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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Jobaussichten Pädiatrie



zypressa
18.12.2016, 13:46
Hallo ihr, ich bin derzeit im 1. Tertial des PJs und höre unaufhörlich Dinge wie "Pädiatrie? Das einzige Fach ohne Chancen". Für mich ist es nun aber das absolute Wunschfach.
Außerdem gilt gefühlt überall sonst (habe das von einem OA in Bad Oeynhausen gehört): Wir freuen uns über eine Bewerbung in deutscher Sprache ohne Rechtschreibfehler. Natürlich variiert das zB an Unikliniken oder in Städten wie Berlin.

Daher meine Frage, wie sieht momentan die Realität aus? Sind Noten / Dissertation viel wichtiger als woanders? Muss man sich darauf einstellen um die 25 Bewerbungen abschicken zu müssen? Wird man seltener zu Gesprächen geladen / bekommt vielleicht oft keine Antwort?

Und am Rande, vielleicht hat ja sogar jemand Erfahrung mit meiner favorisierten Stadt Bremen? :)

Würde mich sehr über Antworten freuen!

juke5489
18.12.2016, 14:05
ohne chancen würde ich nicht sagen. eine - zumindest in meinem freundeskreis - relativ eindeutige beobachtung hab ich jedoch gemacht. während meine männlichen freunde, die pädiatrie machen wollten, relativ leicht an eine stellte gekommen sind und teilweise schon während ihres pj-tertials in der pädiatrie einen vertrag unterschrieben haben, war es bei den damen der zunft entweder deutlich schwerer (sprich langwieriger) mit der stellenfindung oder sie mussten umdisponieren.
die stellensuche erfolgte jeweils in oberbayern.

zypressa
18.12.2016, 14:08
Oha. Danke. Aber das heißt, dass alle recht ortsgebunden gesucht haben? Plane nämlich sowieso, umzuziehen. Ist das nach dem Studium eher die Ausnahme?

Kaas
18.12.2016, 15:57
Wo Du schon Bad Oeynhausen erwähnst: in Minden werde Assistenzärzte in der Pädiatrie gesucht. Großes Haus, super Chef, nettes Team, seit diesem Jahr Uniklinik... .

pottmed
18.12.2016, 19:01
Minden scheint sehrrrrrrr dringend zu suchen, meine Freundin hat ihre Bewerbung hingeschickt und wurde schon am nächsten Tag zum Vorstellungsgespräch eingeladen. Das soll am besten noch vor Weihnachten statt finden. Hat jemand eine Ahnung was da faul ist ?

Kensington
18.12.2016, 19:05
Hm, vielleicht weil Minden ein Kaff ist?? :-dance

pottmed
18.12.2016, 19:07
Naja, so ein Kaff ist das jetzt auch nicht, S-Bahn Anbindung bis Hannover, Maximalversorger (neuerdings ja sogar Uni.... ), kinderonkologisches Zentrum und Pädi ist ja eigentlich so beliebt, dass mich das schon verwundert.

Und die suchen seit 2 Jahren eigentlich durchgehend.

Kensington
18.12.2016, 19:10
Ich wohne ja in CH, aber ein Freund von mir hat dieses Jahr in D begonnen und hatte zig Zusagen. Kam mir recht einfach vor eine Stelle zu finden. Ob dies bei einer Dame anders wäre, kann ich nicht beurteilen.

THawk
18.12.2016, 19:39
Ich bin skeptisch dass es für Minden spricht gerade Uniklinik geworden zu sein. Den Titel zu haben ist ja nett, aber es entstehen auch Ansprüche dadurch. Über die nächsten Jahre werden sie wohl eine gewisse Forschungsaktivität aufbauen müssen und das setzt die Leute unter Druck. Natürlich sind viele (alle?) Chefs dort habilitiert, aber i.d.R. geht man nicht als Chef an einen nicht-universitären Maximalversorger um dann viel Forschung zu machen.
Wir werden sehen...

Fr.Pelz
18.12.2016, 20:30
Minden ist und bleibt ein Kaff... Aber von meinen Erfahrungen her ist Päd wirklich ziemlich überlaufen.
Hier (Kaff in Ostdeutschland, MaxVers, ) ist die Päd nicht sooo gut, aber die Ärzte lassen sich mit abgefahrenen Dienstmodellen ausnutzen, weils anderswo noch schlechter, weil eben gefragter ist. Wenn so viele Bewerber in ein Fach drängen, muss sich natürlich kaum ein Chef um angenehme Arbeitsbedingungen bemühen...

zypressa
18.12.2016, 21:02
'Abgefahrene Dienstmodelle'? Wie sieht das aus?
Meinst du - Fr. Pelz - mit deiner Aussage, dass die Ausbildung schlechter ist, je gefragter das Haus - das würde ja nicht viel Sinn ergeben, woher dann die Beliebtheit? Oder habe ich das falsch verstanden?
Aus meiner Sicht ist Minden auch eher ein Kaff. :-)) Aber interessant, dass da so sehr gesucht wird!

Ex-PJ
18.12.2016, 21:26
Hallo.
Mal eine Lanze pro Minden brechen muß.
Ich hatte dort meine erste internistische Stelle.
Stadt ist ok :-top:-top
Zugverbindungen ins Ruhrgebiet oder nach Köln oder in die andere Richtung nach Bärlin auch :-top
Freizeitmöglichkeiten/ Funfaktor naja :-notify
Ruf des Klinikums :-winky

EVT
19.12.2016, 05:53
Minden scheint sehrrrrrrr dringend zu suchen, meine Freundin hat ihre Bewerbung hingeschickt und wurde schon am nächsten Tag zum Vorstellungsgespräch eingeladen. Das soll am besten noch vor Weihnachten statt finden. Hat jemand eine Ahnung was da faul ist ?

Das muss doch nicht negativ sein. Es zeigt Respekt vor dem Bewerber. Warum sollte sowas auch lange dauern? Der Chef liest die Bewerbung und entscheidet dann. Das dauert ja nicht lange. Ich wurde an einer Uniklinik auch schon wenige Stunden, nachdem ich meine Bewerbung per Email geschickt hatte, zur Hospitation eingeladen und die haben absolut keinen Bewerbermangel.

Moonchen
19.12.2016, 09:37
Nochmal zur ursprünglichen Frage zurückzukehren: ich denke dass es in der Pädiatrie etwas schwerer als in anderen Fachrichtungen ist was zu finden (u.a. eben auch weil es z.B. deutlich weniger Abteilungen als beispielsweise Innere oder Chirurgie gibt), aber wenn du örtlich flexibel bist und am Anfang auch bereit bist in ein kleineres Haus (und dementsprechend eine kleinere Stadt) zugehen findest du auf jeden Fall eine Stelle würde ich sagen. Es ist halt wie bei allem ein bischen Glück mit dabei das halt grade in dem Haus was frei ist. Bei uns zählen bei der Stellensuche Noten quasi gar nicht sondern eher ein netter Bewerber mit Teamgeist, der vielleicht schon Vorerfahrungen mit Kindern irgendeiner Art hat und aus dessen Lebenslauf man sehen kann dass er auch mal nach links und rechts gucken kann . Natürlich nehmen auch wir lieber welche mit Erfahrung als Berufsanfänger, aber das ist auch kein absolutes KO-Kriterium..

zypressa
19.12.2016, 17:35
Danke für deine ausführliche Antwort, Moonchen!
Ich habe Famulaturen in der Pädiatrie (ambulant und stationär) gemacht und es ist auch mein Wahlfach. Ansonsten hab ich mal in Anästhesie und anderes ambulantes reingeschnuppert. Örtlich bin ich auf jeden Fall flexibel.
Meine Probleme waren eher, dass ich meine Doktorarbeit wegen mangelhafter Betreuung abgebrochen habe und im Examen einen Punkt an meiner Wunschnote vorbei bin ...
Aber dein Post klingt ja doch recht positiv? Habe mich seit den Prüfungsergebnissen etwas verrückt gemacht.

Moonchen
19.12.2016, 20:02
Ich glaube das brauchst du nicht :-)
Einfach drauf los bewerben und irgendwo wird es schon klappen! Und zur Not machst du erst nen halbes Jahr was anderes und bewirbst dich dann nochmal

Herbstblume90
19.12.2016, 20:23
Pädi war auch immer mein absolutes Wunschfach... ich habe vor dem PJ jedoch eine Babypause eingelegt (starte vermutlich im Mai) und fürchte inzwischen auch, mir die Chancen damit verbaut zu haben... Keine örtliche Flexibilität mehr und keine Möglichkeit mehr, abstruse Dienstmodelle mitzumachen...

Tigga
20.12.2016, 20:42
Ich kann definitiv Mut machen: habe vor 1,5 Jahren mit 2 (!!) Kindern frisch von der Uni eine Pädiatrie- Stelle gesucht. Örtlich waren wir allerdings flexibel- ich habe ca. 30 Bewerbungen in ganz Österreich und Deutschland verschickt, 5 Bewerbungsgespräche, 5 Stellenzusagen in TEILZEIT.
Ich arbeite jetzt 60%- ohne abstruse Dienstmodelle (24h Dienste) :-winky

Herbstblume90
22.12.2016, 20:27
Tigga, kannst du verraten wo? Das klingt ja sehr gut!

anignu
23.12.2016, 00:59
ohne abstruse Dienstmodelle (24h Dienste)
dazu will ich sagen: es gibt immer irgendwelche Leute die von selbst den abstrusesten Dienstmodellen profitieren. Man muss da immer schauen worauf man Wert legt und ob das Dienstmodell zu einem passt. Dann kann jedes Dienstmodell gut sein...