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wischmopp
23.10.2016, 17:58
Hallo Ihr Lieben,

Sollte es so ein Thema schon geben: sorry! Kann dann natürlich gern verschoben werden! Ich hoffe einfach auf Katzenflüsterer hier!!


Vielleicht hat jemand einen schlauen Tipp für uns...
Wir haben eine 3-jährige Katze (Amy), unsere Nachbarn einen ca. 14-jährigen Kater (Sylvester).
Die beiden waren immer ein Herz und eine Seele, haben oft gespielt und nachts gemeinsam auf der Bank draussen übernachtet.
Im August sind diese Nachbarn nun weggezogen. Da die neue Wohnung im 2. Stock ohne Gartenzugang ist, haben wir uns gemeinsam entschlossen, dass Sylvester bei uns bleiben darf. Weiter Freilauf in seinem Revier, weiter seine Amy. Und uns kennt er ja auch, wir waren ja auch schon oft Urlaubsvertretung.
Leider gestaltet sich das aber schwieriger als gedacht.
Freiwillig rein geht er gar nicht mehr. Er spaziert oft vorbei, aber immer Richtung Nachbars Wohnung (die noch leer steht). Als es kälter wurde, haben wir ihn eine Woche eingesperrt, in der Hoffnung, ihn an uns und seine neue Heimat zu gewöhnen. Er hat sich sichtlich wohl gefühlt, sich ganz viel streicheln lassen, laut geschnurrt, Couch und Betten benutzt als wäre er immer schon hier zu Hause...
Deshalb dachten wir nach dieser Woche, jetzt kann er auch wieder raus.
Seitdem macht er aber wieder einen großen Bogen um unsere Terrasse und flüchtet, sobald er uns sieht. Wir hätten vermutlich keine Chance, ihn einzufangen, ganz abgesehen davon, dass wir ihn nicht noch zusätzlich traumatisieren wollen.
Aber was sonst tun? Jetzt wird es kalt!!
Wir stellen ihm Futter raus und er hat sein gut isoliertes Katzenhaus draußen. Aber trotzdem kommt der Winter...

Ich bin für jeden Tipp oder Denkansatz dankbar!

Liebe Grüße

kekskruemel
23.10.2016, 18:55
Huhu,

ist der Kater denn gesund und fit?
Hast du den Eindruck, dass er in die leere Wohnung will?
Gab es Stress mit Amy?

Grundsätzlich würde ich mir keine so großen Sorgen wegen der Kälte machen. Unser Kater Tom war 9 Monate verschwunden, auch übern Winter bei deutlichen Minusgraden (ist nach dem TA-Besuch aus der Box ausgebüxt und hat nicht nach Hause gefunden). Wir haben ihn zurück bekommen, fit und munter. Er hat ein Dorf weiter überwintert, ließ sich streicheln und füttern, hat aber Terror gemacht, als die Terassentür geschlossen wurde. Geschlafen hat er unterm Strauch im Garten. Und auch unser letzter Kater hat die kalten Nächte immer wieder draußen im großen, halbvollen Blumenkübel verbracht.
Und euer Neuzugang hat ein isoliertes Häuschen draußen und was zu futtern und ich würde erstmal darauf vertrauen, dass er weiß, was er tut.

Handeln würde ich, denke ich, erst wenn ich den Eindruck bekomme, dass es ihm schlecht geht, er strubbelig aussieht.

wischmopp
23.10.2016, 20:08
Danke für Deine Antwort!

Gesund ist er. Stress mit Amy... Da sagst Du was! Sie waren ja immer ein Herz und eine Seele. Als er die Woche drin war, hab ich jedoch einmal beobachtet, dass er gleichzeitig mit ihr fressen wollte (getrennte Schälchen), sie ihm jedoch gleich eine gewischt hat und er dann wieder abgezogen ist. Sie eifert wohl doch etwas.

Ich denke, dass er immer noch wartet, dass unsere Exnachbarin zurückkommt und er das versäumen könnte, wenn er bei uns eingesperrt ist. Wobei er ja eine Katzenklappe hätte, das schnallt er aber nicht wirklich bisher. Da schaut er immer sehr erstaunt, wenn sich die Amy mal wieder selbst rausgezaubert hat.

Aber es beruhigt mich zu hören, wie kältebeständig Deine Katzen waren. Vielleicht überlegt er es sich ja doch, ich hoffe es jedenfalls!

Danke Dir!

Kandra
23.10.2016, 21:14
Die Katze von meinen Eltern ist auch desöfteren Nachts draußen - auch im Winter - wenn sie sich mal wieder spätabends rausgeschlichen hat und bis zur letzten Zigarette nicht wieder reinkommen wollte. Katzenklappe gibts nicht, aber an einem überdachten Platz einen Stuhl mit Decke. Katzen haben ihr Fell ja nicht zum Spaß, die können das schon ab ;)

WackenDoc
24.10.2016, 10:13
Wegen der Kälte würde ich mir keine Sorgen machen. Aber vielleicht vermisst er seinen alten Besitzer doch mehr als gedacht.
Da hilft wohl nur viel Bestechung.

Wohnt der Nachbar jetzt sehr weit weg oder kann der mal zu Besuch kommen?

JazzKo
24.10.2016, 13:57
Das ist natürlich eine harte Nummer für den Kater, wenn er in dem Alter von "seinen Menschen" zurückgelassen wird. Ich kann die Gründe aber sehr gut nachvollziehen. Ich bin vor einem Jahr auch umgezogen. Zwar ein großes Haus aber einer Hauptverkehrsstraße liegend. Hatte auch darüber nachgedacht meinen 13jährigen Kater zurückzulassen, es gab ebenfalls Nachbarn, die sich seiner annehmen wollten und und und... letztendlich habe ich mich doch dagegen entschieden und ihn mitgenommen und bin froh darüber. Obwohl er sein ganzes Leben ein Freigänger war, geht er hier nun kaum noch raus, wenn dann in den Innenhof, so dass die Gefahr Hauptstraße gar nicht real ist.

Damit will ich sagen, dass es sicherlich einen Versuch wert wäre ihn seinen eigentlichen Besitzern zurück zu vermitteln. Wenn das keine Option ist, sollte Ihr dringend beginnen den Kleinen Mann zu konditionieren. Das klappt am besten über Futter. Zu Trainingszwecken darf auch ruhig mal Kalbsleberwurst und Katzenmilch zum Einsatz kommen. Soll ja nicht seine Hauptnahrung werden. Jedes mal, wenn er sich nähert muss dieses Verhalten verstärkt werden, so dass es sich für ihn "lohnt" zu kommen.

Dann würde ich mir FeliFriend bestellen. Das sind Pheromone, die "Freundschaft" signalisieren. Auf ein Tuch sprühen und alles damit abreiben (Katzenklappe, Amy, Veranda, Schlafhaus... und am besten Sylvester auch, wenn er das nächste mal in der nähe ist). bei den Nachbarn hingegen würde ich was abschreckendes Sprühen (auch wenn das echt fies klingt), aber er sollte von sich aus begreifen, dass es bei Euch positiv ist und da drüben doof.

Wichtig ist, dass ihr das Futter nicht bei den Nachbarn hinstellt und auch kein Schlafhaus. Das muss alles zu Euch, sonst gibt es für ihn keinen Grund da weg zu bleiben.

wischmopp
24.10.2016, 16:54
Wir sind mit den ehemaligen Besitzern noch gut in Kontakt. Wir hatten uns allerdings erstmal dagegen entschieden, dass sie uns besuchen kommen. Ich denke, das würde ihn noch mehr verwirren, plötzlich wieder da, dann wieder weg...

Dass sie ihn wieder aufnehmen, finde ich eher nicht so gut. Sie sind beide berufstätig und als Lehrer auch noch sämtliche Schulferien mit dem Wohnmobil unterwegs. Da wäre Sylvester ja ständig alleine und eben auch noch in der Wohnung eingesperrt.

Mit Bestechung versuchen wir es schon ständig, seine Lieblingsleckerlis, Katzenminze etc... bisher hat er noch alles als Trick ihn reinlocken zu wollen durchschaut. Und dann, wenn er drin ist? Doch wieder einsperren? Oder ihm zeigen, dass die Türe offen bleibt und er selbst entscheiden kann? Menno, ich würde dem armen Wurm so gern helfen, er vermisst seine Menschen schon sehr....

WackenDoc
24.10.2016, 17:33
Berufstätig ist bei Katzen nicht das große Problem. Die können den Tag über ja schon alleine bleiben. Gerade wenn er schon älter ist, ist das noch weniger problematisch.
Urlaub ist natürlich immer ein Problem. Evtl. kann er dann zu euch. Meine gehen in die Tierpension- das mögen sie aber nicht. ODer wenn es länger ist, zu meiner Tante- da haben sie quasi ein 2. Zuhause.

wischmopp
24.10.2016, 19:07
Dann sind Deine aber vermutlich immer schon Wohnungskatzen, oder?
Amy (und ich denke auch Sylvester) würde durchdrehen, wenn sie nicht mehr raus könnte. Die bringt jeden Tag eine Maus und ist bei Wind und Wetter draußen, definitiv mehr draußen als drin. Und alleine ist ja auch noch mal anders wie zu zweit.

Und im Urlaub bei uns: Meiner Meinung nach wäre das jedes Mal wieder dasselbe Trauma, wie das, das er gerade erlebt. Ich würde mir für ihn einfach Beständigkeit wünschen, er ist doch mit 14 ein alter Herr und sollte mal zur Ruhe kommen dürfen. Wobei wir in knapp 2 Jahren auch umziehen... Aber da wäre er fest mit eingeplant, viele Wiesen, Wälder, kleine Anwohnerstraße, wirklich schön für Katzen. Aber halt wieder eine Veränderung, die dann ansteht....

WackenDoc
24.10.2016, 19:16
Ja, stimmt meine sind Wohnungskatzen. Ist halt die Frage ob er mehr an seinem Revier oder mehr an seinen alten Besitzern hängt. Das ist bei Katzen manchmal schwer zu sagen.

Feuerblick
24.10.2016, 19:19
Also eine Einzelkatze den ganzen Tag alleine lassen ist einfach Quälerei. Ich würde es so machen, wie JazzKo es vorschlägt. Immer wieder locken, immer näher an eure Wohnung ran, aber nicht einsperren. Er soll merken, dass er kommen und gehen darf und niemand ihn zwingt, dass es sich aber lohnt, zu euch zu kommen. Diese Pheromone gibt es übrigens auch als "Raumduft" für die Steckdose. Wenn er sich also zu euch reintraut, dann könnte das die Freundschaft zu Amy noch fördern.
Er ist halt schon älter, versteht nicht, wo seine Familie hin ist und braucht Zeit.

wischmopp
25.10.2016, 19:58
Hier ist alles unverändert.

Ich hab mich mal etwas zu diesen Pheromonen belesen. Das Spray wirkt 4-5 Std., In der Zeit kann ich gar nicht garantieren, dass er in der Nähe ist. Der Diffusor ist für die Steckdose, also im Haus, welches er ja aktuell noch verweigert.
Die Bewertungen fand ich jetzt auch nicht sooo prickelnd, am ehesten noch für das Überallhinurinier- oder kratzproblem , welches wir ja gar nicht haben....

Denkt ihr wirklich, dass uns das jetzt weiter helfen könnte?

Mittlerweile hat sich herausgestellt, dass Sylvester noch eine zweite Bezugsfamilie 5 Häuser weiter hat. Seit 8 Jahren! Die er regelmäßig besucht, jedoch nicht ins Haus geht.

Ich denke ihr habt Recht! Ich mach mir keine Sorgen wegen der Kälte, er ist in seinem Revier und kennt sich hier besser aus als ich. Er weiss, dass er immer zu uns kann, kennt die Katzenklappe und wir versuchen es weiter mit Bestechung.

Dann wird es schon werden, hoffe ich! Danke Euch für alle Kommentare!

Feuerblick
25.10.2016, 20:03
Also die Diffusoren fürs Haus müssen gut sein, wenn ich mir die Berichte in meinem Freundeskreis so anhöre. Da sind inzwischen ewig zerstrittene Katzen zu Miteinander-Kuschel-Monstern geworden.

Soso, der gute Kater ging immer an mehreren Stellen fremd... Typisch Kater! Wird schon werden. Wenns richtig kalt wird, überlegt er sichs vielleicht doch, ob er seinen Plüschpopo nicht lieber ins Haus bewegt.

wischmopp
30.11.2016, 12:44
Neuer Stand (ob gut oder schlecht, wird sich herausstellen...):

Seit einigen Tagen niest Sylvester ständig und ein Auge tränt stark, außerdem kommt er mir ziemlich zerzaust und schlank vor (verglichen mit Amys Winterspeckbauch). Da seine ehemalige Besitzerin immer nachfragt, wie es ihm geht, hab ich sie dann vorgestern auf den neuesten Stand gebracht, ihr mitgeteilt, dass er mir kränklich vorkommt, dass wir jetzt dann -10°C nachts bekommen. Ich an ihrer Stelle hätte ihn ja sofort geholt. Sie meinte jedoch nur, naja, wir hätten ihn ja übernommen und daher sei das jetzt unsere Entscheidung, ob er ins Tierheim müsse... :-heul :-kotz

Nachdem er dann gestern wieder auf unserer Terrasse beim Fressen war und sich sogar ausnahmsweise streicheln ließ, hab ich ihn kurzerhand gepackt und reingeholt. Feliway haben wir besorgt, damit reib´ ich beide jetzt öfter mal ein, der Zerstäuber hängt auch.

Er schnurrt sofort ganz laut, wenn man ihn streichelt, schreit aber auch noch oft an der Terrassentür. Keine Ahnung, ob es richtig war, ihn reinzuholen und seiner Freiheit zu berauben, aber ich hätte mir nie verziehen, wenn ich ihn draußen erfroren oder todkrank gefunden hätte... Oh Mann... :-nix

WackenDoc
30.11.2016, 20:54
Oh je, das hört sich ja nicht gut an. Lasst ihr ihn jetzt erstmal ein paar Tage drin bis er wieder aufgepäppelt ist?

wischmopp
01.12.2016, 11:40
Keine Ahnung, wie wir da jetzt weiter verfahren. Mein Mann ist dafür, dass wir ihn auf jeden Fall über Silvester drin lassen, weil er da immer die absolute Panik bekommt.

Gestern kam dann noch eine WhatsApp von den Nachbarn, die er schon seit Jahren immer besucht. Sie würden sich Sorgen machen, weil sie ihn den ganzen Tag nicht gesehen haben, ob er bei uns wäre? Sie waren sehr erleichtert, dass er jetzt im Warmen ist, sie hatten extra für ihn ein Winterkatzenhaus mit Heizung auf die Terrasse gestellt, damit er den Frost übersteht. Bei denen wäre er schätzungsweise lieber als bei uns, da darf er aber nicht in die Wohnung.

Bis er wieder richtig fit ist, bleibt er jetzt mal auf jeden Fall drin und dann sehen wir weiter...

Feuerblick
01.12.2016, 12:29
Solange er nur meckert und nicht irgendwo markiert o.ä. würde ich ihn mit Feliway-Unterstützung drinne lassen und an euch gewöhnen. Übern Winter streunen ist ziemlich suboptimal selbst für eine Katze, die das gewohnt ist.

wischmopp
02.12.2016, 07:13
Danke, das sagt mir mein Bauchgefühl eigentlich auch. Er frisst gut, geht brav aufs Katzenklo, schnurrt ganz viel und laut, kuschelt auf dem Sofa... so sehr scheint er nicht unter seiner Zwangshaft zu leiden...

WackenDoc
03.12.2016, 14:15
Ach- das ist aber schön zu lesen. Dann scheint er sich wohl dran zu gewöhnen.

wischmopp
03.12.2016, 18:53
Ich fürchte, Feliway wirkt nicht auf alle Katzen gleich.

Sylvester wirkt sehr aufgeblüht, sucht wirklich ständig Amys Nähe und will ihr ohne Pause Bussis geben.

Amy fühlt sich aber wohl bedrängt und hat ihn heute angefaucht.

Darauf hat er sofort den Schwanz eingezogen und liegt seit dem in Sohnemann Geheimversteck im letzten Eck unterm Hochbett... puh....