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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Wieviel Freizeit hat man im Medizinstudium und ist es anspruchsvoll?



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euphoriaaa
12.10.2016, 12:44
In meinem vorherigen Studium (Jura) war der Lernaufwand extrem hoch und man musste neben den Veranstaltungen auch noch täglich viele Stunden für das nacharbeiten aufwenden, wenn man in den Klausuren sehr gute Noten erzielen wollte. In der Examensvorbereitung ab einem Jahr vor dem Examen hat man quasi neben der Uni kein Leben mehr und der Notendruck ist fatal, weil von der Examensnote die gesamte Karriere abhängt und man aufs Leben lang an seiner Examensnote gemessen wird. Wie sieht das bei Medizin aus? Die Medizinstudenten aus dem Modellstudiengang an der Charité haben uns dafür ausgelacht, dass wir so wenig Freizeit haben und meinten wir würden unsere ganze Jugend wegwerfen, während sie recht viel Freizeit zu haben schienen. Wie ist der tägliche Lernaufwand einzuschätzen? Und ist das Medizinstudium sehr anspruchsvoll und ringt es einem intellektuell viel ab oder muss man außer stupidem Auswendiglernen nichts anderes können? Es fällt mir schwer mich zum Lernen aufzuraffen, wenn ich das Gefühl habe der Stoff ist überhaupt nicht fordernd und pure Fleißarbeit ohne das Hirn notwendig wäre. Außerdem hat mich an Jura immer sehr gestört, dass es nicht sonderlich wissenschaftlich ist sondern eigentlich nur ein akademisch aufgeblasenes Handwerk, in dem man sich mit den banalsten Spitzfindigkeiten auseinandersetzen muss. Das Problem habe ich hoffentlich in Medizin nicht, weil das recht naturwissenschaftlich ist und jede Information ihre Daseinsberechtigung hat, oder?

Arrhythmie
12.10.2016, 12:55
Das hast Du doch schon in einem anderen Forum genauso gepostet... und etliche Antworten erhalten.

euphoriaaa
12.10.2016, 13:32
Nope, nicht ganz die selbe Frage.

davo
12.10.2016, 13:46
Das Problem habe ich hoffentlich in Medizin nicht, weil das recht naturwissenschaftlich ist und jede Information ihre Daseinsberechtigung hat, oder?

Dazu kann ich nur sagen: LOL!!! :-)) Wie kann man nur SO naiv sein?! :-))

Arrhythmie
12.10.2016, 13:50
oder muss man außer stupidem Auswendiglernen nichts anderes können?

Diese Verallgemeinerungen und absoluten Aussagen sind glaub in den meisten Lebensbereichen echt schwierig...

Durchs ein oder andere Testat kommt man so vielleicht schon, aber in vielen Bereichen ist es eher von Vorteil wenn man auch was versteht. Erleichtert einem so einiges.
Und später im Job gibt es auch durchaus komplexe Fälle - ohne das entsprechende Fachwissen (das man sich ja angeeignet haben sollte) und der Gabe nachzudenken und zu kombinieren könnte das recht schwierig werden.

Matzexc1
12.10.2016, 13:53
Meine Meinung:

Das Mediziner viel Freizeit ´haben stimmt auch nur bedingt. Stupides Auswendiglernen gibt es im Studium genug, die Frage "Warum soll ich das lernen?" gibt es häufig. Der Lernaufwand steigt gegen Ende des Semesters, am Anfang hat man meist viel Zeit.

Allerdings ist der Stoff häufig auch weniger abstrakt als deine gesetzesbücher, die Fähigkeit das Gehirn zu nutzen( Arbeitsspeicher in der Klinik wichtiger als in der Vorklinik, in mündlichen Prüfungen versuchen manche Professoren dich quer denken zu lassen)

Banalste Spitzfindigkeiten finde ich in jeder Prüfung, wissenschaftlich besser finde ich das Studium bei uns aber schon aufgestellt.

Coginder
12.10.2016, 13:55
[...]Außerdem hat mich an Jura immer sehr gestört, dass es nicht sonderlich wissenschaftlich ist [...]
Würde ich so nicht unterschreiben. Klar, die Rechtswissenschaften sind nicht so gut zum experimentieren, aber auch dort kann man forschen und wissenschaftlich arbeiten.

Melina93
12.10.2016, 14:07
Das Medizinstudium ist nicht so anstrengend wie gerne verbreitet wird- würde ich zumindest behaupten. In meinem Freundeskreis ist so ziemlich alles vertreten und da gibts etliche Leute, die mindestens genauso ranklotzen müssen und täglich ihre 8 Stunden in der Bib verbringen.
Was mich manchmal stört ist der Druck, dass einzelne Details mal richtig lebensentscheidend sein könnten und man eigentlich alles wissen muss. Aber da wächst man rein.

euphoriaaa
12.10.2016, 14:11
Dazu kann ich nur sagen: LOL!!! :-)) Wie kann man nur SO naiv sein?! :-))

Dann lass mich doch an deiner Weisheit teilhaben :) Inwiefern muss man sich im Medizinstudium unnützes Wissen aneignen?

Arrhythmie
12.10.2016, 14:23
Warum nur hab ich das Gefühl dass dieses Thema auch bald wieder geschlossen werden wird?

ehem-user-11022019-1151
12.10.2016, 14:29
Warum nur hab ich das Gefühl dass dieses Thema auch bald wieder geschlossen werden wird?

Weil du sehr schlau bist, liebe arry :)
Deswegen antworte ich hier auf keine Frage sondern nur dir :)

davo
12.10.2016, 14:33
Du wirst für JEDE einzelne Prüfung wahnsinnig viele Details lernen müssen, die kaum klinische Relevanz haben. Einfach weil sich solche Details sehr gut für MC-Klausuren eignen, und weil es mit solchen Details relativ einfach ist, eine Notendifferenzierung zu erzielen. Wenn dich das am Jura-Studium stark genervt hat, wirst du vom Regen in die Traufe kommen. Das Medizinstudium ist komplett vollgepackt mit absurdem Detailwissen ohne große Relevanz.

Arrhythmie
12.10.2016, 14:36
Weil du sehr schlau bist, liebe arry :)
Deswegen antworte ich hier auf keine Frage sondern nur dir :)

:-blush :-blush :-blush
Du bringst mich zum erröten!

euphoriaaa
12.10.2016, 14:36
Ich denke nicht, dass mich das stören wird. Es mag Detailwissen sein, deshalb ist es aber noch lange nicht banal und letzten Endes sind Jura und Medizin inhaltlich einfach zu verschieden als dass man sie vergleichen könnte. Jura interessiert mich an sich herzlich wenig für Medizin nehme ich das Gepauke hingegen gerne in Kauf, weil es interessanter und damit erträglicher ist.

fMRI
12.10.2016, 15:06
Ich denke nicht, dass mich das stören wird. Es mag Detailwissen sein, deshalb ist es aber noch lange nicht banal und letzten Endes sind Jura und Medizin inhaltlich einfach zu verschieden als dass man sie vergleichen könnte. Jura interessiert mich an sich herzlich wenig für Medizin nehme ich das Gepauke hingegen gerne in Kauf, weil es interessanter und damit erträglicher ist.

Damit hast Du Dir Deine Frage beantwortet. Mehr kann Dir wohl dann auch keiner sagen.

-The End-

crazykid33
13.10.2016, 16:15
Über so etwas würde ich mir Gedanken machen, wenn ich einen Studienplatz dann hätte

- just saying 😏

WackenDoc
13.10.2016, 16:45
Das war ja auch noch nicht gefühlte 100x Thema hier im Forum.

Arrhythmie
15.10.2016, 17:41
Der Nick war ja auch nicht schon gefühlte 100x hier unterwegs mit ähnlich sinnvollen Topics/Beiträgen, die irgendwie alle immer eine Schließung zur Folge hatten... In `nem anderen Forum übrigens auch. Mit anderem Nick, aber denselben Topics :-))

:-bee

Mich wundert es auch, dass nach dem -The End- Beitrag wirklich für eine kurze Weile "End" war. Aber ist ja jetzt nicht mehr so, hat crazykid aufgehoben, voll schön, kann ich hier weiter mitlesen und mich erfreuen und kommentieren :-love

crazykid33
18.10.2016, 20:03
Sorry, fands bisher tatsächlich einfach nur super unterhaltsam :-nix :-):-party:-peng

JanApp
03.11.2016, 16:05
In meinem vorherigen Studium (Jura) war der Lernaufwand extrem hoch und man musste neben den Veranstaltungen auch noch täglich viele Stunden für das nacharbeiten aufwenden, wenn man in den Klausuren sehr gute Noten erzielen wollte. In der Examensvorbereitung ab einem Jahr vor dem Examen hat man quasi neben der Uni kein Leben mehr und der Notendruck ist fatal, weil von der Examensnote die gesamte Karriere abhängt und man aufs Leben lang an seiner Examensnote gemessen wird. Wie sieht das bei Medizin aus? Die Medizinstudenten aus dem Modellstudiengang an der Charité haben uns dafür ausgelacht, dass wir so wenig Freizeit haben und meinten wir würden unsere ganze Jugend wegwerfen, während sie recht viel Freizeit zu haben schienen. Wie ist der tägliche Lernaufwand einzuschätzen? Und ist das Medizinstudium sehr anspruchsvoll und ringt es einem intellektuell viel ab oder muss man außer stupidem Auswendiglernen nichts anderes können? Es fällt mir schwer mich zum Lernen aufzuraffen, wenn ich das Gefühl habe der Stoff ist überhaupt nicht fordernd und pure Fleißarbeit ohne das Hirn notwendig wäre. Außerdem hat mich an Jura immer sehr gestört, dass es nicht sonderlich wissenschaftlich ist sondern eigentlich nur ein akademisch aufgeblasenes Handwerk, in dem man sich mit den banalsten Spitzfindigkeiten auseinandersetzen muss. Das Problem habe ich hoffentlich in Medizin nicht, weil das recht naturwissenschaftlich ist und jede Information ihre Daseinsberechtigung hat, oder?

Naja, es kommt ja schon auf die Note an im Medstudium.

Und täglich Eierschaukeln kann man auch nicht. Aber Rewi ist schon wohl arbeitsintensiver. Man kreuzt ja fast ausschließlich in MEdizin.

BG