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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Wie kommt ihr so mit dem Blutabnehmen/Flexülen zurecht im Studium?



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chelseafc
05.01.2017, 17:55
Hallo,

ich wollte mal fragen wie ihr so mit dem Blutabnehmen bzw. Flexülen legen zurecht kommt. Ich bin jetzt im 3. klinischen Semester und habe schon 2x Famulaturen hinter mir.
Im Pflegepraktikum war ich wirklich in der Pflege tätig, also hab vor allem die Gastro - Patienten beim Abführen versorgt und natürlich gewischt/gewaschen:-)) - fand ich manchmal etwas nervig aber im Nachhinein sehr wichtig für meine persönliche Entwicklung (ja jeder fängt mal klein an) und ich habe dadurch sehr viel Respekt vor der Pflege bekommen, denn das ist teilweise echt ein Knochenjob mit den bettlägerigen Patienten. Deshalb hat mich da Blutabnehmen etc. noch gar nicht interessiert bzw. bin einfach nicht dazu gekommen, da ich von den Schwestern richtig eingespannt wurde, aber die waren alle sehr, sehr dankbar und super höflich. Insgesamt fand ich das Pflegepraktikum gar nicht schlecht und ich finde es so wichtig, dass es sowas gibt. Nirgendwo hatte ich da Probleme.

jetzt zu den Famulaturen:
Meine erste Famulatur habe ich in der Inneren gemacht (4x Wochen Kardiologie). Wie gesagt, ich hatte bis auf ein 1-2x Praktika halt früher (wo man mehr im OP stand oder mitgelaufen ist), von der alltäglichen stationären Arbeit wenig Ahnung, deshalb war es echt ein Sprung ins kalte Wasser, und die ersten zwei Wochen schwamm ich echt aber irgendwann wurde es besser. Zum Schluss hatte ich eine Trefferquote beim Blutabnehmen von ca. 80%, bei teilweise doch nicht ganz einfachen Patienten. Ein paar Flexülen habe ich da auch schon gelegt.

In der zweiten Famulatur hat es wieder ein wenig gebraucht bis ich wieder reinkam, aber in der Notaufnahme dann ab der 3. Woche habe ich mich auf jede Blutentnahme/Flexüle gestürzt. So habe ich täglich ca. 6-10 Blutentnahmen gemacht, manchmal auch bis zu 15. Und an den meisten Tagen haben hat es bei allen geklappt, manchmal bei schwierigen Verläufen brauchte ich nochmal Hilfe (wobei dort die Oberärztin dann auch mehrmals versucht hat oder das Sonographiegerät geholt wurde). Manchmal gab es halt da dann auch einen Tag wo nur 9 von 10 oder 6 von 7 Entnahmen geklappt haben. Flexülen bekam ich in der Ellenbeuge bzw. am Oberarm (auch da hat es gute Venen) alle verlegt ohne Probleme. Wie gesagt, insgesamt am Ende hatte ich dann so ne Trefferquote von 85-90%.
Weiterhin kann ich inzwischen selbstständig Blutkulturen anlegen, Bedside Tests durchführen und Magensonden legen (hab ich auch gemacht in der Notaufnahme). Sonographieren kann ich inzwischen ganz gut Pleuraschalls, Leber, Niere und Blase.

Ich habe halt nur das Gefühl, dass ich jetzt durch das Semester alles wieder verlernt habe und man in der nächsten Famulatur in den ersten beiden Wochen wieder von vorne anfängt, und dann wenn man wieder halbwegs gut drin ist, ist es schon wieder vorbei.:-( Als nächstes habe ich die Hausarztfamulatur, hierfür habe ich mich lange erkundigt und einen Hausarzt gefunden, der seine Studenten sehr viel praktisch selbst machen lässt (Injektionen i.m., Injektionen i.V. etc.). Unter Aufsicht natürlich, weil ich gerade das Handwerkliche noch weiter verbessern wird. Ich weiß dass ich da etwas länger brauche um da richtig gut zu werden, deshalb will ich üben, üben, üben.

Wie war das bei euch? Manchmal habe ich das Gefühl, ich hänge was die praktischen Tätigkeiten angeht voll hinterher (Flexülen, Blutabnehmen etc.). Andererseits habe ich gerade mal 2x Famulaturen gemacht, wo am Anfang vieles doch recht neu war. Deshalb bin ich da etwas verunsichert? Oder ist das bisher ganz akzeptabel?
Natürlich höre ich immer wieder von Mitstudenten, die auf Intensiv (da macht es doch oft die Pflege) oder in der Derma oder Radio kein einziges Mal Blut abgenommen haben oder eine Flexüle gelegt haben während den ersten Famulaturen. Aber ich will halt die Chancen nutzen in den Famulaturen so viel wie möglich praktisch zu lernen.

chelseafc
05.01.2017, 18:00
ergänzend:
Ich hatte halt in der Famulatur halt auch mal einen Tag, wo gar nichts ging wirklich und ich komplett außer Form war. Dann ist man echt etwas verunsichert, wobei dann am nächsten Tag alles wieder geklappt hat. Aber normal habe ich bisher eine zuverlässige Trefferquote 85-90%, oft haben auch alle geklappt.

Philip_MHH
05.01.2017, 18:57
Benutz mal die Forensuchmaschine.... ein ungefähr gleichlaufendes Thema mit ungefähr dem gleichen Inhalt gabs vor kurzem. Quintessenz : Üben üben üben. unsicher sein nach einer längeren Pause ist normal. Und nicht jeder Tag ist wie der andere.

WackenDoc
05.01.2017, 19:12
In der Hausarztfamulatur solltest du zusehen, dass du nicht der Vampir der Praxis bist, sondern eher bei den kompletten Behandlungen dabei bist.
Du kannst doch offenbar ganz gut Blut abnehmen und Zugänge legen. Das vergisst du auch nicht so schnell. Spätestens im PJ wird das eh deine Hauptaufgabe.
Einen schlechten Tag kann man immer mal haben. Kommt bei mir auch hin und wieder vor.

Dino111
05.01.2017, 19:39
Das kommt alles im PJ und im Arbeitsalltag unglaublich schnell wieder, und es wird dich überaus stark nerven. Über sowas würde ich mir überhaupt keine Sorgen machen, v.a. bei einer Trefferquote von 90%- konzentrier dich lieber darauf das Studium zu genießen und viel theoretisches Wissen mitzunehmen, später hast du kaum noch Zeit neues zu lernen oder zu wiederholen.

Ich weiß allgemein nicht warum immer so ein Aufschrei gemacht wird, dass man mehr Praxisbezug braucht und Studenten mehr praktische Sachen üben sollen. Abgesehen vom Operieren ist das meiste innerhalb weniger Tage bis max. weniger Wochen erlernt (je nach individuellem Geschick), wenn man nicht grad auf die Hand gefallen ist. Den Stationsalltag lernt man auch sehr zügig. Das einzige was aus dem Modellstudiengang hervorging, ist dass Studenten weniger wissen, weil man so viele Stunden während des Studiums für die Praxis aufopfert (merkt man v.a. als Tutor)- ok natürlich eine Verallgemeinerung, aber es besteht eine klare Tendenz.. ok genug Off-Topic von mir^^

Nutz die Famulaturen und das PJ, dann musst du absolut keine Angst haben vor dem Stationsalltag!

p.s ich weiß nicht wo deine Kumpels Derma gemacht haben, zumindest auf der Station muss man aber genau so viel Blut abnehmen wie auf der Inneren o.Ä. :-))

chelseafc
05.01.2017, 20:35
Das kommt alles im PJ und im Arbeitsalltag unglaublich schnell wieder, und es wird dich überaus stark nerven. Über sowas würde ich mir überhaupt keine Sorgen machen, v.a. bei einer Trefferquote von 90%- konzentrier dich lieber darauf das Studium zu genießen und viel theoretisches Wissen mitzunehmen, später hast du kaum noch Zeit neues zu lernen oder zu wiederholen. Trefferquote zwischen 80 und 90% war bisher normal, an guten Tagen auch 100%. Aber das ist ja immer noch nicht schlecht oder?
Klar, will ich aus Famulaturen und PJ so viel wie möglich mitnehmen. Habe das ja bisher auch so gemacht.

Also die haben halt erzählt dass sie in der Derma drumherumkamen, genauso wie auf intensiv und beim Hausarzt.

chelseafc
05.01.2017, 20:37
Ich brauche halt für das Praktische etwas länger, da ich da halt absolut keine Vorkenntnisse habe, d.h. keine Ausbildung zur MTA, Arzthelfer/in, Pfleger etc. .
Geht aber einigen Leuten so, was ich so gehört habe. Deshalb wollte ich nur mal wissen so, ob das hier anderen auch so geht und ob ich so bisher im Soll bin gerade was so Flexülen legen, Blutabnehmen etc. angeht.

chelseafc
05.01.2017, 20:40
Und bisher hab ich vor allem Zugänge in der Elle gelegt, weil es einfacher ging aber da bekam ich absolut alle rein.
Dann fing ich an am Handrücken/Unterarm wo die Venen schon dünner werden, aber bisher hat das auch ganz ok geklappt.

Kandra
05.01.2017, 20:45
Das du in der Ellenbeuge absolut alle rein bekommst nehme ich dir absolut nicht ab.

ehem-user-11022019-1151
05.01.2017, 20:55
schließe mich Kandra an.
Das nehme ich dir auch nicht ab.
Ich lege nicht seit gestern Zugänge und habe auch ein gutes Händchen dafür, aber ich würde von mir nie behaupten, dass ich in die Ellenbeuge alles reinbekomme.
Wenn du das aber so sagst, bleibt uns nichts anderes übrig, als dir zu glauben.

Finde es nur bisschen seltsam, dass du auf der einen Seite sagst, dass du Angst hast, das nicht mehr so gut zu können, während du auf der anderen Seite dein hoher Trefferquote nennst.
Aber wie gesagt ;-)

Übrigens, so schnell verlernt man sowas nicht :)

Ach, wie man schafft, auf der Intensiv ohne einzige BE herauszukommen... Beeindruckend.

chelseafc
05.01.2017, 21:02
schließe mich Kandra an.
Das nehme ich dir auch nicht ab.
Ich lege nicht seit gestern Zugänge und habe auch ein gutes Händchen dafür, aber ich würde von mir nie behaupten, dass ich in die Ellenbeuge alles reinbekomme.
Wenn du das aber so sagst, bleibt uns nichts anderes übrig, als dir zu glauben.

Finde es nur bisschen seltsam, dass du auf der einen Seite sagst, dass du Angst hast, das nicht mehr so gut zu können, während du auf der anderen Seite dein hoher Trefferquote nennst.
Aber wie gesagt ;-)

Übrigens, so schnell verlernt man sowas nicht :)

Ach, wie man schafft, auf der Intensiv ohne einzige BE herauszukommen... Beeindruckend.
Mh...also Elle hab ich glaub ich echt wirklich alles reinbekommen, ohne jetzt angeben zu wollen. Handrücken/Unterarm sah es dann etwas anders aus, aber Elle ich glaub wirklich dass da alles geklappt hat. Mir ist da nicht Erinnerung, dass ich da mal Hilfe gebraucht hab. Will wirklich nicht angeben oder blöd rüberkommen (sorry wenn das oben der Fall war, tut mir Leid!)

Naja, ich bin halt manchmal ein Zweifler und habe halt Angst, dass es anfangs dann nicht mehr so klappt und man dann etwas frustriert ist und nervös wird, naja ich denke, wir kennen das alle und dann wird man unsicher. ;)

Ja, das hab ich mich auch gefragt wie man der Kommilitone es schaffte auf Intensiv ohne BE rauszulaufen aber scheint wohl geklappt so gewesen zu sein. Die Schwestern würden es da machen und er hatte wohl nicht den Eigenantrieb es selbst zu versuchen. Bei dem anderen auf Derma gab es wohl einen Abnehmedienst, naja, keine Ahnung so wurde es mir halt erzählt. Ich kann es auch nicht so glauben aber andererseits ist es deren Bier. ;)

chelseafc
05.01.2017, 21:08
Und sorry Leute wenn das oben etwas angeberisch oder so rüberkam! Tut mir voll Leid, war definitiv nicht meine Absicht und so bin ich auch nicht. Wollte nur mal nachfragen, ob die Entwicklung bei mir so ok ist oder normal ist. Mehr nicht! Tut mir Leid wenn das blöd oder angeberisch rüberkam!

ehem-user-11022019-1151
05.01.2017, 21:19
Alles gut :)
Mach dir keinen Kopf!

Miss_H
05.01.2017, 21:33
Auf der Intensiv auf der ich war hatten alle ZVKs oder Arterien, man musste also nicht stechen um an Blut zu kommen. In der Notaufnahme haben die Schwestern gelegt. Beim Kinderarzt durfte ich nicht. Ein bisschen BEs habe ich in der Unfallchirurgie gemacht, waren aber mega viele PJler und Famulanten. Und dann noch BEs in der Derma. Nadeln habe ich wenige gelegt. Im PJ werde ich es hoffentlich noch lernen :P

Arrhythmie
05.01.2017, 21:50
Unter Stress gingen BE bisher bei mir besser als entspannt. Keine Ahnung warum.

nie
05.01.2017, 22:26
Es gibt da kein Soll, wenn dus kannst, dann ist gut. Wenn nicht, lernst dus spätestens im PJ.
Gibt ja jetzt keine Regel, die sagt, dass du 100 Zugänge gelegt haben musst bevor du Arzt werden darfst.

Ich mache das jetzt seit 7 Jahren, ich schon Nadeln in akut lebensbedrohlichen Situationen gelegt, im Halbdunkel, in winzigen Badezimmern usw. gelegt und es geschafft selbst bei völlig exsikierten Omas, Schockpatienten oder Junkies die Venen auf Anhieb zu treffen. Und trotzdem stehe ich manchmal auf Station und steche bei 3 Patienten dreimal daneben.

Manchmal klappts halt einfach nicht. Man hat immer mal schlechte Tage und manchmal geht halt einfach gar nichts. Und manche Patienten haben einfach scheiß Venen.

SineNomine
06.01.2017, 07:58
so isses. man hat gute und schlechte Tage, Patienten haben gute und schlechte Venen und hey, auch Arzt A übergibt manchmal an Arzt B, wenns halt mal nicht läuft. Man muß sich von dem Gedanken frei machen, daß einem immer alles überall gelingt, sonst wirst Du nur verrückt dabei.

Mach das, was Dir vor die Flinte läuft und schau halt wies geht, wenns mal nicht klappt, kein Drama. Und fang bloß nicht an vor lauter Nadelfixierung Dir die ganzen anderen Dinge im PJ entgehen zu lassen :)

WackenDoc
06.01.2017, 10:05
Ich weiss gar nicht, was alle immer mit dem Viggolegen haben. Das ist doch nicht DIE ärztliche Maßnahme.
Und in deinem Fall- Du kannst es doch und das PJ bringt noch ordentlich Übungsmöglichkeiten.

Wichtiger wäre eher, dass an der Uni ein Maßnahmenkatalog nach einheitlichem Standard gelehrt wird. Incl. so Dinge wie Verbandslehre, die üblichen Nähte, Wiederbelebung etc. Und das nicht als Extraangebot was auf Eigeninitiative einzelner organisiert wird.

Zaphir
04.02.2017, 07:38
Ich mach nen Nebenjob beim ärztlichen Notdienst. Ist super um Viggos, EKG, Media aufziehen und Blutabnehmen zu üben

Choranaptyxis
08.02.2017, 13:32
Ich durfte auch mal in einem Praktikum ran und hatte da auch gute wie schleche Tage. Einmal ging es über zehnmal am Stück gut, an einem Tag habe ich nach der 3. Braunüle freiwillig verzichtet, weil es mehr schlecht als recht war. Das ist ja nur ne Übungssache und die bekommt man ja automatisch.
Ich würde mich da wirklich nicht verrückt machen lassen, da gibt es Dinge, die wesentlich schwieriger sind und mit weniger Übung klappen müssen später.