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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Hyperkaliämie



MoritzWagner
25.04.2016, 20:47
Hallo liebe Forenmitglieder,

ich habe ein Problem beim Verständnis der Hyperkaliämie. Warum wird die Zelle depolarisiert obwohl ich AUßEN eine höhere Menge von positiven Ladungen habe??? Wenn ich außen mehr K+ habe ändert sich mit der Nernstgleichung das Ruhepotential der Zelle ins positivere, was doch bedeutet, dass eine Depolarisation nun einfacher erfolgt bzw. die eben genannten Kanäle sich öffnen können, Na+ einströmt und ein Kreis entsteht, der die Zelle "ständig depolarisiert, "positiver innen" lässt.

Doch wie kann das sein?? Wenn ich außen mehr Kalium habe, sprich die Hyperkaliäme, sind außen ja mehr positive Ladungen vorhanden. Das heißt, der Unterschied zwischen dem schon negativeren INNEREN und dem positiveren ÄUßEREN würde noch mehr wachsen. Die Kanäle würden sich nun doch erst recht nicht öffnen????????

Kommt es nun wenn man mehr Kalium außen hat (statt 4 mmol z.b. 8 mmol), zur Difussion desselben nach Innen wegen dem elektrischen Gradienten? Dies würde das innere ja positiver machen und zum oben beschriebenen Öffnen der Kanäle und zur Depolarisation führen. Ansonsten kann ich mir nicht erklären wie ein AUßEN erhöhtes Kalium zum Depolarisieren einer Zelle (also zum "positiv-werden" innen und Öffnen der spannungsgesteuerten Kanäle führen kann.

Eine ausführlichere Frage habe ich hier schon in einem anderen Topic gepostet, für alle die darüber hinaus Zeit haben mir zu helfen :))) http://www.medi-learn.de/foren/showthread.php?t=94606&p=1925883#post1925883

Danke für eure Antworten,

LG Moritz

grundewelle
03.05.2016, 15:06
Hi, es geht nicht nur um die Nettoverteilung der Ionen.
Wie schon gesagt hast du ja anfangs außen mehr Kaliumionen als normal. Durch diese Umverteilung wird der chemische gradient gehemmt und weniger Kaliumionen haben "das Bedürfnis" nach extrazellulär zu gelangen, sprich es verbleiben mehr Kaliumionen in der Zelle.

Dadurch wird das innere der Zellmembran positiver. Anfänglich lässt sich dann eine leicht gesteigerte Inotropie beobachten, da die Zelle leicht depolarisiert und somit leichter zu erregen ist.
Bei der schweren Hyperkaliämie kann die Zelle nicht mehr negativer als ca. -40mV bis -60mV repolarisieren, da bei diesen Verhältnissen die spannungsabhängigen Na+-Kanäle nicht mehr öffnen können. Die Zelle ist quasi in der Refraktärzeit gelockt.