PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Alternativen zu Medizin



Seiten : [1] 2

Slumdog_Skillionaire
07.05.2016, 23:08
Hallo,

da ein Studienplatz für Medizin auf keinen Fall sicher ist mache ich mir schon seit einiger Zeit Gedanken um einen Plan B.
Leider bin ich bisher nur auf Studiengänge gestoßen, die einen entscheidenden Haken haben:

Pharmazie: Nach dem Studium mit größter Wahrscheinlichkeit in Offizin arbeiten/Büroarbeit in Industrie

Biologie/Biochemie/Mol. Med./Life Science, usw.: Riesige Konkurrenz, Arbeitgeber bevorzugen Ärzte, Pharmazeuten, Chemiker

Chemie: extrem langer Weg zur Promovierung, Hauptfelder sind Werkstoff- Lebensmittelbranche --> wenig Bezug zu Medizin

Fallen euch noch weitere Alternativen ein?
Ich würde mich sehr über Vorschläge freuen.

Heerestorte
07.05.2016, 23:23
Plan B um in der Medizin/medizinnah zu bleiben, oder wie soll ich das verstehen?

ehemaliger User_10072016-1
07.05.2016, 23:29
Aha, Nachteil bei Chemie ist ein "extrem langer Weg" zum Doktortitel. Du willst auch nur das eine, oder?:-oopss

R4nd0m
07.05.2016, 23:35
Biotechnologie, Bio-Informatik, Medizinische Informatik, Medizinische Physik, Public Health / Öffentliches Gesundheitswesen, Medizintechnik, Medizinethik, Epideminologie, ...


Ergo: Was gefällt Dir denn am ehesten parallel zur Medizin? BWL? Informatik? Ingenieurwissenschaften? Physik? Philosophie? Sozialwissenschaften?

Es gibt quasi endlos viele Kombinationsmöglichkeiten..,

Heerestorte
07.05.2016, 23:38
Oder man macht einfach eine Ausbildung im med. Bereich und arbeitet dann im KH...
Oder 7 Jahre warten.

Umbi
07.05.2016, 23:39
Hallo,
es gibt ja eine Menge Studiengänge rund ums Gesundheitswesen.
Deine Ideen sind alle sehr naturwissenschaftlich - ich nehme an, in diese Richtung soll es dann auch gehen?
Ich mache einfach mal ein Brainstorming, auch wenn dich davon jetzt bestimmt nicht alles anspricht:

-Zahnmedizin
-Ökotrophologie und damit in Richtung Ernährungsberatung gehen
-Psychologie mit klinischer/neuropsychologischer Ausrichtung, ggf. mit anschl. Psychotherapieausbildung
-Medizintechnik
-Klinische Linguistik (geht jobmäßig dann in den Bereich Logopädie)
-Public Health/Gesundheitswissenschaften/Gesundheitsmanagement
-Rettungsingenieurwesen (TH Köln)
-Pflegewissenschaften (dual mit Pflegeausbildung)
-Anthropologie mit Schwerpunktlegung auf biologische/forensische A.
-Gesundheitsökonomie (gibt es auch als duales Studium)
-Hebammenwesen (HS Fulda)
-Health Communication (Uni Bielefeld)
-Medizininformatik

Ansonsten stellt sich noch die Frage, ob es zwingend ein Studium sein muss oder ob auch eine interessante Ausbildung mit guten Weiterbildungsmöglichkeiten in Frage käme.

nie
07.05.2016, 23:51
Aha, Nachteil bei Chemie ist ein "extrem langer Weg" zum Doktortitel. Du willst auch nur das eine, oder?:-oopss

....

Als unpromovierter Chemiker steht man auf dem Arbeitsmarkt nicht besonders gut da. Um gute Jobchancen zu haben ist in dieser Fachrichtung der Doktortitel quasi Pflicht.
Da finde ich es durchaus legitim darüber nachzudenken, ob man wirklich ein Studium aufnehmen will, dass einem 5 oder mehr Jahre Promotion beschert.

ehemaliger User_10072016-1
08.05.2016, 00:31
Ich glaube dir das mal, und entschuldige mich. Viele von uns Medizinern sind da auch nicht besser.

Arrhythmie
08.05.2016, 00:36
Meiner Meinung nach gibt es da keine wirkliche Alternative. (Gesetz des Falles man hat schon immer ein Auge auf Medizin geworfen) Ist nur meine persönliche Erfahrung. Wer wirklich Arzt werden will wird mit was anderem "medizinnahem" auch nicht glücklich.

Und ansonsten würde ich persönlich Abstand nehmen von allen neumodisch klingenden Studiengängen die gerade wie Pilze aus dem Boden schießen. (Egal jetzt ob im medizinischen Bereich oder bei "irgendwas mit Medien" oder in der Wirtschaft)

Der Arbeitsmarkt wird nicht unbedingt besser und wenn man dann nach 5 Jahren Studium aus seiner Wolke "aufwacht" und man merkt, dass man nicht die einzige Blume im Garten Eden ist, dann kann sich so manches schnell als Albtraum herausstellen.

Just my 2 cents.

Slumdog_Skillionaire
08.05.2016, 00:48
Das ist doch schonmal einiges an Ideen, vielen Dank :)
Und ja, es soll in eine (wenn möglich) medizinnahe, naturwissenschaftliche Richtung gehn.

Was die "neumodischen" Studiengänge betrifft, ich bin nur ein Schüler der gerade sein Abi macht und habe natürlich keine Ahnung wie die Lage nach dem Studium tatsächlich aussieht.
Es wirkt allerdings ziemlich abschreckend, wenn man in jedem Internetforum/vielen Artikeln auf Warnungen vor eben diesen Studiengängen stößt, da man sich (was den Arbeitsmarkt betrifft) auf dünnem Eis bewegt.

Arrhythmie
08.05.2016, 00:54
Es wirkt allerdings ziemlich abschreckend, wenn man in jedem Internetforum/vielen Artikeln auf Warnungen vor eben diesen Studiengängen stößt, da man sich (was den Arbeitsmarkt betrifft) auf dünnem Eis bewegt.

Dann regt es hoffentlich dazu an, sich Gedanken darüber zu machen... Was nie schadet. Die Warnungen haben ihre Existenzberechtigung.

Migole
08.05.2016, 01:31
Ich würde ebenfalls von allem in Richtung Naturwissenschaften und "Ableger" (a la MolMed und co.) abraten. Erstens ist Forschung lange nicht so toll und spannend, wie man es sich als Laie vorstellt und zweitens existieren faktisch kaum Jobs für diese Qualifikationen. An der Uni eigentlich nur die Professur (alles darunter sind kurze Zeitverträge für einen Hungerlohn) und in der Wirtschaft ein paar Schreibtischjobs (von einigen Ausnahmen mal abgesehen). Wenn man wirklich ins Labor will, würde ich immer zur TA oder Laborantenausbildung raten. Denn das sind die, die wirklich noch an der Bench stehen und dafür auch noch bezahlt werden.

Auch solche Dinge wie Gesundheitsökonomie würde ich eher mit einer Prise Salz betrachten. So viele Stellen gibt es für die nämlich nicht.

Du solltest zudem bedenken, dass du mit einem Studienabschluss unter Umständen niemals in D Medizin studieren kannst.
Eine Medizinnahe Ausbildung hat im Gegensatz dazu in der Regel ein festes Berufsbild und damit auch tatsächliche Einstellungschancen. Da gibt es ja wirklich viel, begonnen beim klassischen Pfleger über Rettungsdienst, Laboranten, TA (da gibt es ja alleine schon diverse verschiedene), Physio-/Ergotherapie, Logopädie, Zahntechnik, Orthoptistik ...

Aber was wohl am relevantesten ist: Gibt es für dich wirklich eine Alternative zur Medizin? Ich war mir nach dem Abi nicht sicher, ob ich wirklich den Patientenkontakt möchte und habe ein Biostudium angefangen. Medizin hat mich aber nie losgelassen und mit der Zeit wurde ich regelrecht mies gelaunt und eifersüchtig gegenüber anderen, die es studiert haben. Zum Glück war mein Abi gut genug und ich musste mich nicht auch noch über die verschenkte Wartezeit ärgern. Trotzdem sind das vier Jahre, die ich schon weiter sein könnte, wenn ich mir damals schon eingestanden hätte, dass es eigentlich keine Alternative gibt.

Derdo
08.05.2016, 03:03
Verstehe nicht ganz, wie Leute hier antworten ohne überhaupt zu wissen, was dem TE an Medizin überhaupt gefällt.

Beantworte mal diese Frage.

davo
08.05.2016, 07:39
Der Plan B ist Österreich oder Osteuropa. Der Plan C die Wartezeitquote.

Sternchenhase
08.05.2016, 09:15
Verstehe nicht ganz, wie Leute hier antworten ohne überhaupt zu wissen, was dem TE an Medizin überhaupt gefällt.

Beantworte mal diese Frage.
Dieses Wissen ist für die Fragestelleung nicht relevant oder Voraussetzung, um antworten zu können.
Manchmal kann man auch nicht exakt festlegen, warum Medizin.

Philip_MHH
08.05.2016, 09:15
Volle Zustimmung davo. Am Ende studierst du was "nahes " und ärgerst dich danach, dass du immerfort 13 Wartesemester hast. Weitere Alternative eventuell über die Bundeswehr ? Aber da sind hier andere die sich damit besser auskennen ob es in Frage käme. Bzw. ob du das willst.

Slumdog_Skillionaire
08.05.2016, 09:22
Beantworte mal diese Frage.

Was mir besonders gefällt ist, dass man das Wissen direkt am Patienten anwenden kann (mehr als nur Beratung). Auch, dass sich die Chemie-/Physik-/Biokenntnisse größtenteils auf medizinrelevante Themen beschränken.
Vorallem in Bio und Physik gibt es viele andereThemen, die mich wenig bis garnicht interessieren.


Ausbildungen bin ich eig garnicht abgeneigt, welche Form von Weiterbildung gibt es denn für z.b. MTAs?

R4nd0m
08.05.2016, 09:31
Wenn ich heute <20 wäre, würde ich in Deiner Situation eine Berufsausbildung vorziehen.

Gründe:
Wartesemester sammeln
Grundlage für guten Nebenjob während des Studiums legen
Geld verdienen
Berufserfahrung sammeln
Späteres Interesse für eine best. ärztliche Fachrichtung besser einschätzen können
Besser auf die Vorklinik vorbereitet sein, dadurch mehr Zeit, z.B. für Geld verdienen haben
(...) usw.

Info's zu so grundlegenden Sachen wie Weiterbildungsmöglichkeiten für MTA's solltest Du Dir allerdings selbst beschaffen können. Wir können Dir hier schließlich nicht Alles vorkauen ... ;-)

Slumdog_Skillionaire
08.05.2016, 09:46
Ja stimmt das könnte ich auch selbst machen :D
Aber danke schonmal für die Argumente und generell alle Antworten :).

ehemaliger User_10072016-1
08.05.2016, 11:50
Falls noch nicht vorgeschlagen worden ist: Molekularmedizin ist auch ganz nett. Biomedizin ebenso, aber da ist es recht schwierig reinzukommen.