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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Alte Bücher obsolet oder weiterhin nützlich



philippd
02.10.2016, 21:38
Hi, ich habe zwei Umzugskartons voller Vorklinik-Bücher, Notizen und sonstigen Materialien von meiner Schwester gefunden und möchte wissen bei welchen Sachen es sich lohnen kann sie für mein Studium zu verwenden.
Die Frage kann auch für diejenigen relevant sein, die Bücher gebraucht kaufen.
Ich kann einfach nicht einschätzen ob die akutelleren Ausgaben (meine sind meist von ca 2004) sich inhaltlich sehr unterscheiden. Haben sich die Inhalte der Vorklinik in den letzten zehn Jahren so sehr geändert, dass der Sobotta von 2004 und die alten Thieme Kurzlernbücher nicht mehr ausreichen oder irrelevant geworden sind?
Die Medi-Learn Hefte von 2008 scheinen eigentlich gut zu sein, ob mir die multiple choice prüfungssammlungen hingegen nützen, bezweifle ich.
Kann man generell sagen, was nie veraltet ist und was man hingegen am besten nur neu kauft?
Ich möchte mir auch nicht zu viele Gedanken dazu machen aber da ich umziehe ist es schon wichtig für mich zu wissen, was sich lohnt mitzunehmen

Ich freue mich über jede Meinung und jeden Gedanken zum Thema :)

Kiddo
02.10.2016, 21:43
Hallo,

ich denke, dass du mit Anatomie-Büchern von 2004 nicht falsch machen kannst. Physio und BC können hingehen etwas veraltet sein. Die Meid-Learn-Reihe 2008 kannst du denke ich für die Semesterklausuren noch gut nutzen, fürs Physikum würde ich dann doch eher zu einer neueren Auflage tendieren :).

lg Kiddo

philippd
02.10.2016, 21:50
Hallo,

ich denke, dass du mit Anatomie-Büchern von 2004 nicht falsch machen kannst. Physio und BC können hingehen etwas veraltet sein. Die Meid-Learn-Reihe 2008 kannst du denke ich für die Semesterklausuren noch gut nutzen, fürs Physikum würde ich dann doch eher zu einer neueren Auflage tendieren :).

lg Kiddo

Danke für die schnelle Antwort :)
Klingt durchaus nachvollziehbar, wüsste echt nicht was sich Anatomie ändern sollte

Sternchenhase
02.10.2016, 22:03
Danke für die schnelle Antwort :)
Klingt durchaus nachvollziehbar, wüsste echt nicht was sich Anatomie ändern sollte

Also bei Neuroanatomie und Histologie wäre ich da vorsichtig und würde schon etwas aktuelleres nehmen. Ansonsten, Atlanten und Bücher der Anatomie, kann man ziemlich gefahrlos nutzen. Wenn ich bei meinen Eltern bin, nutze ich auch die Atlanten aus dem Studium von "damals", geschadet hat es nie :-D.

Von Physiologie und Biochemie würde ich abraten. Da sollte man schon zumindest im 10-Jahre-Zeitraum bleiben.

Medilearn kann ich nicht beurteilen, aber 12/ 13 Jahre sind schon viel.

Der Gegenstandskatalog hat sich ja über die Jahre auch ein wenig verändert.

davo
03.10.2016, 07:23
Selbst in Biochemie, Histo oder Physio hat sich nur wenig geändert. Ich dachte auch immer, dass sich da viel getan hat, aber wenn man sich ältere Bücher in diesen Fächern anschaut, merkt man, dass es zwar viele zusätzliche Details gibt, aber dass man den Großteil der Prüfungsfragen trotzdem auch mit 10-15 Jahre alten Büchern problemlos beantworten kann. Allerdings sind ältere Bücher oft ziemlich langweilig aufgemacht - neuere Bücher sind in der Regel "hübscher", didaktisch besser, usw.

So richtig kritisch wird es IMHO bei klinischen Fächern, da sich ständig Leitlinien/Klassifikationen/Pharmaka ändern. Aber in der Vorklinik kann man mit älteren Büchern ganz gut fahren - auch wenn man sich natürlich immer sicherer fühlt, wenn man weiß, aktuelle Bücher zu haben. Fürs Physikum würd ich mir auf jeden Fall was aktuelles holen, da es 2006 große Änderungen gab, und sich auch seit damals beliebte Themen und Fragenarten immer wieder geändert haben.

Wenn du sehr knapp bei Kasse bist, würd ich sagen: behalt alles, bis auf Medi-Learn.

Wenn du knapp bei Kasse bist, würd ich sagen: behalt Anatomie und Physio, verkauf den Rest.

Wenn du finanziell keine Probleme hast, würd ich sagen: verkauf alles, kauf dir aktuelle Bücher. (Auch die kann man, in der aktuellen oder letzten Auflage, gebraucht oft viel billiger kaufen, da viele Studenten ihre Bücher sehr schnell wieder verkaufen.)

Kandra
03.10.2016, 08:04
Bzw wirklich kaufen muss man sich eigentlich erstmal nur die Anatomie-Atlanten. Alles andere kann man sich auch aus der Bib holen und ggfs kaufen, wenn man damit wirklich super zurecht kommt und reinkritzeln will.

Absolute Arrhythmie
03.10.2016, 09:26
Zumindest bei uns bekommt man in der Bibliothek oft keine neue Auflage (mehr), so dass ich da öfter mal Bücher hatte, die schon 10 Jahre und mehr auf dem Buckel hatten.
Hat mir nicht geschadet :-)
Ich würde es machen wie von davo vorgeschlagen: wenn du Kohle hast und gern ein paar neue Bücher hättest -> kaufen. Wenn nicht, tun es die alten sicher auch erstmal.

WackenDoc
03.10.2016, 10:30
Was klinische Fächer angeht- für so ziemlich alle größeren Themen gibt es kostenfrei Leitlinien im Netz zu finden. Und oft auch noch mit einer Kompaktversion um nochmal drüber zu schauen.

Gesocks
04.10.2016, 20:04
Wobei mir noch nie eine Leitlinie untergekommen ist, die ein Lehrbuchkapitel ersetzen könnte.

Für die Vorklinik würde ich mir rückblickend nur Anatomie(-Taschen)atlanten kaufen. Sind die einzigen, die ich immer noch regelmäßig nutze und einfach keine Lust hätte, ständig neu auszuleihen. Zusätzliches Anatomielehrbuch, Biochemie- (Löffler) und Physiolehrbuch (Schmidt/Lang/Heckmann) sind nice to have aber entleihbar und für alles andere braucht's eh keine Lehrbücher. Insofern würde ich sowas, zugunsten didaktischer Verbesserungen in den Neuauflagen, lieber verscherbeln.

Arrhythmie
05.10.2016, 07:55
Im Nachhinein hätte ich mir für die Vorklinik auch etliches sparen können - aber später ist man ja immer schlauer. Eigene Atlanten (bis auf den Rohen - das ist ein Fotoatlas den ich für den Präp Kurs hatte) hatte ich nie. Hab mir immer welche ausgeliehen oder den alten Netter (wirklich alt! War vor 15 Jahren mal aktuell) von meinem Partner genommen. Hat nicht geschadet.

Und das ganze (teils sinnlose) Vorklinik Zeug muss ich jetzt wieder loswerden...

philippd
05.10.2016, 19:22
Vielen Dank schonmal für die Antworten
Wie sieht es denn grundsätzlich mit dem Bücherkauf am Anfang aus? Ich bin da ein wenig skeptisch was die Meinungen von denjenigen angeht die mir Bücher verkaufen wollen und wahrscheinlich wird jeder die Tendenz haben zu viel zu kaufen.
Sollte man den Profs trauen oder verkaufen die auch ihre eigenen Bücher? Sind die Flohmärkte am Anfang eher gute Angebote?

nie
05.10.2016, 19:54
Profs
empfehlen in den allermeisten Fällen das dickste und umfangreichste Buch, das es zum betreffenenden Fach so gibt. Und versuchen einem auch gerne mal zu erzählen, man könne nur bestehen wenn man eben dieses Buch auswendig kann.
Mit wenigen Ausnahmen kann man aber auf die großen Wälzer gut verzichten und zu Kurzlehrbüchern greifen. Die dicken Büchen kann man sich dann als Nachschlagwerk besorgen.

Kaufen muss man im Prinzip gar nichts, es gibt alles in der Bib und man kann durchs Studium
kommen ohne er Lehrbuch zu kaufen. Wenn man natürlich gerne markiert, Notizen macht oder die Bücher dauerhaft haben will um später mal was nachzulesen, dann kann man sich die Bücher natürlich auch kaufen.

Ich würde mit dem Bücherkauf auch erstmal abwarten bis die Uni beginnt und in der Bib probelesen bevor man anfängt wild zu kaufen. Oft bekommt man Tipp von älteren Studenten.

davo
05.10.2016, 20:21
Uns haben die Profs fast nie ein einziges Buch empfohlen, sondern meist einfach eine Liste guter Bücher angegeben. Was die Auswahl dann nicht sehr stark eingeengt hat :-p

Am Anfang des Studiums ist es besonders schwer einzuschätzen, welche Art Buch einem liegt. Nach ein paar Semestern ist es deutlich einfacher.

Bei uns gabs auf den Bücherflohmärkten alles. Von sehr guten, aktuellen Büchern bis hin zu sehr billigen Uraltbüchern oder auch manchmal richtig schlechten Büchern. Hängt also immer vom Einzelfall ab.

Man kann definitiv ohne Bücherkauf durchs Studium kommen. Ich kenne ein paar die das ohne Probleme durchgezogen haben. Aber ich finds mit schon deutlich bequemer. Kein Problem mit maximalen Verlängerungen, Reservierungen usw. Außerdem sind Bücher, besonders neue, einfach schööön :-)) :-p

Migole
05.10.2016, 21:57
Wir bekommen auch meistens eher eine Übersicht über die aktuellen Standardwerke. Bisher hat nur ein einziger Prof wirklich eine gute Übersicht über Lektüre gegeben und diese realistisch bewertet (sogar ML war dabei ;-) ).

Zu Büchern kann man wirklich kaum allgemeine Empfehlungen geben. Ich bin ein großer Büchersammler und lerne auch gerne zu verschiedenen Phasen unterschiedlich (zB Anatomie im Semester mit Atlas und Dualer Reihe und vor den Klausuren wirds dann eher das Taschenbuch) oder merke erst später, dass ein Buch doch deutlich besser ist (für mich) als ein anderes. Zumal es auch etwas auf die Uni ankommt, wie detailliert ein Fach gelehrt wird. Da sollte man auf jeden Fall die höheren Semester fragen, was wichtig ist oder empfohlen wird (wobei auch das manchmal abweichen kann. Hier haben zB alle für Histo den Welsch und der Lüllmann/Rauch ist kaum präsent. Mir hat aber der Ulfig/Kurzlehrbuch völlig gereicht, obwohl ich viel schlechtes gehört habe) und sich die Bücher dann erstmal probeweise anschauen.
In der eigenen Fachbib einfach mal die Bücher nehmen und ein Thema in verschiedenen Büchern durchlesen. Auch die Größe oder der Stil eines Buches können einen starken Einfluss haben.