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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Diagnostik Endometriose



wischmopp
19.11.2016, 06:33
Wenn ich bei einer Patientin gerne eine Endometriose ausschließen möchte, würde ich sie doch primär zum Gyn schicken, oder? Falls der Vaginalschall unauffällig ist, zum MRT? Falls auch das unauffällig ist ggf. noch zur diagnostischen Laparoskopie?

Zum Gyn habe ich bereits mit V.a. Endometriose überwiesen mit der Bitte um Abklärung im Fachbereich. Jetzt wollte die Gynäkologin jedoch von meiner Patientin den Ultraschall als IGeL kassieren, weshalb diese abgelehnt hat, da sie sich die 40,-€ nicht leisten kann. Ist das normal, dass das nicht auf Kasse geht trotz V.a.? Oder war mein Auftrag zu schwammig formuliert?

Evil
19.11.2016, 07:46
Nach meiner Erfahrung lassen sich nur sehr große Herde in der Bildgebung darstellen, die häufigeren vielen kleinen nicht. Wenn daher der begründete Verdacht auf Endometriose (zyklusabhängige starke Beschwerden, auch Durchfälle) besteht, überweise ich die Patientinnen direkt in eine gynäkologische Klinik, um dort die Indikation für eine LSK zu überprüfen.

wischmopp
19.11.2016, 11:26
Ok, danke!

Genau diese Bestellung hat sie schon seit Jahren, dazu chronische Durchfälle, Migräne, Schwindel. Kolo sowie neurologische Diagnostik unauffällig.

Auf Endometriose hat aber bisher nie jemand getestet....

MareikeW
19.11.2016, 12:26
bei mir selbst konnte das nur mittels ProbeLab eindeutig diagnostiziert werden....

wischmopp
19.11.2016, 17:17
Danke für Deine Antwort, Mareike!

Hat vorher schon andere Diagnostik stattgefunden? Und hat Dich dann der Gyn überwiesen?
Mich nervt halt schon etwas, dass der Gyn das als IGel abkassieren wollen würde, wenn ich mit V.a. Endometriose dorthin überweise...

Trojan
19.11.2016, 19:09
Vielleicht überweist Du mal an einen Kollegen, der das ganze ernster nimmt und auch ein bisschen mehr auf Kollegialität bedacht ist. Deine Überweisung bei V.a Endometriose ist ein eindeutiger Arbeitsauftrag, Du hast ein Recht darauf, auf diese Überweisung einen Brief mit einer Antwort zu bekommen. Und für niedergelassene (Fach)-ärzte ist die Überweiserzufriedenheit neben der Patientenzufriedenheit auch ein wichtiges Maß.

wischmopp
20.11.2016, 07:31
Ok, danke! Dann lieg ich da also schon richtig mit meinem Gefühl, dass das nicht optimal gelaufen ist...

Trianna
20.11.2016, 14:02
Hier sehr viele Endoherde und Verwachsungen u.a. auch am Zwerchfell... jahrelang wurden meine Beschwerden abgetan. USchall und MRT --> kaum zu sehen, Bauchspiegelung brachte dann die Erlösung.

Finde die Gyn deiner Pat. unmöglich :/

wischmopp
20.11.2016, 15:42
Danke, Tri!

murkel
01.12.2016, 22:39
Ich kann mich meinen Vorrednern nur anschließen: wenn Verdacht auf Endometriose im Raum steht und andere Ursachen ausgeschlossen sind, dann sollte die (histologische) Sicherung der Diagnose mittels LSK erfolgen. Zudem kann man dabei schon Herde veröden, was die Beschwerden lindern KANN. Anzahl und Größe der Herde korrelieren dabei nicht mit dem Beschwerdeausmaß.

Wenn eine Patientin mit Beschwerden (egal ob mit oder ohne Überweisung) zu mir in die Praxis kommt, rechne ich den Ultraschall nicht als Igel ab. Warum auch. Ich hab ja eine Diagnose, die den Ultraschall rechtfertigt. Und damit kann ich ihn auch gegenüber der Kasse abrechnen.

wischmopp
02.12.2016, 14:39
Danke! Sie hat jetzt nächste Woche einen Termin in der Frauenklinik, danach wissen wir hoffentlich mehr...

altalena
02.12.2016, 16:13
Ja, ne Laparoskopie ist eigentlich die Methode der Wahl, um den Veradacht zu sichern.

murkel
15.12.2016, 20:59
@wischmopp: Und, ist etwas rausgekommen in der Frauenklinik?

LuiseM
25.10.2021, 16:29
Hallo zusammen,

danke, dass ihr jeden einzelnen Endo-Fall so ernst nehmt!
Ich habe gerade eine Organisation für Frauengesundheit gegründet, um auf Krankheiten wie Endometriose aufmerksam zu machen. Wir haben bereits mit sehr vielen Betroffenen gesprochen, aber es fällt uns sehr schwer, die Gynäkologen/innen als Telefon zu bekommen, um von ihren Herausforderungen in der Diagnose zu hören.

Habt ihr Tips für mich, wie ich am Besten niedergelassene Frauenärzte/Frauenärztinnen zu diesem Thema erreichen kann?

Vielen Dank schon jetzt!