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Fr.Pelz
09.09.2016, 20:37
Im Übrigen mag das was du über Futtermittel über Deutschland sagst ja stimmen, wenn man aber nur mal Europa betrachtet, sieht es schon wieder anders aus. http://www.transgen.de/lebensmittel/1049.futtermittelimporte-europa-sojabohnen-gentechnik.html

Christoph_A
09.09.2016, 21:30
Transgen.de objektiv bis ins Mark. Aufm Level von Transparency...

Stephan0815
09.09.2016, 21:36
Also ich möchte ganz kurz mal ne Lanze für die Veganer brechen und sagen, dass diese sich meist äußerst effizient über die Nachteile ihrer Ernährung informieren und entsprechend versuchen zu kompensieren (auch wenn das nicht immer so erfolgreich abläuft).
Was natürlich gar nicht geht, ist das belehren und meinen, dass sich jetzt alle anderen an diese Ideologie anzupassen hätten, weil es ja angeblich der "Erde gut tut".
Sicherlich gibt es Gründe für eine möglichst nutztierfreie Ernährung.
Es gibt mindestens genausoviele Gründe dagegen.
Was macht denn der vegane Mensch dann mit den über Jahrhunderte domestizierten Tieren, die in einer sich gemischt ernährenden Bevölkerung, bewusst gezüchtet wurden? Man kann sie zwar versuchen auszuwildern, aber im Endeffekt nimmt man in Kauf, dass diese Art ausstirbt.
Wo ist da der moralische Gewinn?
Man lässt das, was man sich über jahrtausende herangezüchtet hat, spätestens in der freien Natur zugrunde gehen und rottet also Nutztiere aus, weil es ja zuviel Wasser verbraucht. Auf ner Kugel im All, die zu 90 % daraus besteht.
Das finde ich jetzt auch nicht gerade sinnvoll.

Nessiemoo
09.09.2016, 21:40
Sehr viel von dem Land auf der Erde kann zwar für Tierhaltung benutzt werden, aber nicht für Ernte von Getreide oder Gemüse... Wenn alle vegan wären, würde eventuell ein Nahrungsmittelmangel auf die Erde entstehen. (Der zurzeit nicht herrscht - eher eine falsche Umverteilung).

Dazu kommt, dass v.a wenn man "Öko" Vegan erntet, wird v.a Düngemittel aus Massentierhaltung verwendet... in Natur ist halt alles verbunden und es ist alles komplizierter als "Tiere schlecht, Pflanzen gut".

roxolana
09.09.2016, 22:51
Also dass pflanzenbasierte (aka vegane) Ernährung zu diversen Mangelzuständen führt, ist ja wohl schon lange bekannt. Daher haben amerikanische Krankenkassen schon angefangen, in Broschüren darüber zu informieren. Unter anderem handelt es sich nachgewiesenermaßen um folgende Mangelerscheinungen:

Mangel an erhöhtem Cholesterin
Mangel an Bluthochdruck
Mangel an Diabetes
Mangel an Herzkrankheiten
Mangel an Krebs
Mangel an Übergewicht
Mangel an vorzeitigen Todesfällen
Mangel an verschriebenen Medikamenten

(Quelle - amerikanische Krankenkasse Kaiser Permanente: https://share.kaiserpermanente.org/wp-content/uploads/2015/10/The-Plant-Based-Diet-booklet.pdf)

Und trotz dieser zahlreichen Mangelerscheinungen schlägt Kaiser Permanente seinen Kunden vor, doch mal die vegane Ernährungsweise auszuprobieren. Wenn man nicht 100% vegan leben kann, dann wenigstens 80%, schreiben sie.

"If you find you cannot do a plant-based diet 100 percent of the time,
then aim for 80 percent. Any movement toward more plants and fewer
animal products can improve your health!"

SKANDAL! Die behaupten ja noch tatsächlich, vegan wäre gesund und wollen uns alle zu Veganern machen, die Schweine. Das ist doch bestimmt alles gelogen. Mal sehen, was die amerikanische Gesellschaft für Ernährung dazu sagt:
"It is the position of the American Dietetic Association that appropriately planned vegetarian diets, including total vegetarian or vegan diets, are healthful, nutritionally adequate, and may provide health benefits in the prevention and treatment of certain diseases". http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/19562864

Oh. Interessant.

Naja, aber das mit dem Klimawandel ist doch bestimmt Schwachsinn. Was sagt denn der WWF dazu?
"Die Auswirkungen unserer Ernährung auf das Klima sind immens. Nahezu 70 Prozent der direkten Treibhausgasemissionen unserer Ernährung sind auf tierische Produkte zurückzuführen." http://www.wwf.de/themen-projekte/landwirtschaft/ernaehrung-konsum/fleisch/fleisch-frisst-land/

Ups.

Ok, aber das mit dem Welthunger ist doch totaler Quatsch. Kühe essen Gras und wir essen Kühe. Also alles supi. Oder?

"Of the world’s nearly 6.8 billion humans, almost 1 billion people are malnourished. Feeding half the world’s grain crop to animals raised for meat, eggs, and milk instead of directly to humans is a significant waste of natural resources, including fossil fuels, water, and land." http://www.fao.org/fileadmin/user_upload/animalwelfare/HSI--The%20Impact%20of%20Industrialized%20Animal%20Agri culture%20on%20World%20Hunger.pdf

Ok, also wir verfüttern die Hälfte unserer Ernten an Nutztiere, während 1 Milliarde Menschen hungert. Irgendwie doch nicht so schlau.

Aber nein, vegan - das können wir nicht machen. Dann würden ja alleine in Deutschland 50 Millionen männliche Küken pro Jahr aussterben und können dann nicht mehr geschreddert werden! Nein, das bringe ich nicht übers Herz. :( Nein, ich riskiere lieber meine Gesundheit und scheiß auf Klima und hungernde Kinder, um den ganzen armen Tierchen, die sonst aussterben würden das das Sterben im Schlachthaus zu ermöglichen. Bin mir sicher, dass sie mir dafür sehr dankbar werden, wenn sie nicht gerade aufgrund von Fehlbetäubung lebendig gekocht oder so werden. Aber das sind in Deutschland jährlich ja nur 9%, also "rund 70 Millionen Geflügel, sechs Millionen Schweine, 350 000 Rinder und 100 000 Schafe" (http://www.bayerische-staatszeitung.de/staatszeitung/landtag/detailansicht-landtag/artikel/fehlbetaeubungen-lassen-sich-nie-gaenzlich-ausschliessen.html) - naja, halb so wild. Ne?

Evil
09.09.2016, 23:16
1. Stammt 99% des Fleisches, das konsumiert wird aus Massentierhaltung
2. Das Milchproduktion z.b kann kaum je artgerecht sein. Dafür werden die Kühe geschwängert (meist ja mit Besamung, nicht artgerecht) und ihnen die Kälber weggenommen(nicht artgerecht), dann werden die Kühe geschlachtet (nicht artgerecht). Kuhmilch ist für Kälber, dass wir Menschen die trinken, ist auch niemals artgerecht.
Wenn Du artgerecht als "ohne menschlichen Eingriff" definierst, ist logischerweise eine artgerechte Haltung sämtlicher Tiere und Pflanzen auf diesem Planeten nur nach Elimination des Homo sapiens gegeben.
Konsequenterweise müsstest Du dann mit Dir und Deiner Familie anfangen, um den ökologischen Fußabdruck zu minimieren.

Mit Verlaub, das wäre mir etwas zu krass. Daher kaufe ich mein Fleisch lieber beim Metzger, wo ich weiß, dass die Viecher ein mindestens so schönes Leben wie in der freien Natur haben. Nur ohne Wölfe und Hyänen ;-)

roxolana
09.09.2016, 23:41
Wenn Du artgerecht als "ohne menschlichen Eingriff" definierst, ist logischerweise eine artgerechte Haltung sämtlicher Tiere und Pflanzen auf diesem Planeten nur nach Elimination des Homo sapiens gegeben.
Konsequenterweise müsstest Du dann mit Dir und Deiner Familie anfangen, um den ökologischen Fußabdruck zu minimieren.


Das stimmt wohl. Anstatt es besser machen zu wollen, sollte man sich lieber gleich umbringen!


Mit Verlaub, das wäre mir etwas zu krass. Daher kaufe ich mein Fleisch lieber beim Metzger, wo ich weiß, dass die Viecher ein mindestens so schönes Leben wie in der freien Natur haben. Nur ohne Wölfe und Hyänen ;-)

Jap, in Schweinemastanlagen gibt es keine Wölfe und Hyänen, sondern nur Homo sapiens, die sich ganz liebevoll um die kleinen Schweinchen kümmern. Oder so.


https://www.youtube.com/watch?v=ReD4V0kaBg0

Christoph_A
10.09.2016, 00:10
Und ich mag Schweinebraten, besonders im Angesicht grünspechtischer Proteste.

Christoph_A
10.09.2016, 09:26
Und was die Liste der ach so veganen Spitzensportler angeht, die is schön, aber in einigen Fällen schlicht gelogen.
Die Herren Djokovic und Becker habe ich allein z.B. mehrmals in Belgrad beim essen gesehen und das Steak auf deren Teller war kein gepresster Tofu, das nur mal so nebenbei.
Is aber auch so ein Gründing. Pseudowissenschaftliche Studien raushauen und damit die moralische Überlegenheit untermauern.
Und immer schön den Zeigefinger heben und das Mündchen anspitzen dabei.
Unter Klimakatastrophe und Hungersnot machts der ewig Betroffene eher selten.
Genau das is den lieben Grünen bei der letzten Wahl um die Ohren geflogen und gelernt hat man daraus exakt überhaupt nix.
Aber mir is das ja Recht, die Ökobesserwisser sind ja durchaus amüsant.

Evil
10.09.2016, 09:37
Ich esse nur das Fleisch vom Metzger meines Vertrauens. Glückliche Kühe und so, nix Mastbetrieb ;-)

30088

Fr.Pelz
10.09.2016, 10:09
Wenn Du artgerecht als "ohne menschlichen Eingriff" definierst, ist logischerweise eine artgerechte Haltung sämtlicher Tiere und Pflanzen auf diesem Planeten nur nach Elimination des Homo sapiens gegeben.
Konsequenterweise müsstest Du dann mit Dir und Deiner Familie anfangen, um den ökologischen Fußabdruck zu minimieren.

Mit Verlaub, das wäre mir etwas zu krass. Daher kaufe ich mein Fleisch lieber beim Metzger, wo ich weiß, dass die Viecher ein mindestens so schönes Leben wie in der freien Natur haben. Nur ohne Wölfe und Hyänen ;-)

Es kann aber kein Argument sein, zu sagen 100% geht nicht, deswegen mache ich es gar nicht. Das ist Quatsch. Und mit der "Metzger" von nebenan"- Geschichte kommen immer ALLE, man fragt sich, wer dann die 99% des Fleisches aus den mastbetrieben kauft. Was ist mit dem Schinken im Salat, der Salami auf dem Brot aus der Cafeteria? Wieviel bezahlst du bei deinem Metzger? RICHTIG artgerecht gehaltenes Fleisch ist sehr sehr teuer.

Nee, wenn wir alle konsequent auf Fleisch verzichten würde oder wenigstens auf solche "fleischbeigaben" die überall drin sind, würde die Industrie auch irgendwann das industrielle Schlachten zurückfahren. Und wenn man dann mal an Weihnachten ne Fans schlachtet, die man vorher artgerecht gehalten hat, dann fände ich das auch nicht so schlimm. Aber so wie es jetzt ist, wird es nicht weitergehen. Irgendwann werden die Ressourcen eh aufgebraucht sein.

Fr.Pelz
10.09.2016, 10:18
Also ich möchte ganz kurz mal ne Lanze für die Veganer brechen und sagen, dass diese sich meist äußerst effizient über die Nachteile ihrer Ernährung informieren und entsprechend versuchen zu kompensieren (auch wenn das nicht immer so erfolgreich abläuft).
Was natürlich gar nicht geht, ist das belehren und meinen, dass sich jetzt alle anderen an diese Ideologie anzupassen hätten, weil es ja angeblich der "Erde gut tut".
Sicherlich gibt es Gründe für eine möglichst nutztierfreie Ernährung.
Es gibt mindestens genausoviele Gründe dagegen.
Was macht denn der vegane Mensch dann mit den über Jahrhunderte domestizierten Tieren, die in einer sich gemischt ernährenden Bevölkerung, bewusst gezüchtet wurden? Man kann sie zwar versuchen auszuwildern, aber im Endeffekt nimmt man in Kauf, dass diese Art ausstirbt.
Wo ist da der moralische Gewinn? .

Also DAS ist wirklich das allerdümmste Argument gegen eine vegetarische Ernährung, das ich je gehört habe. Sorry. 1. Roden wir Tausende Hektar Regenwald mit dem wirklichen, unwiederbringlichen Verlust von zt nicht mal entdeckten Arten, damit wir auf den Flächen tierfutter anbauen können für unsere 3 Arten Schweine.
2. spricht überhaupt nichts dagegen, ein paar Kühe zu behalten, um sie vor dem Aussterben zu retten. Dafür sollte man sie aber tunlichst NICHT essen.
3. müsstest du mit der Argumentation mal langsam anfangen, Giraffen und Tiger zu schlachten, nicht dass die noch aussterben, weil sie keiner isst.


O

Christoph_A
10.09.2016, 11:53
Was ist eigtl richtig artgehaltenes Fleisch genau? Is das die Schwarzgescheckte auf der Weide oder brauchts da mehr? Massagen wie beim Koberind vlt? Klassische Musik beim gräsen?
Kann jetzt nicht sehen, was an normaler Tierhaltung so teuer sein kann.
Sonst wären unsere Bauern ja allesamt pleite.

davo
10.09.2016, 12:18
Diese enorme Naivität, die tatsächlich allen Ernstes davon ausgeht, dass unsere Ernährungsweise verantwortlich für den Hunger auf der Welt wäre, ist echt bizarr. Bevölkerungsexplosion, mangelnde Infrastruktur, unterentwickelte Landwirtschaft vor Ort - alles völlig irrelevant. WIR sind schuld. Manche Leute fühlen sich anscheinend echt nur dann wohl, wenn sie sich selbst geißeln können :-))

Fr.Pelz
10.09.2016, 12:23
Es hat niemand behauptet, dass der Fleischkonsum verantwortlich für alles Übel der Welt ist. Aber er hat deutliche negative Auswirkungen. Und ja, auch auf andere Länder und Kulturen. Aber man kann das natürlich in selbstherrlicher Arroganz leugnen und weitermachen, weils schmeckt. Es verlangt ja niemand, dass man die Welt rettet, aber aufs Salamibrot zu verzichten, tut kaum weh, hat aber, wenn es denn alle tun würden, einen klaren Vorteil.

Christoph_A
10.09.2016, 13:00
Und welchen jetzt genau? Weniger Krieg, Rückgang exorbitanter Geburtenraten oder einfach besseres Karma am eigenen Küchentisch?

Brutus
10.09.2016, 13:00
Is das die Schwarzgescheckte auf der Weide oder brauchts da mehr?
´Samma! Lässt Du jetzt mal meine Schwarzgescheckte in Ruhe?!?! :-))

davo
10.09.2016, 14:09
Wenn man in Europa und den USA kein Fleisch mehr äße, würds trotzdem niemandem in Afrika besser gehen. Dann würden sich die Ökos halt irgendein neues Thema suchen, mit dem sie die Bevölkerung traktieren können. Wenn man so fest davon überzeugt ist, dass alles Übel dieser Welt mit einem selbst zu tun habe, geht das schon eher in Richtung Versündigungswahn/Beziehungswahn :-))

Fr.Pelz
10.09.2016, 19:30
Und welchen jetzt genau? Weniger Krieg, Rückgang exorbitanter Geburtenraten oder einfach besseres Karma am eigenen Küchentisch?

Weniger C02 in der atmosphäre, weniger Wasserverschwendung (und nur weil der Planet zu 90% draus besteht, ist das ja nicht alles nutzbar), weniger Überdüngung durch die ganze Gülle etc etc. Und ja, vermutlich auch weniger Verteilungskriege.

Zur Illustration empfehle ich die Doku "Cowspiracy". Man kann ein paar Fakten hier nachlesen, zum Teil krempelts einem die Fußnägel hoch. Da empfindet man die Grünen sehr wohl als moderat. http://www.cowspiracy.com/facts/

Aber lebt ruhig weiter in eurer arroganten Blase, in der euer Lebensstil nichts mit anderen Menschen zu tun hat.

Feuerblick
10.09.2016, 20:37
Das allerschlimmste an Veganern ist der missionarische Eifer, mit dem sie alle "normal" essenden Menschen verteufeln und ihnen das Fegefeuer vorhersagen. Ich werde nie verstehen, warum man nicht leben und leben lassen kann. Und ja, ich esse Fleisch und ich esse es gerne. Nicht täglich und nur von Metzgern, bei denen ich die Herkunft der Tiere und damit des Fleisches nachvollziehen kann. Und ich liebe Käse, Milch und Eier. Und ja, ich weiß, wie Milch "produziert" wird. Sozusagen aus meiner Kindheit aus erster Hand. Dennoch... "Moderat" ist hier das Stichwort, dann klappt das auch mit der Umwelt.

Wenn sich alle vegan ernähren, wird es Industriezweige geben, die das vermarkten und die "Massenpflanzenhaltung" betreiben werden. Und aus isses mit nachhaltig und gesund. Wo Profit winkt, wird man Profit machen wollen. Einzige Möglichkeit: Wie weiland Omma alles selbst anbauen. Nur, welches Stadtkind hat nen Garten?

Im übrigen hab ich den Glauben ans vegane Leben verloren, als eine meiner Kolleginnen (im übrigen keine, die einen missionieren wollte, dafür aber gut und freundlich ihre Beweggründe erklärt hat... weshalb ich mich tatsächlich mal mit dem Thema befasst, es aber für mich als gänzlich ungeeignet angesehen habe) sich auf vegan umstellte und trotz allen Wissens um notwendige Nahrungsmittel und ggf. Ergänzungen (und deren konsequente Umsetzung) nach zwei Monaten aussah wie der Tod auf Latschen... Vorher schon sehr schlank, danach dürr, blass, Augenringe bis zum Mundwinkel... Sie ist von dem Trip inzwischen wieder weg.