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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Was ist mit einer Kündigung im ersten Monat??



Hazem89
07.08.2016, 15:29
Hallo Zusammen,

ich brauche euren Rat. Ich habe im Ausland studiert. Um hier arbeiten zu dürfen, konnte ich mein Studium durch Ablegen einer Gleichwertigkeitsprüfung erfolgreich erkennen lassen.

In der Zwischenzeit hatte ich auch die Gelegenheit in einer Uniklinik zu promovieren.

Abschließend fang ich meine Vorbereitungszeit in einer Praxis an. Leider war ich mit dieser Praxis unglücklich, da wir 3 Zahnärzte mit 4 Behandlungszimmern waren. Ein alter ZA wollte am Anfang ins Ruhe gehen, dann wollte er in der Praxis bleiben. Deswegen konnte ich in diesem Jahr nicht so viel üben ( 7 Patienten täglich im Durchschnitt).

Vor kurzem, bin ich in andere sehr große und elegante Praxis umgezogen. Ich habe mir gedacht, da lerne ich und verdiene sicherlich besser als die vorherige Praxis.

Mir wurde am Anfang 2500 angeboten. Dann hat der Chef mir gesagt, es fehlt mir Erfahrung und er muss mein Gehalt um 2000 reduzieren.

Die Arbeitszeiten sind anstrengend, in der ersten Woche eine früh Schicht, danach einer späte Schicht (bis 21 Uhr). Am Samstags muss man auch jede 2 Wochen arbeiten. Die Arbeitszeiten bertragen dementsprechend ca. 41. Stunden.

Trotzedem sage ich mir immer noch, es ist Egal, wenn ich hier lernen kann. Jetzt ist die erste Arbeitswoche vorbei. Aber ich habe das Gefühl, dass der Chef mir nicht vertraut. Der will keine Patienten für mich bestellen. Der macht die 01 und überweist mir die Kleinigkeiten wie die Kassenfüllungen, EKR, Trepanationen.

Wenn ich nichts zu tun habe, bittet er mich die OPG's oder Einzelaufnahmen zu machen, was mich am meisten stört. IST DAS NORMAL, DASS DIE AUFNAHMEN VOM ASSISTENT GEMACHT WERDEN?

Der hat mir einmal sogar gesagt (als wir zu wenig Personal hatten), beobachten Sie wie die Helferinnen das Zimmer aufräumen, damit die Hilfe in der Zukunft gegenseitig sein wird.

Diese Situation kann ich nicht mehr aushalten. Ich benötige eure Hilfe,wie man sich verhalten soll? Lohnt sich eine Kündigung im ersten Monat?

Malzkaffee
07.08.2016, 22:24
Inwiefern "lohnt sich die Kündigung"? Ich hätte für 2000 ehrlich gesagt, wenn es nicht irgendwo in einer beliebten Stadt ist, nicht angefangen. Es hört sich schon ein Bisschen so an, als würde dich der Chef ausnutzen, aber nach der ersten Woche würde ich noch nicht die Flinte ins Korn zu werfen. Hoffnungen würde ich mir nach der Beschreibung aber auch nicht machen.

Große, elegante Praxen sind meiner Ansicht nach so ein Ding. Da wird gerne mehr auf's Geld geschaut, als in kleinen Landpraxen.

Hazem89
11.08.2016, 21:20
aus persönlichen Gründen kann ich mich erst nach einem Monat oder 2 Monaten kündigen. Sie haben Recht, die wollen mich ausnutzen. Da die wenig Personal haben, wollen die mich sowohl als Assistent als auch als Helfer einstellen. Der Chef sagt mir, dass ein Vorbereitungsassistent in Deutschland nicht nur zahnärztliche Tätigkeit ausüben muss, sondern auch assistieren, Zimmer aufräumen, Rö Bilder auch machen muss. Ist das legal?

Ende-in-Sicht
12.08.2016, 13:54
Wenn er dein Gehalt UM 2000€ reduziert hat, verdienst du nur noch 500€?

Oder war das eine falsche Formulierung? Für 500€ geht doch keiner als Zahnarzt arbeiten?! :-dagegen

noch-humani
12.08.2016, 15:19
Wenn er dein Gehalt UM 2000€ reduziert hat, verdienst du nur noch 500€?

Oder war das eine falsche Formulierung?

Ich denke, dass sie "auf" statt "um" meint.

Das Problem ist wohl eher auch, dass sich viele Patienten gar nicht vom Assistenten behandeln lassen möchten. Wenn der Assistent aus dem Ausland kommt, gerade ein paar Tage in der Praxis ist und nicht sooo gut deutsch spricht, dann sieht die Sache auch noch einmal anderes aus...

Ich weiß es nur von einer MKG-Einzelpraxis mit oralchirurgischem Weiterbildungsassistent. Der hat auch Probleme den Assi mit Termin zu bestücken, weil natürlich alle beim Chef behandelt werden wollen... Wenn ich mir ne teure Keramik-Krone machen lassen würde oder sonst was mit Zuzahlung, dann würde ich auch darauf bestehen, dass der Chef, bei dem ich evtl seit Jahren in Behandlung bin, das macht. Ich würde mich daher nicht beschweren nur einfache Kassenleistungen machen zu müssen. Wenn man einem Patienten eine Füllung gut gelegt hat, dann darf man demnächst vielleicht die Krone bei diesem Patienten machen. Man muss doch erst einmal ein wenig vertrauen gewinnen. Oder irre ich mich da gerade gewaltig?

Persönlich finde ich es auch ok Aufgaben zu machen, für man überqualifiziert ist, falls die Alternative wegen einem Patientenmangel dumm rumsitzen hieße.

Malzkaffee
12.08.2016, 15:43
Persönlich finde ich es auch ok Aufgaben zu machen, für man überqualifiziert ist, falls die Alternative wegen einem Patientenmangel dumm rumsitzen hieße.

Dem stimm ich auch zu. Ich wisch allerdings eher durch, wenn zu viel los ist damit was weitergeht.

Wenn die Praxis allerdings so läuft, dass alle Patienten nur zum Chef rennen, dann ist der nicht darauf vorbereitet einen Vorbereitungsassistenten zu nehmen. Punkt. Alle Praxen, in denen ich mich beworben hab, hatten entweder einen eigen Patientenstamm für den Assi, oder haben gesagt, dass man hauptsächlich Neupatienten macht und die ungeduldigen, die auf Termine bei den Chefs nicht warten können. Klar wechseln dann immer wieder welche zu den erfahreneren Behandlern - aber dass Leerlauf ist, das geht doch eigentlich nicht.

Ich muss sagen, dass ich ab der ersten Woche komplett überausgelastet war. Leerlauf gibt's nur, wenn mal wieder Leute ihre Termine nicht absagen.

noch-humani
12.08.2016, 15:56
Du kannst natürlich aus erster Hand berichten.

Vielleicht gibt es Regionen in Deutschland in denen allegemein Leerlauf da ist. Ein ZA, der sich in der Kammer engagiert meinte neulich zu mir: "In der Großstadt treten sich die ZÄ auf die Füße, weil da zu viele sind." Im Spekgürtel der Großstädte sieht es dann ganz anderes aus... :-)

Malzkaffee
12.08.2016, 18:49
Du kannst natürlich aus erster Hand berichten.

Vielleicht gibt es Regionen in Deutschland in denen allegemein Leerlauf da ist. Ein ZA, der sich in der Kammer engagiert meinte neulich zu mir: "In der Großstadt treten sich die ZÄ auf die Füße, weil da zu viele sind." Im Spekgürtel der Großstädte sieht es dann ganz anderes aus... :-)

Auch wieder wahr. Gut, in Großstädten darf man sich aber eigentlich auch nicht beschweren wenn man ausgenutzt wird^^. Ein Vorbereitungsassistent im Münchner Zentrum muss artig danke sagen, wenn er den Porsche des Chefs waschen darf - man wollte es ja dann nicht anders.

Hazem89
14.08.2016, 20:06
Wenn er dein Gehalt UM 2000€ reduziert hat, verdienst du nur noch 500€?

Oder war das eine falsche Formulierung? Für 500€ geht doch keiner als Zahnarzt arbeiten?! :-dagegen

Entschuldigung, ich habe gemeint, das Gehalt wurde auf 2000 reduziert. Jetzt benötige ich jemanden, der mich antwortet, ob er es als Vorbereitungsassi. akzeptiert, solche Aufgaben wie Zimmer aufräumen und Röntgen zu machen.

kartoffelbrei
14.08.2016, 21:23
Entschuldigung, ich habe gemeint, das Gehalt wurde auf 2000 reduziert. Jetzt benötige ich jemanden, der mich antwortet, ob er es als Vorbereitungsassi. akzeptiert, solche Aufgaben wie Zimmer aufräumen und Röntgen zu machen.

Das musst du doch selber wissen, ob du bereit bist, so etwas zu machen oder nicht. Ich habe z.B. kein Problem damit, mir mal meine Narkosemedikamente selber vorzubereiten oder mal schnell die Monitoring-Ausrüstung abzuwischen, wenn es dafür manche Abläufe beschleunigt.

Gast09012019
15.08.2016, 17:34
Würde auch erst mal abwarten ob sich das Ganze noch verbessert.Ich hab anfangs auch nicht gleich mit Implantatarbeiten angefangen und hatte in den ersten drei Monaten ein Einstiegsgehalt von 2000€. Falls du auch damit leben kannst, würde ich mit deinem Chef vereinbaren, dass du nach 3 Monaten eine Gehaltserhöhung auf 2,5k willst. Lass dir das nur auch schriftlich im Arbeitsvertrag geben!

Kündigen kannst du noch immer wenn sich das Arbeitsklima nicht bessert.

Malzkaffee
15.08.2016, 17:43
Würde auch erst mal abwarten ob sich das Ganze noch verbessert.Ich hab anfangs auch nicht gleich mit Implantatarbeiten angefangen und hatte in den ersten drei Monaten ein Einstiegsgehalt von 2000€. Falls du auch damit leben kannst, würde ich mit deinem Chef vereinbaren, dass du nach 3 Monaten eine Gehaltserhöhung auf 2,5k willst. Lass dir das nur auch schriftlich im Arbeitsvertrag geben!

Kündigen kannst du noch immer wenn sich das Arbeitsklima nicht bessert.

Ich würde zwar der Grundaussage zustimmen, aber es ist halt doch etwas merkwürdig, wenn einem der Chef nach kurzer Zeit das Gehalt um 500 Euro kürzt. Den Vertrag nach dem das möglich ist, möcht ich mal sehen, vor allem wo doch alle den Standardvertrag nehmen.
Außerdem ist es doch was anderes, ob man selbst sich dazu entscheidet auch mit Aufzuräumen und zu Wischen, oder ob's einem der Chef anschafft.

Ende-in-Sicht
26.08.2016, 10:00
Das mit der Kürzung des Gehalts finde ich auch etwas merkwürdig.
Allerdings würden mich die Aufgaben, die du beschreibst, weniger stören. Immerhin sind wir gerade mal zwei Monate oder meinetwegen auch etwas länger, fertig mit dem Studium. Und zumindest ich würde von mir nicht behaupten, dass ich weiß, wie der Hase in einer Praxis läuft. Da bin ich für Einblicke aller Art wirklich sehr dankbar.

Wenn du in 2-3 Monaten dann immer noch das Gefühl hast, dass du mit der Arbeit, die du leistest unterfordert bist bzw. dass dein Chef dir keine anspruchsvolleren Arbeiten zutraut, kannst du ja einfach nochmal das Gespräch suchen oder dann die Reißleine ziehen, aber erstmal würde ich mir das nicht so zu Herzen nehmen. :-kaffee

Marcus1984
31.08.2016, 23:40
Hallo,

ich würde auch noch etwas abwarten.

Wenn das mit dem Säubern zur Regelmässigkeit wird dann würde ich mir verarscht vorkommen.
Es spricht nichts dagegen die Arbeitsabläufe der Helferinnen zu verinnerlichen, um ggf. später Anweisungen zu geben oder zu kontrollieren ob es richtig gemacht wird.

Viel Glück

Gast09012019
05.09.2016, 20:06
@TE: wie sieht die Situation aus?