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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Frage zur Anlage von ZVKs und Arterien?



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MissGarfield83
17.11.2016, 16:17
Habt ihr ein paar Tipps für art. Punktionen in der Leiste? Hab in letzter Zeit häufiger das Problem dass sich trotz sichtbar arterieller Lage der verfluchte Draht nicht vorschieben lässt - mehr noch bei PICCO Arterien als bei normalen ....

Bei den sehr kachektischen Ommis hab ich auch wenn sie nach Reanimation einfach das Problem dass die intravasale Lage sich durch Palpation und Entlastung der Arterie ziemlich verändern kann - habt ihr da auch nen Tipp ? V.a. in Verbindung mit Problem 1 ?

Bille11
17.11.2016, 18:12
Meinst Du, dass Du 'sicher intraarteriell' unter Fixierung des Gefäss warst, aber dann nach loslassen (da die Nadel ja drin ist und weil man zum Seldingern 2 Hände braucht) nicht mehr?

2 Tricks habe ich dabei.. sogar 3

Sehr bekannt: leichte Aussenrotation und Abduktion des Beines zum besseren Aufspannen der Leistengegend (einfach mit der Unterlage etwas in die Seite ziehen, Bein positionieren & evtl. abpolstern)

Plautze (oder einfach die Weichteile kranialseits der Leiste) vorher und währenddessen unter dem Tuch von einem unsterilen Helfer nach oben ziehen lassen.. oder braunes Pflaster.. das spannt auch auf. Von ipsi- nach kontralateral.

Mit einer Spritze auf der Nadel punktieren, sicher aspirieren, Druck nachlassen, weiterhin sicher aspirieren, ...

MissGarfield83
17.11.2016, 18:27
@bille : Genau das meinte ich. Normalerweise taste ich mit links und punktiere mir rechts, greife mit der linken Hand aber die Nadel um sie vor dem Seldingern zu fixieren - und bei dem umgreifen hab ich halt vor allem bei kachektischen Omas das Problem sobald der Druck auf die Weichteile weg ist bin ich reproduzierbar aus dem Gefäß und treff es dann ohne Guidance irgendwie kaum noch.

Das mit der Abduktion und mit der Plautze kannte ich schon , vielleicht mach ich ersteres nicht ausgedehnt genug - muss ich mal probieren. Denn irgendwie hab ich halt die letzte Zeit öfters das Problem dass der Draht sich dann nicht vorschieben ließ, auch wenn ich alle Tricks mit absenken der Nadel, unterschiedliche Einführwinkel des Drahtes, minimales vor/zurückziehen der Nadel etc. probiert hatte. Das ist doch ein fingerdickes Gefäß :-wand Und bis ich dann den Draht reingefummelt hab hab ich meist ein kleines Blutbad angerichtet ...

Bille11
17.11.2016, 18:32
Ich mach ja am liebsten 3. die Spritze (und nochmal sicher aspirieren mit Draht in der Hand, dann Kolben schön vorsichtig lösen) - macht am wenigstens Sauerei & meine Pflege muss nicht das Bett wegen mir neu beziehen. Ausserdem muss ich so nicht so viel Schokolade spendieren.

Und quasi Tunneln wäre dann Nr 4 - ruhig etwas weiter distal zustechen, etwas tunneln und dan das Gefäss aufsuchen. Fixiert auch ein wenig. Man kann den Draht in der Position schonmal besser reinbringen als im steilen Winkel.. *laberlaber*

Brutus
17.11.2016, 21:15
Was ist denn mit Sono? ;-)
Man kann (wenn man es denn richtig kann, also üben...) den Draht schon auf die Kanüle setzen und ohne Spritze das Gefäß punktieren. Wenn man sieht, dass man im Lumen ist, einfach den Draht vorschieben und unter Sicht kontrollieren...
Geht beim ZVK auch. Und ja, ich gebe zu, dabei mache ich doch gelegentlich eine kleine Sauerei im Bett. :-)

Ansonsten kann man es aber auch ganz klassisch mit dem Sono machen. Gefäß punktieren, Spritze ab, Draht rein, mit dem Sono die Lage vom Draht angucken, Arterie reinbasteln. Kann man auch noch mal gucken und die Arterie im Gefäß verfolgen. ;-)

MissGarfield83
17.11.2016, 21:31
@brutus : Leider haben wir auf der ganzen ITS nur ein Sonogerät und das ist oft in Gebrauch ... für ne Arterie nehm ichs nur wenns partout konventionell nix werden will oder ich gar nichts tasten kann ... kann doch nicht ewig auf das Sono warten nur um meinen Patienten zu versorgen. :(

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17.11.2016, 21:50
- Missverstanden -

FirebirdUSA
18.11.2016, 22:24
@bille : Genau das meinte ich. Normalerweise taste ich mit links und punktiere mir rechts, greife mit der linken Hand aber die Nadel um sie vor dem Seldingern zu fixieren - und bei dem umgreifen hab ich halt vor allem bei kachektischen Omas das Problem sobald der Druck auf die Weichteile weg ist bin ich reproduzierbar aus dem Gefäß und treff es dann ohne Guidance irgendwie kaum noch.


Kenn das Problem, aber eher bei den adipösen Patienten als bei kachektischen. Ich denke das Geheimnis ist nicht zu fest mit der linken Hand zu drücken, sondern die Arterie mit festem Druck zu suchen und dann die Hand an der Stelle lassen aber den Druck deutlich zu reduzieren. Dann spürst du evtl. zwar nicht mehr die Pulsation weißt aber immernoch wo das Gefäß läuft. Ich punktiere dann und wenn ich sicher im Gefäß bin schiebe ich die Nadel noch ca. 1-2mm vor bevor den Schlif drehe. Bei sehr adipösen Patienten muss man ja manchmal tatsächlich das Gewebe mit der Nadel in die Tiefe drücken um überhaupt ins Gefäß zu kommen. Hier versuch ich meist mit dem Ringfinger der linken Hand den Druck zu halten und nur mit Daumen und Zeigefinger der linken Hand die Nadel zu fixieren. Die linke Hand zumindest partiell am Patient zu lassen finde ich auch bei sehr kachektischen Patienten hilfreich wo die Nadel nur einige mm durch die Haut gegangen ist und sehr lose und ohne viel Führung im Gefäß "hängt".
Wenn der Draht dann nicht gut läuft gibt es drei Möglichkeiten:
Ich bin wieder raus gerutscht aus dem Gefäß mit der Nadel (wenn ich Draht zurück ziehe kommt keine Blutung mehr über die Nadel), dann korrigiere ich meist vorsichtig in die bestehende Stichrichtung.
Ich hänge an einem Kalkplaque, hier hilft drehen am Draht und häufig sanfte (!) Gewalt, manchmal aber auch nur ein dünnerer Draht (z.B. Terumo-Draht)
Ich bin im Ramus circumflexus... dann sollte ich nicht weiterschieben. Ist mir zum Glück noch nicht passiert und ich hab ja die Möglichkeit zu durchleuchten. Hier hilft aber sicher auch eine Sono.

Bezieht sich natürlich alles auf Punktionen in der Angiographie, im Prinzip ist ja aber das selbe bei der Anlage einer Arterie.