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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Wechsel Jura Medizin



sophiechen123
31.08.2016, 09:10
Hey ihr Lieben,

Ich studiere derzeit Jura im zweiten Semester und bin etwas unglücklich damit... Nach der Schulzeit war ich mir sicher, entweder ein Jura- oder ein Medizinstudium aufzunehmen und als ich dann im Auswahlverfahren (HamNat) um einen Platz nicht reingekommen bin, habe ich ein Jurastudium in Hamburg begonnen.
Leider hielt sich meine Begeisterung fürs Fach schon nach dem ersten Semester in Grenzen. Ich hatte auch immer das Gefühl, sehr viel zu lernen und dafür nicht besonders viel zurückzubekommen. Der Gedanke, dass alles von einem Examen am Schluss abhängt, macht mich auch immer mehr fertig...
Ich frage mich jetzt, ob ich nochmal ein Medizinstudium beginnen sollte, da das ja neben Jura immer mein Hauptwunsch gewesen ist. Nur habe ich Angst, dass ich das dann nicht packe...
ich habe zwar ein sehr gutes Abitur und auch Bio-LK gehabt, aber gerade die vorklinische Zeit soll ja kein Zuckerschlecken sein.. Und meine Begabung in mathematisch-naturwissenschaftlichen Fächern hält sich ehrlich gesagt in Grenzen.
Allerdings bin ich ein wirklich sehr fleißiger und ehrgeiziger Mensch.
Ich wäre sehr dankbar, wenn hier jemand ist, der mir bei meiner Entscheidungsfindung helfen kann...
Euer verzweifeltes Sophiechen:-((

Solara
31.08.2016, 09:16
Wenn du keine Begeisterung für Jura entwickeln kannst, dann brich ab. Jetzt. Medizin schafft man und ist deutlich abwechslungsreicher als Jura ;-).

davo
31.08.2016, 09:23
Schaffen wirst du, den nötigen Fleiß vorausgesetzt, Medizin zu 95-99%. Allerdings muss dir bewusst sein, dass die Vorklinik ziemlich anstrengend ist, und ziemlich weit weg von dem, was man sich als Laie gemeinhin unter Medizin vorstellt. Auch der klinische Studienabschnitt ist überwiegend "trockene Theorie". Damit musst du umgehen lernen, und du musst vermutlich auch lernen, etwas besser mit Ängsten und Belastungen umzugehen. Wenn du das schaffst, hast du gute Voraussetzungen fürs Medizinstudium. Wie ist denn deine DN?

sophiechen123
31.08.2016, 09:36
@davo, @Solara, Danke für eure netten Antworten. Meine DN ist 1,1. Allerdings Mathe GK und Chemie nach 11 abgewählt.

sophiechen123
31.08.2016, 09:37
Es gibt ja auch diesen Modellstudiengang Medizin an einigen Unis. Hat jemand von euch Erfahrungen damit bzw. ist der generell etwas leichter zu schaffen?

davo
31.08.2016, 09:45
Nur keine Angst. Mathe brauchst du nur auf ganz niedrigem Niveau. Gleichungen umformen, mit Einheiten und wissenschaftlicher Schreibweise rechnen, hin und wieder Logarithmen und Zerfallskonstanten. Nichts weltbewegendes.

Und in Chemie (wie auch in Physik) fängt man ohnehin bei null an und braucht keinerlei Vorkenntnisse. Alles halb so wild.

Ich glaub schon, dass manche Modellstudiengänge für Leute mit großer Phobie gegenüber den Naturwissenschaften etwas einfacher sind (z.B. der in Berlin), aber andererseits ist es beim Regelstudiengang meiner Ansicht nach auch sehr angenehm, dass man die weniger interessanten Fächer sehr schnell zur Gänze erledigt hat, und dann stufenweise immer näher in Richtung der klinischen Fächer rückt. Bei einem Modellstudiengang hingegen verfolgen einen die entsprechenden Teilbereiche der Biochemie, Physiologie, usw. ja noch sehr lange. Also ein Regelstudiengang hat schon auch Vorteile ;-)

Mit 1,1 hast du ja auch ohne TMS und ohne HAM-Nat etliche Chancen.

sophiechen123
31.08.2016, 10:36
Danke dir! Dann schlaf ich wohl nochmal eine Nacht drüber und schaue dann mal, wie es strategisch am intelligentesten ist, sich zu bewerben :)

xenopus laevis
31.08.2016, 11:26
Kann mich davo nur anschließen.

Modellstudiengang bedeutet z.B. in Berlin: 1. Staatsexamen erst nach 6 Semestern. Man sieht nie ein Ende in Physio, Biochemie und co. (Vorteil: gute Wiederholung). Theoretisch (bei mir auch praktisch) schafft man Berlin ohne jemals ein Blick ins Physik oder Chemie-Lehrbuch zu werfen. Darf ich bloß nicht zu laut sagen. Da fühlen sich bei uns einige gleich gekränkt.

Lernen muss man an jeder Uni. So wird man bei uns schon ab dem 1.Semester mit Biochemie gequält.

Solara
31.08.2016, 14:53
Ja, mach! Ich würde Regelstudiengang machen, ich war da sehr zufrieden. Und mein Weg war deinem sehr ähnlich ;-) - Medizin ist ganz was anderes, auch wenn am Anfang die Grundlagen schon nervig sind, ab Semester fünf wird es besser.

Heerestorte
31.08.2016, 15:40
Ich habe auch nach 2 Semestern Jura für Medizin abgebrochen, also sage ich dir: tu es :D

Der_Medicus
31.08.2016, 17:43
Ich bin der Meinung, dass mit Fleiß, einigermaßen logischem Denken und Intelligenz und Motivation man ein Medizinstudium schaffen sollte.
Ja, man muss viel Lernen, manchmal hat man keine Lust oder fällt auch schonmal durch ne Prüfung durch. Man darf sich nicht entmutigen lassen und auch nicht zuuu verrückt machen. Also bitte nicht so viel Angst vor den naturwissenschaftlichen Fächern haben.
Aber du hast ja selber über dich geschrieben, dass du fleißig und ehrgeizig bist, Medizin dein Hauptwunsch ist (Motivation ist wichtig!) und eine DN von 1,1 zeigt ja auch, dass du weder doof noch faul bist.
Also: go for it!

Du hast ja jetzt noch genügend Zeit bis zum Sommersemester, also mach ruhig schonmal deine 3 Monate Pflegepraktikum.

sophiechen123
01.09.2016, 14:17
Ja, meine Angst vor den Naturwissenschaften muss ich wirklich nochmal irgendwie ablegen :-D
Danke für die hilfreiche Antwort!
LG,
Sophiechen

sophiechen123
01.09.2016, 14:18
Ich bin euch allen ganz dankbar für die netten und hilfreichen Antworten! Das schafft wirklich Mut! :)