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janne.s
10.11.2016, 12:39
Hallo zusammen,
langsam aber sicher steuere ich auf die fachärztliche Ausbildung zu und liebäugle gerade mit der Radiologie. Da ich später gerne nicht im Krankenhaus bleiben möchte, stellen sich natürlich die ganzen Fragen für einen eigenen Praxisbetrieb oder die Mitarbeit in einem bestehenden. Dabei auch: Wie sieht es hier mit dem Gehalt aus? In den allgemeinen Medien wie Tageszeitungen liest man ja immer über die exorbitanten Radiologen-Gehälter, aber was da zu Rate gezugen wird,sind meist die Erträge, die nach Abzug laufender Kosten übrig bleiben. Da stehen dann so Summen wie 200.000 bis 300.000 EUR als Jahresgehalt im Raum.
Aber gerade in der Radiologie muss man ja seinen "Geräte-Park" alle 3-7 Jahre komplett austauschen und erhebliche Investitionen tätigen während beispielsweise ein Internist oder Hausarzt solche Investittionen kaum hat. Hier sind die Erträge nach Abzug aller Kosten der Praxis (denke ich mal) sehr nahe an dem, was der Arzt tatsächlich zur Verfügung hat.

Lange Rede, kurzer Sinn: Wie vergleicht sich das Geld, das ein niedergelassener Radiologe "für sich" zur Verfügung hat, mit dem, was beispielsweise ein Fach- oder Oberarzt im KH verdient?


Viele Grüße

Janne

hbl58
10.11.2016, 12:56
Du musst noch zwischen Praxisinhaber und angestellter Arzt unterscheiden. So wie ich das gehört habe, kriegt ein angestellter Radiologe 200-250k brutto und hat damit nicht die von dir genannten Kosten. Die meisten müssen aber wohl eine nicht geringe Summe zahlen, um in die Praxis zu kommen. Als Doppelfacharzt Radio/Nuklearmedizin sind wohl auch Gehälter von bis 500k brutto drin. Was der Inhaber verdient, kann ich dir nicht sagen.

noch-humani
10.11.2016, 13:31
Die Niederlassung wird doch in der Radiologie zunehmend schwer bis unmöglich. Neben den Investitionskosten gibt es in vielen Gebieten bereits Niederlassungssperren. Ich weiß nicht, ob Radiologie das Richtige ist, wenn man selbstständig in der Niederlassung arbeiten möchte. Die Radiologie (bzw das "große" Geld) zieht die Assistenzärzte an, wie der Mist die Fliegen. :-D

noch-humani
10.11.2016, 13:34
Du musst noch zwischen Praxisinhaber und angestellter Arzt unterscheiden. So wie ich das gehört habe, kriegt ein angestellter Radiologe 200-250k brutto und hat damit nicht die von dir genannten Kosten. Die meisten müssen aber wohl eine nicht geringe Summe zahlen, um in die Praxis zu kommen. Als Doppelfacharzt Radio/Nuklearmedizin sind wohl auch Gehälter von bis 500k brutto drin. Was der Inhaber verdient, kann ich dir nicht sagen.

Was ist denn deine Quelle? Die meisten haben einfach keine Ahnung und "Insider" reden bekanntlich nicht gerne über sowas. Wenn das wirklich stimmen würde, dann würde sich doch keiner die Innere oder die Chirurgie antun.

LasseReinböng
10.11.2016, 13:54
Was ist denn deine Quelle? Die meisten haben einfach keine Ahnung und "Insider" reden bekanntlich nicht gerne über sowas. Wenn das wirklich stimmen würde, dann würde sich doch keiner die Innere oder die Chirurgie antun.

Du kannst ja gerne mal versuchen, 30+ Jahre in einem Fach zu arbeiten, welches Dich nicht die Bohne interessiert. ;-)

hbl58
10.11.2016, 14:24
Was ist denn deine Quelle? Die meisten haben einfach keine Ahnung und "Insider" reden bekanntlich nicht gerne über sowas. Wenn das wirklich stimmen würde, dann würde sich doch keiner die Innere oder die Chirurgie antun.

Der Doppelfacharzt, den ich kenne, prahlt gerne mit den Angeboten, die er kriegt. Die sind eben auch so "wertvoll", weil du den PET-Platz hast und nebenbei noch MRT Köpfe wegdiktieren kannst.

Was man jedoch bedenken muss ist, dass die Radiologie wohl das einzige Fach ist, in dem mehr Ärzte ausgebildet werden als in Rente gehen und zudem die Zukunft des Faches ja keine sichere ist. Man bedenke nur, dass das Kardio MRT von den Internisten übernommen wird, z.B.

noch-humani
10.11.2016, 15:06
Du kannst ja gerne mal versuchen, 30+ Jahre in einem Fach zu arbeiten, welches Dich nicht die Bohne interessiert. ;-)

Das trifft wohl auf 90% aller Arbeitenden zu. Oder meinst du, dass die meisten morgens aufstehen und sich denken: "Was super für ein Tag. Heute kann ich endlich mal wieder richtig ranklotzen." Unter den Ärzten sind es evtl etwas weniger. Letztlich ist das Arztsein eben auch nur in Beruf.

Die meisten meiner Kommilitonen wären wohl ohne eine finanzielle Motivation nicht am studieren. Und es ist durchaus berichtigt das zu tun, wo es am meisten Geld gibt. Aber das ist nur meine Meinung. Im übrigen: Ich stelle mir die Niederlassung als Facharzt ziemlich monoton vor. Jeden Tag der selbe Mist. Ob das nach 10, 20, 30 Jahren noch interessant ist? Das meiste ist ja schon an sich langweiliger als in der Klinik und dann kommt noch hinzu, dass es jeden Tag das gleiche ist und man sich mit der Krankenkasse rumärgern darf. Immerhin hat man dann die Kohle für ein interessantes Hobby und eine 30 Jahre jüngere Freundin ;-)

hbl58
10.11.2016, 15:18
Wenn es dir nur ums Geld ginge, mach Pathologie. Die verdienen in der Niederlassung ähnlich gut und viele gehen in Rente, sodass da die Chancen viel besser sind als in der Radio.

davo
10.11.2016, 15:24
Selbst in Österreich ist das Minimum für einen angestellten Radiologen €150k.

So beliebt ist die Radiologie meiner Wahrnehmung nach gar nicht. Ist halt doch ein sehr spezielles Fach. Du überschätzt den Einfluss des Geldes, noch-humani. Nicht jeder wird so stark vom Geld angezogen wie du.

noch-humani
10.11.2016, 17:49
Der Doppelfacharzt, den ich kenne, prahlt gerne mit den Angeboten, die er kriegt. Die sind eben auch so "wertvoll", weil du den PET-Platz hast und nebenbei noch MRT Köpfe wegdiktieren kannst.

Was man jedoch bedenken muss ist, dass die Radiologie wohl das einzige Fach ist, in dem mehr Ärzte ausgebildet werden als in Rente gehen und zudem die Zukunft des Faches ja keine sichere ist. Man bedenke nur, dass das Kardio MRT von den Internisten übernommen wird, z.B.

Die Ausbildungsquote ist mir durchaus bekannt. Das zeigt aber irgendwie auch, dass Geld wohl doch bei den meistens Radio-Assis eine wichtige Rolle spielt. Radiologie ist wohl weniger idealistisch als andere Fächer.


Selbst in Österreich ist das Minimum für einen angestellten Radiologen €150k.

So beliebt ist die Radiologie meiner Wahrnehmung nach gar nicht. Ist halt doch ein sehr spezielles Fach. Du überschätzt den Einfluss des Geldes, noch-humani. Nicht jeder wird so stark vom Geld angezogen wie du.

Wenn es mir nur ums Geld ginge, dann wäre ich Zahnarzt geworden... ;-)

hbl58
10.11.2016, 19:08
Man könnte auch einfach sagen, das Radio das beste Fachgebiet ist und es die Leute erkennen:-)).

FirebirdUSA
10.11.2016, 19:12
Der Doppelfacharzt, den ich kenne, prahlt gerne mit den Angeboten, die er kriegt. Die sind eben auch so "wertvoll", weil du den PET-Platz hast und nebenbei noch MRT Köpfe wegdiktieren kannst.

Was man jedoch bedenken muss ist, dass die Radiologie wohl das einzige Fach ist, in dem mehr Ärzte ausgebildet werden als in Rente gehen und zudem die Zukunft des Faches ja keine sichere ist. Man bedenke nur, dass das Kardio MRT von den Internisten übernommen wird, z.B.

Der Vorteil ist der höhere Satz den du als Nuklearmedizin für das gleiche CT bekommst. Ich kenne keine Praxis die alle 3-7 Jahre alle Geräte austauscht. Das würde sich auch nicht rentieren.

Angestellt in der Radiologie ist OA Gehalt Uni plus Zuschlag realistisch. Bei natürlich kürzerer Arbeitszeit und keine Dienste. Also irgendwas zwischen 100.000 - 150.000 Brutto. Als Inhaber je nach Standort, Anzahl der Sitze etc. vermutlich deutlich mehr.

Reflex
10.11.2016, 19:16
Werden Geräte nicht eh inzwischen hauptsächlich geleast?

noch-humani
10.11.2016, 19:23
Man könnte auch einfach sagen, das Radio das beste Fachgebiet ist und es die Leute erkennen:-)).

Ich fand Radio auch mal toll. Gute Work-life-balance. Gutes Gehalt. Technik. Nicht so viele nervigen Patienten.

Aber mittlerweile denke ich mir, dass es eigentlich doch irgendwie nicht so toll ist, den ganzen Tag auf den Monitor zu starren. Dann hätte ich auch Börsenmensch werden können. Vielleicht ändert sich das ja noch. Wer weiß. Dem Gestank des Geldes zu folgen ist nie eine schlechte Idee. :-D

rnn77
10.11.2016, 19:25
Angestellt in der Radiologie ist OA Gehalt Uni plus Zuschlag realistisch. Bei natürlich kürzerer Arbeitszeit und keine Dienste. Also irgendwas zwischen 100.000 - 150.000 Brutto. Als Inhaber je nach Standort, Anzahl der Sitze etc. vermutlich deutlich mehr.

Und wie sieht das in anderen Fachrichtungen aus. Verdient man als angestellter Allgemeinarzt, Psychiater, Hno, etc....genauso viel?

pottmed
11.11.2016, 06:47
Und wie sieht das in anderen Fachrichtungen aus. Verdient man als angestellter Allgemeinarzt, Psychiater, Hno, etc....genauso viel?

Der war gut... :-))

schmodderpumpe
11.11.2016, 06:59
Für Augenheilkunde habe ich mal von einem Angebot in einer knapp 100.000 Einwohnerstadt (Ostdeutschland) als angesteller Augenarzt (nichtoperativ) mit 180.000 Euro Jahresbrutto gehört. Die Info kommt von einem Assistenten der Augenheilkunde, habe aber selber keine Möglichkeit das zu überprüfen.

Finde es auch immer wenig aussagekräftig Zahlen über Reinerträge o.ä. zu lesen, was wirklich dabei rum kommt findet man echt nicht so leicht

wischmopp
11.11.2016, 07:12
Das trifft wohl auf 90% aller Arbeitenden zu. Oder meinst du, dass die meisten morgens aufstehen und sich denken: "Was super für ein Tag. Heute kann ich endlich mal wieder richtig ranklotzen." Unter den Ärzten sind es evtl etwas weniger. Letztlich ist das Arztsein eben auch nur in Beruf.

Die meisten meiner Kommilitonen wären wohl ohne eine finanzielle Motivation nicht am studieren. Und es ist durchaus berichtigt das zu tun, wo es am meisten Geld gibt. Aber das ist nur meine Meinung. Im übrigen: Ich stelle mir die Niederlassung als Facharzt ziemlich monoton vor. Jeden Tag der selbe Mist. Ob das nach 10, 20, 30 Jahren noch interessant ist? Das meiste ist ja schon an sich langweiliger als in der Klinik und dann kommt noch hinzu, dass es jeden Tag das gleiche ist und man sich mit der Krankenkasse rumärgern darf. Immerhin hat man dann die Kohle für ein interessantes Hobby und eine 30 Jahre jüngere Freundin ;-)



Ich fand Radio auch mal toll. Gute Work-life-balance. Gutes Gehalt. Technik. Nicht so viele nervigen Patienten.

Aber mittlerweile denke ich mir, dass es eigentlich doch irgendwie nicht so toll ist, den ganzen Tag auf den Monitor zu starren. Dann hätte ich auch Börsenmensch werden können. Vielleicht ändert sich das ja noch. Wer weiß. Dem Gestank des Geldes zu folgen ist nie eine schlechte Idee. :-D

Und wohin zieht es Dich jetzt??

Bitte geh nie in die Niederlassung! Auch nicht in die Klinik! Folge gerne "dem Gestank des Geldes" außerhalb der Patientenversorgung! Bitte!!

Drück Dir die Daumen, dass sich dann auch eine um 30 Jahre Jüngere findet (die vermutlich aber erst in 10 Jahren geboren wird... oje. Sieht alles nicht so einfach aus, ich geb´s zu!)

Shepard
11.11.2016, 09:32
Bitte geh nie in die Niederlassung! Auch nicht in die Klinik! Folge gerne "dem Gestank des Geldes" außerhalb der Patientenversorgung! Bitte!!



Schon lustig für wie moralisch überlegen sich manche halten. Für die meisten aber (mich auch) ist es eben doch nur ein Job. Zeig mir bitte einen Hausarzt der sich nach 20 Jahren Niederlassung noch freut in den Wintermonaten jeden Tag >40 Patienten mit Husten, Schnupfen, Heiserkeit abarbeiten zu dürfen? Und oft ist es dann eben doch noch die finanzielle Sicherheit bzw. die Routine die einen in die Klinik/Praxis treibt.
Warum sollte jemand diesen Job (und das ist er letztlich auch) schlechter machen, der nicht mit der rosaroten Brille durchs leben läuft?

Aber hey, lass dich ausbeuten. Mach jeden Tag deine Überstunden und schreib sie ja nicht auf. Das macht Spass und ist ja zum Wohle des Patienten!!!1111 :-oopss

wischmopp
11.11.2016, 10:01
Ich bin in der Praxis und mache keine einzige Überstunde. Und halt Dich fest: Ich mache meinen Job gerne!! (bin allerdings auch noch keine 20 Jahre dabei, dann wird es ja Deiner Meinung nach nervig. Bleibt abzuwarten...)

Und tatsächlich bin ich überzeugt, dass jemand, der als Student schon von den "nervigen Patienten" spricht, nicht unbedingt sein ganzes Arbeitsleben mit diesen verbringen sollte...