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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Verbot Mobilfunkgerät Operationsbereich



Dr-Pizza
02.09.2016, 17:46
Hallo! Was haltet ihr eigentlich von obigem Verbot für alle Mitarbeiter :)?

Eilika
02.09.2016, 20:00
Wo existiert das? Bei uns nicht...

Dr-Pizza
02.09.2016, 20:19
In unserer Klinik gibt es diese Regel. Ich bin noch nicht so lange in diesem Haus und überlege noch, ob ich das eigentlich sehr konsequent finden soll oder doch als Beschneidung der persönlichen Freiheit. Gibt ja doch je nach Fachgebiet auch mal Situationen, in denen mal mal was nachschauen kann oder auch mal Spiegel-online lesen :grins:

ChillenMitBazillen
02.09.2016, 20:36
Naja zumindest medizinische oder technische Gründe gibt es dafür schonmal nicht.

anignu
03.09.2016, 12:46
Eigentlich gehören auch Piepser oder DECT-Telefone im OP verboten. So wichtig kann es nicht sein, dass man dafür die Leute während der OP stören muss.
Im ersten Haus in dem ich war gab es das alles im OP nicht. War irgendwie angenehm. Wurde man nicht ständig bei OPs gestört. Und für Probleme gab es immer einen Oberarzt der draußen war.

davo
03.09.2016, 12:49
Das Leben als OP-Anästhesist stell ich mir in so einer Klinik ziemlich hart vor :grins:

nie
03.09.2016, 13:26
Das Leben als OP-Anästhesist stell ich mir in so einer Klinik ziemlich hart vor :grins:

Ist doch gut, hat man endlich mal Zeit komplette FAZ oder ein gutes Buch zu lesen :grins:

Ich allerdings auch keinen OP in dem sämtliche Mobilfunkgeräte verboten sind.

Kackbratze
03.09.2016, 15:15
Bei uns sind Zeitschriften im OP verboten. D.h. es soll auf den Monitor geschaut werden.
Handy und Co sind erlaubt. Vermutlich würde der Narkosearzt fürs surfen genauso Ärger bekommen.

Fr.Pelz
03.09.2016, 20:27
Eigentlich gehören auch Piepser oder DECT-Telefone im OP verboten. So wichtig kann es nicht sein, dass man dafür die Leute während der OP stören muss.
Im ersten Haus in dem ich war gab es das alles im OP nicht. War irgendwie angenehm. Wurde man nicht ständig bei OPs gestört. Und für Probleme gab es immer einen Oberarzt der draußen war.

Aber das gilt nur für den Tagdienst, oder? Im Bereitschaftsdienst muss der Operierende ja erreichbar sein. Oder gibts bei euch Leute die nur operieren und andere, die sich nur um den anderen Kram kümmern, der im Dienst anfällt? Aber selbst dann müsste man ja mal kommunizieren. Kann ich mir grad nicht vorstellen.

Bei uns ist das nicht verboten, aber schon relativ selten, wir haben nämlich einfach mal keinen Empfang im OP-Trakt :-D So sieht man nur manchmal verzweifelte Schwestern in der Umkleide mit ihrem Handy am Fenster, die versuchen ihrem Mann den Einkaufszettel zu diktieren...
Aber in jedem OP-Gibts ein Haus-Telefon und im DIenst nehmen wir unsere Pieper mit.

anignu
03.09.2016, 22:24
Aber das gilt nur für den Tagdienst, oder? Im Bereitschaftsdienst muss der Operierende ja erreichbar sein. Oder gibts bei euch Leute die nur operieren und andere, die sich nur um den anderen Kram kümmern, der im Dienst anfällt? Aber selbst dann müsste man ja mal kommunizieren. Kann ich mir grad nicht vorstellen.

Bei uns ist das nicht verboten, aber schon relativ selten, wir haben nämlich einfach mal keinen Empfang im OP-Trakt :-D So sieht man nur manchmal verzweifelte Schwestern in der Umkleide mit ihrem Handy am Fenster, die versuchen ihrem Mann den Einkaufszettel zu diktieren...
Aber in jedem OP-Gibts ein Haus-Telefon und im DIenst nehmen wir unsere Pieper mit.
Es hat auch so funktioniert. War jetzt auch kein Haus der Maximalversorgung. Eher so Minimalversorgung.
Und doch. auch im Bereitschaftsdienst war der Operierende nicht erreichbar. Hatte zur Folge dass man von Intensiv oder Notaufnahme (war beides direkt neben dem OP) sich umgezogen hat, in den OP gegangen ist und das direkt mit dem Oberarzt besprochen hat.

Wenn ich derzeit Stationsdienst hab und das DECT alle 5 min klingelt und wenn ich dann mal kurz in den OP muss die OP-Schwester schier durchdreht wegen der ganzen völlig schwachsinnigen Anrufe die da ständig kommen, dann sehne ich mich wieder in die Zeit der Piepser oder eben ohne Piepser zurück..

Brutus
04.09.2016, 14:51
Bei uns sind Zeitschriften im OP verboten. D.h. es soll auf den Monitor geschaut werden.
Handy und Co sind erlaubt. Vermutlich würde der Narkosearzt fürs surfen genauso Ärger bekommen.
Und wie oft müsst ihr den Anästheten zum Schluß der OP wecken? ;-)
Ich meine das Programm auf dem Monitor ist sooooooo langweilig, da muss man erst mal wach bleiben... :D

Fr.Pelz
04.09.2016, 19:26
Es hat auch so funktioniert. War jetzt auch kein Haus der Maximalversorgung. Eher so Minimalversorgung.
Und doch. auch im Bereitschaftsdienst war der Operierende nicht erreichbar. Hatte zur Folge dass man von Intensiv oder Notaufnahme (war beides direkt neben dem OP) sich umgezogen hat, in den OP gegangen ist und das direkt mit dem Oberarzt besprochen hat.

Naja gut, ob jetzt jemand anruft, oder reinkommt ist doch die gleiche Störung. Vielleicht ist die Hemmschwelle etwas höher, wenn man erst hinlatschen muss, aber im Großen und ganzen egal.


Wenn ich derzeit Stationsdienst hab und das DECT alle 5 min klingelt und wenn ich dann mal kurz in den OP muss die OP-Schwester schier durchdreht wegen der ganzen völlig schwachsinnigen Anrufe die da ständig kommen, dann sehne ich mich wieder in die Zeit der Piepser oder eben ohne Piepser zurück..

Ja, ich hab auch schon etwas Angst, wenn unser Funksytem völlig den Geist aufgibt. Die Pieper sind so dermaßen alt und fehleranfällig, dass es bald soweit sein wird. Neue Pieper wirds nicht geben, weil die nicht mehr hergestellt werden und eine neue Lizenz bei der Bundesnetzagentur beantragt werden müsste... Und dann wird vermutlich jeder telefonieren, ohne nachzudenken.

klingelpütz
04.09.2016, 20:33
Telefon, erst ein eigenes pro Arzt senkt schon ordentlich die Hemmschwelle fürs Nachfragen von Dingen. Als ich anfing in dem Haus vor knapp zwei Jahren, da gab es nur Pieper. Da kamen zu über 90% sinnige oder zumindest nachvollziehbare Anrufe. Dann wurde das bald umgestellt und die Hemmschwelle sinkt. Da ich ja dem Klinhgeln auch nicht anhöre, wer da mit welchem Anliegen anruft, ärgere ich mich, wenn ich beim Patienten für "Bestellst Du ne Pizza mit?" unterbrochen werde.

Fr.Pelz
04.09.2016, 20:42
wenn ich beim Patienten für "Bestellst Du ne Pizza mit?" unterbrochen werde.

Also DER Anruf ist doch der wichtigste des ganzen Dienstes :-)) Und da sagt man ja auch nur, ja ich komm gleich (um sich dann kurzfristig zum Pizzaprospekt zu bewegen.

Aber bei uns kommen momentan auch nur relativ wichtige Dinge über Pieper (außer letztens als ich mal gerufen wurde, weil nem Patienten kalt war :-( ) Im Tagdienst wird man meist übers Stationstelefon erreicht und im Bereitschaftsdienst muss halt die OP-Schwester ne Liste führen über die Dinge, die in der OP-Zeit passieren.

anignu
04.09.2016, 21:00
Naja gut, ob jetzt jemand anruft, oder reinkommt ist doch die gleiche Störung. Vielleicht ist die Hemmschwelle etwas höher, wenn man erst hinlatschen muss, aber im Großen und ganzen egal.
Und genau um diese Hemmschwelle geht es. Es gibt eine so große Menge an völlig schwachsinnigen Anrufen.
Für die wirklich wichtigen Dinge ist immer Zeit. Dann muss man halt den Weg auf sich nehmen und in den OP gehen. Oder wenn es eine Funktion gäbe, dass ein Telefonat erst nach 3 Minuten warten durchgestellt wird. Das würde einem auch sehr sehr viele Anrufe oder Störungen ersparen.
Wenn ich Stationsdienst hab, geb ich das Telefon auch oft mal bei der Stationassistentin/Sekretärin ab. In wichtigen Fällen muss sie mich halt während der Visite suchen ansonsten fängt sie sehr viele Telefonate einfach mal ab. Und sie würde auch eine Liste schreiben. Eigentlich immer hat sich das aber derweil erledigt so dass ich maximal einen Rückruf machen muss. Der Rest hat sich von selbst erledigt. Das zeigt mir immer wie schwachsinnig dieses ständige telefonieren ist.

konstantin
04.09.2016, 21:04
mal abgesehen von hygienischen bedenken gehen mir smombies im allgemeinen aufn sack. jetzt gerade die woche ist der anaesthesist einfach mal fuer fuenf minuten ausm saal gegangen um auf dem flur nach netz zu suchen. und der springer springt nicht, weil er in die candy crush saga vertieft ist. da kommt man sich schon irgendwie verarscht vor...

pieper im op geht schon klar, gerad wenns im dienst der dienstfunk ist. die meisten oberaerzte, mit denen ich so im op war, nehmen selbstverstaendlich ihr dect mit. als assistent ist man da schon vorsichtiger, haengt sicher auch ein wenig vom operateur ab.

edit: mal davon abgesehen ist der springer ja in der regel nich doof. der schaut ja schon, dass er einem nicht bei jeder lappalie den hoerer ans ohr drueckt.

Brutus
05.09.2016, 13:58
Hmmm, mal abgesehen davon, dass ich mit dem Smartphone hinter dem Tuch und sicher nicht in irgendeinem sterilen Bereich arbeite, sehe ich Verallgemeinerungen eher kritisch. Woher weißt Du, dass da draußen auf dem Flur nach einem Handynetz gesucht wurde? Manchmal sucht man auch einfach in der Einleitung nach so unwichtigen Dingen wie einer Antibiose, die manche Operateure so unbedingt haben wollen. Oder Infusionen oder Medikamente...
Ob der Springer jetzt nicht springt, weil er spielt... :-nix Dann muss man ihm eben freundlich und direkt erinnern, warum er da ist. ;-)
Ansonsten sehe ich es bei uns so, dass sehr wohl alle Operateure ihre DECT Telefone dabei haben. Denn auch die Assistenten sind ja für Stationen / ITS / Ambulanz verantwortlich. Und sollten daher auch erreichbar sein. Und man muss ja auch nicht ein Handy ans Ohr halten, es reicht ja meist die Info "ja, operiert" und gut ist. Oder man kann Fragen... :-nix

THawk
05.09.2016, 14:34
Ich finde DECTs sind viel zeiteffizienter als Pieper. Im jetzigen Haus haben wir Pieper, nach der Visite müssen wir i.d.R. mit einigen Subspezialitäten sprechen. Dann beginnt man die Leute anzupiepen, weiß nie ob sie sich rasch melden. Dann wartet man also auf die Antwort und bekommt entweder keine oder, wenn man zwei parallel angepiept hat, melden sie sich gleichzeitig zurück...
Natürlich muss man bei DECT aufpassen, dass man nicht für jede Kleinigkeit telefoniert, aber das kann man lernen. Und man muss aufpassen, dass man sie nicht am Patienten anfasst ohne vorher vernünftige Händedesinfektion gemacht zu haben.
Im OP kenne ich es auch so, dass der Springer antwortet.

CYP21B
05.09.2016, 18:38
Wir haben alle Dects. Könnte es mir ohne irgendwie nicht vorstellen. Gerade wenn man zügig Op oä organisieren muss ist alles andere doch viel umständlicher. Im Op selbst hat man nur im Dienst das Diensttelefon dabei. Tagsüber muss man über das Op-Pflege- Tel. dh Hemmschwelle ist damit auch höher und man kann in Ruhe operieren. Klar gibt's auch Schwester oä die dann wegen jedem Pups anrufen aber die würden das auch mit pieper irgendwie schaffen oder dann den ersten greifbaren mit belangen auch wenn der gar nicht zuständig ist. Wenns gerade nicht geht geht man eben nicht ran und ruft ggf. zurück. Und sonst kann man auch schnell klarmachen dass gerade keine Zeit für Kleinigkeiten ist und muss zumindest nicht erst ein Tel. suchen.

klingelpütz
05.09.2016, 19:59
Es stimmt schon. Insgesamt sind mir Telefone schon deutlich lieber, weil sie viele Arbeitsabläufe vereinfachen. Aber das Problem, bekloppter Nachfragen existiert nun mal und nervt. Vielleicht sollte man mal ein SOP zur korrekten Telefonbenutzung erstellen ;-)