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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Wann ist der richtige Zeitpunkt für eine Berufsunfähigkeitsversichterung



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noch-humani
29.11.2016, 17:30
Hallo!

Ich habe bei Facebook in einer Gruppe Studienanfänger über BUs schreiben gesehen. Sollte man die schon während des Studiums abschließen?

Ich habe mir zu dem Thema bisher keien Gedanken gemacht. Gibt es hier Vorkliniker, die eine haben? Senkt ein früherer Einstieg die späteren Beiträge? Wann ist der optimale Zeitpunkt für den Abschluss einer BU? Und was würde diese einen Studenten monatlich etwa kosten?

Grüße

Philip_MHH
29.11.2016, 21:08
Also ich fange im Januar an zu arbeiten und Zweifel nach wie vor ob ich so ein Ding haben will oder ob man nicht lieber selber einfach geld bei Seite legt...Die Beiträge kannst du letztlich selbst festlegen...je Beitrag desto Leistung, aber du musst das Geld halt überhaben.

Anne1970
30.11.2016, 01:29
Je früher du eine BU abschließt, desto günstiger die Beiträge...

davo
30.11.2016, 07:48
Ich finde es schwer, die Entscheidung für/gegen BU zu treffen, ohne die relevanten Daten zu kennen.

Die Tatsachen, dass Ärzte in der niedrigsten Risikogruppe privater BU-Versicherungen liegen, dass Ärzte nur sehr selten die BU des Versorgungswerks benötigen, und dass die meisten BU-Fälle bei Ärzten nach dem 60. Lj. eintreten, sprechen für mich dafür, dass das Risiko nicht sehr hoch ist. Lt. Ärztestatistik 2014 waren 0,5% aller Ärzte berufsunfähig. Selbst wenn man alle berufsunfähigen Ärzte durch alle Ärzte >60 dividiert, kommt man auf nur ca. 1,8% (etwas kompliziert zu berechnen, da man einige Annahmen treffen muss).

Für mich persönlich wirkt das alles so, als wäre es deutlich sinnvoller, die eigene Rente privat etwas aufzustocken.

pottmed
30.11.2016, 08:48
Habt ihr mal durchgerechnet, wie viel ihr sparen müsstet, damit ihr mit 55 jeden Monat 1000 Euro zur Verfügung hat. Das halte ich ehrlich gesagt für etwas unrealistisch.

Eine BU kostet, wenn man früh genug anfängt, zwischen 20-30 Euro/Monat. Klar, das ist nicht wenig, aber im Zweifelsfall eine lohnende Investition. Im Endeffekt muss seine Zahlungsbereitschaft jeder für sich selber abschätzen, aber die BU ist in meinen Augen, noch eine der lohnenderen Versicherungen.

Nessiemoo
30.11.2016, 10:45
Da spielt auch das Gesundheitszustand eine Rolle...vor man bei dir dann doch irgendeine Thrombophilie/Asthma/Kreuzbandriss/Bandscheibenprolaps/Depression gefunden wird, wird eine zukünftige BU extrem teuer oder gar unmöglich. Ob man es überhaupt für sinnvoll erachtet oder nicht ist eine andere Sache, aber falls doch, würde ich zumindest das Einfrieren des Gesundheitszustandes (geht ab 20 Euro pro Jahr) auf jedem Fall überlegen. Finde dir einen guten Berater, der am besten unabhängig von allen Firmen ist und rechne es für dich durch.

OhDaeSu
30.11.2016, 15:25
Habt ihr mal durchgerechnet, wie viel ihr sparen müsstet, damit ihr mit 55 jeden Monat 1000 Euro zur Verfügung hat. Das halte ich ehrlich gesagt für etwas unrealistisch.

Wobei ich mich frage, was man mit 1000€ anfangen will. Ist dann halt ein Leben auf H4 Niveau. Aber das Argument an sich ist natürlich korrekt: Hat denn die "Spar doch einfach" - Fraktion das mal überschlagen?

Sagen wir ab einem Alter von 45 soll der Lebensunterhalt allein aus Kapitalerträgen und regelmäßigen Kapitalentnahmen bestritten werden, braucht man bei einer Lebenserwartung von 78 Jahren, einem monatlichen Bedarf von 2000€ und einem Zinssatz von 3% ein Vermögen von 560k€, wobei Kapitalertragssteuer bereits eingerechnet ist. Wollen wir 88 Jahre alt werden bräuchten wir schon 660k€.

Was hat ein Student mit eisernem Sparen und jobben am Ende des Studiums mit 24 Jahren auf dem Konto? Um die 10k€?

Der Typ hat jetzt 21 Jahre, um entsprechend vorzusorgen. Um auf die 560k€ zu kommen müsste er (wieder 3% Zinsen, Steuer berücksichtigt) in dieser Zeit monatlich 1678€ weglegen. Selbst bei einer Sparquote von einem Drittel, sind das noch 5000€ Netto, die er jeden Monat ranschaffen muss. Er muss also ca. 100k brutto im Jahr verdienen. Kann ja jeder Leser selbst kurz nachrechnen, wo er oder sie momentan steht. :-)


Eine BU kostet, wenn man früh genug anfängt, zwischen 20-30 Euro/Monat.

Quatsch, die Versicherungsprämie ist zwar auch vom Eintrittszeitpunkt, aber vorallem von der Berufseingruppierung, dem Endalter, dem Versicherer, dem gewählten Tarif, der Leistungs- und Beitragsdynamik, der versicherten Rentenhöhe und eventuellen Risikozuschlägen abhängig.

pottmed
30.11.2016, 15:30
Wobei ich mich frage, was man mit 1000€ anfangen will. Ist dann halt ein Leben auf H4 Niveau. Aber das Argument an sich ist natürlich korrekt: Hat denn die "Spar doch einfach" - Fraktion das mal überschlagen?

Sagen wir ab einem Alter von 45 soll der Lebensunterhalt allein aus Kapitalerträgen und regelmäßigen Kapitalentnahmen bestritten werden, braucht man bei einer Lebenserwartung von 78 Jahren, einem monatlichen Bedarf von 2000€ und einem Zinssatz von 3% ein Vermögen von 560k€, wobei Kapitalertragssteuer bereits eingerechnet ist. Wollen wir 88 Jahre alt werden bräuchten wir schon 660k€.

Was hat ein Student mit eisernem Sparen und jobben am Ende des Studiums mit 24 Jahren auf dem Konto? Um die 10k€?

Der Typ hat jetzt 21 Jahre, um entsprechend vorzusorgen. Um auf die 560k€ zu kommen müsste er (wieder 3% Zinsen, Steuer berücksichtigt) in dieser Zeit monatlich 1678€ weglegen. Selbst bei einer Sparquote von einem Drittel, sind das noch 5000€ Netto, die er jeden Monat ranschaffen muss. Er muss also ca. 100k brutto im Jahr verdienen. Kann ja jeder Leser selbst kurz nachrechnen, wo er oder sie momentan steht. :-)



Quatsch, die Versicherungsprämie ist zwar auch vom Eintrittszeitpunkt, aber vorallem von der Berufseingruppierung, dem Endalter, dem Versicherer, dem gewählten Tarif, der Leistungs- und Beitragsdynamik, der versicherten Rentenhöhe und eventuellen Risikozuschlägen abhängig.

Natürlich ist die Prämie vom Risiko,der Rentenhöhe etc abhängig, das sollte nur verdeutlichen, dass ein Einstieg in die BU nicht sooooooo teuer ist.

noch-humani
30.11.2016, 17:12
Man weiß ja nie, was passiert und im Zweifel ist es natürlich gut eine BU zu haben.

In meinem Familien- und Bekanntenkreis war eine BU nie ein Thema, aber vielleicht reden einige auch nicht darüber. Ich habe das Thema daher irgendwie für ein Medizinerphänomen gehalten...^^

Also noch einmal:
Senkt ein früher Beitritt die Gesamtkosten merklich? Würde es dann bei den 20-30€ bleiben oder später deutlich steigen? 30€ für die Gesamte Laufzeit halte ich für durchaus attraktiv.
Welche sind dann die unabhängigen Beratungsstellen?

Philip_MHH
30.11.2016, 17:21
das kommt wohl auf das Produkt an... manche bieten ja auch freie Beitragswahl...aber dir muss auch klar sein, je weniger Beitrag, desto weniger Leistung im Schadensfall...und ob es sich bei kleinen Einzahlungen lohnt sei dann auch dahingestellt.

OhDaeSu
30.11.2016, 18:20
Also noch einmal:
Senkt ein früher Beitritt die Gesamtkosten merklich? Würde es dann bei den 20-30€ bleiben oder später deutlich steigen? 30€ für die Gesamte Laufzeit halte ich für durchaus attraktiv.
Welche sind dann die unabhängigen Beratungsstellen?

Also in diesem Forum kommen mir manchmal ernste Zweifel, was die Fähigkeit und Bereitschaft zum verstehenden Lesen oder eigener Recherche bei meinen geschätzten Kommilitonen angeht.

Rechne es aus. Kommt drauf ein, ob du eine Dynamik vereinbart hast, aber normalerweise bleiben die Brutto-Beiträge konstant. Ja ist attraktiv und unrealistisch, weil du eine Existenz auf Grundsicherungs-Niveau absicherst, und die gibts in Deutschland gratis. Geh zu einem auf BUV (und im Idealfall nur auf BUV) spezialiserten Versicherungsmakler mit guten Referenzen.

Matzexc1
30.11.2016, 19:07
Also in diesem Forum kommen mir manchmal ernste Zweifel, was die Fähigkeit und Bereitschaft zum verstehenden Lesen oder eigener Recherche bei meinen geschätzten Kommilitonen angeht.

Rechne es aus. Kommt drauf ein, ob du eine Dynamik vereinbart hast, aber normalerweise bleiben die Brutto-Beiträge konstant. Ja ist attraktiv und unrealistisch, weil du eine Existenz auf Grundsicherungs-Niveau absicherst, und die gibts in Deutschland gratis. Geh zu einem auf BUV (und im Idealfall nur auf BUV) spezialiserten Versicherungsmakler mit guten Referenzen.

Ich empfehle dir dringend einen ordentlichen versicherungsberater aufzusuchen, es gibt Spezialitäten bei uns medizinern da ist ein Rat hilfreich.

Wenn du willst schick ich dir per pn die Adresse von meinem, falls nicht:

Such dir jemand unabhängigen(nicht Ärzte-Finanz, AXA-Tochter und AXA produkte)
Ein guter Berater hat deinen Erfolg als Ziel, so empfiehlst du ihn weiter. Auf lange Sicht hat er so mehr Geld
Ein guter Berater legt dir mehr als einen Vorschlag vor und gibt dir zeit zum Überlegen

OhDaeSu
30.11.2016, 19:09
Ja schick mal bitte! Es gibt wirklich wenige gute, spezialisierte Versicherungsberater (eigene Berufsbezeichnung), die Versicherungen vermitteln. IdR sind die mit Leistungsanträgen etc ausgelastet.

Edit: OK, ist nämlich auch kein Versicherungsberater nach 34e GewO.

//stefan
01.12.2016, 11:36
so früh wie möglich!

je älter man wird desdo schwerer wird es reinzukommen. extrembeispiel ist eine freundin, die mit 27 brustkrebs bekommen hat. die wird nirgendwo mehr genommen.

ich hab meine auch erst mit 30 abgeschlossen, war im nachhinein dumm. es hätte vorher viel passieren können.
letztlich hofft man natürlich, dass einem nix passiert und es ist ja auch selten aber um reinzukommen reichen wie oeben bereits geschrieben 20-30 (ich mit über 30 zahle zB 40) um "drin" zu sein. aufstocken und anpassen kann man dann, wenn man fertig ist.

Evil
01.12.2016, 13:25
Wenn es denn überhaupt erforderlich ist. Bleibt man als Arzt lebenslang angestellt in einer Klinik, ist das Risiko deutlich geringer als für Selbstständige, deswegen möge man sich vor Pauschalisierungen hüten.

Matzexc1
01.12.2016, 14:12
Lustigerweise zahle ich nach dem Wechsel dieses Jahr weniger als bei der vorhergehenden(da liefen sogar 2 verträge,laut Maklerin verschiedene Bedingungen) und bin gleich in der Klasse eingestuft die ich später als Chirurg hätte

Sticks
01.12.2016, 15:13
Ich habe meine schon in der vorklinik abgeschlossen. Zahle gerade ca 15€ im Monat und habe 1500€ abgedeckt. Anders als von unserem Versorgungswerk habe ich den Facharzt der Chirurgie abgesichert. Hier wird also nicht gesagt, dass ich ohne Hände auch Psychiater werden könnte.
Ich finde das ist eines der wichtigsten Versicherungen.
Habe mich bei einem unabhängigen Berater informiert der Zugriff auf alle Versicherungen hat. Man selber muss ihn nicht bezahlen. Das Geld bekommt er bei Abschluss von der entsprechenden Versicherung ohne das es teurer für mich wird.
http://www.young-insurance.de/

Bin da sehr zufrieden.

Sticks
01.12.2016, 15:14
Ich habe meine schon in der vorklinik abgeschlossen. Zahle gerade ca 15€ im Monat und habe 1500€ abgedeckt. Anders als von unserem Versorgungswerk habe ich den Facharzt der Chirurgie abgesichert. Hier wird also nicht gesagt, dass ich ohne Hände auch Psychiater werden könnte.
Ich finde das ist eines der wichtigsten Versicherungen.
Habe mich bei einem unabhängigen Berater informiert der Zugriff auf alle Versicherungen hat. Man selber muss ihn nicht bezahlen. Das Geld bekommt er bei Abschluss von der entsprechenden Versicherung ohne das es teurer für mich wird.
http://www.young-insurance.de/

Bin da sehr zufrieden.

OhDaeSu
01.12.2016, 15:39
Welche Versicherung, welches Endalter wenn man fragen darf.

Sticks
01.12.2016, 18:47
Nach intensiver Beratung bin ich bei der Bamenia versichert.
Vorher war ich leider bei der HUK, welche aber nicht einmal Infektionskrankheiten abgesichert hatten.
Einfach mal den link folgen. Einige aus meinem Semester haben das alles über das Telefon abgesichert. Man muss nicht persönlich vorbei fahren für eine gute Beratung.