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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Karrieresackgasse Rehaklinik



weinhouse
16.12.2016, 13:44
Hallo!
Hoffe, sowas wurde hier noch nicht anderweitig diskutiert, ich hätte nur mal ein paar Meinungen zu meiner derzeitigen Situation.

Ich arbeite seit einem Jahr in einer großen und recht bekannten neurologischen Rehaklinik in Süddeutschland. Ursprünglich war der Plan, hier nach einem Jahr die Segel zu streichen in Richtung Psychiatrie. Jetzt ist es aber so, dass mir die Arbeit hier total gut gefällt und ich eigentlich gar nicht mehr weg will. Die Klinik/der Chef hat 3 Jahre Weiterbildungsermächtigung für Neurologie. Eine Option wäre nun, hier 3 Jahre zu bleiben, dann ein Jahr Akutneurologie zu machen und ein Jahr Psychiatrie und dann als Facharzt zurück in die Reha. Nur habe ich ein bisschen Angst, dass
a) ich Probleme haben werde bei der Facharztprüfung, wenn ich nur ein Jahr akutneurologische Erfahrung habe,
b) ich mir damit viele Karrierewege verbaue außerhalb von Rehakliniken. Man wird wohl kaum eine Oberarztstelle in einem neurologischen Akutkrankenhaus bekommen mit einem solchen Ausbildungsweg. Auch eine Niederlassung könnte da kritisch werden (da habe ich aber wenig Ahnung).

Wie gesagt, im Moment könnte ich mir auch eine reine Rehatätigkeit prima vorstellen später. Ich habe nur Angst, mich zu sehr darauf festzulegen. Was meint ihr dazu?

Chaoskätzchen
16.12.2016, 18:48
Was spricht denn dagegen zunächst die 3 Jahre voll zu machen und dann weiter zu schauen in der Akutzeit?

Feanna
16.12.2016, 20:20
Ich habe keine Ahnung wie das dann real mit den Karrierechancen ist. Ich persönlich hätte keine so großen Probleme damit ggf. den Facharzt ein Jahr später zu machen um noch ein Jahr extra Akutversorgung zu lernen. Arbeit die einem Spaß macht ist viel wert, aber zu spät merken dass man sich was verbaut hat ist auch doof.
Du könntest auch ein Jahr jetzt akut machen, und mit deinem Chef vereinbaren (wenn sowas geht!) dass du danach wahrscheinlich zurückkommst.
Denk dir was aus.... Viel Erfolg!

Mano
17.12.2016, 10:30
Natürlich verbaust du dir Karrierewege in der Akutneurologie, wenn du überwiegend in der Reha gearbeitet hast. Genauso wie du dir deine Karriere in der Chirurgie verbaut hast, als du dich für Neurologie entschieden hast ;-)
Dafür stehen dir in der Reha alle Wege offen und du hast sicher einen großen Vorteil gegenüber Bewerbern, die "nur" Akutneurologie gelernt haben.
Wenn Reha das ist, was dir Spass macht dann würde ich dabei bleiben. Und wenn es irgendwann mal anders sein sollte, kannst du immer noch den Facharzt für Chirurgie drauf satteln ;-)

Allerdings: Falls du in deiner alltäglichen Arbeit häufiger das Gefühl hast, dass dir ein wenig Akut-Erfahrung fehlt, dann macht ein längerer Abstecher in die Akut-Neuro sicher trotzdem Sinn...

weinhouse
17.12.2016, 19:56
Ok, danke euch. Denke, ich werde hier erstmal so lange bleiben bis ich entweder das Gefühl habe, dass die Lernkurve abflacht oder bis die drei Jahre Weiterbildungsermächtigung um sind. Könnte mir auch vorstellen mehr als ein Jahr Akutneurologie zu machen. Sagt ja keiner, dass man die Facharztprüfung nach 5 Jahren machen muss ;).

Locutus001
18.12.2016, 20:05
Hallo, arbeite aktuell auch in einer Reha (sogar auch Neuro-Reha), will dort aber auch nicht ewig bleiben ;-) Wobei ich sagen muss, dass ich das Arbeiten in der Reha schon als angenehm empfinde.

Es ist doch so, wenn dir Reha gut gefällt und du eigentlich Reha machen möchtest, dann tu dir doch den Sch... mit Akutkrankenhaus garnicht länger an als notwendig. Bzw. mach eben 2 Jahre Akutklinik (kannst ja 2 Jahre Reha und dann 2 Jahre Akutklinik machen bspw.).

In einer Neuro-Frühreha sammelt man ja auch einiges an Erfahrung und man kann die Leute viel länger begleiten auch mit Medikamenteneintsellungen, etc. Das ist auch viel wert. Aber den besten Vergleich hast Du ja dann, wenn du im Akutkrankenhaus erstmal bist. Und wenn es wirklich gar nichts für Dich sein sollte, so dass Du garnicht erst 2 ganze Jahre dort zubringen willst, dann seien wir mal ehrlich, warum solltest Du Dir die Möglichkeit so sehr offen halten wollen?

Viele bei mir haben das so gemacht, Rehaklinik + Akuthaus und dann als OA in der Reha angefangen. Und ich glaube nicht, dass unsere Oberärzte die letzten Deppen sind. Natürlich sind es andere Schwerpunkte, die man hat, aber das lernt man halt mit der Arbeit. Und der Weg in die Niederlassung oder in ein Akuthaus ist ja dadurch auch nicht für immer versperrt. Niederlassung steigt man ja auch meistens mit ein. Lernen muss man immer wieder etwas neues (zumindest nehme ich das so wahr).

Ich finde Ärzte in Rehakliniken werden zu Unrecht belächelt von den Kollegen. Aber irgendwas muss man ja machen, damit man sich besser fühlt im Akutkrankenhaus wa?

Locutus001
18.12.2016, 20:06
Hallo, arbeite aktuell auch in einer Reha (sogar auch Neuro-Reha), will dort aber auch nicht ewig bleiben ;-) Wobei ich sagen muss, dass ich das Arbeiten in der Reha schon als angenehm empfinde.

Es ist doch so, wenn dir Reha gut gefällt und du eigentlich Reha machen möchtest, dann tu dir doch den Sch... mit Akutkrankenhaus garnicht länger an als notwendig. Bzw. mach eben 2 Jahre Akutklinik (kannst ja 2 Jahre Reha und dann 2 Jahre Akutklinik machen bspw.).

In einer Neuro-Frühreha sammelt man ja auch einiges an Erfahrung und man kann die Leute viel länger begleiten auch mit Medikamenteneintsellungen, etc. Das ist auch viel wert. Aber den besten Vergleich hast Du ja dann, wenn du im Akutkrankenhaus erstmal bist. Und wenn es wirklich gar nichts für Dich sein sollte, so dass Du garnicht erst 2 ganze Jahre dort zubringen willst, dann seien wir mal ehrlich, warum solltest Du Dir die Möglichkeit so sehr offen halten wollen?

Viele bei mir haben das so gemacht, Rehaklinik + Akuthaus und dann als OA in der Reha angefangen. Und ich glaube nicht, dass unsere Oberärzte die letzten Deppen sind. Natürlich sind es andere Schwerpunkte, die man hat, aber das lernt man halt mit der Arbeit. Und der Weg in die Niederlassung oder in ein Akuthaus ist ja dadurch auch nicht für immer versperrt. Niederlassung steigt man ja auch meistens mit ein. Lernen muss man immer wieder etwas neues (zumindest nehme ich das so wahr).

Ich finde Ärzte in Rehakliniken werden zu Unrecht belächelt von den Kollegen. Aber irgendwas muss man ja machen, damit man sich besser fühlt im Akutkrankenhaus wa?