde sass und einer den Spruch sagen mussten - ich bin 30 und Alkoholiker... :-)

Was hast du vorher gemacht? Warum dann noch Medizin?
Habe zuerst eine Lehre im Metallbereich gemacht und anschließend ein Ingenieurstudium
Fachrichtung Medizintechnik abgeschlossen. Da ich die medizinischen Fächer dort immer am interessantesten fand, habe ich mir Gedacht warum eigentlich nicht noch Medizin studieren - gesagt getan - Auto verkauft - nebenbei rumgejobt - und so ging es dann bis zum PJ.

Und wie ist das als 40-jähriger AIPler? Habe das Glück, dass ich mich gut gehalten habe und noch wie 30 aussehe - so merkt keiner, dass ich quasi schon ein zittriger, alter, dementer Greis bin :-)

Normalerweise ist es im Krankenhaus auch keine so eine eindeutige Altersgruppe wie im Studium - da gibts Lernschwestern die sind um die 16 Jahre und Mitarbeiter die stehen kurz vor der Rente - also ein breites Spektrum an verschiedenen Personen, da fällst man um die 40 doch fast gar nicht auf.

Denkst du, dass du auch nachher noch einen Job bekommst?
Habe glücklicherweise gleich nach dem Studium zwei Zusagen bekommen - aber zur Zeit sieht es in diesem Bereich auch gut aus. Ich habe bis jetzt nicht feststellen können, daß man bei der Jobsuche Nachteile durch sein Alter hat - das liegt einfach daran daß man im allgemeinen eh nur einen Zeitvertrag bekommt - und dadurch ist das Alter auch zweitrangig... also meiner Ansicht nach entscheidet später letztendlich wie man sich so in der praktischen Tätigkeit anstellt. Aber als AIP hat man den Vorteil, dass man noch öfters doof Fragen darf ohne dabei schief angesehen zu werden - oder nicht immer so sehr schief angesehen zu werden - wie auch immer :-)

Hast du dein (spätes) Studium je bereut? Während des Studiums gab es zwischendurch schon öfters mal Momente wo ich dachte was hab ich mir da bloß angetan - aber das würde ich nicht vom Alter abhängig machen.

Wer es wirklich machen möchte sollte es einfach machen - was solls man kann ja eigentlich nur gewinnen - (auch wenn der Nachbar, der Milchmann, der Briefträger, die Mutter, der Vater, die kleine Schwester etc. einem abrät :-)

Also nur Mut....

Grüßchen Jürgen

Heinz Wäscher
19.12.2003, 10:45
Original geschrieben von Jub

(auch wenn der Nachbar, der Milchmann, der Briefträger, die Mutter, der Vater, die kleine Schwester etc. einem abrät :-)


*dickundfettunterstreich*

Sinaa
19.12.2003, 11:39
Das macht echt Mut Jürgen, du hast es vorgemacht, wenn man an sich glaubt und sich´s von anderen nicht ausreden lässt, kann man (fast) alles erreichen. :-top

lg Sina

hubertante
27.04.2005, 19:39
Liebe Karola!
Gott sei Dank - ich scheine doch nicht die Einzige zu sein :-)))
Ich bin 38 Jahre alt, meine Kinder sind 15 u. 10 Jahre alt und Mutti kann den Traum vom Medizinstudium nicht mehr länger unterdrücken.
An der Uniklinik in Düsseldorf habe ich nach dem Abitur (Schnitt mit 2,5 nicht spektakulär) eine Ausbildung zur Kinderkrankenschwester gemacht und habe mich seither durch das Gesundheitssystem gearbeitet, immer mit der Enttäuschung im Hinterkopf, nicht Medizin studiert zu haben. Zur Zeit bin ich als Praxismanagerin in eine orthopädischen Praxis tätig und habe heute meine Unterlagen für die Anmeldung zusammengetragen.
Aus famil. Gründen bin ich an die Studienorte Düsseldorf oder Köln gebunden.
Wie schätzt Du meine Chancen ein ?
Gibt es Möglichkeiten, die Chancen zu erhöhen ? (ein Sack voll sehr guter Zeugnisse hat sich im Laufe meines Lebens schon angesammelt)
Ich wäre Dir sehr dankbar für eine Antwort.
Liebe grüße, Birgit

hubertante
27.04.2005, 19:44
Liebe Sina!
Ich habe im Forum Deinen Beitrag gelesen und da er schon einige Jahre alt ist und ich in einer ähnlichen Situation bin, hätte ich gerne gewußt, ob Du Dein Studium tatsächlich angefangen hast.
Vielleicht hast Du Lust, mir zu antworten.
Liebe Grüße, Birgit

Herbstzeitlose1
28.04.2005, 09:39
Hallo Birgit,

was die Chancen auf einen Studienplatz angeht, habe ich im Moment absolut keinen Überblick, denn ich habe mein Studium ja schon ca. 1985 begonnen, habe dann, nach der Geburt meiner Kinder und der Scheidung, erstmal jahrelang ausgesetzt und bin erst vor ein paar Jahren wieder eingestiegen. Die Bedingungen waren für mich in den 80ern also völlig anders als jetzt, ich weiß nicht einmal, wie jetzt die Zulassungsvoraussetzungen sind. Aber so viele Jahre nach dem Abitur müsstest du doch eigentlich die allerbesten Chancen haben.

Tut mir Leid, dass ich dir nicht weiterhelfen kann, aber auf alle Fälle drücke ich dir die Daumen, dass es klappt mit dem Studienplatz. Und schon mal herzlichen Glückwunsch, dass du es überhaupt in Angriff nimmst. Es ist richtig! Ich habe gerade das PJ hinter mir, einen Teil davon habe ich in Malta gemacht, die Kinder hatte ich dabei, sie haben in Malta die Schule besucht und es war klasse!

Viel Glück! Und mach es auf alle Fälle!!
Karola