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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Assistenzarzt Schweiz



Huitschifu
17.08.2016, 15:52
Hallo Leute http://www.medi-jobs.de/forum/images/smilies/icon_e_smile.gif
Ich bin im Mai mit meinem Studium fertig geworden, will in den nächsten 2-3 Monaten meine Doktorarbeit fertig schreiben und sollte mich schön langsam auch mal mit Bewerbungen anfangen http://www.medi-jobs.de/forum/images/smilies/icon_e_wink.gif
Jetzt ist es so, dass mein Plan war im schönen Bayern zu bleiben, wo ich auch schon ein paar Kontakte geknüpft hatte und man halt doch im Laufe seines Studiums einige Kliniken und das System kennen lernen konnte. Wie das Leben aber so ist, hat's mich in meinem PJ-Tertial in Zürich erwischt und jetzt hab ich dort eine Freundin http://www.medi-jobs.de/forum/images/smilies/icon_rolleyes.gif
Das wirft jetzt meine Planung natürlich etwas durcheinander, aber wie der Betreff vermuten lässt, habe ich nun vor mir eine Stelle in Zürich und Umgebung zu suchen. Prinzipiell würde ich gerne Ortho als Facharzt machen, aber da mir eigentlich fast alles Spass macht und die Schweiz die Gelegenheit eines Fremdjahres bietet, würde ich gerne mit einem Jahr Innere anfangen.
Nun meine Fragen:
- Ist es überhaupt sinnvoll in der Schweiz als Assistenz anzufangen, wenn man vielleicht doch wieder zurückgeht?
- Macht es Sinn mit Innere anzufangen, oder schadet das den Karrieremöglichkeiten, wenn man eigentlich Ortho machen will? (die meisten scheinen ja Chirurgie als Fremdjahr zu machen..)
- Worauf achten die Schweizer bei Bewerbungen besonders?
- Hospitation notwendig und sinnvoll? (Wäre ja nur ein Jahr geplant in dem ersten Haus...)
- Wie findet man die passende Klinik?
- Alle weiteren Ratschläge und Tipps, die dazu passen http://www.medi-jobs.de/forum/images/smilies/icon_e_biggrin.gif

Vielen Dank schon mal und einen schönen Tag allen zusammen! http://www.medi-jobs.de/forum/images/smilies/icon_e_smile.gif

Liebe Grüße

Chaoskätzchen
17.08.2016, 22:09
Hallöchen :)

Ist es überhaupt sinnvoll in der Schweiz als Assistenz anzufangen, wenn man vielleicht doch wieder zurückgeht?
Ich denke es ist völlig egal, wo Du deine ersten Schritte machst. Je mehr Erfahrung Du sammelst, desto interessanter bist Du auf dem Arbeitsmarkt - auch in Deutschland.

Macht es Sinn mit Innere anzufangen, oder schadet das den Karrieremöglichkeiten, wenn man eigentlich Ortho machen will? (die meisten scheinen ja Chirurgie als Fremdjahr zu machen..)
In der Schweiz sind Fremdjahre etwas völlig normales. Auch werden sie viel grosszügiger angerechnet als in Deutschland. Innere wird jedoch nicht als nicht-fachspezifische Basisweiterbildung in der Ortho anerkannt. Dafür jedoch eine Vielzahl anderer Fächer: http://www.fmh.ch/files/pdf16/orthopaedische_chirurgie_version_internet_d.pdf

Worauf achten die Schweizer bei Bewerbungen besonders?
Auf die gleichen Sachen, auf die ein deutscher Chef achtet.

Hospitation notwendig und sinnvoll? (Wäre ja nur ein Jahr geplant in dem ersten Haus...)
Wenn Du das Haus nicht kennst, erweitert eine Hospitation vielleicht ein wenig den Einblick.

Wie findet man die passende Klinik?
Man überlegt sich, welches Fach man machen möchte und ob man lieber an ein grosses oder kleines Haus möchte. Dann hört sich in der "kleinen" Schweiz ein bisschen um, oder beliest sich ein wenig, welche Kliniken zu empfehlen sind. http://www.fmh.ch/awf/qs_2015/ Und natürlich: Man schaut sich das Haus und das Team an und fühlt für sich mal vor, ob die Chemie stimmt.

Liebe Grüsse aus Zürich!

Eilika
18.08.2016, 05:42
Das meiste hat Chaoskätzchen gesagt. Wichtig ist vielleicht noch, dass gerade an grösseren Spitälern in beliebten Regionen (aka Zürich) es nicht so einfach ist, als Anfänger eine Stelle in der Inneren zu finden. Da machen auch oft die, die eigentlich Internist werden wollen, erstmal ein Jahr Chirurgie, um an Berufserfahrung zu kommen und dann leichter was in der Inneren zu finden.

Hospitationen sind irgendwie seltener als in D, habe ich subjektiv das Gefrühl.

Und ach ja, ich dachte damals auch, dass ich nach 2 Jahren zurück nach D gehe. Das war 2009 :-oopss

Liebe Grüsse aus dem schönen Zürich :-)

maja5693
18.08.2016, 19:12
Hallo zusammen,
ich klinke mich mal in die Fragerunde mit ein.
Ich bin nächsten Sommer fertig und liebäugel auch mit der Schweiz, spezieller französische Schweiz.
Nun will ich gerne mit meinem Mann und Sohn (dann gerade 3 Jahre) losziehen.
Krippenplätze bis 4 Jahre sind meiner Recherche nach nur leider nicht bezahlbar. :/
Kennt sich jemand mit so einer Situation aus? Gibts vielleicht sogar Kliniken mit günstigerer Kita für Mitarbeiter?
Freu mich über jedes Statement

Huitschifu
19.08.2016, 10:00
Hey,
vielen Dank schon mal für die Antworten! :)
Ja das ist jetzt ja schade, dass das mit Innere dann nicht klappt :-heul
Bin nämlich sicher nicht der typische Orthopäde und Chirurgie war eigentlich das einzige was ich zu Studiumsbeginn komplett ausgeschlossen hatte :D
Zürich gefällt euch gut? :)
Was macht ihr da für Fachrichtungen?
Dann bleibt mir wohl doch nur die Option, ganz normal mit Chirurgie anzufangen...
Wie habt ihr es mit den Bewerbungen gehandhabt? Hattet ihr schon Kontakte von eurer UHU-Zeit? Habt ihr euch online beworben, angerufen oder seid ihr sogar direkt vor Ort von Klinik zu Klinik? Da meine Freundin ja in Zürich wohnt, würde sich das vielleicht sogar anbieten, einfach mal von Haus zu Haus zu ziehen mit einigen Bewerbungsunterlagen im Gepäck, die Stimmung des Hauses ein wenig aufzusaugen und wenn es mir gefällt einfach fragen, ob ich denn Bewerbungsunterlagen dalassen dürfte ;)
Liebe Grüße

teletubs
19.08.2016, 16:07
@Huitschifu: Ich würde die Klinikseiten durchstöbern, dann bei der FMH mal schauen oder mich einfach blind bewerben. Du solltest einfach wissen, dass die meisten Stellen 1-2 Jahre im Voraus vergeben werden. Kurzfristig ergibt sich manchmal auch etwas, weil Leute kurz vor Stellenantritt abspringen. Ich hatte mich damals auch blind beworben und auf Stellenanzeigen. Eine Stelle habe ich auch durch Vitamin B durch meine UHU-Zeit erhalten.

@maja: Es ist leider in der Schweiz so, dass die Kinderbetreuung etwas mehr Geld kostet. Du kannst über den Arbeitgeber schon versuchen einen Kita-Platz zu bekommen und ggf. Subventionen beantragen. Diese sind jedoch bei zwei Gehältern eher gering. Ab 4 Jahren beginnt der obligatorische Kindergarten...der ist quasi wie Vorschule. Nur wenn ihr arbeitet, müsst ihr für die Zeit dazwischen und danach ggf. auch eine Betreuung haben, die auch wieder kostet.

maja5693
19.08.2016, 21:51
@teletubs: Danke für die Antwort. :-)
Wir überlegen jetzt momentan das Modell, dass mein Mann das erste Jahr zu Hause bleibt bis er 4 ist. Aber bin mir noch unsicher ob wir mit einem Gehalt auskommen würden. (möchten eh aufs Dorf ziehen und leben auch gerade von recht wenig :D)

Eilika
20.08.2016, 12:58
Zur Kinderbetreuung: die ist definitiv abhängig vom Gehalt der Eltern. Und je nachdem kann sie ganz schön ins Geld gehen. Wir zahlen aktuell in einer privaten Krippe für 2 Tage in der Woche um die 1200 Franken pro Monat. Bei den städtischen in Zürich ist es etwas billiger, da wären wir bei gut 1000. Wie viele Tage Betreuung bräuchtet Ihr denn? Ich arbeite 60%, mein Mann 80%. Das lohnt sich so definitiv und meinem Sohn tun die 2 Tage Krippe sehr gut.

Zu Zürich: ich mag Zürich :-love ;-) und ich bin Internistin.

Radiofreak
20.08.2016, 22:03
Kann mich meinen Vorredner nur anschliessen: KiTa ist hier sehr teuer, aber es finden sich gute Lösungen für Kinder und Eltern. Bei uns reduziert fast jeder auf 80% und der Partner/Partnerin dann auch, macht 3 Tage pro Woche KiTa für das Kind.
Und zu Zürich: einfach unschlagbar von der Lebensqualität! Wir fühlen uns hier unheimlich wohl und sind auch sehr gut integriert. Wenn man sich ein wenig anstrengt und anpasst, klappt es auch mit den Schweizern :-)

maja5693
20.08.2016, 22:36
Wie seht ihr denn die Kinderfreundlichkeit bei den Arbeitgebern und im Alltag im Vergleich zu Deutschland?
Da mein Mann keine Ausbildung hat und dadurch deutlich weniger verdienen würde als ich, würde ich wohl Vollzeit arbeiten. Hatte an 3 Tage pro Woche oder sonst nur halbtags gedacht. Gerade ist er in einem tollen Waldkindergarten 5 Tage die Woche. Den aufzugeben ist schon schade :/

teletubs
22.08.2016, 19:28
Wie seht ihr denn die Kinderfreundlichkeit bei den Arbeitgebern und im Alltag im Vergleich zu Deutschland?

Was meinst du genau?

Ich kann nicht vergleichen, da unser Kind in der Schweiz auf die Welt gekommen ist. Hier ist es aber so, dass du daheim bleiben kannst, wenn das Kind krank ist. Du kannst beliebig oft daheim bleiben...in Deutschland hast du, glaube ich, 6 Tage pro Jahr für Kind krank oder? Hier gibt es keine Limite.
Es gibt eben Kita-Plätze, die du über deinen Arbeitgeber bekommen kannst...du verlierst aber den Anspruch, wenn du eben den Arbeitgeber wechselst.