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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Sinn und Unsinn des Veganismus



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Fr.Pelz
09.09.2016, 13:40
Aber was ist denn daran so schwer zu verstehen, dass die Fleischproduktion schädlich ist? Ökologisch ungefähr so kacke wie ungefilterte Kohlekraftwerke. Die will auch keiner in seiner Nachbarschaft. Wüsste jetzt auch nicht, wo das Recht auf Umweltverschmutzung um Grundgesetz festgeschrieben ist.
Es geht nicht darum, jemanden eine Vorliebe auszureden, es geht um die Allgemeinheit.
Vegane Ernährung ist auch kein Blödsinn, sondern schlicht am umweltfreundlichsten und mit am wenigsten Tierleid verknüpft.
Aber wie gesagt, man kann natürlich auch einfach weiter die Augen verschließen.
https://www.youtube.com/watch?v=gtaOVI7WdO8

Ich glaube, deswegen schreien gleich alle immer "Bevormundung": weil es eigentlich alle wissen, aber nicht wahrhaben wollen.

Brutus
09.09.2016, 14:01
Aber was ist denn daran so schwer zu verstehen, dass die Fleischproduktion schädlich ist? Ökologisch ungefähr so kacke wie ungefilterte Kohlekraftwerke. Die will auch keiner in seiner Nachbarschaft.
Also ich habe die netten Braun- und Schwarzgescheckten deutlich lieber in meiner Nachbarschaft als Kohlekraftwerke. Deswegen bin ich auch lieber im Sauerland als im Ruhrgebiet. ;-)


Vegane Ernährung ist auch kein Blödsinn, sondern schlicht am umweltfreundlichsten und mit am wenigsten Tierleid verknüpft.
Genau! Und damit man die fehlenden Vitamine und Spurenelemente und Aminosäuren und weiß der Geier noch alles zu sich nehmen kann, darf Bayer um die Ecke noch schnell ein weiteres Chemielabor incl. Kohlekraftwerk bauen. ;-) :-))

Fr.Pelz
09.09.2016, 14:19
Das einzige, was man bei veganer Ernährung supplementieren muss, ist B12.
Omnivore haben vermutlich sehr viel häufiger Mangelerscheinungen als Veganer, die sie einfach nicht entdecken. Vegetarier und Veganer haben ja die Tendenz sich eher über die Nährstoffzusammensetzung ihrer Nahrung gedangen zu machen. Nicht umsonst gibt es diverse vegane Spitzensportler.Tatsächlich schaffen die es ohne Proteinmangel.

Und auch wenn du Kühe niedlich findest, haben sie einen riesigen Methan-Ausstoß, verbrauchen extrem viel Wasser, benötigen viel Futter (wenn man nur Weidehaltung haben würde, könnte man den Fleischunger längst nicht stillen) das man wiederum irgendwo anbauen muss. Wenn man das Getreide oder Soja gleich selbst verwenden würde, wäre es sehr viel effizienter.

Absolute Arrhythmie
09.09.2016, 14:23
Die Soja-Monokulturen in den USA sind jetzt aber auch nicht gerade der Inbegriff der Umweltfreundlichkeit ;-)

Christoph_A
09.09.2016, 14:25
Vegan aus dem Mund einer Medizinein, was ein Quatsch. Wir sind biologiosch Omniphoren, so wurden wir aus der Evolution selektiert und so isses einfach am Gesündesten. Ich mag die Schwarzgescheckten ebenso lieber vor meiner Haustür als ein Kohlekraftwerk, und am allerliebsten auch in gesunder Freilufthaltung neben Schweinen, Schafen und Hühnern, so, wie es seit Jahrhunderten in D praktiziert wird. Und in D ist, als leidliche Erfahrung aus Weimar und dem daran anschließenden dutzendjährigen Reich, das Individuum der Allgemeinheit gegenüber als besonders schützenswert eingestuft, weswegen eben genau der Veggie Day keine Chancen in Karlsruhe haben dürfte.
Ich liebe den Grünen Gesinnungs-Gutmenschen-Absolutismus: Veggie Day, Tempo 30 in Innenstädten, Verbot von XYZ (beliebig unleidiges Gedankengut einsetzen). Und was das allerbeste an den ganzen Grünspechten ist => sobald sie an der Macht sitzen, interessiert sie ihr (Öko)geschwätz von gestern überhaupt nix mehr. Ich sag nur Gartzweiler II, das Abnicken der größten Kampfeinsätze der Bundweswehr seit dem 2. Weltkrieg als Antikriegsfähnchenschwenkerpartei, darunter mit dem Kosovo zusätzlich ein völkerrechtlich zumindest höchst umstrittener Feldzug, erst gegen Stuttgart 21 schreien, dann den Bau vorantreiben, die Liste ließe sich unendlich verlängern. Irgendwie schon amüsant, das Weltverbesserer latte Machiato Prenzelberg Kollektiv. Und so herrlich bigott.
Aber Fleisch ist böse, Kohle besser als Atomstrom (besonders in der CO2) Bilanz und Autos nur dann schlecht, wenn man nicht seinen Hintern von Amtswegen in eine S Klasse oder einen A8 pressen darf.
Herrlich.
Aber, um zum Grundthema zurückzukommen. Alles im demokratischen rahmen und daher NICHT extremistisch. Nur extrem verstrahlt halt.

Fr.Pelz
09.09.2016, 14:30
Nur weil wir aus der Evolution so selektiert wurden, ist doch kein Argument für Omnivor :-)) Wir wurden auch mit einem Blinddarm selektioniert, an dessen Entzündung unbehandelt die Hälfte stirbt.
Und Milch? Das betrifft ja wohl höchstens nur uns Europäer. Bei den Asiaten tickte die Evolution wohl anders ;-)
Und Fleisch? Das haben die selektionierten Urmenschen ja sehr viel weniger gegessen, als wir heute. DIE brauchten das als Proteinquelle, aber wir heute ja doch nicht mehr.
Und "wie es seit Jahrhunderten in D praktiziert wird" ist ebenfalls kein Argument.
Nee, Leute, bringt mal was Richtiges.

Zu Soja-Monokulturen: die werden doch zum großen Teil fürs Tierfutter gebraucht. Und das Sojaöl eben für diverse Zwecke. Aber selbst diese Monokulturen sind eben lange nicht so schädlich wie die Tierhaltung.

Evil
09.09.2016, 18:28
Naja, was jetzt an artgerechter Rinderhaltung in D verwerflich sein soll, erschließt sich mir auch nicht, weder ökologisch noch ethisch.
Allerdings fände ich es viel sinnvoller, sich auf insektenbasierte Proteinzufuhr zu konzentrieren, das ist ökologisch günstig und gesund.
Aber bestimmt kommt dann wieder ein Veganer mit der Argumentation "ich esse nichts, was Facettenaugen hat" :-))

Fr.Pelz
09.09.2016, 19:16
Naja, was jetzt an artgerechter Rinderhaltung in D verwerflich sein soll, erschließt sich mir auch nicht, weder ökologisch noch ethisch.
1. Stammt 99% des Fleisches, das konsumiert wird aus Massentierhaltung
2. Das Milchproduktion z.b kann kaum je artgerecht sein. Dafür werden die Kühe geschwängert (meist ja mit Besamung, nicht artgerecht) und ihnen die Kälber weggenommen(nicht artgerecht), dann werden die Kühe geschlachtet (nicht artgerecht). Kuhmilch ist für Kälber, dass wir Menschen die trinken, ist auch niemals artgerecht.

davo
09.09.2016, 19:26
Das ist ja schon sehr dogmatisch. Muss man unbedingt leben wie in der Steinzeit, und auf alle Annehmlichkeiten des modernen Lebens verzichten? Schokolade ist wohl auch nicht "artgerecht". Trotzdem esse ich sie :-))

Christoph_A
09.09.2016, 19:39
Ja, muß man. Das ist der allein seelig machende Pfad ins Licht.
Erinnert mich an Impfgegner und ihr dogmatisches Gewese.
Und ganz wichtig, Früchte erst essen, wenn sie abfallen, Pflücken tut dem Baum doch so weh!
Was Tierhaltung angeht, ist die in D nicht so pöse, zumindest sind unsere Kühe oft draussen. Sommers sogar auf Almen, wo sie dann den Boden zerstören.
Und alles außer vegan gehört sowieso verboten, negatives Karma und so.
Werde erleuchtet von ökologischer Weisheit!

Christoph_A
09.09.2016, 19:45
Ach ja, by the way, Beweise medizinscher Natur für mehr Mangelersxheinungen bei gesund Mischernährten wären nicht schlecht.
Und vegane Spitzensportler? Vlt im Marathon wie die Händchenhalte Zwillinge oder doch eher Trainer wie Müslituchel?
Der hat mit seiner Eiweißrestriktiom ja im Pokalfinale in der Verlängerung den sportmedizinischen Gegenbeweis Deiner Überlegenheitsthese erbracht. So schöne Krämpfe wie da hab ich lange nicht gesehen.....

Kackbratze
09.09.2016, 19:49
So schöne Krämpfe wie da hab ich lange nicht gesehen.....

Die waren bloss psychosomatisch. Eine Art Erstverschlimmerung. Oder eben psychosomatisch, wie bei "Ruhig Blut"....

Fr.Pelz
09.09.2016, 19:54
Ach ja, by the way, Beweise medizinscher Natur für mehr Mangelersxheinungen bei gesund Mischernährten wären nicht schlecht.

Ich meine eben nicht "gesund mischernährte" sondern das Gros der Masse, der größte Teil der deutschen Bevölkerung der sich fetttriefende Steaks auf den Grill haut, danach ein Bier oder ein Eis, am nächsten Morgen gezuckerte Cornflakes, mittags das Kantinenschnitzel mit Alibigurke und nachmittags natürlich Kuchen. Dagegen sind Veganer eben meistens gesünder, weil eben der Gemüseanteil meist eben hoch ist. Aber die kuchenverschlingenden Allesfresser rufen dann "Mangelernährung".

Zu den Sportlern: guck mal hier https://vebu.de/fitness-gesundheit/sport/beruehmte-vegane-vegetarische-sportler/



Christoph, du kannst dich darüber lustig machen wie du willst, ich will ja auch niemanden missionieren, ich lebe nicht mal selber vegan, aber ich leugne wenigstens nicht, dass es für unseren Planeten das Beste wäre.

davo
09.09.2016, 20:26
Warum ein Extrem durch ein anderes Extrem ersetzen? Unter gebildeten Menschen ernähren sich doch nur sehr wenige so wie von dir beschrieben. Das ist doch eher Vorurteil als Realität.

Und die breite Masse lacht höchstens, wenn man sie mit veganer Ernährung missionieren will.

Vielleicht sollte man eher mal das zugrundeliegende Riesenproblem namens Bevölkerungsexplosion in den Entwicklungsländern angehen, statt zu versuchen, unter dem Deckmantel "das Beste für unseren Planeten" radikale Ernährungsideen durchzuprügeln. Aber das tut niemand, denn dafür müsste man die Entwicklungsländer selbst in die Pflicht nehmen. Das ist bei uns gar nicht en vogue.

Fr.Pelz
09.09.2016, 20:49
Bevölkerungsexplosion in den Entwicklungsländern ist das Problem? Was ist das denn für eine Auffassung? Wir können sie nicht alle ernähren, also sollen sich bitte die anderen mal weniger vermehren? Wir KÖNNTEN sie alle ernähren, wenn wir auf die effektivere, pflanzliche Ernährung umschwenken würden. 1kg Fleisch braucht zur Erzeugung 70-250l Wasser. Wir verpesten die Atmosphäre mit unserer Fleischoroduktion, die leiden unter dem Klimawandel, der Dürre und Hungersnot noch verstärkt und das Problem ist, dass DIE sich fortpflanzen? Sorry, das ist nicht nur dumm, sondern auch doof.

davo
09.09.2016, 20:58
Fortpflanzen != Bevölkerungsexplosion.

Wenn man in Europa Wasser spart, gibts in Afrika nicht mehr Wasser.

Nur mal so als Denkanstoß.

davo
09.09.2016, 21:06
Aber genau diese Denkweise (WIR müssen DIE ernähren, und wenn WIR unser Verhalten nicht ändern, haben DIE keine Chance) hat dafür gesorgt, dass die meisten Entwicklungsländer nie gelernt haben, auf ihren eigenen Beinen zu stehen.

Eigentlich erschütternd, dass diese simpel gestrickte Propaganda noch immer so gut ankommt.

Ich klink mich dann mal besser aus :-))

Fr.Pelz
09.09.2016, 21:06
Ähm doch? Einmal durch die Klimaeffekte (klimawandel=global) und einmal dadurch, dass die Futtermittelproduktion für unsere Nutztiere schon längst in Entwicklungsländer ausgelagert ist. Die Leute dort hungern damit unsere Schweine fett werden. Die benutzen ihr kostbares Wasser um unserem Vieh das Soja anzupflanzen. Na danke.

davo
09.09.2016, 21:17
Dieser Mythos hält sich leider noch immer. Dabei kommen mehr als 90% des in Deutschland verwendeten Schweinefutters aus Deutschland.

(Und die Sojaimporte kommen zum überwiegenden Großteil eben NICHT aus Entwicklungsländern, sondern aus Schwellenländern oder anderen Industrieländern.)

Fürs eigene Gewissen sind solche Strategien also sicher super. Man kann sich selbst auf die Schulter klopfen, und hat das Gefühl, etwas getan zu haben. Aber um den Menschen in den Entwicklungsländern zu helfen, müsste man anders vorgehen.

Fr.Pelz
09.09.2016, 21:34
Es ging aber weder um die Menschen in den Entwicklungsländern noch um "Sinn und Unsinn des Veganismus" (deswegen finde ich den Threadtitel von Muriel etwas daneben.) Es ging einfach und allein darum, dass die Fleischproduktion der größte Klimasünder ist. Global. Hier und in den Entwicklungsländern. Die Entwicklungsländer leiden noch mehr drunter als wir in unserer gemütlichen Lage, in der eben nicht die Hälfte des Landes mal eben überschwemmt wird. Das kann man auch nicht wettmachen, indem man in die Bevölkerungsentwicklung anderer Länder eingreift (das wäre ethisch auch völlig daneben), sondern eben nur in dem man bei sich selbst anfängt und seinen eigenen Konsum tierischer Produkte so gut wie möglich reduziert.

Ums mal salopp auszudrücken, ich könnte gemütlich tagelang den Wasserhahn tropfen lassen, das wäre immernoch weniger Wasserverschwendung als wenn du 3 Burger isst.

Und da können die Grünen nichts dafür, die weisen aber wenigstens darauf hin. Dann regen sich halt alle darüber auf, es denken aber auch immerhin immer mehr Menschen darüber nach.