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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Medizin beim Bund oder Zivil



Smittywerben__
11.08.2016, 18:45
Hallo, ich will nächstes Jahr Medizin studieren.
Jetzt kommt nur die Frage auf ob es besser beim Bund oder auf ganz "normalem" Weg ist.
Ich hab mich viel damit auseinandergesetzt, jedoch spricht beim Bund das Geld einfach eine wichtige Rolle. Nicht nur während des Studiums sondern auch später mal als Arzt. Beim Bund verdient man einfach vergleichsweise mehr.
Da meine Eltern mich finanziell nicht sehr unterstützen können möchte ich gerne wissen ob hier jemand ist der mir sagen kann wie er/sie es während dem Studium so geschafft hat WG und auch so das Leben zu finanzieren.
Ich komme echt nicht weiter mit meinen Überlegungen 🙉🙉

Vllt kann mir jemand Helfen
Danke schon mal im Vorraus 😬

davo
11.08.2016, 18:57
Äh... BAföG?

Wegen des Geldes zum Bund zu gehen finde ich echt dumm. Du gehst damit eine riesige Verpflichtung ein, die den Rest deines Lebens prägen wird. Davon muss man schon auch wirklich überzeugt sein. Wenn du davon überzeugt bist - alles gut. Aber wegen des Geldes - keine gute Idee.

Smittywerben__
11.08.2016, 19:03
Ja ich weiß schon was du meinst,

Wer die Bundeswehr gut findet oder nicht kann ja jeder selbst entscheiden aber ich hab einfach ein bisschen Angst dass ich die nächsten Jahre entweder nicht genommen werde oder dann Vllt auch nur schwer so mit dem Geld klarkomme.
Ich würde am Liebsten in München studieren - und ja das ist hat schon ziemlich teuer .

Deswegen frag ich ja ob mir jemand sagen kann wie es bei ihm so klappt mit dem Geld.

pottmed
11.08.2016, 19:06
Und vor allem nach Ende des Studiums gibt es doch nicht mehr Geld als zivil, wenn wir schon beim Geld sind .

Kazadur
11.08.2016, 19:14
Bedenke, das wenn du beim Bund bist dich für eine enorm lange Zeit verpflichtest, vorallem für eine solange Zeit die du heute noch garnicht Überblicken kannst. Dinge die für dich heute vielleicht unwichtig erscheinen können aber im laufe der Zeit enorm an Bedeutung gewinnen (Stichwort: Familiengründung). Bei der Bundeswehr musst du im Schnitt mit Versetzungen alle 2-3 Jahre rechnen. Desweiteren kommt die Belastung durch Auslandseinsätze hinzu, die ein absoluter Beziehungskiller sind (spreche da aus eigener Erfahrung). Desweiteren muss dir bewusst sein, dass du bei der Bundeswehr in erster Linie immer Soldat bist und erst dann Arzt. Es ist nichtmals sichergestellt, dass du nach deinem Studium beim Bund überhaupt als Arzt tätig sein wirst (mein Kompaniechef war/ist auch Arzt der hat im Jahr ausser auf seinen sogenannten in üb haltungen keinen einzigen Patienten gesehen). Geld ist im Leben nicht alles und der einzige Punkt in dem ich dir recht gebe ist die Finanzielle Absicherung während des Studiums. Nachdem Studium ist aber im zivilen Leben deine finazielle Entwicklungsmöglichkeit wesentlich größer als beim Bund.
Zur Studiumsfinazierung wurde ja schon Bafög genannt...hab mal von Studenten gehört die sogar nebenbei jobben gehen...wenn man etwas wirklich will dann schafft man das auch...

davo
11.08.2016, 19:15
Ich kenne Kommilitonen, die mit Bafög auskommen (in Gießen). Aber München wäre, wenn du knapp bei Kasse bist, natürlich der totale Wahnsinn. Da würde ich eher nach Halle, Leipzig oder Magdeburg gehen. Man muss halt schon auch einen Studienort auswählen, der zur eigenen Finanzlage passt :-p

Hängt natürlich auch alles von deiner DN-Ausgangslage ab. Aber in Magdeburg wird ja der HAM-Nat gewertet, und in Halle und Leipzig der TMS - da hat man also schon eine ziemlich gute Flexibilität.

Absolute Arrhythmie
11.08.2016, 19:21
Man muss auch bei der BW erstmal genommen werden... ;-)

Smittywerben__
11.08.2016, 19:24
Du hast selbst bei der Bundeswehr studiert?
Und würdest aber eher davon abraten, oder verstehe ich das falsch ?🙊
Ich höre auch oft dass das mit den Auslandseinsätzen so ist dass es so viele freiwillige gibt, weil du einfach sooooo viel Geld dafür bekommst . Stimmt das ?

Kazadur
11.08.2016, 19:38
Nein habe nicht beim Bund studiert war aber 4 Jahre Sanitäter bei der Bundeswehr mit der anfänglichen Absicht auch beim Bund zu studieren. Habe mich dann aus unter anderem den von mir hier genannten Gründen dagegen entschieden. Ja es gibt viele freiwillige Bewerbungen beim Bund für Auslandseinsätze. Allerdings sind Ärzte nicht gerade die jenigen die dafür bekannt sind sich freiwillig zu melden. Also ist die Wahrscheinlichkeit das du irgendwann in deinen 15Jahren Verpflichtungszeitraum minimum einmal irgendwo ins Ausland kommandiert wirst sehr hoch. Und nochmal fixier dich nicht so sehr aufs Geld ja man bekommt mehr Geld im Ausland, aber es gibt soviel Dinge im Leben die soviel wichtiger sind als Geld. Überlege dir einfach ob du dich damit anfreunden kannst an erster Stelle immer Soldat zu sein anfreunden kannst, kannst du das gehe diesen Weg. Willst du aber Arzt werden wegen des Arzt seins empfehle ich dir eindeutig den zivilen weg

eb2911
12.08.2016, 10:15
ich kenn einige bw-studenten, die nochmal viel mehr druck haben, als wir zivilen. die bw will natürlich, dass die in regelstudienzeit studieren und wenn das nicht klappt, ist das wohl nicht so ohne. zur bw zu gehn muss wirklich gut überlegt sein!

am liebsten in münchen studieren zu wollen, wenn man eher ein kleines einkommen hat, ist leider ziemlich naiv. es gibt auch andere schöne städte mit guten unis und bezahlbarem wohnraum. schau dich da doch einfach nochmal bisschen um. manchmal muss man auch kompromisse eingehen ;)

PrinzessinAmygdala
12.08.2016, 10:46
Ich hab einige von der Bundeswehr in meinem Jahrgang und bin auch mit einer befreundet. Also sie kommt finanziell ganz gut zurecht. Allerdings sehe ich auch die Nachteile. Wenn sie krank ist, muss sie immer zu ihrem Truppenarzt und jedes Rezept und Überweisung über ihn regeln. Das ist schon etwas nervig. Die haben auch so im Jahr Pflichttermine, wo sie hinmüssen, und haben sich für 17 Jahre verpflichtet. Wenn sie gebraucht würden, würde man sie aus dem Studium ziehen. Das für mich persönlich blödeste ist, dass sie sich nicht aussuchen können, welchen Facharzt sie wählen. Die können nur Wünsche angeben, aber den Rest bestimmt die Bundeswehr. Aber letztendlich muss es jeder selber wissen, ob das was für einen ist. Nur aus finanziellen Gründen würde ich das nicht machen. Die bestimmen schon sehr über das eigene Leben.

davo
12.08.2016, 16:11
Während des Studiums ist es sogar purer Luxus. So wird man halt auch geködert ;-) Kenne da auch einen - fette Wohnung, teure Lederjacken, Top-Gaming-Laptop, uvm. Man hat deutlich mehr Geld als fast alle anderen Studenten. Aber, wie auch du gesagt hast, es alleine deshalb zu machen wäre dumm. Und man darf eben nicht vergessen, wie AA völlig richtig angemerkt hat, dass man auch einen Bundeswehr-Studienplatz nicht einfach so geschenkt bekommt :-)) Wenn einen dieser Weg tatsächlich interessiert/fasziniert, und man das Auswahlverfahren schafft, und man mit dem Punktesystem leben kann, dann ist das Geld natürlich ein netter Bonus, und dann ist es auch kein Problem, bzw. sogar völlig in Ordnung, diesen Weg zu gehen. Aber beim TE hatte ich halt eher den Eindruck, dass es nur ums Geld geht, und deshalb hab ich dann davon abgeraten.

Heerestorte
12.08.2016, 22:40
Hallo, ich will nächstes Jahr Medizin studieren.
Jetzt kommt nur die Frage auf ob es besser beim Bund oder auf ganz "normalem" Weg ist.
Ich hab mich viel damit auseinandergesetzt, jedoch spricht beim Bund das Geld einfach eine wichtige Rolle. Nicht nur während des Studiums sondern auch später mal als Arzt. Beim Bund verdient man einfach vergleichsweise mehr.
Da meine Eltern mich finanziell nicht sehr unterstützen können möchte ich gerne wissen ob hier jemand ist der mir sagen kann wie er/sie es während dem Studium so geschafft hat WG und auch so das Leben zu finanzieren.
Ich komme echt nicht weiter mit meinen Überlegungen 

Vllt kann mir jemand Helfen
Danke schon mal im Vorraus 

Lass es lieber sein.


Äh... BAföG?

Wegen des Geldes zum Bund zu gehen finde ich echt dumm. Du gehst damit eine riesige Verpflichtung ein, die den Rest deines Lebens prägen wird. Davon muss man schon auch wirklich überzeugt sein. Wenn du davon überzeugt bist - alles gut. Aber wegen des Geldes - keine gute Idee.

Sehe ich auch so!


Und vor allem nach Ende des Studiums gibt es doch nicht mehr Geld als zivil, wenn wir schon beim Geld sind .

Als Assi kriegt man am Anfang etwas mehr.
Der Unterschied zwischen Assi und Oberarzt ist so bei 500-600 €.
Der Oberarzt ist nämlich meist nur 1-2 Dienstgrade höher und deshalb sind die Gehaltsunterschiede geringer als in der zivilen Medizin.
Da ist der Unterschied im Zivilen sehr viel deutlicher in Richtung Oberarzt.


Man muss auch bei der BW erstmal genommen werden... ;-)

Eben. Jedes Jahr um die 3000 Bewerber auf ungefähr 300 Plätze.
Eingeladen wird man auch meist nur noch mit 1,x-Abi.


Du hast selbst bei der Bundeswehr studiert?
Und würdest aber eher davon abraten, oder verstehe ich das falsch ?
Ich höre auch oft dass das mit den Auslandseinsätzen so ist dass es so viele freiwillige gibt, weil du einfach sooooo viel Geld dafür bekommst . Stimmt das ?

Als Arzt geht man meist nicht so lange in den Einsatz, aber dafür öfters.
Normale Einheiten vllt. alle 2-3 Jahre mal für 4-6 Monate.
Als Arzt kann es sein, dass du fast jedes Jahr für 4-8 Wochen mal gehst.


Wenn sie gebraucht würden, würde man sie aus dem Studium ziehen.

Der einzige Grund, bei dem das vorkommen würde, wäre ein dritter Weltkrieg.
Sonst würde man niemals auf noch nicht ausgebildete Soldaten zurückgreifen.