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Mentos05
02.10.2016, 19:23
Hallo zusammen!
Hat jemand von euch Erfahrungen mit dem Zahnmedizin-/Medizinstudium bei der Bundeswehr gemacht und könnte mir ein paar Fragen beantworten?
Nach ein paar Stunden Recherche finde ich das Studium dort garnicht so uninteressant, da es mit vielen Herausforderungen und vielen neuen Erlebnissen verbunden ist.
- Wie läuft es nach dem Studium ab - hab von vielen gehört, dass man oft umpositioniert wird, stimmt das?
- Wie ist es, wenn man eine Klausur nicht besteht? Gibt es irgendwelche Vorschriften?
- Habt ihr irgendwelche gravierende, persönliche Nachteile?

noch-humani
02.10.2016, 19:37
Man ist nach dem Studium eine ganze Weile an die BW gebunden. Du solltest dir im klaren sein, dass du dann nicht nur Arzt, sondern eben auch Soldat bist. Dh mach erst mal deinen Grundwehrdienst und stell dir dann die ehrliche Frage, ob du damit klar kommst Soldat zu sein.

(Ohne Grundwehrdienst hast du vermutlich eh keine große Chance ausgewählt zu werden, außer du kommst direkt nach dem Abi ins Bewerbungsgespräch. Denn wie soll man im Inet recherchieren, ob einem das Soldatenzeugs zusagt... Kann ja jeder behaupten und viele wollen doch einfach nur dem NC entkommen und sich dann nach dem Studium verpissen.)

Ich halte es für eine saublöde Idee ein Studium bei der BW in betracht zu ziehen, weil man den NC nicht knackt. Dann ist Wartezeit+Ausbildung zum GuK sinnvoller. (7 Wartezeit vs. 20 Jahre Verpflichtung.) Bei der BW darf übrigens nicht jeder seinen Facharzt (im Sinne der freien Wirtschaft) machen. Das läuft da irgendwie anderes.

Heerestorte
02.10.2016, 21:02
Das Studium "bei der BW" findet ganz normal zivil statt und bis auf die 3 Monate Grundausbildung vor dem Studium und dem Offizierlehrgang hat man eher nicht so viel mit der Bundeswehr an sich am Hut, da man für das Studium beurlaubt wird.

Man kann schon öfters versetzt werden, ja.
Jemand der ungerne umzieht oder wegzieht, sollte das lieber nicht machen.
Zusatzsemester bringen Nachteile bei der Auswahl des Facharztes.
Die Vor- und Nachteile des Soldatenberufes muss jeder für sich selber ausdiskutieren.


Und was noch-humani schreibt ist so nicht ganz richtig.
Nicht mal an die 10% der Sanitätsoffizieranwärter haben freiwilligen Wehrdienst, Grundwehrdienst etc. davor geleistet, sondern bewerben sich als Zivilisten bei der Bundeswehr und werden genommen.

Womit er allerdings Recht hat, ist, dass man Soldat und Arzt mit allen Rechten und Pflichten ist und diese Tatsache gerne mal vergessen wird.

In der Regelverpflichtungszeit von 17 Jahren bekommt man 3 Jahre FA-Weiterbildung.
Will man mehr Weiterbildung, muss man sich länger verpflichten.
Für einen vollen Facharzt also um die 20 Jahre.

Die Richtung kann man bedingt mitbestimmen.
Das hängt mit den Studienleistungen zusammen.
Ist aber zu kompliziert um das jetzt hier breit aufzufächern.

noch-humani
03.10.2016, 13:12
Das Studium "bei der BW" findet ganz normal zivil statt und bis auf die 3 Monate Grundausbildung vor dem Studium und dem Offizierlehrgang hat man eher nicht so viel mit der Bundeswehr an sich am Hut, da man für das Studium beurlaubt wird.

Mir ist klar, dass man im Studium nicht so viel mit der BW zu tun hat. Allerdings ist es nach dem Studium etwas spät, wenn man merkt, dass einem die BW stinkt...

Was passiert mit den Scheinen, wenn man vor dem Studienende abbricht? Kann man sich mit denen dann zivil fürs höhere Fachsemester bewerben?
Wird das Studium auf die 17 Jahre angerechnet?

Heerestorte
03.10.2016, 13:17
Mir ist klar, dass man im Studium nicht so viel mit der BW zu tun hat. Allerdings ist es nach dem Studium etwas spät, wenn man merkt, dass einem die BW stinkt...

Man kann bis zur Studienplatzvergabe immer noch abbrechen, wenn man in der Grundausbildung merkt,
dass es einem keinen Spaß macht.



Was passiert mit den Scheinen, wenn man vor dem Studienende abbricht? Kann man sich mit denen dann zivil fürs höhere Fachsemester bewerben?
Wird das Studium auf die 17 Jahre angerechnet?

Wie meinst du das mt abbrechen? Die Bundeswehr vorzeitig verlassen oder das Studium nicht schaffen?

Ja, wird es.

Feuerblick
03.10.2016, 13:33
Vor Studienende oder vor Ende der Verpflichtung abbrechen ist in der Regel keine gute Idee. Die Bw möchte dann nämlich das bisher in deine Ausbildung gesteckte Geld zurück... Zumindest wollte sie es bisher immer. Das wird nicht billig.

Heerestorte
03.10.2016, 13:40
Vor Studienende oder vor Ende der Verpflichtung abbrechen ist in der Regel keine gute Idee. Die Bw möchte dann nämlich das bisher in deine Ausbildung gesteckte Geld zurück... Zumindest wollte sie es bisher immer. Das wird nicht billig.

Jepp, so ist es.
Und was ich von solchen Abbrechern halte, schreibe ich hier lieber nicht, sonst gibts ne Verwarnung :-))

WackenDoc
03.10.2016, 13:46
Man sollte sich überlegen, warum man zur Bundeswehr will- weil man denkt, dass es das Richtige für einen ist oder weil man den NC umgehen will.
Die NC-Flüchtlinge sind halt die, die dann völlig überrascht sind, dass sie bei der Armee gelandet sind, wenn es das erste Mal in den Einsatz geht.

Ansonsten hab ich zumindest für die Humanis schon den ein oder anderen Beitrag geschrieben. Der letzte ist gar nicht soo lange her.

Mentos05
03.10.2016, 13:53
Also bei ZM ist es auf jeden Fall so, dass man sich 17 Jahre verpflichten muss. Von den 17 Jahren gehen ca 5/6 Jahre Studium und ca. 1 Jahr Grundausbildung ab.
Ich habe gehört/gelesen, dass die Bundeswehr sich den Abbruch auszahlen lässt, was nicht sehr billig und einfach ist.
Ich hab ein Video gefunden, was mir einen guten Einblick gegeben hat:
http://www.dzw.de/video/zahnmedizin-studieren-bei-der-bundeswehr-bedingungen-und-perspektiven
Ich denke, wenn man wirklich dahinter steht, dann ist die Bundeswehr eine super Alternative mit vielen Möglichkeiten und Erfahrungen! 😊

Heerestorte
03.10.2016, 13:56
Nix ein Jahr Grundausbildung. Es sind 3 Monate Grundausbildung. Nicht mehr und nicht weniger.

noch-humani
03.10.2016, 14:43
Für mich wäre die BW jedenfalls nichts gewesen... Ich dachte nur, dass man das Studium bei der BW womöglich z.B. nach dem Physikum abbrechen könnte, um sich mit dem Physikumszeugnis zivil zu bewerben. So hoch kann die Ablöse nach zwei Jahren doch nicht sein... Theoretisch könnte man doch plötzlich ultragläubig sein und somit der Dienst dem Glauben widersprechen :-D

Natürlich ist das iwie asi, aber letztlich gibt es Menschen, die den Staat härter ausquetschen... ;-)

Solara
03.10.2016, 14:48
Wie ist denn das, bekommt man da nicht schon als Student ein Gehalt? Dass man dann Hoffentlich zurückzahlen muss. Dürfte dann recht schnell recht teuer werden. Und zurecht, wie ich finde.

Feuerblick
03.10.2016, 14:49
Ja, man bekommt schon als Student ein "Gehalt"... das ist dann nach zwei Jahren Studium schon ein bisschen Geld, das die Bw nach dem Abbrechen gerne wiederhätte... vor allem für einen Studenten...

WackenDoc
03.10.2016, 14:53
Das mit der Ausbildung vor der Beurlaubung zum Studium hat sich vor einigen Jahren geändert. Bei mir war es noch Einstellung zum 1.1. und dann Beurlaubung zum Wintersemester. Davor war dann Grundausbildung, SanOA-Lehrgang, OffzLehrgang, Truppenpraktikum.
Das ganze wurde jetzt Verkürzt mit Einstellung zum 1.7. Grundausbildung und dann zum Studium, falls man frühzeitig auf seine Widerspruchsmöglichkeit verzichtet. Der OffzLehrgang findet dann in Modulen in den ersten paar Semesterferien statt.
Wenn man nicht auf die Widerspruchsmöglichkeit verzichtet (ermöglicht die Kündigung innerhalb der ersten 6 Monate), geht´s erst später in´s Studium und bis dahin macht man halt seine Lehrgänge, Pflegepraktikum, Truppenpraktika.

Verpflichtungszeit ist aktuell 17 Jahre.

Man bekommt ein Studiengeld, was der Höhe des Gehaltes eines Solaten im gleichen Dienstgrad entspricht. Das muss man nicht zurückzahlen. Dafür werden die Ausbildungskosten berechnet und die müssen zurückgezahlt werden. Das sind aber z.B. keine Kosten die die Bundeswehr an die Uni zahlt, das wird anders berechnet.

Solara
03.10.2016, 14:59
Von welcher Größenordnung kann man bei den Ausbildungskosten ausgehen?

WackenDoc
03.10.2016, 15:20
Ich weiss es ehrlich gesagt nicht.

Feuerblick
03.10.2016, 15:28
Den genauen Betrag weiß ich nicht mehr, aber ich hatte mal einen Kollegen, der hat zu Anfang der FA-Ausbildung das Weite gesucht und wir sprechen da dann von einem Betrag, der zumindest hier bei uns für ein hübsches Eigenheim gereicht hätte.

Solara
03.10.2016, 15:34
Jetzt müsste man noch wissen, was bei euch ein Eigenheim so kosten könnte ;-) ...

Feuerblick
03.10.2016, 15:49
Kommt auf Lage und Größe an. Aufm Dorf biste ungefähr mit 200.000 dabei...

Mentos05
03.10.2016, 15:55
Habe auc von 200.000€ gehört