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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Medizinstudium mit Kind?



Vinata
28.04.2016, 15:23
Zu der Überschrift muss man eigentlich nicht mehr viel hinzufügen.
Gibt es hier Erfahrungen? Ist es machbar? Was wären eure Tipps und Tricks im Alltag?
Ich würde zB planen so viele Vorlesungen wie möglich zu besuchen, um abends dann mehr Zeit zuhause zu haben. In Frankfurt liegen die Vorlesungen eh mitten am Tag, wenn die Motte in der Kita wäre.
Bin dankbar über eure Erfahrungsberichte.

Sternchenhase
28.04.2016, 15:30
Vorneweg- ich habe kein Kind.
Hauptproblem sind nicht die Vorlesungen (die sind freiwillig), sondern die verpflichtenden Praktika und Seminare.

Ich habe es nur bei zwei Leuten (Marburg & Regensburg) mitbekommen, und bei beiden waren die Unis sehr entgegenkommend, sie durften ihre Gruppenzugehörigkeit frei wählen, sodass es ihnen in den Zeitplan gepasst hat. Eine der beiden hat ihr Baby während des Studiums bekommen, und konnte nach Absprache mit den Profs ihre Prüfungen ohne Fehlversuche splitten und verschieben.

Viel Glück :-)

Vinata
28.04.2016, 15:35
So wie man mir im Dakanat sagte, würde man den Eltern unter den Studenten auch entgegen kommen was die Kurswahl angeht.
Das mit den Vorlesungen bezog sich auch mehr darauf, dass ich dann eben Zuhause weniger tun muss, weil ich quasi in der Uni gelernt habe. In Frankfurt liegen die meistens so dass sie zwischen zwei Kursen sind und somit lohnt es sich für mich nicht wirklich die Vorlesung ausfallen zu lassen. Ob ich dann allerdings an Tagen wo sonst gar nichts ist extra für ne Vorlesung hin fahren würde, bezweifel ich doch etwas... :-)

Sternchenhase
28.04.2016, 15:46
Das mit den Vorlesungen bezog sich auch mehr darauf, dass ich dann eben Zuhause weniger tun muss, weil ich quasi in der Uni gelernt habe.
Ein wenig OT, aber... ich würde ehrlich gesagt nicht unbedingt damit rechnen, dass man durch Anwesenheit in den Vorlesungen weniger zuhause lernen muss, da das Stoffpensum nicht gerade wenig ist (zumindest im Vergleich zur Schule).
Gibt natürlich immer solche Vorlesungsmenschen, ich persönlich gehöre nicht dazu :-oopss.
Aber das klingt doch schon gut :-).

Arrhythmie
29.04.2016, 07:54
Ein wenig OT, aber... ich würde ehrlich gesagt nicht unbedingt damit rechnen, dass man durch Anwesenheit in den Vorlesungen weniger zuhause lernen muss, da das Stoffpensum nicht gerade wenig ist (zumindest im Vergleich zur Schule).
Gibt natürlich immer solche Vorlesungsmenschen, ich persönlich gehöre nicht dazu :-oopss.
Aber das klingt doch schon gut :-).

Das würde ich gerne so unterstreichen. Ich persönlich kenne niemanden der in die VL geht und Zuhause nichts mehr tun muss.
Manche Leute müssen dann vielleicht etwas weniger tun (sind meist die, die sowieso ziemlich gut sind), aber in aller Regel hat man immer noch genug Arbeit. Oft ist es so, man sitzt in der VL, versteht nichts und darf es dann alles Zuhause nochmal stundenlang nacharbeiten. Das wird idR auch erwartet. Aber gut, hängt natürlich auch von der Qualität der VL ab...

Ich kenne mehrere Mütter. Die meisten studieren nicht (mehr) in Regelstudienzeit, haben Semester gesplittet.

Dergenthiner
29.04.2016, 10:59
Ich will hier niemanden abschrecken, ich habe auch Kinder und werde trotzdem studieren. Eine gute Freundin von mir hatte zwei kleine Kinder und sie fand es unheimlich schwer noch Zeit für die Kleinen zu finden. Auch zu hause, war sie entweder so müde, dass sie keine Lust hatte mir ihren Kindern zu spielen oder sie musste sich zurückziehen um in Ruhe zu lernen.Ihre Mutter hat im Prinzip ihre Aufgaben was Kinder und Haushalt betrifft übernommen und ihr Mann hat auch geholfen wo er nur konnte. Also wie gesagt ich habe mich schon darauf eingestellt, dass ich wenig Zeit für meine Kinder haben werde und dass man halt nicht so sensibel in dieser Hinsicht sein darf.

Migole
29.04.2016, 11:47
Ich kenne zwei Mütter von jüngeren Kindern, die bereits innerhalb des ersten Semesters aufgehört haben und zwei, die schon in ihrem 3. oder 4. Vorklinikjahr sind. Eine ist in meinem Semester und schlägt sich bisher ganz gut aber es sind ja auch noch ein paar Kurse bis zum Physikum. Das Hauptproblem scheint oft zu sein, dass die Väter sehr lange arbeiten/die Großeltern selber noch arbeiten und die Kinder schlecht von 7 bis teilweise 18-20 uhr im Kindergarten/Krippe sein können.

Ich möchte nicht sagen "lass es" aber du solltest ein seht gutes Netz an Verwandtschaft haben und es darf dich nicht zu sehr mitnehmen, wenn du dein Kind nicht so oft siehst unter der Woche oder wenn du hinter deinen Kommilitonen zurück bleibst. Wenn das alles für dich klar geht, dann nur zu :)

roxolana
29.04.2016, 14:17
Ich studiere seit 5 Jahren mit Kind und habe gerade das Staatsexamen geschrieben. Ich empfand es insgesamt als relativ unstressig, habe auch ziemlich viele Vorlesungen besucht und musste natürlich trotzdem noch zuhause viel lernen. Aber so ist es nun mal im Studium. Und ganz ehrlich, im Vergleich zum Job hat man im Studium deutlich mehr Zeit und ist wesentlich flexibler. Ich habe schon etwas Horror vor dem PJ und dem Berufseinstieg...

fMRI
30.04.2016, 00:23
Ich will hier niemanden abschrecken, ich habe auch Kinder und werde trotzdem studieren. Eine gute Freundin von mir hatte zwei kleine Kinder und sie fand es unheimlich schwer noch Zeit für die Kleinen zu finden. Auch zu hause, war sie entweder so müde, dass sie keine Lust hatte mir ihren Kindern zu spielen oder sie musste sich zurückziehen um in Ruhe zu lernen.Ihre Mutter hat im Prinzip ihre Aufgaben was Kinder und Haushalt betrifft übernommen und ihr Mann hat auch geholfen wo er nur konnte. Also wie gesagt ich habe mich schon darauf eingestellt, dass ich wenig Zeit für meine Kinder haben werde und dass man halt nicht so sensibel in dieser Hinsicht sein darf.

Hi Dergenthiner
Der Satz "ich will niemanden abschrecken..." -- war hoffentlich nicht Ernst gemeint.

An alle anderen: Willkommen im echten Leben, mit einer Assistenzarztstelle etc. hat man definitiv *weniger* Zeit.
So wenige Stunden und so viel Freiheit sich Zeit einteilen zu können wie im Studium gibt es später kaum. Wenn, dann nur in Teilzeitarbeit (entspricht so ungefähr "nicht der Regel(studienzeit)")...

Nurbanu
30.04.2016, 08:48
Die Mütter, von denen ich weiß, sind bis auf eine außerhalb der Regelstudienzeit. Bei der einen hat die Mutter das Kind die ganze Zeit über, Kind ist also vornehmlich bei der Oma. Die, die kein soziales/familiäres Netz haben oder bei denen es aus welchen Gründen auch nicht voll genutzt werden kann, sind darüber.

Miss_H
30.04.2016, 09:19
Ist es denn schlimm nicht in Regelstudienzeit zu sein. Es gibt einige die das Physikum erst im zweiten Anlauf packen. Und es gibt noch mehr Leute die vor dem Examen ein Lernsemester einlegen. Es ist nicht schlimm länger zu studieren.

Arrhythmie
30.04.2016, 09:51
Es sagt ja niemand dass es schlimm ist. War ja ohne Wertung. Ich kenne halt bisher nur Mütter über Regelstudienzeit. Finde schon dass man bedenken sollte, dass dies eben ein mögliches Szenario ist.

Ich selber möchte gerne allein schon aufgrund meines Alters nicht unbedingt von Anfang an bzw. schon in der Vorklinik über die Regelstudienzeit kommen. Es kommt auch noch die Dr. Arbeit etc... Also noch genug Gelegenheiten für das ein oder andere Semester länger.

PrinzessinAmygdala
30.04.2016, 22:27
Bei uns studieren auch mehrere mit Kind. Es wird auf jeden Fall deutlich, dass Alleinerziehende es schwerer haben. Man muss sich eben auch gut organisieren können. Dazu gehört nicht nur ein gutes familiäres Netzwerk, sondern auch eine ordentliche Zeiteinteilung. Bei uns ist das praktische, dass ein Teil der Vorlesungen zum streamen angeboten wird.

Julia_
08.05.2016, 18:41
Ich studiere alleinerziehend mit Kind, es klappt. Auch wenn ich in fast Panischer angst immer alles vorlerne und dann ne Woche oder so vorher mit dem Stoff durch bin (alles kann man eh nicht lerne, mein ziel ist es immer locker zu bestehen, auf feinheiten verzichte ich). Im April war meine Tochter ganze 8 Tage à 5-6 Stunden bei den Tageseltern, weil entweder die oder meine Tochter krank waren. Ich freue mich auf die Kita-Zeit!
Ich bin auch ausserhalb der Regelstudienzeit, erst Übelkeit, dann vorzeitige wehen, dann freiwillig genommene Elternzeit. Laut Studiendekanat gilt die doppelte Regelstudienzeit für Mütter, ich weiß nicht wie es woanders ist.

Dergenthiner
09.05.2016, 16:50
Hallo Julia, mein Respekt erstmal! In welchem Semester bist du und wie lange lernst du am Tag durchschnittlich? Lernst du auch am WE oder am WE soll es für dich nur "Familientag" sein?