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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Tag 2 A49/ B79 - MS



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Unregistriert
12.10.2016, 18:19
Ist die neurogene Blasenentleerungsstörung nicht sogar Frühsymptom der MS, damit klinisch unterstützendes Zeichen?

libertad
12.10.2016, 18:22
Nein.

wbb31
12.10.2016, 18:25
Also. Erstens ist die neurogene Blasenentleerungssstörung kein Früh- sondern ein klinisches Spätsymptom der MS (auch wenn das bei Amboss falsch steht) und zweitens hat die gute Frau aus dem Fall einen Querschnitt ab Th12, die potenzielle Überlaufblase kommt also wohl daher und selbst wenn nicht, kann man es nicht differenzieren. Die einzige Differenzierung gelingt durch die Papillenabblassung in der Funduskopie als diskretes Zeichen einer Neuritis nervi optici (das nicht immer vorhanden ist, aber sein kann).

glm65
12.10.2016, 18:27
Was ist denn dann die richtige Antwort??!

wbb31
12.10.2016, 18:44
die Papillitis!!! Das was auch die Experten sagen...

qmx74
12.10.2016, 18:53
Ist denn Pupillenabblassung mit "Im ophthalmoskopischen Befund zeigt sich eine ödematöse, unscharf begrenzte, hyperämische leicht vorgewölbte Papille." (Quelle: doccheck) vereinbar? Hyperämie klingt für mich eher Gegenteilig. Die Antwort wird aber wohl stimmen, da die anderen Antworten noch falscher sind ... :-lesen

Unregistriert
12.10.2016, 19:11
In der Dualen Reihe Neurologie (6. Auflage, S.305) steht: "Die Eigenreflexe sind vorwiegend an den unteren
Extremitäten gesteigert. Mit fortschreitender Erkrankung können alle Eigenreflexe gesteigert sein, es finden sich unerschöpfliche Kloni."
Oder spricht auch hier der Querschnitt gegen die Antwort A?
Bei gesteigerten Eigenreflexen trotz Querschnitt, der sich ja durch ein Fehlen von Eigenreflexen auszeichnet, würde das doch stark für eine MS sprechen. Habe ich da falsch gedacht?

Unregistriert
12.10.2016, 19:19
Der Querschnitt auf Th12 würde doch zu einer Reflexblase, nicht zu einer Überlaufblase führen, oder?
Eine MS-Läsion im Bereich des sakralen Miktionszentrums S2-S4 müsste hingegen doch auch zu einer Überlaufblase führen können?!

Unregistriert
12.10.2016, 19:28
Warum sind es nicht die gesteigerten Muskeleigenreflexe? Das ist doch ein Frühzeichen der MS. Papillitis ergibt hier insofern keinen Sinn, als dass der typische Befund bei MS Patienten eher ist, dass man überhaupt nichts sieht (als Arzt, wie auch als Patient)?

Unregistriert
12.10.2016, 19:31
Warum nicht die Muskeleigenreflexe? Das gehört doch zur MS. Der Augenbefund bei MS Patienten ist doch meistens eher unauffällig.

bxc55
12.10.2016, 19:31
Was spricht denn gegen die "Steigerung der Beineigenreflexe bds."? Grund dafür wäre meiner Meinung nach die zentrale Paresen (also die Läsion des 1. Motoneurons).
Die Patienten haben doch meist eine unauffällige Ophthalmoskopie (""Patient und Arzt sehen nichts.").
Danke :-)

freak1
12.10.2016, 19:33
Die Patientin hat ab TH12 einen kompletten Querschnitt. Daher sind hier die Beineigenreflexe irrelevant.

Unregistriert
12.10.2016, 19:39
Die Lähmung kann doch auch spastisch sein und damit wären die Reflexe sehr wohl wieder relevant

Unregistriert
12.10.2016, 20:14
bekommt die frau nicht sowieso eine spastische parese distal des querschnitts? wäre ein MS nicht auch noch distal möglich?

kowa1908
12.10.2016, 20:29
Hallo,

ich war mir bei der Frage ebenfalls sehr unsicher. Habe dann aber A, D und E wegen der Querschnittslähmung ausgeschlossen, da diese die gleichen Symptome verursachen kann. Gegen B habe ich mich entschieden, weil ja ein typisches Zeichen der Retrobulbärneuritis ist, dass der Arzt und der Patient nichts sieht.

Als Auschluss habe ich mich dann für C entschieden und etwas gegooglet. Hier einige Treffer die Adie's Pupil mit MS in Verbindung bringen.

- https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC1312860/pdf/taos00051-0520.pdf
- https://rarediseases.org/rare-diseases/adie-syndrome/
- http://www.rightdiagnosis.com/a/adies_syndrome/intro.htm

kowa1908
12.10.2016, 20:30
Hallo,

ich war mir bei der Frage ebenfalls sehr unsicher. Habe dann aber A, D und E wegen der Querschnittslähmung ausgeschlossen, da diese die gleichen Symptome verursachen kann. Gegen B habe ich mich entschieden, weil ja ein typisches Zeichen der Retrobulbärneuritis ist, dass der Arzt und der Patient nichts sieht.

Als Auschluss habe ich mich dann für C entschieden und etwas gegooglet. Hier einige Treffer die Adie's Pupil mit MS in Verbindung bringen.

- https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/art...00051-0520.pdf
- https://rarediseases.org/rare-diseases/adie-syndrome/
- http://www.rightdiagnosis.com/a/adie...rome/intro.htm

GrünerHerzrasen
12.10.2016, 21:08
Also, habe es nun doch gegooglet, obwohl ich mir ziemlich sicher bin, aber b ist und bleibt ein Zeichen bei Rbn. Meist sieht der Arzt nichts, kann aber anders sein und dann wie in b. Alles andere ist total unwahrscheinlich und tlw auch abwegig.
http://www.gesundheit.de/lexika/medizin-lexikon/abblassung-temporale

ChristophIwanuk
13.10.2016, 06:24
Versteh auch nicht, warum die Aussage zur Fundoskopie richtig sein soll, denn-wie ja auch viele schon geschrieben haben- Arzt und Patient sehen ja nichts bei der Fundoskopie.
In der Amboss-Lernkarte zu MS steht jedoch "lokalisierte Sensibilitätsstörungen". Ein positives Hoffmann- Tinel- Zeichen spricht doch somit für eine Medianus-Schädigung und wäre passend. Hatte mir gedacht, dass wenn die Myelinscheiden kaputt sind, eine Sensibilitätsstörung sehr wahrscheinlich ist. A und D konnte man vor dem Hintergrund der Querschnittslähmung ausschließen.

libertad
13.10.2016, 07:28
Nein.

GrünerHerzrasen
13.10.2016, 07:29
Und das Hoffmann- Tinel-Zeichen ist sowas von sicher nicht korrekt, das ist nämlich bei peripheren Nervenläsionen positiv, Ms ist eine ZNS- Erkrankung ...