Diuretika-Doping

[Rico]

Habe grade mit einiger Überraschung festgestelt, daß diverse Diuretika (Furosemid, Mannitol,...) als Dopingmittel eingestuft und bei entsprechenden Sportlern verboten sind.

Jetzt frag ich mich, was denn der leistungssteigernde Effekt von Diuretika ist (außer daß der Sprinter schneller läuft, weil er dringend auf die Toilette muß :-D)?

[Heinz Wäscher]

zB bei Kampfsportarten kann man mit Hilfe von Diuretika schnell ma eben sein Gewicht reduzieren und sich somit in eine leichtere Gewichtsklasse mogeln

[Hellequin]

Eventuell verfälscht es ja die Ergebnisse vom Dopingtest :-???

Weil die angegebene Wirkungen und Nebenwirkungen
hören sich nicht unbedingt leistungssteigernd an.

[Hellequin]

Hab was im Internet gefunden:

http://www.uni-leipzig.de/~vetppt/pdfs/doping.pdf

Seite 7 / untere Hälfte

Bezieht sich zwar auf Pferde, aber hört sich schlüssig an :-)

[hottentotte]

Hab grad heut in der Zeitung was gelesen von einer Turnerin? die Furosemid zur Gewichtsreduktion eingesetzt hat. Geht also anscheinend um´s Gewicht.
MFG
/hottentotte

[Rico]

Aha.
Das macht Sinn.

Danke für die Antworten. :-)

[hottentotte]

@ Rico
war übrigens der Sportteil vom Schwäbischen Tagblatt, das liegt doch sicher irgenwo bei dir auf Station rum oder? ;-)
/hottentotte

[Missfitness]

hallo ihr lieben im forum

diuretika stehen deshalb auf der doping-liste...
weil sie gerne bei uns im bodybuilding und fitness-sport
verwendet werden.
auf der bühne kommt es in erster linie darauf an so wenig wie möglich wasser unter der haut zu haben um die härte und definition der muskulatur besser zu sehn....deshalb sind verschiedene diuretika sehr beliebt:))..
natürlich nimmt sie offiziell niemand!!! :-))

wünsche dem ganzen forum ein schönes wochenende...

liebe grüsse
trix

[Lava]

Das wird auch oft bei Skispringern gemacht. Also nicht oft, aber da kommt es vor. Die müssen ja auch möglichst wenig wiegen.

[milz]

Demnächst wird auch Cannabis generell als Dopingmittel eingestuft, wenn ich diesen Artikel (http://www.espace.ch/medien/archiv/details.asp?vID=359437&newspaper=bz) richtig verstehe.
Wie es zur Annahme eines "dopenden Effekts" kommt, entzieht sich leider meiner Kenntnis. Dachte eigentlich auch immer, daß Kiffen dumm und faul macht. ;-)

[Weedman82]

Original geschrieben von milz
Demnächst wird auch Cannabis generell als Dopingmittel eingestuft, wenn ich diesen Artikel richtig verstehe.
Wie es zur Annahme eines "dopenden Effekts" kommt, entzieht sich leider meiner Kenntnis. Dachte eigentlich auch immer, daß Kiffen dumm und faul macht. ;-) 3

In Deutschland steht Cannabis glaub ich schon auf der Dopingliste...

Weiss zwar auch nicht wie das mit dem Dopingeffekt sein soll, doch ich weiss das ich und meine Mannschaft (American Football) schon vor zwei Jahren in Deutschland auf THC im Urin getestet wurden.

Der Artikel den du verlinkt hast bezieht sich ja nur auf die Schweiz...

[Rugger]

Original geschrieben von milz
Wie es zur Annahme eines "dopenden Effekts" kommt, entzieht sich leider meiner Kenntnis. Dachte eigentlich auch immer, daß Kiffen dumm und faul macht. Als sie mal diesen kiffenden Snowboarder (ja, genau, den einen! ;-) ) bei Olympia erwischt haben, hieß es, daß es Doping sei, da ein Joint nach dem Wettbewerb helfen würde, sich besser zu entspannen und somit ein Wettbewerbsvorteil am nächsten Tag resultieren würde...
Naja, aber was soll man erwarten, wenn z.B. sieht, was so in den USA passiert, wo allem Anschein nach die Top- Leichtathleten von ihrem eigenen Verband gedeckt werden...

R.

[milz]

Original geschrieben von Weedman82
Der Artikel den du verlinkt hast bezieht sich ja nur auf die Schweiz...
Ja, da steht aber drin:

Der Dachverband Swiss Olympic wird ihnen die neue, ab 1. Januar 2004 geltende internationale Dopingliste der Welt-Antidopingagentur Wada weiterleiten. Dass Koffein nicht mehr auf dieser für alle Länder verbindlichen Liste steht, wird voraussehbar keine hohen Wellen werfen. Hingegen, und das ist die zweite wichtige Änderung, wird Cannabis ab nächstem Jahr zu den verbotenen Substanzen gehören.

[milz]

Soso, der Alexander Walke ist also auch kriminell:
http://www.spiegel.de/sport/fussball/0,1518,277666,00.html

Und wie wir alle wissen, deutet Cannabiskonsum (im Gegensatz zu Alkohol- und Tabakkonsum) immer auf psychische Probleme hin. Denn warum auch sonst sollte jemand Drogen nehmen?


Alexander Walke ist kein gefestiger Typ", sagte Bremens Manager Klaus Allofs der "Bild"-Zeitung, "vielleicht leidet er darunter, dass er schon mit 16 sein Elternhaus in Cottbus verlassen hat.
Stellt sich nur noch die Frage, wie man helfen kann:


Alexander ist in einer Situation, in der wir ihm helfen müssen. Er nimmt bei uns weiter am Training teil", sagte Allofs. U20-Coach Uli Stielike fordert hingegen für den Stammtorwart der Werder-Amateure "eine drastische und abschreckende Strafe.


Tja, lieber Alex,
Sport und Drogen passen einfach nicht zusammen. Nächstes mal lieber bei Bier und Kippen bleiben!


Verwandte Links:
Sport statt Drogen (http://www.aargauerzeitung.ch/pages/index.cfm?dom=3&id=112034&rub1117&arub=1117)
Keine Macht den Drogen (www.kmdd.de)
Sportvereine verhindern Drogenkonsum nicht (http://www.aerztezeitung.de/docs/2001/03/27/057a2001.asp?cat=/medizin/sucht
)
Quelle des Fotos (http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,grossbild-57106-190161,00.html)

[test]

soweit ich weiß hat cannabis 2 dopende Effekte. Es baut Nervosität ab und in höheren Dosen aktiviert es den Sportler. Zur Aktivierung kann glaub auch Kokain als Dopingmittel benutzt werden ob es auf der Dopingliste steht weiß ichaber nicht. Auch schon hohe Koffeindosen gelten als Doping ich glaube so ab 5 Tassen Kaffee. Wird aber meist nich so streng überprüft denk ich.

[milz]

Eben noch was gefunden, das meiner Vermutung Auftrieb gibt:


Ein Dopingsünder ohne Leistungssteigerung
Der Ertappte: Junioren-Nationaltorwart Alexander Walke.

WAZ Ruhrgebiet. Ein junger Fußballer hat Haschisch konsumiert. Weil er ertappt wurde, gilt er in seinem Sport nun als Dopingsünder. DFB-Nachwuchstrainer Uli Stielike fordert für Junioren-Nationaltorhüter Alexander Walke sogar eine lebenslange Länderspielsperre. Dem Laien stellt sich die Frage: Warum steht Cannabis eigentlich auf der Dopingliste?

"Cannabinoide sind grundsätzlich keine Sportdroge, sondern eine Gesellschaftsdroge", erklärt Professor Wilfried Kindermann im Gespräch mit der WAZ. "Es ist nicht eindeutig erwiesen, dass sie leistungsfördernd wirken." Der Internist, Leiter des Instituts für Sport- und Präventivmedizin der Universität des Saarlandes in Saarbrücken, kennt sich in diesen Themen bestens aus. Er betreute ab 1990 zehn Jahre lang die deutsche Fußball-Nationalmannschaft und wird im kommenden Jahr in Athen wie schon 2000 in Sydney leitender Mannschaftsarzt der deutschen Olympia-Athleten sein.

Wenn die Rauschmittel Marihuana und Haschisch, die aus dem Hanfgewächs Cannabis hergestellt werden, nicht für einen illegalen Anschub der körperlichen Leistungsfähigkeit sorgen - warum wird dann ein Drogenkonsument als Dopingsünder abgestempelt? "Dazu muss man die Philosophie der Dopingliste kennen", sagt Professor Kindermann. "Es wird beabsichtigt, auch die Einnahme gesellschaftlicher Drogen zu verurteilen und zu bekämpfen. Es handelt sich also mehr um eine moralisch-ethische Geschichte." Es gebe, so berichtet der Olympia-Arzt, unter Experten "sehr kontroverse Meinungen" darüber, ob die Dopingliste auch Drogen enthalten sollte.

Alexander Walke, der bei der U-20-Weltmeisterschaft in den Vereinigten Arabischen Emiraten des "Doping-Missbrauchs" überführt wurde, steht also nicht wegen einer hinterlistigen Vorteilsbeschaffung am Pranger. Professor Kindermann, als Leichtathletik-Europameister mit der Staffel früher selbst ein erfolgreicher Leistungssportler, klärt auf: "Meines Erachtens ist der Effekt beim Konsum von Cannabis nicht so durchdringend, dass damit eine relevante Leistungssteigerung erreicht werden könnte."

Also dürfte allenfalls von "unsportlichem Verhalten" die Rede sein. Das Internationale Olympische Komitee aber hat Cannabis-Produkte seit 1999 für Olympische Spiele verboten und führt sie auf der Dopingliste. Die Internationalen Fachverbände sind größtenteils diesem Verbot gefolgt.

In einer Erklärungsschrift des Instituts für Biochemie der Deutschen Sporthochschule Köln zum Thema "Cannabismissbrauch im Hochleistungssport" heißt es, Wirkungen seien "ein Gefühl der Entspannung, eine leichte Euphorie sowie eine Distanz zu Alltagsproblemen". Vorsichtig wird formuliert, Athleten, die hochnervös sind oder unter hoher psychischer Anspannung stehen, könnten den entspannenden Effekt vorteilhaft nutzen. Aber auch von einer "Verschlechterung der Koordination" wird berichtet. "Darüber aber gibt es keine exakten Studien", sagt Professor Wilfried Kindermann.

Und unter Fußballern gibt es noch nicht viele überführte Cannabis-Konsumenten. In Deutschland ist Alexander Walke erst der dritte nach Ibrahim Tanko und Quido Lanzaat, DFB-Trainer Uli Stielike behauptet: "Ein Einzelfall." Dennoch hält der Junioren-Nationaltrainer eine drastische Bestrafung des Torhüters für dringend notwendig: "Sie muss abschrecken!"

Stielike ist persönlich enttäuscht, denn "ich wusste, dass Alexander Walke gehascht hat, deshalb habe ich ihn auch ein Jahr lang nicht berücksichtigt. Erst als der Verein Grünes Licht gab, wurde er nominiert." Walke war erst am 15. November negativ getestet worden. Werder Bremen und Stielike dachten daher, der Junge sei "sauber".

Während der Bremer Bundesligatrainer Thomas Schaaf betont, es sei Werders "Pflicht, uns in dieser schweren Situation um Alex zu kümmern", gibt sich Uli Stielike trotz Einsicht des Torwarts unversöhnlich: "Für Deutschland wird er wohl nicht mehr spielen." Ohne Rücksicht auf mögliche Zweideutigkeiten schiebt der tobende Trainer diese Begründung nach: So viel "Gras" könne darüber gar nicht wachsen.
10.12.2003
Quelle (http://www.waz.de/waz/waz.sport.artikel.php?id=960487&zulieferer=waz&rubrik=Sport&kategorie=SPO&region=National)