PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Nachtdienste



Uraltmedizin
29.06.2016, 18:55
Hallo

ist es möglich, mit 45 als Assistenzarzt anzufangen und Nachtdienste zu machen?
Muss man bei einer Weiterbildung für Allgemeinmedizin auch so viele Dienste
leisten?
Kennt hier jemand Assistenzärzte mit knapp 50 oder welche die das Studium erst
Ü 40 abgeschlossen haben? Wird man da von Krankenschwestern, Kollegen und
Oberärzten überhaupt akzeptiert?

FirebirdUSA
01.07.2016, 09:26
Ich finde Nachtdienste schon mit Mitte 30 anstrengend. Gehen tut es aber. Für Allgemeinmedizin machst du ja ein paar Jahre Innere. Dienstbelastung meist relativ hoch aber die Zeit ist ja dann absehbar.
Alter wäre zumindest für mich kein Grund einen Kollegen nicht zu respektieren..

Fr.Pelz
01.07.2016, 21:12
Öhm. Auch Leute die mit 26 das Studiuzm beendet haben und anfangen, Nachtdienste zu machen, werden ja irgendwann 45. Ich habe zufällig einige Kollegen, die in dem Alter 24h-Dienste schrubben. Es ist zwar nicht schön, aber kollabiert oder ausgebrannt ist noch keiner bisher. Viele machen in dem Alter natürlich "nur" noch Hintergrund - aber da kann es dir ja auch passieren, dass du die ganze Nacht da sein musst.
Ich denke, die Akzeptanz ist schon da, denn gerade an größeren Kliniken weiß ja nicht jede Schwester und jede Putzfrau von deiner späten Karriere und nimmt automatisch an, du hättest Erfahrung.

Doc07
13.07.2016, 05:43
Es gibt 45-jährige und 45-jährige. Rein automatisch, weil du ü40 bist, werden die Dienste nicht unmöglich.
Obschon viele Faktoren kaum beeinflüssbar sind, kann eine gute Planung enorm helfen. Nach Möglichkeit im voraus klären, wie viele Nacht/Spät-Dienste muss man monatlich machen, Patientengut (wie viele, wie schwer usw), ob der Hintergrund gut/da ist, wie erfahren die Pflege ist (wie oft wechseln si, wie lange arbeiten sie bereits in der Klinik). Schau, dass du körperlich fit bist - Ernährung, Sport usw. Klingt banal, aber z.B. Jogging verbessert die Schlafqualität (es hat Studien dafür) und lässt an deen dienstfreien Tagen viel besser ausruhen. Und Yoga hilft das Tagesrhythmus im Griff zu halten.

Kurz gefasst, alles ist machbar, nur braucht etwas mehr Planung und Vorbereitung.

Das mit dem Respekt von Kollegen ist weniger vom Alter abhängig als von den anderen Sachen - Kompetenz, Sympathie usw. Bei Patienten hingegen wirkt dein Alter als Schutzfaktor - viele glauben, dass du erfahrener bist, als die anderen.

fMRI
21.08.2016, 10:34
Mit 40 oder 45 hast Du doch bereits viel mehr Training und Erfahrung mit durchgemachten Nächten. Es wird einfacher, und irgendwann hilft auch noch die prä-senile Bettflucht. ;-)

davo
21.08.2016, 16:08
Es gibt schon viele ältere Ärzte, die sagen, dass sie die Nachtdienste nicht mehr so gut wegstecken wie früher. Haben mir schon viele Leute im Bereich 45-55 J. erzählt, und zwar nicht auf Nachfrage hin, sondern einfach so durch Zufall im Gespräch. In Österreich ist es an manchen Kliniken deshalb auch üblich, ab 50 weniger Dienste machen zu müssen.

Solara
21.08.2016, 16:16
In der Assistenzarztzeit schafft man das schon, danach wird es nicht besser. Und je länger man Dienste macht umso nerviger wird es. Es feiert sich ja auch in zunehmendem Alter nicht mehr so leicht, wie man das mit Anfang Zwanzig tat ;-)

Brutus
21.08.2016, 21:56
Naja, natürlich kann ich nicht mehr 3 Tage durchfeiern oder Counter Strike spielen.
Auf der anderen Seite kann ich mich aber auch schon am Nachmittag von der Intensivstation trennen und schlafen gehen. ;-)
Etwas, was man erstmal lernen muss. Ich fand es schon knuffig, als ein junger Kollege letzte Woche seinen ersten Dienst hatte und die Intensivmädels ihn um 23:30 Uhr von der Station werfen mussten... :-))