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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Vorbereitung auf das Medizin Studium?



tms***
06.07.2016, 20:00
Hallo an alle :)

Vielleicht gibt es diesen Thread schon und ich war nur zu unfähig richtig zu suchen, aber alles was ich gefunden habe war entweder total alt, oder hat mir nicht richtig weitergeholfen.
Ich werde vermutlich (wenn nicht alles schief läuft) nächstes SoSe mit dem Humanmedizin Studium beginnen können. Bis dahin mach ich einen Teil des Pflegepraktikums und ein 6 monatiges FSJ.
Mein Frage ist nur, ob jemand irgendwelche Tipps hat, wie man sich noch lerntechnisch auf das Studium vorbereiten kann? Ich wär total motiviert mich nebenbei schonmal bisschen "einzulesen". Hab nämlich schon 2 Semester was anderes studiert und möchte versuchen nicht ganz aus dem Lernmodus rauszukommen. Jedoch gibt es so viele verschiedene Bücher, dass man gar nicht weiß wo man anfangen soll.
Hab mir überlegt den Prometheus zu bestellen oder so.
Hat jemand Erfahrungen oder ist das eher sinnlos?

Danke für jede Antwort!

MrMüde
06.07.2016, 21:07
Hallo tms***,

generell neigen die Leute hier dazu zu sagen, dass eine Vorbereitung auf das Studium vorher nicht nötig ist. Dem würde ich auch so zustimmen, besonders das Lernen spezifischer medizinischer Inhalt wie z.B. Anatomie halte ich für sinnlos.
Ich habe selber schon während dem Studium versucht für Themen, die wir noch nicht behandelt hatten in den Semesterferien vorzulernen und hatte selbst da grosse Probleme.
Das bringt meistens nicht weil man nicht einschätzen kann was wirklich wichtig ist, was bei euch speziell erwartet und gefordert wird, weshalb man meistens eh falsch und am eigentlichen Thema vorbei lernt.

Und da du noch relativ frisch aus der Schule kommst (glaube ich zumindest) und auch schon ein Jahr studiert hast bist du nicht völlig aus dem lernen raus. Das sieht bei vielen Wartezeitlern, die 7 Jahre gearbeitet und nicht mehr gross gelernt haben schon ganz anders aus, da sehe ich bei dir aber auch keine grossen Probleme.

Das einzige was ich dir allerdings raten kann, das habe ich selber auch so gemacht ist eventuell Schwächen aus der Schule nachzuarbeiten, die eventuell relevant sein könnten, besonders auch je nach dem an welcher Uni du bist.

Bei uns in Mannheim ist es zum Beispiel so, dass man die Chemie-Klausur in vollem Umfang, wie an jeder anderen Uni auch nach bereits 3 Wochen Studium schreibt, sämtliches Wissen über Chemie aus der Schule wird einfach vorrausgesetzt, und wer das nicht kann, der hat eben Pech gehabt, da sind auch ein paar gleich gegangen weil sie damit so früh am Anfang überfordert und davon eigneschüchtert waren (und du hast in den 3 Wochen nicht nur Chemie, du hast auch noch Physik, Statistik und Termi mit den jeweiligen Klausuren).
Für mich war das zum Beispiel ein grosses Problem, weil ich in der Schule im Grunde niemals Chemie hatte. Ich hatte mal ganz kurz, ein Jahr in der 9. vllt, danach haben immer Lehrer gefehlt und es wurde nicht unterrichtet, und in der Oberstufe habe ich es dann abgewählt, ausserdem hat sich bei mir die Oberstufe auch noch verzögert, weil ich krankheitsbeding ein jahr aussetzen und dann wiederholen musste und habe dann nach dem Abi ein Jahr FSJ gemacht.
Somit waren bei mir meine Chemie Kentnisse im Grunde gleich 0 und das bisschen das ich hatte schon ewig her.
Deshalb habe ich mich entschieden schon vorher Chemie zu lernen, habe mir den Zeek geholt und etwas darin gelesen. Das fand ich schon sinnvoll und ich glaube ohne das hätte ich die Klausur auch nicht bestanden. Viele andere hatten ähnliche Probleme mit in manchen Jahren 60-70% Durchfallqote. Der/Die beste von 230 Studenten hatte bei uns 75-80% richtig und man braucht 60% zum bestehen.
Ich will dir damit keine Angst machen, denn auch diese Klausur war für mich wie gesagt schaffbar.

Aber an manchen Unis gibt es so früh schwere Klausuren, da kann es durchaus Sinn machen vorher zu lernen. Allerdings ist dies in Mannheim glaube ich schon eher eine Sondersituation, so viele Klausuren so früh gibt es glaub ich an den meisten anderen Unis nicht; und auch meine Chemiekentnisse waren schon wirklich unterdurchschnittlich schlecht.

Also wenn eine von beiden Situtationen bei dir doer deiner Wunschuni zutreffen, dann würde ich dir schon dazu raten vielleicht mal ein BISSCHEN vorher anzuschauen im GEMÜTLICHEN Tempo. Aber auf keinen Fall Stress machen.

Panamera
14.07.2016, 11:15
Ich denke auch, dass Vorbereitung nicht nötig ist, aber wenn man Lust hat, sich die Sachen schon mal anzuschauen, warum nicht :)
Den Prometheus wirst du sowieso brauchen, also ist es kein Fehler, ihn sich schon vor dem Studium zuzulegen. Ich hatte auch am Ende vom FSJ das erste Kapitel "Allgemeine Anatomie" in Leerlaufzeiten auf der Rettungswache durchgelesen. Ich würde die Zeit nutzen, um einmal im Leben medizinisches Wissen zu konsumieren, ohne dran zu denken, dass man das auswendig in einer Prüfung wiedergeben muss. Abgesehen davon ist der Prometheus einfach schön :)

davo
14.07.2016, 11:21
Ich fand "Der menschliche Körper" von Kugler recht praktisch. Eine gute Brücke zwischen Schulstoff und Unistoff. "Der Körper des Menschen" von Faller/Schünke ist ähnlich, aber anscheinend etwas anspruchsvoller.

Ansonsten würde ich, falls nötig, eher die Grundlagen der kleinen Fächer etwas wiederholen. V.a. Chemie und Physik. Dann werden die ersten Semester gleich etwas entspannter.

Anatomie vorzulernen halte ich für völlig sinnlos, da man dafür erst mal lernen muss, wie man das lernt.

Im Prinzip musst du gar nix vorher machen. Kann aber trotzdem für manche ganz hilfreich sein. Vor allem eben in Chemie und/oder Physik.