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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Sinnkrise/Lebenskrise im 7. Semester?



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unilad
03.02.2017, 23:33
Hallo,

vielleicht hört sich das alles sehr blöd an, was ich da jetzt schreibe und erzähle. Mancher mag sich vielleicht denken "boah hat der Luxusprobleme" oder "boah was ist das für ein Jammerlappen"). Aber vielleicht kann sich das trotzdem mal einer durchlesen ohne mich vielleicht sofort zu verurteilen. Ich schreibe hier sehr direkt, da ich es eigentlich immer mag offen und ehrlich zu sein.

Also der Reihe nach:
Ich studiere Medizin im 7. Semester und durchleide gerade eine Situation voller Zweifel ob das überhaupt das Richtige ist oder ob ich dafür geschaffen bin.

Erstmal wie kam ich zum Studium?
Ich muss zugeben, ich bin keiner der Studis die im Kindergarten schon Chirurg werden wollten. Mir gefielen in der Schule naturwissenschaftliche Fächer wie Biologie, Physik und Chemie sehr. Ich habe mich immer für die Funktionsweisen von Zellen, menschlichen Organen, Rezeptoren etc. interessiert und konnte mich dafür begeistern. Zuerst wollte ich ein reines Biologiestudium beginnen, wovon mir allerdings schnell abgeraten wurde und im Nachhinein war das auch goldrichtig so, wenn ich so meine Freunde aus den Biowissenschaften sehe. Da sieht es mit Zukunftsplanung echt mau aus.

Mir hat aber auch der Umgang mit Menschen immer Spaß gemacht und macht es auch heute noch. In der Schule war ich in der SMV, habe Jugendgruppen geleitet und mein Sozialpraktikum im Altenheim gemacht und bin danach dort regelmäßig hin, um die Singstunden dort auf dem Klavier zu begleiten. Hat mir gefallen. Und so kam als ich 16/17 war der Gedanke Medizin zu studieren. Habe mich ins Abi voll reingehängt um den Schnitt zu bekommen, habe ich dann geschafft und gleichzeitig fingen dann die Zweifel an.

Natürlich habe ich Praktika in Krankenhäusern gemacht, weil ich herausfinden wollte ob mir körperliche Untersuchungen nix ausmachen. Hab mein Pflegepraktikum daher bewusst auf der Gastro gemacht weil dort wirklich sehr viele ältere Patienten sind. Popos wischen, Abführmittel für Kolos, etc...die Pflege ist ständig raus zum Rauchen und zu mir gesagt "du schaffst das alleine. Bist ein super Mitarbeiter. Gerne mehr von solch engagierten und willigen Leuten." Zum Abschied gab es eine Dankeskarte. Ich hab sehr viel gelernt und große Achtung vor Pflege bekommen, denn der Job ist echt nicht ohne. Aber es hat mir vor allem gezeigt, dass mir solche Arbeiten nicht wirklich was ausmachen und keine/kaum Ekel bereiten. Ich habe gleichzeitig auch mit vielen Ärzten gesprochen obgleich meiner Zweifel (hohes Maß an Verantwortung, lange Dienstzeiten, Umgang mit Sterbenden etc.) und alle haben mich ermutigt, man wächst da schon rein. Also hab ich das Studium begonnen trotz immer noch bestehender Zweifel mit der großen und alleinigen Frage: Schaffe ich das und liegt mir das alles?
Ich habe mir auch folgende Fragen gestellt:
- Unterhalte ich mich gerne mit Menschen? Auch mal über deren Hund oder Bauer Hermanns neuen Traktor? --> Klar mache ich das gerne. Ist doch spannend, was man so alles erfährt.
- Macht mir das Anfassen von Patienten was aus? Empfinde ich da Ekel?
--> Nein tat es damals nicht. Heute bin ich mir da nicht mehr zu 100% sicher.

Wieso ich das so ausführlich erzähle? Ich will halt nicht dastehen als sei ich einer, der bloß wegen Abischnitt mal angefangen hat weil er eben die 1 vor dem Komma hatte. Das war bei mir nicht der Fall, ich war immer sozial tätig und bin es heute noch. Von erster Sorte gibt es genug, die dann erstmal sich über das Pflegepraktikum und die ach so bösen Schwestern sich beschweren. Oder jene die absolut Chirurg werden wollen, in jeder Vorlesung zig Fragen stellen und Wissen raushauen, aber wenn es dann in Reanimationsprüfung an die Viggos geht, weiß man nicht mal wie man einen Zugang richtig mit einem Pflaster fixiert oder überhaupt so ein Teil legt nach 2 Famulaturen (!). Das ist nicht mein Anspruch. Ich mache genauso Fehler und vielleicht mehr als andere, aber versuche zumindest die Klappe nicht so weit aufzureißen von wegen "meine alleinige Berufung, ich will das schon immer, habe 6. Wartesemester etc.".

Tja und jetzt sind die Zweifel wieder da. Die Vorklinik fand ich echt spannend (Physiologie, Biochemie, Anatomie) und hab ich ohne größere Probleme geschafft. Physikum auf Anhieb bestanden. Und dann zwei Famulaturen gemacht. Ich habe in der Kardiologie 4x Wochen famuliert und was ich da gesehen habe, hat mir teilweise wirklich einiges madig gemacht.
Patientenkontakt von kaum 2-3 Minuten am Tag, Fließbandarbeit, hoffnungslos überforderte Assistenten, Sozialdienste, Krankenversicherungen, Arztbriefe, ewige Überstunden. Sorry, aber das ist doch unmenschlich teilweise. Station hatte 50 Patienten, 20-25 BEs am Tag. Ich hatte was das angeht vorher noch keine, absolut null Erfahrung mit BEs und musste ab der zweiten Woche alles alleine machen (aber zack zack und bis 8.30 muss das alles im Labor sein). Ich habe Butterflys mitgehen lassen und solange an mir selbst geübt, bis es dann ab der 3. Woche besser wurde weil ich nicht jedes Mal sagen/fragen wollte wenn es nicht geklappt hat. Die waren doch selbst alle genervt und gestresst. Viggos legen hab ich auch angefangen zu lernen und hab Ende paradoxerweise gelobt für die "tolle Entwicklung".

Zweite Famulatur war in der ZNA und Urologie. Dort hat es mir deutlich besser gefallen, andererseits ich war schon recht fit mit BE/Viggos (von 10 täglich, haben 9 meistens immer geklappt, manchmal alle). Ich habe gelernt Magensonden zu legen, Blutkulturen und Bedside Tests. In der Urologie wurde ich vom Chefarzt als 1. Assistenz eingesetzt, da notorische Personalknappheit. Zitat "Sie machen Aufgaben, die bei uns PJler machen. Sie haben sehr engagiert gearbeitet. Sie dürfen jederzeit wiederkommen und Stelle blalba usw." Insgesamt gefiel mir das schon deutlich besser und weil ich halt einiges konnte und positive Rückmeldungen bekam, bin ich sehr gerne dorthin und es hat auc echt Spaß gemacht. Vor allem die eigene Entwicklung und die Erfolgserlebnisse zu sehen, wenn man halt einer alten Oma den Zugang doch noch reinlegt "bei mir ist es so schwierig. Keiner findet was."

Und die Uni? Wir schreiben in der Klinik an einem Tag alle Fächer, das ganze 2x im Semester. In einem Prüfungsblock kommen Chirurgie, Gyn, Notfallmedizin, Anästhesie, und weiß der Teufel was. Man hat bei jedes Mal 600-700 Seiten Skript die man lernen soll naja wohl eher reindreschen ins Hirn, kaum die Möglichkeit Interessen für ein bestimmtes Fach zu entwickeln. Meine Noten sind teilweise echt unter aller Sau, obwohl ich viel, fleißig und strukturiert lerne. Manchmal habe ich das Gefühl, man erzieht nur irgendwelche Roboter her und keine Menschen mehr. Praktisch dagegen wird kaum was gemacht, ich habe ganze 3 Patienten dieses Semester gesehen da alle überlastet, keine Zeit, keine Assistenten für die Lehre usw. Es gibt bei mir im Semester Leute, die haben bisher keinen einzigen Zugang gelegt, als man an der Pumpe Adrenalin spritzen sollte im Rea-Training wurde die Infusion erst vom Zugang abgeschraubt und dann das Ding volle Karacho reingehauen. Gut, woher soll man es auch lernen? :/ Manchmal denke ich dann, soo schlecht bin ich auch wieder nicht im Vergleich.

Wie gesagt, Medizin war nicht der Kindheitstraum sondern ich wollte einen interessanten, spannenden Beruf und derzeit habe ich das Gefühl, ich stehe nicht mehr zu 100% dahinter was ich als fatal einschätze. Meine damaligen Zweifel, die sich durch Engagement, Motivation und persönlichen Fortschritt gelegt haben, sind nun alle wieder da. Die Realität hat mich eiskalt erwischt und man stellte sich da echt jetzt die Sinnfrage. Ich denke ich würde später gerne zur Arbeit gehen, habe nichts gegen viel arbeiten, auch mal am Wochenende arbeiten aber teilweise sind die Bedingungen echt mies. Ich kann heutzutage jeden Verstehen der nicht mehr in die Klinik will, keine Patienten mehr will, etc. . Ich gehöre nicht zu der Gruppe die das hier als Lebensaufgabe betrachten. Und das schreckt mich echt ab, denn so langsam habe ich die Meinung, dass man es nur dann wirklich irgendwie hinbekommt. Hätte man das vorher wissen können? Nein, ich habe mich wie gesagt sehr damit beschäftigt aber es ist echt was anderes wenn man immer nur zuschaut und alles cool findet, wie wenn man es selbst macht und vor allem täglich mit den Bedingungen umgehen kann. Das kann man als 18 oder 19jähriger auch gar nicht beurteilen oder abschätzen.

Und ich habe mich nie gedrückt, bin in Famulaturen aufgrund des eklatanten Mangels an Feiertagen aufgekreuzt und bin oft viel länger geblieben, weil ich ein verdammt schlechtes Gewissen hatte das Schiff früher zu verlassen. Ich kenne genug Kommilitonen, die sich beim Hausarzt oder Privatambulanz 4x Wochen haben anrechnen lassen, aber gefühlt nur eine dort waren. Da wird es einige noch recht früh erwischen. Patienten werden auch teilweise immer unverschämter meinem Eindruck nach, drohen mit allem möglichem, etc. .

Und ich stelle mir die Frage: Ist es das wirklich was ich will? Ist meine Motivation/Interesse wirklich ausreichend? Ich habe nix gegen viel arbeiten, viel lernen aber auch da gibt es meiner Meinung nach Abstufungen und Unterschiede. Irgendwie bin ich in totales Loch gefallen und stelle das hier wirklich sehr infrage alles. Derzeit, was nicht immer der Fall war, macht es mir überhaupt keinen Spaß mehr obwohl ich genau weiß, dass ich mich für die Prüfungsphase wieder zusammenreißen werde und es schaffen werde. Aber trotzdem. Ich will nur ehrlich zu mir selbst sein und nicht später zu der Gruppe von Ärzten gehören, die morgens jeden Tag mit schlechter Laune kommen, das an Kollegen ablassen und hoffen so schnell wie möglich wieder abzuhauen. Da ist keinem geholfen.

Ich weiß, irgendwie klingt das alles sehr frustriert. Es geht nicht nur mir so. Einem engen Kumpel, der 6 Jahre lang gewartet hat (!) und nicht direkt von der Schule kam, der stellt sich mit 28 genau die gleichen Fragen wie ich es tue, nur ist der halt schon älter und ist mehr oder weniger dazu verdammt es fertig zu machen, damit er einen Abschluss hat. Er hat von den letzten 6 Prüfungen "nur" drei geschafft und dementsprechend ist seine Motivation. Kann ich auch absolut nachvollziehen wenn ich ehrlich bin.

Bei mir wäre es halt nicht zu spät nochmal was anders anzufangen und die Notbremse zu ziehen. Aber das wäre dann außerhalb des Unibetriebes. Ich hab während dem Studium nebenher immer etwas gemacht um einfach ein zweites Standbein zu haben, Kurse zu IT und Buchhaltung besucht (vor allem für eine Vereinstätigkeit wo ich helfe), eine weitere Fremdsprache (Schwedisch) gelernt und ehrenamtlich gearbeitet, d.h. ich könnte bei einer Bewerbung für einen Ausbildungsplatz (hätte da ein, zwei Alternativen) durchaus was vorweisen und die Studienzeit als nicht komplett vertane Zeit begründen. Ein anderes Studium käme dann nicht mehr infrage, denn von diesem theoretischen, abstrakten Denken an der Uni, meistens ohne jeglichen Praxisbezug, habe ich die Schnauze gelinde gesagt nach 3,5 Jahren gestrichen voll. Wenn ich so sehe im Umfeld, wer einen Ausbildungsweg gewählt hat, die sind da teilweise echt praktischer und lebenssicher aufgestellt. Aber das sind Dinge, die kann ich als lebensunerfahrener 18/19jähriger kaum wissen. Woher auch? Man muss es probieren.
Auch habe ich das Gefühl, dass teilweise echt komische Leute (ja fast schon Narzissten), auch bei uns in Humanmedizin da sind. Es ist so schwierig geworden da noch echte Freundschaften zu knüpfen, irgendwie jodelt sich jeder durch die Gegend, Beziehungs- und Freundschaftsprobleme werden z.B. auf Jodel ausdiskutiert. Man fragt wildfremde Menschen, ob sie die zwischenmenschliche Probleme für einen lösen könnten. Ich finde das sehr beängstigend alles.

Ich bin jetzt Anfang 20. Und diese Fragen stelle ich mir gerade ernsthaft.

EVT
04.02.2017, 02:07
Die Blutentnahmen und Viggos scheinen dir ja sehr wichtig zu sein. ;-) Nicht überall ist das ärztliche Tätigkeit, von daher sind manche eben noch nicht so geübt. Vielleicht können sie dafür besser schallen oder sonstwas besser als du.

Ich glaube, du wärst an einer Uni mit Modellstudiengang besser aufgehoben gewesen. So musst du eben auf Famulaturen und PJ warten. Da hattest du wohl auch ziemlich viel Pech mit deinen Abteilungen. Es geht auch anders. Sehe ich jeden Tag bei der Arbeit und ich arbeite auch an einer Uniklinik. Der Wille der Vorgesetzten muss da sein, ansonsten würde ich mich woanders umsehen. So lange es genug Leute gibt, die schlechte Umstände mittragen wird natürlich nichts geändert. Such mal nach besseren Abteilungen für die nächste Famulatur, zB über PJ Ranking. Oder geh wieder in die zna und Urologie. Klar fühlt man sich am Anfang unbeholfen, aber jeder fängt mal klein an. Du darfst dich bloß nicht ausnutzen lassen.

Was wäre denn deine Alternative?

Differenzialdiagnose
04.02.2017, 10:08
Ohne Deine Gefühle kleinzureden, aber diese Gefühle und Situationen gibt es sicherlich an jeder anderen Uni auch.
Zumindest kommt mir das alles sehr ähnlich vor.
Rein rational würde ich stumpf sagen: Mach' das Studium auf jedenfall zu Ende.
Gerade im Medizinstudium hat man ja x Möglichkeiten wie man später tätig wird und man muss sich ja nicht mit dem begnügen was man in Famulatur oder Praktikum erlebt hat.

Für das Momentane, wenn Du mehr Praxiserfahrung suchst:
Gibt es bei Euch vielleicht freiwillige Zusatzkurse? Die fand ich z.T. von der Lehrklinik ganz gut gemacht.

Gibt es vielleicht auch Vorlesungen anderer Bereiche, die Du Dir mal anhören könntest um auf andere Gedanken zu kommen?

Und was wäre vielleicht mal in den Semesterferien mit Ausspannen, keine Praktika machen (sofern möglich) und mal nichts Medizinisches zu machen?
Oder wie wäre mal ein Urlaubs- oder Auslandssemester?
Du schreibst ja selbst, dass Du noch jung bist, was hindert Dich daran das ganze Studium zu entzerren und für Dich zu entschleunigen?
Vielleicht andere Eindrücke gewinnen, hier oder im Ausland?
Vielleicht auch selber eine Fortbildung zum Ausbilder oder Anleiter z.B. für Ausbildungsberufe machen?
Da habe ich auch schon mehrmals mitbekommen, dass Mediziner/-studenten dafür gerne genommen werden um bei der Lehre zu helfen. Sowas könnte einem ja auch nochmal andere Anreize schaffen.

davo
04.02.2017, 10:17
Ich würde auch versuchen, eine etwas gesündere Einstellung gegenüber dem Studium und gegenüber den Kommilitonen zu entwickeln. Warum muss sich alles um Medizin drehen? Warum musst du immer deine Kommilitonen runtermachen? Versuch das Ganze etwas entspannter zu sehen, dann wirst du dich auch besser fühlen. Lern erst mal die Theorie ordentlich - für die Praxis hast du im PJ und als Assistenzarzt noch genug Zeit ;-)

Solara
04.02.2017, 10:32
Was würde dir alternativ denn so vorschweben? Auch in den Ausbildungsberufen ist das ganze nicht der Brüller, anfangs machst du die niedersten Aufgaben und der Verdienst ist auch als Ausgelernter niedrig, verglichen mit der Tätigkeit als Arzt.

Du musst dir nur insgesamt abgewöhnen, etwas anfangen zu wollen, was durch die Personalplanung des AG schiefläuft. Es kann nicht sein, dass du schon jetzt als Student länger bleibst, am WE etc kommst um die Fehlplanungen auszugleichen. Damit rennst du sehenden Auges in das Burn Out. Es gibt später immer einen Dienstarzt, der diese Aufgabe zu erledigen hat sowie einen Hintergrund-OA. Du machst das was du schaffst und machst nicht x Überstunden. Und suchst dir auf jeden Fall sorgfältig deinen Stelle aus.

Aber auch als Student: du sollst lernen und nicht als unbezahlter HiWi fehlende Arbeitskräfte ersetzen. Und vor allem pünktlich gehen! Außer es kommt mal ein super spannender Fall, wo du noch irgendwas seltenes beobachten kannst.

Aber schau auf dich! Und: wer in diesem Studium keine Zweifel hatte und mal alles hinschmeissen wollte, gehört zu einer seltenen Minderheit.

Und: geh doch für ein Semester nach Schweden, die Sprache lernst du ja bereits!

annekii
04.02.2017, 10:58
Hallo,

ich denke, du wirst im späteren Berufsleben einen Platz finden. Du lernst schnell theoretisches, kannst Technik schnell erlernen, hast Ehrgeiz. Das, was du dir wünschst, gibt es. Aber evtl. wirst du danach suchen müssen und ein paar Wechsel vollführen.

Mir ging manches ähnlich im Studium. Irgendwie war ich in einer Gruppe gelandet mit vielen Menschen, die mir persönlich nicht lagen und nicht meine Ziele verfolgten. So habe ich meinen außermedizinischen Freundeskreis und Interessen vielleicht viel ausgiebiger gelebt, als es sonst gewesen wäre und fand das auch sehr erholsam.

Was mir allerdings auffällt, ist, dass du sehr in Schablonen denkst. Warum gleich so negativ zu verschiedenen Wegen und Einstellungen der anderen? Nur weil sie andere Vorstellungen zum Beruf und Studium haben, ist das doch nicht schlechter? Genauso wie dein Weg nicht besser oder schlechter ist. Du bist hier mit Sicherheit gleich mehreren auf die Füße getreten mit deinen ausführlichen Schilderungen zum Typ A Medizinstudent oder Typ B Medizinstudent. Mir zufälligerweise nicht, aber ich empfinde es trotzdem sehr eingeschränkt im Denken und wirkt überheblich. Öffne dich und nimm die Kontakte, die dir gut tun und die anderen lass einfach liegen, aber verurteile sie nicht. Ich hatte im Studium nie mehr als 1 oder 2 gute Kontakte, oft auch keinen. Gefunden habe ich erst später zu mir passende.

Ich lese übrigens nicht so richtig raus, was eigentlich zur Sinnkrise führt. Vielleicht hilft es dir, einfach das Studium als Mittel zum Zweck zu sehen. Du machst es wegen des Berufes und deiner persönlichen Nische am Schluss. Da wirst du dann froh sein, dass nicht alle deine Ecke haben wollen, sondern die anderen ihre eigenen Nischen finden.

LG
Annekii

elastic
04.02.2017, 12:49
du bist erst Anfang 20 und (schon) im 7. Semester... mach das Studium fertig und danach kannst du immer noch eine Ausbildung machen falls du nicht als Arzt arbeiten willst.

nie
04.02.2017, 13:02
Du musst dir nur insgesamt abgewöhnen, etwas anfangen zu wollen, was durch die Personalplanung des AG schiefläuft. Es kann nicht sein, dass du schon jetzt als Student länger bleibst, am WE etc kommst um die Fehlplanungen auszugleichen. Damit rennst du sehenden Auges in das Burn Out.

ganz wichtiger Punkt! Lass dich nicht im Studium schon ausbeuten!
Für mich hört sich das alles so an, als würde man die übermäßig loben damit du dich "gebauchpinselt" fühlst und das Gefühl hast, unersetzbar zu sein. Und dabei machst du nur die "Scheiß"-Arbeit, auf die die Pflege bzw. später die Assistenzärzte keine Lust hatten bzw. für die ihnen die Zeit fehlst. Auch wenn du denkst, dass die speziell dich unbedingt brauchen, bist du nur ein austauschbarer Student für diese Leute. Da rennen jedes Semester etliche Stundenten auf Station rum und du bist nur einer von ihnen. Als Famulant sehr viel länger zu bleiben oder am Wochenende zu kommen, ist kompletter Wahnsinn und nichts anderes als Ausnutzen kostenloser Hilfskräfte.







Was mir allerdings auffällt, ist, dass du sehr in Schablonen denkst. Warum gleich so negativ zu verschiedenen Wegen und Einstellungen der anderen? Nur weil sie andere Vorstellungen zum Beruf und Studium haben, ist das doch nicht schlechter? Genauso wie dein Weg nicht besser oder schlechter ist. Du bist hier mit Sicherheit gleich mehreren auf die Füße getreten mit deinen ausführlichen Schilderungen zum Typ A Medizinstudent oder Typ B Medizinstudent. Mir zufälligerweise nicht, aber ich empfinde es trotzdem sehr eingeschränkt im Denken und wirkt überheblich. Öffne dich und nimm die Kontakte, die dir gut tun und die anderen lass einfach liegen, aber verurteile sie nicht.


Dem kann ich nur zustimmen. Warum reibst du dich denn an deinen Komilitonen so auf? Lass sie doch einfach ihr Ding machen und du machst dein Ding. Es kann dir doch völlig egal sein, ob die Anderen Zugänge legen können oder auch nicht. Spätestens im PJ werden sies lernen und es ist nun wirklich nicht die relevanteste Tätigkeit, die ein Arzt können muss. Da gibts mehr als genug anderes, was wichtiger ist.
Ich finde auch vieles nicht gut, was meine Komilitonen machen und habe auch oft mit Leute zutun, mit deren Art ich nicht klarkommen und deren Meinungen und Ziele ich nicht teile. Aber diese Menschen gibt es überall, man wird nie mit allen Menschen auf einer Wellenlänge sein. Umgekehrt wird es genug Leute geben, die mich und meine Art nicht gut finden. So ist das halt im Leben. Lass diese Leute doch einfach in Ruhe und mach dein Ding.
Du hast auch nicht die absolute Weisheit und wer sagt, dass deine Vorstellungen besser oder richtiger sind als die deiner Komilitonen. Urteile nicht, denn du kennst nicht und hast auch eigentlich kein Recht, die Anderen zu beurteilen und über ihre Art zu werten. Jeder hat andere Stärken und Prioritäten im Studium. Du kannst nicht erwartet, dass alle deinen Weg gehen und deine Art die einzig Richtige ist.


Meiner Meinung nach hast du dir in deinem Kopf eine ziemlich genaue Vorstellung, wie das Medizinstudium und Medizinstudenten zu sein haben und warst dir sicher, dass du die Sache völlig durchdacht hast und weiß, wie es laufen wird. Und jetzt bist du frustriert weil die Realität eben doch nicht immer so ist wie das was man sich im Vorfeld zu vorstellt. Egal von wie vielen Blickwinkeln man die Sache betratet hat.
Sei weniger verbissen, nimmt die Sache lockerer und nimm das aus dem Studium mit, was dir wichtig ist. Wenn dir die Praxis fehlt, mach SkillsLab Kurse und wähle deine Famulaturen gezielter nach dem aus, was dich interessiert und was du lernen willst. Auch werden in den nächsten Semestern noch viele Blockpraktika und das PJ folgen.

Mich nervt auch viele an der Uni und an dem Studium. Aber ich sehe das Studium eher als Weg zum Ziel, nämlich der Arbeit als Arzt. Und dieser Weg besteht nunmal nicht nur aus rosa Wolken sondern ist manchmal auch steinig und anstregend.

davo
04.02.2017, 13:08
Ich hab gar nicht den Eindruck, dass er ausgenutzt wird. Ich glaub eher, dass er dieses Gefühl des "Unersetzbarseins" genießt, und die Anerkennung der anderen unbedingt braucht...

nie
04.02.2017, 13:45
Ich hab gar nicht den Eindruck, dass er ausgenutzt wird. Ich glaub eher, dass er dieses Gefühl des "Unersetzbarseins" genießt, und die Anerkennung der anderen unbedingt braucht...

Das Gefühl hab ich auch. Ändert aber nichts daran, dass alle anderen das gnadenlos ausnutzen ;-)

ehem-user-11022019-1151
04.02.2017, 13:54
Nie, ich bin gerade am Handy, deshalb zitiere ich deinen (längeren)Beitrag nicht, aber es geht um den letzten Absatz.
Das sehe ich genauso. Mein Ziel war nie, Medizinstudentin zu werden sondern Ärztin. Und auf sem Weg dorthin ist nicht alles super, wie du sagst :)

Zudem stimme ich solara zu. Wenn ich nur lese, das Famulanten (!!!) Länger bleiben, Überstunden schieben und und und...
Ein nettes dankeschön füllt nicht deinen Magen und bezahlt vor allem nicht den Psychotherapeuten, den du dann Mal besuchst.
Just my two cents.

davo
04.02.2017, 13:57
Das Gefühl hab ich auch. Ändert aber nichts daran, dass alle anderen das gnadenlos ausnutzen ;-)

Kurzfristig eine Symbiose, die beiden nützt, aber langfristig einem der beiden sehr schadet :-)) :-p

Feuerblick
04.02.2017, 13:59
Ich sage jetzt mal ganz ketzerisch: Willkommen im Berufsleben! So isses in der Realität!

Ausbildungen, Studiengänge, Berufe klingen immer superspannend und toootal toll - wenn man nicht selbst involviert ist.
Sobald man das Ganze als "Betroffener" erlebt, ist der ganze Glanz schnell verschwunden. Überall. In jedem Beruf. Vom Hilfsarbeiter in der Küche bis hoch zum Professor/Bundespräsidenten/CEO.

Und wie überall kann man sich raussuchen, wo und unter welchen Bedinungen (hier: Wahl von Fach und Klinik) man arbeiten möchte. Wenn man sich also für die Medizin als Sache interessiert, dann sollte man den Job machen und halt sehen, dass man eine passende Nische findet.
Wenn man allerdings hinter der Medizin als Fach nicht steht sondern beim Job des Arztes eigentlich einen anderen Schwerpunkt (eher sozial, eher handwerklich) gesehen hat, dann muss man sich überlegen, ob es der richtige Job ist.

ABER: Eine Ausbildung wird da auch nicht helfen. Denn da wird es eher mehr als weniger Unterforderung, Flachpfeifen, hierarchische Strukturen und Ausbeutung geben. Und vermutlich weniger Möglichkeiten, das spätere Wirkungsspektrum selbst zu bestimmen.

Übrigens: Auch Menschen, die im Studium bummeln, nicht ständig lernen, vielleicht mal durch Prüfungen fallen, per sozialen Medien kommunizieren und erst im PJ das Blutabnehmen lernen, werden irgendwann Ärzte und können die Anforderungen ihres Jobs problemlos erfüllen. Man könnte auch sagen, dass manchmal die "hab ich alles schon in der Famulatur gelernt"-Kollegen eher als hypertrophe Nervensägen auffallen, die nachher jeder lieber von hinten sieht. Soviel zu Vorurteilen und Schubladen :-))

P.S. Als Famulant länger bleiben und am WE kommen, weil die Abteilung schlecht besetzt ist? Gehts noch? Brauchst du das Gefühl der Wichtigkeit oder hast du nur noch nicht gelernt, dass man sich auch vom Job mal abgrenzen muss??? Du kannst und sollst als Famulant nichts und niemanden ersetzen. Punkt. Wärest du mein Famulant gewesen und hättest am WE vor mir gestanden, ich hätte dir eine Standpauke gehalten und dich sofort nach Hause geschickt.

ehem-user-11022019-1151
04.02.2017, 14:07
Übrigens: Auch Menschen, die im Studium bummeln, nicht ständig lernen, vielleicht mal durch Prüfungen fallen, per sozialen Medien kommunizieren und erst im PJ das Blutabnehmen lernen, werden irgendwann Ärzte und können die Anforderungen ihres Jobs problemlos erfüllen. Man könnte auch sagen, dass manchmal die "hab ich alles schon in der Famulatur gelernt"-Kollegen eher als hypertrophe Nervensägen auffallen, die nachher jeder lieber von hinten sieht. Soviel zu Vorurteilen und Schubladen :-))
Dazu noch:
Ich kann auch sicherlich einige Sachen, die andere nicht können und vielleicht erst im PJ lernen.
Und nun?
Ist doch jeder für sich selber verantwortlich. Ob mein Kollege dann Zugang legen im Rea Training im 6. Semester gelernt hat oder erst im PJ in der inneren, werde ich nicht beeinflussen können.
Aber vielleicht kann ich dafür nicht so gut Anamnese machen wue er. Oder operieren. Oder nähen.
Von dem her, deine Kommilitonen können mit Sicherheit eine Sache besser als du ;-)

Zu den Prüfungen. Ich weiß nicht, wie du lernst. Jedoch ist es nun mal so, dass man sich den Stoff in das Gehirn dreschen muss, wenn man in der Prüfungszeit anfängt zu lernen, aber ich möchte dir nichts unterstellen, deshalb nur am Rande.

Nessiemoo
04.02.2017, 17:34
Ich habe das Gefühl du grübelst etwas zu viel über den tieferen Sinn des ganzen. Die Famulaturen machen dir irgendwie Spaß, du bist aber nicht so ganz zufrieden mit dir selber und denkst Ewigkeit darüber nach, dass du bei deiner zweiten Famulatur nicht alle Viggos reinbekommen hast? Klar, das Theorielernen ist frustrierend, die vielen Klausuren auch, wenn man keine sehr guten Noten hat, ist es etwas frustrierend, aber wie man schön in englischsprachigem Raum sagt P (pass) = MD. Klar, man will wieder irgendwie ein Überflieger sein, ist es aber nicht, man macht Fehler und es scheint, dass andere mit viel weniger Aufwand mehr erreichen. Diese Zweifel sind ja auch bei (fast) jedem vorhanden, aber man sollte sich nicht drauf verharren.

Ich würde dir auch anraten Studium auf jedem Fall zu Ende machen, du hast doch nur 1,5-2 Jahre. Manchmal hilft ein Freisemester wo man was anderes macht (auch Doktorarbeit im Labor) etwas mehr Motivation zu kriegen. Such dir ein schönes, nettes Haus für PJ und...naja versuch zu akzeptieren, dass es ein langes Weg ist und man wird immer Fehler machen (manchmal schwerwiegendere), es werden immer Leute geben die mit weniger Aufwand mehr erreichen oder auch weniger Erreichen mit weniger Aufwand und damit zufrieden sein... und wenn das ganze Grübeln und Selbstzweifeln zunimmt, kann man auch zB psychologische Beratung zu Hilfe nehmen, :)

unilad
06.02.2017, 17:26
Hallo,

erst einmal Danke für die zahlreichen Antworten!
Ich hab mir meinen Beitrag vom Freitag nochmal durchgelesen, ja ich war teilweise echt zu hart gegenüber anderen und auch mir selbst.
Es tut mir Leid, wenn ich da manche vielleicht vor den Kopf gestoßen habe.

Es regt mich halt nur auf, weil so viele Kommilitonen irgendwelchen Mist reden ("sorry") "wenn man Medizin studiert, darf man das nur aus Berufung". Am ersten Tag damals wurden Gehaltstabellen präsentiert und die Profs sprachen ebenfalls von der "alleinigen Lebensaufgabe und Berufung".
Ich finde es nur witzig/komisch dass Leute die anfangs etwas Zweifel hatten/unsicher waren bezüglich der Studienwahl ob sie es alles packen, ob es wirklich das Richtige ist (zu der Gruppe gehörte ich denn das weiß man immer erst wenn man es selbst getan hat, da kann man 10000x Praktika machen) belächelt und runtergemacht wurden. Nur witzig finde ich, dass jene Leute die aus "Berufung von Kindheitstagen" sprechen dann nicht mal ein gescheites Reanimationssetting nach 3x Tagen Übung auf die Reihe kriegen und 5x gefühlten Fehlversuchen benötigen um die Viggo richtig in eine Gummipuppe (!) mit Venen wo man als Zielscheibe benützen könnte, zu legen und dann noch richtig zu verkleben. Das habe ich gemeint, weil solche Leute dann Aussagen treffen wie "Ich werde mal Unfallchirurg blalba" und Leute die wie ich weniger ambitioniert sind belächelt werden.

Das regt mich halt auf, dass solche Leute nicht mal die grundlegendsten handwerklichen Tätigkeiten auf die Reihe bekommen (und ja eine BE/Zugang zähle ich dazu).
Aber ich war am Freitag wirklich angepisst.
Aber ja, der Realitätsschock ist noch nicht so wirklich verdaut. Ich kenne so viele hemmungslos überforderte Kliniker, die teilweise 12 Tage am Stück von 8.00 bis 20.00 durcharbeiten aufgrund eklatanten Personalmangels. Da stellt man sich wirklich die Frage, will man sich das später antun? Denn ich sehe das nicht als Lebensaufgabe und ultimative Berufung an, aber das ist ein anderes Thema.
Ich denke, ich schicke trotzdem diese Woche Bewerbungen für August/September mal ab und dann kann ich bis Juni immer noch entscheiden.

davo
06.02.2017, 17:40
Du selbst hast doch genauso dogmatische Ansichten wie die Kommilitonen, die du kritisierst ;-) Ist doch völlig egal, wie schnell irgendjemand lernt, einen Zugang zu legen.

Ich würde mich an deiner Stelle mal eher auf deine eigenen Ziele und dein eigenes Lernen konzentrieren, statt dich so zu verbeißen in die Aussagen und Ansichten anderer. Und diese Kliniker mit 12 Tagen 12 Stunden... also das kommt mir schon etwas seltsam vor. Auch weil doch gerade du schon in deinen Famulaturen so gerne unbezahlte Mehrleistungen erbracht hast. Mach halt ein entspanntes Fach, wenn du so große Angst hast, zu viel arbeiten zu müssen.

unilad
06.02.2017, 17:51
Du selbst hast doch genauso dogmatische Ansichten wie die Kommilitonen, die du kritisierst ;-) Ist doch völlig egal, wie schnell irgendjemand lernt, einen Zugang zu legen.

Ich würde mich an deiner Stelle mal eher auf deine eigenen Ziele und dein eigenes Lernen konzentrieren, statt dich so zu verbeißen in die Aussagen und Ansichten anderer. Und diese Kliniker mit 12 Tagen 12 Stunden... also das kommt mir schon etwas seltsam vor. Auch weil doch gerade du schon in deinen Famulaturen so gerne unbezahlte Mehrleistungen erbracht hast. Mach halt ein entspanntes Fach, wenn du so große Angst hast, zu viel arbeiten zu müssen.
Naja, mir wurde das anders erklärt. Ich wurde angeschissen weil ich in der 2. Woche damals nur 12 BEs statt 20 geschafft habe und bei einem alten Herrn, der wohl ziemliche Pergamenthaut hat, hätte ich ein leicht (!) zu großes Pflaster genommen. Jene Dame hat mich direkt vor dem Patienten in Grund und Boden gestampft nach dem Motto wie unfähig bist du denn. Naja, ich habe mir geschworen, dass mir sowas nicht mehr so schnell passiert.

Es geht mir auch nicht darum Angst zu haben viel arbeiten zu müssen, eher darum ob man das Pensum schafft und noch fähig ist, ordentlich zu arbeiten. Ich kenne einige von den Kliniker, ob sie das nur so gesagt haben und ob es wirklich so ist, weiß ich nicht. Auf jeden Fall klagten alle über 12h am Tag Arbeit, komplett unbezahlte Überstunden (sie wurden offensichtlich gezwungen bei offiziellem Dienstende sich abzumelden vom System), naja ob es stimmt, kann ich wirklich nicht beurteilen. Das wurde mir halt so berichtet mit dem Motto "Geh bloß nicht in die Klinik später, sondern such dir nen Job im Labor. Das hätten wir auch alle tun sollen."

davo
06.02.2017, 18:05
Ich würde nicht jede Kritik so persönlich nehmen. Hat halt eine frustrierte Schwester ihre Wut an dir ausgelassen - kommt vor, gibt schlimmeres. Such dir lieber in Zukunft, mit Hilfe der einschlägigen Websites, Famulatur- und PJ-Abteilungen mit guten Bewertungen. Dann wird dir so etwas kaum mehr passieren. Etwas auffällig finde ich aber schon, dass du so viele schlechte Erfahrungen gemacht hast. Das ist wirklich ungewöhnlich. Kenne keinen Kommilitonen, der ähnliches erzählt.

Feuerblick
06.02.2017, 18:13
Wer einen Famulanten (!!!!!) anscheisst, weil er keinen Zugang legen kann oder das "Pensum" nicht schafft, der hat einfach den Schuss nicht gehört!!! Sorry, aber du MUSST als Famulant grade mal GAR NICHTS können. Du darfst gerne viel lernen und machen, aber in vernünftigen Abteilungen (deinen Erzählungen nach hast du dir ja die Negativ-Beispiele rausgesucht, bei denen das Arbeitszeitgesetz wohl das Papier nicht wert ist, auf dem es steht) würdest du NIEMALS zu irgendwas verpflichtet oder gar angemacht, wenn du etwas nicht schaffst. Du sollst lernen und nicht eine Arbeitskraft ersetzen. Schön, dass du es kannst, aber ich hoffe für dich, dass du das nicht raushängen lässt.
Und ja, auch diejenigen, die seit Kindheit von irgendwas träumen, haben eine Lernkurve. Schön für dich, dass du so ein Crack bist und es schnell kannst... aber das kannst du nicht auch von allen anderen erwarten.

Du musst eines kapieren: Wer sich schon in der Famulatur so ausnutzen und unter Druck setzen lässt, seine Rechte nicht kennt und das glaubt, was man ihm erzählt, der wird später ganz sicher 24/7 in der Klinik sein, niemals Überstunden aufschreiben, täglich gegen das AZG verstoßen und recht schnell desillusioniert im Burn Out landen. Das gebe ich dir hiermit schriftlich.

Also erkundige dich nach deinen Rechten, mach endlich das, was deine Aufgabe ist und nicht 1000 andere Dinge und schau lieber neidisch auf die anderen, die vielleicht noch nicht so viel praktisch können, aber offenbar schon mal geschnallt haben, wie der Hase läuft. Wer sich heute noch so veräppeln lässt wie du, der sollte sich schämen und endlich mal informieren, statt sich über andere zu erheben.