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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Erfahrung Pflegepraktikum Psychatrie



SavingHope
05.01.2017, 20:49
Hallo zusammen, :-winky

da ich demnächst mein Pflegepraktikum in der Psychatrie beginne, wollte ich fragen ob jemand da schon Erfahrungen gemacht hat, wie der Tagesablauf ist, etc.. Weil insofern ich das verstanden habe, sind die Patienten auf der Station, auf der ich eingeteilt bin alle selbstständig, benötigen also keine Grundpflege.

Vielen Dank schonmal für eure Antworten!:-oopss

Sternchenhase
05.01.2017, 22:17
Hast du mal bei deinem LPA gefragt, ob das überhaupt anerkannt wird?

Meist steht es nicht auf der Bescheinigung vom Praktikum drauf, aber wenn doch, sollte dein LPA das auch anerkennen, und das ist in einigen Bundesländern leider nicht der Fall.

Ansonsten- Psychiatrie finde ich persönlich schwierig als Pflegepraktikum. Du darfst voraussichtlich nicht mit in die Therapiesitzungen und kannst den Patienten nicht bei der Grundpflege helfen. Ich durfte bei meinem Bufdi nach 5 Monaten dann mit in die Gruppensitzungen und vorher schon in die Ergotherapie. Vitalparameter solltest du machen dürfen :).

Ich war selber auf zwei nicht erlaubten Stationen zum KPP (:-oopss), einmal Intensiv und einmal Notaufnahme, aber da konnte man viel medizinisches sehen und mir wurde viel beigebracht (Blutentnahmen, Infusionen richten,...). Mein erstes hatte ich in der Geriatrie und danach konnte ich die Grundpflege. Ich will dich jetzt nicht von der Psychiatrie abbringen, aber nach meinem Bufdi in dem Bereich und 3 Monaten KPP denke ich, dass man in der Psychiatrie als Pflegepraktikant eher weniger mitnimmt. Aber wenn es dich interessiert :-)...

El suenio kann vielleicht noch was dazu sagen :-).

Arrhythmie
05.01.2017, 22:47
Ich frag mich ganz generell was man so in der Psychiatrie macht, (als Arzt ;-)) Aber ich hatte bisher auch nur U-Kurs dort. Weiß noch nicht ob mich das eher abgeschreckt hat oder nicht :-?

...würde auch nochmal explizit wegen der Anerkennung nachschauen. Ich war auf der UCh im Pflegepraktikum. Da wars zwar auch anstrengend (in vielerlei Hinsicht...) aber rein von der Station her wars fürs KPP ganz geeignet.

WackenDoc
06.01.2017, 20:38
Wenn es anerkannt wird, dann mach es.
Auch in der Psychiatrie muss Blutdruck und Puls gemessen werden. Evtl. kannst du bei Blutentnahmen assistieren. Lernst etwas im Umgang mit psychisch Kranken.
Bestimmt kannst mal mit in die Ergotherapie oder so.

Das Ganze hat eben den Vorteil, dass du eben nicht die Grundpflege machen musst, die dir später eh nicht viel bringt. Du schonst deinen Rücken. Die Pflege ist meist entspannter- eben weil die aufwändige Grundpflege wegfällt.

davo
07.01.2017, 13:27
Wenn es dir tatsächlich anerkannt wird, wird es eine extrem entspannte Zeit.

SavingHope
07.01.2017, 19:41
Vielen Dank für eure Antworten! :-top
Das mit Anrechnung hab ich extra nochmal beim lpa nachgefragt, das klappt :-)

WackenDoc
07.01.2017, 19:56
Dann herzlichen Glückwunsch! Dann wird das wahrscheinlich viel entspannter als ein "normales" KPP.

onkii
07.01.2017, 20:20
Hey,

ich würde meine Frage einfach mal hierstellen, weil sie auch zum Thema Praktikum in der Psychiatrie gehört.

Es hieß ja, dass das theoretisch möglich sei, dass es auf der Bescheinigung ja nicht zu erkennen sei, in welchem Bereich man das Praktikum gemacht hat. Wie sieht das denn aus, wenn man es in einer Fachklinik (zum Beispiel http://kinderhospital.de/) macht? Wird das problematisch, weil ich wahrscheinlich in NRW studieren möchte und da heißt es: "Der Krankenpflegedienst auf Akutstationen von psychiatrischen bzw.
psychosomatischen Krankenhäusern wird anerkannt, wenn überwiegend Tätigkeiten der
Grund- und Behandlungspflege ausgeübt wurden und dies durch die Pflegedienstleitung auf
dem Zeugnisvordruck ausdrücklich bestätigt wird".

Ich möchte das Praktikum in Bereichen mit Kindern machen und KJP/Neurologie sind auch die Dinge, die mich später am meisten interessieren würden (ist natürlich etwas 'vorgegriffen' & für das Praktikum wahrscheinlich kaum relevant).

Meine Alternative wäre eine andere Kinderklinik, wobei ich dann nicht wüsste, welche Station 'entspannt' ist.

Was denkt ihr? Würde das mit der Fachklinik funktionieren?

Vielen Dank schon mal.

Elena1989
07.01.2017, 20:40
Hey,

ich würde meine Frage einfach mal hierstellen, weil sie auch zum Thema Praktikum in der Psychiatrie gehört.

Es hieß ja, dass das theoretisch möglich sei, dass es auf der Bescheinigung ja nicht zu erkennen sei, in welchem Bereich man das Praktikum gemacht hat. Wie sieht das denn aus, wenn man es in einer Fachklinik (zum Beispiel http://kinderhospital.de/) macht? Wird das problematisch, weil ich wahrscheinlich in NRW studieren möchte und da heißt es: "Der Krankenpflegedienst auf Akutstationen von psychiatrischen bzw.
psychosomatischen Krankenhäusern wird anerkannt, wenn überwiegend Tätigkeiten der
Grund- und Behandlungspflege ausgeübt wurden und dies durch die Pflegedienstleitung auf
dem Zeugnisvordruck ausdrücklich bestätigt wird".

Ich möchte das Praktikum in Bereichen mit Kindern machen und KJP/Neurologie sind auch die Dinge, die mich später am meisten interessieren würden (ist natürlich etwas 'vorgegriffen' & für das Praktikum wahrscheinlich kaum relevant).

Meine Alternative wäre eine andere Kinderklinik, wobei ich dann nicht wüsste, welche Station 'entspannt' ist.

Was denkt ihr? Würde das mit der Fachklinik funktionieren?

Vielen Dank schon mal.

Das solltest du dringend mit dem LPA abklären, v.a. im HInblick auf oben genannten Absatz mit der Grundpflege. In der KJP gibt es so gut wie gar keine Grundpflege, das ist wirklich extrem selten, ich könnte mir gut vorstellen, dass das LPA da Probleme macht.

onkii
07.01.2017, 20:43
Das solltest du dringend mit dem LPA abklären, v.a. im HInblick auf oben genannten Absatz mit der Grundpflege. In der KJP gibt es so gut wie gar keine Grundpflege, das ist wirklich extrem selten, ich könnte mir gut vorstellen, dass das LPA da Probleme macht.

Die Einschätzung klingt nach einer geringen Chance, vielen Dank schon mal für die Antwort. Meine Alternative wäre dann die andere nächste Kinderklinik (ckos.de), welche derer Abteilungen wäre wohl empfehlenswert? Ich kann das recht schlecht einschätzen oder ist das "unterschiedslos"?

erdbeertoertchen
07.01.2017, 20:43
bei uns (KJP) nehmen wir auch keine Praktikanten.

onkii
07.01.2017, 20:44
bei uns (KJP) nehmen wir auch keine Praktikanten.

Da bin ich mir nämlich auch nichtmal sicher, ob die das hier machen. Ich glaube auch nicht, weil auf deren Seite auch nichts davon steht und bei allen anderen Kliniken schon.

Migole
08.01.2017, 18:08
Einzelne Abteilungen zu empfehlen ist immer schwierig, da es immer mit den Leuten steht und fällt mit denen man arbeitet. Im Allgemeinen würde ich z.B. von Innere und Geriatrie abraten, wenn man nicht total auf 8 Stunden waschen steht. Mit einer gut besetzten Station und netten Schwestern kann das aber auch ganz anders aussehen. Genauso eben auch in die andere Richtung.

Ich habe selber zwei Monate KPP in der Pädiatrie gemacht und arbeite da auch, kenne also alle Stationen meiner Uniklinik ziemlich gut. Und selbst da kommt es extrem darauf an, wann man wo mit wem Dienst hat. Im Winter ist z.B. viel mehr zu tun als im Sommer (da schließen hier teilweise ganze Stationen). Im Allgemeinen ist die Pädiatrie ganz anders als die Erwachsenenpflege. Der Betreuungsschlüssel ist deutlich besser und die Grundpflege entfällt zu großen Teilen (machen fast alles die Eltern). Da kommt es dann darauf an, wie viel die Pflege dir zutraut. Ich hatte recht schnell meine "eigenen Kinder" und durfte viel machen (habe auch einige FPUs der Schüler mitmachen dürfen). Wenn man Pech hat darf man vier Wochen nur putzen. Wenn man Grundpflege nicht mag und/oder nicht ganz so überarbeitete Pfleger antreffen möchte ist Pad sicherlich eine Überlegung wert.

Bei den einzelnen Stationen unterscheiden sich hier meistens nur die Krankheitsbilder (ausgenommen der Neo). Das hängt dann davon ab, was dich interessiert. Ich fand Infektionen und die Intensiv (besonders die Schwerverbrannten-Intensiv) am interessantesten. Endokrino/Gastro/Neuro war eher nicht so meins, aber das hatte 1. personelle Gründe und 2. komme ich nicht gut mit Behinderungen klar. Aber das mag bei dir ja ganz anders aussehen :-)

el suenio
12.01.2017, 15:53
Ich war ein paar Tage unterwegs, habe den Thread erst jetzt entdeckt. Ich will noch mal kurz auf die ursprüngliche Frage eingehen, was man für Aufgaben hat in der Psychiatrie.
Das kommt natürlich total auf das Konzept an, da gibt es ja riesige Unterschiede. Ich arbeite auf einer durchmischten Station mit bis zu 8 Überwachungsbetten. Soll heißen, bei uns landet wirklich alles von der deliranten 95-Jährigen bis zum 20-jähigen Drogenintoxikierten. Deshalb haben wir auch immer grundpflegerische Aufgaben zu erledigen, von Zeit zu Zeit sogar reichlich. Als Praktikant hätte man da sicher genug Möglichkeiten...
Wir haben beispielsweise Ergotherapie auf Station. Das ist jeden Tag was anderes: Betten beziehen, Küche putzen, einkaufen gehen, backen. Die Patienten sind dafür in zwei Gruppen eingeteilt und das beaufsichtigt immer jemand vom Personal und hilft gegebenenfalls. Gruppen- und Bezugspflegevisiten können bei uns auch immer begleitet werden. Ansonsten machen wir vieles, was eine Normalstation macht auch: Blutentnahmen, Infusionen, Verbände, Blutzuckermessung, Vitalzeichenkontrolle, Injektionen (i.m., s.c.). An manchen Tagen komme ich mir eher vor wie in der Geriatrie, denn es bleibt kaum Zeit für die selbstständigen Patienten, das läuft dann eher nebenbei.
Aber so pauschal kann man das nicht sagen, was da an Aufgaben möglich ist, kommt halt sehr auf das Konzept an. Trotzdem ist die Psychiatrie natürlich der beste Fachbereich :-) Also viel Freude und eine schöne Zeit dort!

dr. doom
13.01.2017, 07:59
Das Ganze hat eben den Vorteil, dass du eben nicht die Grundpflege machen musst, die dir später eh nicht viel bringt. Du schonst deinen Rücken. Die Pflege ist meist entspannter- eben weil die aufwändige Grundpflege wegfällt.

Eigentlich hat das Pflegepraktikum ja gerade den Sinn, dass man die Grundpflege und somit die Medizin auch mal aus dem Blickwinkel kennen lernt.
Über den Sinn kann man aber wirklich streiten.

Der Umgang einiger Krankenschwestern mit mir (ja wirklich nur die weiblichen :D ) hat jedenfalls für die später Zusammenarbeit mit der Pflege eher im negativen Sinne beigetragen. Wobei ich natürlich weiß, dass das sehr auf die Personen ankommt...

WackenDoc
13.01.2017, 10:18
Mal davon abgesehen, dass man um Medizin mal aus einem anderen Blickwinkel zu sehen, auch 3 Monate Rettungsdienst machen könnte oder im Labor arbeiten, lernen die meisten KPP ja die echte Grundpflege nicht (da hab ich mich in dem anderen Post etwas ungenau ausgedrückt), sondern machen die entsprechenden Handlangertätigkeiten.

Ich halte das ganze Praktikum in der jetzigen Form für völlig unsinnig. Da kann man sich auch eine Abteilung aussuchen, wo es entspannter zugeht und wo man vielleicht nochmal was Sinnvolles lernt.

Ich hatte Glück dass es damals nur 2 Monate waren- hat voll und ganz gereicht. Keine Ahnung wer auf die Idee gekommen ist, das auf 3 Monate zu erhöhen.
War auf einer chirurgischen Wachstation. Hab von ca. 1 Mio mal Blutdruckmessen am Tag einen ordentlichen Bizeps bekommen und gelernt, dass man für einfachste Botengänge seeeeehr viel Zeit brauchen kann.

Genauso wie bei Dr. Doom hat die ganze Aktion eher einen negativen Effekt gehabt.

addisonmontgomery
16.01.2017, 23:22
Also ich habe 3 Monate PP in der Psychiatrie gemacht und fand das richtig gut. Ich habe jeden Tag beim Waschen geholfen, in der Küche, beim Essen anreichen, Blutdruck, Blutzucker, Fieber messen usw. Bei den Patienten fallen manchmal auch noch andere Dinge an und da durfte ich auch helfen (Blut abnehmen, Infusionen,..) Man lernt aber auch auf menschlicher Ebene viel. In der Psychiatrie ist "Patientenlabeling" ein größeres Thema, als Praktikant kann man sich auch mal die Zeit nehmen, mit den Leuten zu reden/zuzuhören, sich bei der Pflege mehr Zeit zu nehmen, noch einen Tee zu machen usw.
Dazu gibt es ja nach Klinik ja auch ein mittlere bis breites Therapieangebot (Kunst, Musik, Sporttherapie, Gespräche mit Therapeuten, z.T esoterische Angebote, z.T religiöse.
Ich durfte auch bei multiprofessionellen Teamsitzungen teilnehmen, bei Gutachten dabei sein..
Außerdem erlebt man früher oder später auch mal Ausraster mit, lernt Leute zu beruhigen usw.
Ist vielleicht als Vorbereitung aufs Medizinstudium nicht das beste Praktikum, aber es ist mmn trotzdem sehr spannend, weil man mehr als die "Klassischen" Pflegepraktikumsaufgaben mitnimmt.