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Cove
21.04.2016, 13:10
Hey @ll,

wollte mal die Leute, die das Medizinstudium in Heidelberg und München kennen bitten ihre Erfahrungen hier zu schildern.

Das beide Unis im Bereich Humanmedizin einen top Ruf haben sollte klar sein, aber was steckt dahinter??? Wie bewertet ihr den vorklinischen und klinischen Teil beider Unis und für welche Uni würdet ihr Euch entscheiden und warum?

Es kommt mir wirklich nur auf die Qualität des Studium an den beiden Unis an (Stadtbewertung außen vor gelassen). Warum will jeder nach Heidelberg? Auch bei den Tauschangeboten sieht man, dass die meisten nach Heidelberg wollen.

Mit welchem Abschluss stehen wohl die Chasen besser für eine Top Facharztausbildung (renomierter Klinik, wo man vielleicht nicht so einfach rein kommt)?

Wer hat die Nase vorne, wenn auch nur leicht?

Bin dankbar für jeden konstruktiven Erfahrungswert, den ihr diesem Thread hinzufügt dankbar!

Beste Grüße,

Cove

Sternchenhase
21.04.2016, 14:00
Hallo Cove.

Es wäre schön, wenn du auch mal die Boardsuche benutzen würdest, anstatt den 9. Thread innerhalb von 20 Tagen zu eröffnen.

Schau mal hier (http://www.medi-learn.de/foren/showthread.php?t=56690&p=1917807&viewfull=1#post1917807). Du nimmst einfach einen bestehenden Thread, wenn möglich kein Leichenthread, und schreibst deine zum Thema passende Frage rein. Damit hat man dann nicht x Threads an unterschiedlichen Stellen und wenn jemand, wie du, etwas sucht, dann findet er es auch dort. Ganz einfach.

Zu deiner Ruf-Frage gab es indirekt schon eine Diskussion in einem deinem anderer Threads. Es ist Jacke wie Hose, wohin du gehst. Ein "Ruf" bezieht sich, gerade wenn man sich Rating-Portale wie bei "Zeit" ansieht, vor allem auch auf Publikationen und Forschungsgeschichten, mit denen du eigentlich nichts zu tun hast. Und bei Medizin sind alle Unis beliebt ;-).
Geh dahin, wo es dir gefällt, wie irgendjemand sagte, Arzt wird man an jeder Uni.

EVT
21.04.2016, 18:21
Wichtig ist, was du aus deinem Studienplatz machst. Noten, Studiendauer, Ausland, Famulaturen, Doktorarbeit, PJ...

München hat ein riesiges erstes Semester und einen Regelstudiengang. Heidelberg ist etwas anders, da gibts Module. Lies dir einfach die Beschreibungen mal durch.

Cove
21.04.2016, 20:21
Hey Leutz,

danke erstmal für Eure Antworten. Sorry, dass ich mich da so blöd anstelle aber ich habe noch nie ein Forum benutzt außer medi-learn und kenne daher auch nicht so gängigen Regeln. Ich habe die Suche schon öfters benutzt und z. B. Zweitstudium eingegeben und es wurde nichts gefunden..., obwohl es hier sicherlich Threads gibt, die über ein Zweistudium handeln.

Wie auch immer: Ich gebe Euch recht, dass prinzipiell jede Uni "gut" ist, da man ja wirklich sehr kämpfen muss, um überhaupt Medizin studieren zu dürfen. Allerdings könnt ihr mir nicht sagen, dass die Uni Jena, Gießen und Mainz (als Beispiel) gleich zu setzen sind mit München und Heidelberg.

Ich habe mir sowohl den Lehrplan von Heidelberg und auch von München angesehen und erkenne da keine großen Unterschiede, außer das München Semesterferien macht und die in Heidelberg nicht. Dafür spart man sich in Heidelberg 8 Monate Zeit an, um eine Promotion vorzubereiten. Ansonsten schreiben beide Unis Physikum, obwohl Heidelberg ja angeblich ein Modellstudiengang ist. Jedoch erkenne ich da nicht viel Unterschied zu München. (Vielleicht liegt es aber auch daran, dass ich aktuell auf der LMU Seite kein Vorlesungsplan für das gesamte Studium gefunden habe.) Lediglich die Veranstaltungen aus dem 2. und 4. Sem. kann man derzeit einsehen.

Es muss doch hier jemanden geben, der mir konkret sagen kann, welche Uni besser ist. Vielleicht formuliere ich mal anders, wo meint ihr wird es ein wenig einfacher sein, mit dem Stoff klar zu kommen und weniger Hetzerei zu haben? (vielleicht als wichtige Nebeninfo, ich werde mein Studium selbst finanzieren müssen und daher, wenn irgendwie möglich wenigstens einen 450 Euro regelmäßig machen.

Da ich bereits 27 Jahre alt bin und nicht vor habe Urlaubssemester zu nehmen, suche die für mich bessere Uni München oder Heidelberg. Ich will voran kommen und wenn alles gut läuft habe ich dann mit 39 Jahren meinen Facharzt. Ich werde das Studium sehr ernst nehmen und zielstrebig durchziehen. Die nächsten Jahre werden für mich ausschließlich folgendes beinhalten studieren, arbeiten, schlafen, studieren, arbeiten ... An Parties bzw. mein Studentenleben genießen ist mir nicht gelegen... Ich muss jetzt voran machen und frage mich, welche Uni dementsprechend für mich die bessere Wahl wäre. München oder Heidelberg? Was sagt ihr?

Ich bin wirklich dankbar für gutes Feedback!

Danke vorab @ll!

Cove :-)

Umbi
21.04.2016, 20:41
Allerdings könnt ihr mir nicht sagen, dass die Uni Jena, Gießen und Mainz (als Beispiel) gleich zu setzen sind mit München und Heidelberg.

Cove :-)

Doch, das wollen wir Dir gewissermaßen sagen.
Wie oben schon geschrieben, die "Arztausbildung" bekommst du an jeder medizinischen Fakultät - was du daraus machst, ist deine Sache. Man kann sich sicher überlegen, ob einem ein Modellstudiengang besser passt oder weniger, ob man sich mit 500 Leuten pro Semester noch wohlfühlen kann oder lieber mit deutlich weniger (z,B. Lübeck) studieren will...und ein bisschen helfen auch Rankings sofern sie solche Punkte wie Regelstudienzeit oder Betreuungsverhältnis mit erfassen.
Aber es ist schwer vorstellbar, dass ein Chefarzt bei den vorliegenden Bewerbungen großen Wert auf den Studienort legt.
Wenn Du gute Chancen bei begehrten Weiterbildungsstellen haben willst, heißen die Schlüsselwörter eher "abgeschlossene Promotion", "gute Noten", entsprechende Famulaturen bzw. PJ, bestenfalls genau dort, wo du dich später bewirbst, Vitamin B und ggf. Regelstudienzeit.

Migole
21.04.2016, 21:28
Tatsächlich kenne ich zufälligerweise sowohl eine Person, die in München und eine, die in Heidelberg angefangen haben und dann im Laufe der Vorklinik nach Bochum gekommen sind. Beide sind hier deutlich zufriedener. Das mag jemand anderem genau andersherum ergehen. Pauschalaussagen helfen dir nicht weiter und auch wenn es hier immer mal wieder als Thread auftaucht, gibt es in Deutschland immer noch keine Eliteunis an denen das Studium so viel toller ist. Ich war vorher in Köln (anderes Fach). Super tolle Exzellenz Uni bla bla, konnte man sich echt in der Pfeife rauchen :-D

Nurbanu
21.04.2016, 22:37
In München bist du länger unterwegs, weil die Stadt größer ist.
Die Fak. Mannheim hat einen Modellstudiengang, die Fak. Heidelberg einen (reformierten) Regelstudiengang. Auch das mit den Semesterferien stimmt nicht so ganz. Sonst hätte man keine Zeit für das KPP und für Famulaturen. Erstes und zweites Semester sind entzerrt, dafür finden in den Ferien Chemie und Physik statt. Was das Freisemester betrifft kannst du da vier Monate Famulatur durchziehen, dann hast du Semesterferien in der Klinik. Da bist du frei in deinem Vorgehen. Was du aber bedenken solltest ist die schriftliche Prüfung nach dem 10. Semester, für die lernen musst. Da geht Zeit von den 8 Monaten verloren.

SuperSonic
21.04.2016, 22:46
ich habe noch nie ein Forum benutzt außer medi-learn (...) Da ich bereits 27 Jahre alt bin (...)
Hmm...


Ich habe mir sowohl den Lehrplan von Heidelberg und auch von München angesehen und erkenne da keine großen Unterschiede, außer das München Semesterferien macht und die in Heidelberg nicht. Dafür spart man sich in Heidelberg 8 Monate Zeit an, um eine Promotion vorzubereiten.
Wer in München nach dem Physikum an der LMU weiterstudiert, hat mit Modul 6 ein verpflichtendes Projektsemester z. B. für eine Promotion oder ein Auslandsstudium.


Es muss doch hier jemanden geben, der mir konkret sagen kann, welche Uni besser ist.
Wohl kaum, siehe Vorposter.


Vielleicht formuliere ich mal anders, wo meint ihr wird es ein wenig einfacher sein, mit dem Stoff klar zu kommen und weniger Hetzerei zu haben? (vielleicht als wichtige Nebeninfo, ich werde mein Studium selbst finanzieren müssen und daher, wenn irgendwie möglich wenigstens einen 450 Euro regelmäßig machen.
Ich weiß nicht, wie es in Heidelberg ist, aber an der LMU wechseln die Stundenpläne nicht selten wöchentlich, so dass man idealerweise einen sehr flexiblen Job bräuchte (oder sich auf die Wochenenden beschränkt).

THawk
22.04.2016, 04:54
Da deine Universität wirklich später niemanden(!) interessiert und die Ausbildung sicher nicht zwingend mit großen (alten) Namen besser wird, du aber dein Studium selbst finanzieren willst solltest du dir vielleicht mehr Gedanken über Lebenshaltungskosten, Miete, Fahrtwege, Arbeitsangebote machen. Da wird München wahrscheinlich nicht sonderlich gut abschneiden. Zu Heidelberg kann ich zu wenig sagen. Und dein Vergleich mit Jena, Gießen und Mainz ist ein wenig... lustig / naiv.

Nessiemoo
22.04.2016, 08:03
Also, ich fand ja das Studieren in Heidelberg wirklich super und würde es auch immer wieder tun, mit München kenne ich mich nicht aus - die Wahrheit ist aber, auch wenn es die Wahl nicht leichter macht - Medizinstudium ist in Deutschland sehr einheitlich. Am Ende schreiben alle das Staatsexamen und wenn man auf impp die Ergebnisse anguckt, gibt es da auch keine weltbewegende Unterschiede. Die Curricula unterscheiden sich minimal, v.a in der Reihenfolge der Fächer (die Fächer sind aber alle inkl. Unterrichtsformen in Approbationsordnung vorgeschrieben).

- Sowohl München als auch Heidelberg sind wahnsinnig teuer, Heidelberg etwas weniger als München, aber auch da musst du damit rechnen, nicht unter 300 euro für die Miete zu zahlen, > 400 ist es realistischer.
- Es ist ok, die Uni nach dem Ruf zu wählen, man muss sich aber in klarem sein, dass - wie es alle! vor mir gesagt haben, es dir nicht so viel bringen wird außer Omis&Opis zu beeindrücken.
- Da Ruf nicht so viel bringt, und Curricula sind überall in DE sehr ähnlich, musst du andere, oft sehr subjektive Kriterien bedenken. Kleinstadt/Großstadt, kleine/große Jahrgänge Nähe zu Eltern/Freunde, spricht dich die Reihenfolge der Fächer an? Und natürlich v.a deine Chancen da reinzukommen. :)

froschbaum
22.04.2016, 09:36
Ohne jetzt den Großteil der Beiträge gelesen zu haben:

Wenn du dir dein Studium selbst finanzieren musst würde ich an deiner Stelle einen deutlich größeres Augenmerk auf die Lebenshaltungskosten in den einzelnen Städten richten.
Im Osten kannst du zum Teil von einem Betrag Leben, der in München nicht einmal deine Miete zahlt..

http://www.wg-gesucht.de/wg-zimmer-in-Muenchen.90.0.0.0.html
http://www.wg-gesucht.de/wg-zimmer-in-Rostock.115.0.0.0.html

Insbesondere wenn es dein Anliegen ist möglichst schnell voran zu kommen würde ich das mit berücksichtigen, je weniger Zeit für Arbeiten draufgeht desto besser.

Cove
22.04.2016, 13:42
Hallo, danke für Eure Beiträge... Vorhin hat jemand erwähnt, dass Famulaturen und Praktika wichtig sind. Kann man denn auch privat für sich weitere Praktika in z.B. Arztpraxen machen ohne das diese Pflicht sind. Machen das Praxisärzte in der Regel mit oder ist denen das zu risikoreich? Kann man hier eventuell auch eine Prakikumsvergütung erhalten???

Habe gelesen, dass man 4 Famulaturen machen muss, wovon ja eine seit 2015 im allgemeinmedizinischen Bereich sein muss, darf man denn theoretische die anderen beiden im gleichen Fachgebiet absolvieren oder muss man unterschiedliche Fachbereich wählen?

Neue Famulaturregelung:
- ein Monat in der ambulanten Krankenversorgung
- zwei Monate in einem Krankenhaus und

- ein Monat in der hausärztlichen Versorgung

Beteiligt an hausärztlicher Versorgung sind

niedergelassene Allgemeinärzte
niedergelassene Kinderärzte
niedergelassene Internisten ohne Schwerpunkt

Hierzu noch eine Frage: Was bedeutet ambulante Krankenversorgung? Dard das eine stink normale Praxis sein?

Darf man auch in einer privaten Praxis oder Krankenhaus seine Famulatur machen? Sprich keine kassenzulassung und Anwendung ausschließlich GOÄ?

Nurbanu
22.04.2016, 14:09
Deine Fragen werden in den Merkblättern zu Famulaturen von den LPAs beantwortet.

Ambulant heißt, dass der Patient Hallo und Tschüss sagt. Kann ein zweiter Monat beim Hausarzt sein oder bei einem FA in der Praxis oder in Ambulanzen von Kliniken, z.B. Notaufnahme, Radiologie im KH...

In der Fachwahl bist du frei. Du hast nur die Vorgaben a) Hausarzt b) ambulant und c) stationär.

THawk
22.04.2016, 14:37
Und eine Praktikumsvergütung kannst du im ambulanten Bereich vergessen. Es gibt sehr wenige Krankenhäuser, die so etwas anbieten (ich würde mal behaupten, dass es die sind die besonders um spätere Ärzte werben müssen).

Miss_H
22.04.2016, 18:49
@THawk: So pauschal kann man das nicht sagen. Ich habe in der Notaufnahme (ambulante Versorgung) eine normale Vergütung bekommen. Außerdem werden Hausarztfamulaturen auch besonders gefördert.

Cove
22.04.2016, 20:30
Hi Nessiemoo,

erstmal vielen Dank für Deine Antwort. Also meine Chancen stehen sehr gut wirklich frei zu wählen wo ich studieren will. Bin Zweitstudienbewerber mit einer Messzahl von 11 mit Sozialkriterium 4, allerdings eine 1.0er DS als nachrangiges Kriterium, wodurch voran vor den Wartezeitlern Sozialkriterium 4ern haben werde.

Was Familie angeht und Freunde ist mir klar, dass diese definitiv zurückstecken müssen. Familie ist nicht schlimm da ich keine Kinder etc. habe. Ich werde mich die nächsten Jahre absolut nur auf mein Studium konzentrieren, d.h. studieren und arbeiten... that's it... Auch bin ich kein Party Mensch... ich habe Sitzfleisch und suche für mich halt einfach die optimale Uni. Das München in einem Modul Promotion oder Ausland vorsieht, wusste ich nicht. Klar ich will promovieren aber angesichts meines Alters (27) und kaum Geld fällt Ausland flach...

Nachteil in Heidelberg empfinde ich, dass es keine Ferien gibt in denen man arbeiten kann und man schreibt wohl integrierte Klausuren, d.h. fächerübergreifende und das scheint schon schwerer zu sein, weil Du an einem Tag nicht nur Physik beherrschen musst, sondern evtl. Chemie gepaart mit Anatomie. Da ist mir stures auswendig lernen lieber und zwar pro Fach. Auch wenn es blöd für manchen klingt, aber mein Ziel ist es erstmal durch zu kommen durch Studium und zwar möglichst in den Regelstudienzeit, da ich wie gesagt schon 27 bin. Klappt alles bin ich mit 39 mit allem inkl. Facharzt fertig.

Trianna
22.04.2016, 20:37
Also 11 ist jetzt nicht wahnsinnig komfortabel als Messzahl.

Also steht für dich, trotz guter Überlegungen und Einwürfe, weiterhin nur MUC oder HD zur Auswahl?

Nurbanu
22.04.2016, 20:52
Die Integrierten bestehen aus Biochemie, Physiologie und Histologie. Jeder Fachbereich hält seine eigenen Vorlesungen und stellt seine Fragen, Transferleistung zwischen den Fächern musst du nicht erbringen. Sinnvoll und nützlich ist die Integrierte auf alle Fälle, da alles miteinander verzahnt ist und es leichter ist ein Thema in seiner Gänze zu verstehen.

Cove
22.04.2016, 21:40
Hi Trianna,

Frankfurt wäre noch eine andere Lösung neben HD und MUC. Allerdings habe ich zu Frankfurt eher schlechtes gelesen. Und auch im Lokalranking von medi-learn wird Frankfurt mit am schlechtesten bewertet.

Nachteil FFM ich würde 1,5 Std, pro Strecke pendeln... Weiß einfach nicht wie ich mich entscheiden soll ;-(

Solara
23.04.2016, 00:06
Für die Uni, wo du am besten und günstigsten Wohnraum findest und wo du leicht Jobs findest, die gut bezahlt sind. Und natürlich, wo du am wahrscheinlichsten einen Platz bekommst, nicht dass ich da der Fschmann für Zweitstudienbewerber bin, aber wenn mich nicht alles täuscht, ist dir ein Platz nicht per se sicher ...