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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Patientenvorstellung chirurgisch vs internistisch



Koteletten-Joe
24.11.2016, 16:09
Howdy,

bin demnächst auch dran mit der mündlichen und habe eine etwas späte Frage.

Wir werden wahrscheinlich einen bereits operierten chirurgischen Patienten bekommen. Da ich nur die Extreme der internistischen Patientenvorstellung (zehnminütiger Monolog von Aufnahme bis aktuellem Stand mit allen Details von Anton bis Zylinder) und die etwa fünfzehn Sekunden einer Patientenvorstellung gegenüber dem Chef auf der Chirurgie kenne ("Herr XY, vierter post-OP Tag, Narben reizlos, keine Beschwerden") wollte ich mal fragen, wie ihr das gegliedert habt.

Wenn der Patient bereits operiert wurde, hat er doch im Idealfall keine akuten Beschwerden mehr. Sprich, man kann die erste Hälfte der internistischen Patientenvorstellung schon mal weglassen oder?

Cheers,
Koteletten-Joe

Solara
24.11.2016, 16:17
Natürlich machst du eine umfassende Vorstellung - außer dir ist deine Note oder das Bestehen egal.

pottmed
24.11.2016, 16:19
Genau, ich sehe da keinen Unterschied zwischen internistisch und chirurgisch.

Das ist dein Examenspatient, der wird ausführlich, im Zweifel von Kopf bis Fuß vorgestellt. Ich hatte auch einen chirurgischen Patienten und habe mit dem aktuellen Grund seiner Anwesenheit im KH angefangen, Anamnese, Vorerkrankungen, Dauermedikation und am Ende kurz noch zwei Sätze zur Sozialanamnese. Alles in allem waren das ca. 5-7 Minuten Monolog meinerseits.

Coxy-Baby
24.11.2016, 16:54
Zumal 10 minütiger Monolog halt 10 Minuten Prüfungszeit sind, die du dann definitiv schonmal hinter dir hast...

Feuerblick
24.11.2016, 17:09
Und man sollte eine Patientenvorstellung im Examen nicht mit einer Visite verwechseln. Überlege dir, was wichtig ist (das kommt zuerst) und was etwas weniger wichtig ist für die Therapie und das weitere Vorgehen. Erzähle, was der Patient hat(te), was gemacht wurde, wie lange das her ist und wie es weitergehen soll. Dann mögliche Vorerkrankungen und andere relevante Dinge. Danach (weil es Examen ist und daher dazugehört) deine Untersuchungsbefunde (und sei es nur der Zustand der Wunde postop.). Je mehr du erzählst, desto weniger Zeit ist für doofe Fragen.
Und immer schön aufpassen, dass man auf Nachfrage nur Differentialdiagnosen nennt, zu denen einem was einfällt. Abgefahrene Syndrome und Co vielleicht nur dann erwähnen, wenn der Prüfer bohrt :-))

Rettungshase
24.11.2016, 17:50
Selbstverständlich. Bei einem 20jährigen, kerngesunden Patienten, der beim Fußball unglücklich gestürzt ist, kann man das natürlich kürzer halten als bei einem "internistischen Polytrauma" mit Schenkelhalsfraktur.

Zu einem internistischen Patienten kann man ja auch schwadronieren, dass der noch von 1980 seine Appendizitisnarbe hat. Dann hat der Chirurg auch gleich ne Frage, an der er anknüpfen kann.

Außerdem ist gerade bei den chirurgischen Patienten nice, dass man dann noch erzählen kann, dass Patient XY mit z.B. seinem Unterschenkelbruch 4 Treppenstufen zu Hause zu gehen hat und wie du das Problem angehen würdest. Das ist auch wieder "Geschwätz", mit dem man die Zeit effektiv rum bekommt, und wo die Prüfer sehen, dass du dir Gedanken um den ganzen Patienten gemacht hast.

Nessiemoo
24.11.2016, 21:06
Bei uns hies im Vorgespräch vom Chirurgen (Prüfungsvorsitzender, kriegen auch einen viszeralchirurgischen Patienten): Länger als 10 sek wird Ihnen keiner mehr zuhören! Also ich bin mal gespannt wie ich das mache XD

Rettungshase
24.11.2016, 21:16
Ein Schelm, wer behauptet, dass das an der Aufmerksamkeitsspanne des Chirurgen läge ;D

//stefan
01.12.2016, 11:59
bin zwar erst in 2 jahren dran aber wieviele patienten kriegt man denn?

einen patienten mit umfassenden vorerkrankungen oder zwei die beide jetzt vll nicht so viel haben?

//stefan
01.12.2016, 11:59
bin zwar erst in 2 jahren dran aber wieviele patienten kriegt man denn?

einen patienten mit umfassenden vorerkrankungen oder zwei die beide jetzt vll nicht so viel haben?

pottmed
01.12.2016, 14:19
Eigentlich nur einen Patienten, abhängig vom Prüfungsvorsitz. Aber ich habe auch schon von Unis gehört wo mancher Prüfer noch einen eigenen Patienten mitbringt.

Philip_MHH
01.12.2016, 14:24
Ein Patient. Aber der muss nicht notwendigerweise komplex krank sein.

grl62
01.12.2016, 15:22
Wir kriegen 2. Kenn auch welche, die hatten 3 und die waren alle multimorbide. Ist also abhängig vom Prüfer.