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Cove
11.02.2017, 17:08
Hallo,

eine kurze Frage. Es heißt, dass man 90 Tage Pflegepraktikum machen muss und dass Wochenende mitgezählt werden. Bedeutet das, dass man während der Zeit des Pflegepraktikums keinen Tag frei hat, auch kein Wochenende? D.h. man muss 90 Tage auch tatsächlich gearbeitet haben oder muss der Vertrag auf 90 Tage lauten und ist inkl. freier Tage? Sprich effektiv muss man keine 90 Tage arbeiten um das 90 Tage Pflichtpraktikum zu absolvieren?

Dann noch eine andere Frage, wie sind die Schichtzeiten (Früh- / Spätschicht) in der Regel in einem Krankenhaus?

Danke vorab für die Antworten!

sail4
11.02.2017, 18:57
Also, man muss insgesamt 90 Tage "angestellt" sein, allerdings zählen dort Wochenende und Feiertage mit rein, also man arbeitet im Endeffekt ungefähr 70 Tage und hat 20 Tage oder so frei (mal nach Gefühl geschätzt)...also man muss nicht 90 Tage arbeiten!! Kannst das Praktikum auch aufteilen, ein Teil muss aber mindestens 30 Tage lang sein. Bei mir geht die Frühschicht um 6.20 los und dann bis 14.20...die Übergabe für die Spätschicht ist 13.30 und die Schicht geht dann bis 21.30. Prinzipiell arbeitest du 5 Tage in der Woche und hast das Wochenende frei, aber kannst natürlich auch am Wochenende arbeiten, um mal Tage während der Woche freizubekommen.

Liebe Grüße :)

Cove
12.02.2017, 11:26
Danke Dir! Muss man im Praktikum auch Nachtschichten machen?
Sofern man im April ein Praktikum macht zählen dann die Feiertage auch mit, d.h. man arbeitet noch weniger? Ich frage nur um das Kozept zu verstehen... An Feiertagen müssen doch Patienten auch beträut werden, haben Praktikanten da prinzipiell frei oder werden sie auch ganz normal eingesetzt?

nie
12.02.2017, 11:42
Die Patientenbetreuung hängt ja nicht allein am Praktikanten. Die Pflege macht schließlich ganz normal ihren Dienst, machen die ja auch, wenn keine Pflegepraktikanten da sind.

Je nach Station kann man das individuell absprechen, evtl. an einem Feiertag/Wochenendtag mitzuarbeiten und dafür einen anderen Tag frei zu machen aber grundsätzlich hast du als unbezahlter Praktikant die Wochenenden/Feiertage frei.
Dasselbe gilt für Nachtdienste. Kann man bestimmt mal mitmachen wenn man Lust drauf hat aber ist sicher keine Pflicht.

Auch wenn viele Krankenhäuser das aufgrund der dünnen Personaldecke anders sehen: du bist als Praktikant zusätzlich da, sollst was lernen und die Pflege in ihren Tätigkeiten begleiten und bisschen unterstützen. Und nicht nachts oder am Wochenende Löcher in der Dienstplanung stopfen und als volle Arbeitskraft mitarbeiten.

davo
12.02.2017, 11:52
Man arbeitet in den allermeisten Fällen einfach Mo-Fr. Bei 90 Tagen Praktikum also ca. 64 Arbeitstage. Die genauen Uhrzeiten der Dienste variieren je nach Krankenhaus/Station. In meinem ersten Krankenhaus war der Frühdienst 6.00-13.30 und der Spätdienst 13.00-20.30. An anderen Krankenhäusern/Stationen sind Früh- und Spätdienst bis zu 1h nach hinten verschoben. Ich hab dort auch eine Handvoll Nachtdienste gemacht (20.00-6.30), was ich recht interessant fand, aber das war (semi-)freiwillig. Du solltest dir im Regelfall keine Nacht- oder Wochenenddienste einreden lassen, sondern nur Mo-Fr früh oder spät. Es kann sinnvoll sein, sich da schon vor der "Bewerbung" zu informieren - damit man nicht bei einer Station landet, die ihre Praktikanten unnötig ausbeutet.

WackenDoc
12.02.2017, 13:28
Kenn ich auch so: Nächte, WE und Feiertage sind frei. Schichten sind unterschiedlich. Manchmal sind die Praktikanten auch nicht in den normalen Schwesternschichten eingeteilt, sondern zu normalen Arbeitszeiten.

WE bieten sich an freiwillig zu machen, wenn man Tage unter der Woche frei will.

Und immer dran denken- du machst das für lau. Das Krankenhaus zahlt dir nur Verpflegung und stellt ggf. eine Unterkunft im Schwesternheim zur Verfügung. Also lass dich nicht noch zusätzlich ausbeuten. Das Haus und die Abteilung hat quasi keine Ansprüche an dich.

Sternchenhase
12.02.2017, 20:47
Das Krankenhaus zahlt dir nur Verpflegung

Und manchmal nicht mal das. Bevor du dort zusagst, würde ich wegen so etwas auch direkt nachfragen!

papillon92
13.02.2017, 10:35
In dem Krankenhaus, in dem ich meine Pflegeausbildung gemacht habe, war esso, dass diePflegepraktikanten fürs Medzinstudium meistens einen Mitteldienst hatten (8.00-15.30). Manche Stationen haben sie auch mal im Früh- (6.00-13.30) oder Spätdienst (13.00-20.00) eingeteilt. Nachtdienste hab ich nie mitbekommen.
Arbeitszeiten waren Montag-Freitag. Einer wollte mal am WE mitarbeiten, durfte er dann auch.
Bei uns im Haus wurde ein Mittagessen täglich in der Cafeteria gezahlt.

Bonnerin
13.02.2017, 12:33
In dem Krankenhaus, wo ich die 90 Tage über war, war ich wie die Pflegeschüler komplett im Plan mit drin - also auch Wochenend-Dienste (nur Frühdienste), allerdings natürlich mit Freizeitausgleich.
Ich muss sagen, dass die Dienste am WE fast schon die besten gewesen sind, auf der Kardio habe ich dann EKGs schreiben dürfen und auf Ortho/Unfall war wirklich mal Zeit, um mit den Patienten zu reden...und eine nette Schwester hat mir da auch mal die Blutentnahme beigebracht :-)

Ansonsten war ich auch im normalen Schichtdienst, mit Früh- und Spätschichten. Nächte sind aber nicht verlangt worden.

dr. doom
13.02.2017, 16:37
Ich war bei meinem Pflegepraktikum auch ganz normal im Dienstplan eingeplant. Also wenn ich da war, dann war dementsprechend eine Schwester bzw. ein Schüler weniger da als normal.
Ging so weit, dass ich Nachts als zweiter da war, wenn irgendwer Krank wurde.

War aber wenn ich mich richtig erinnere freiwillig, hab dann mit denen gedealt, dass das als zwei Dienste zählt :D

Aber wenn ich daran denke, dass ich praktisch für die gleiche Arbeit als Studentische Hilfskraft fast 15€/h bekomme bin ich der Meinung, das Krankenpflegepraktikum gehört mal strenger reglementiert....

Theriak
14.02.2017, 06:50
Xxxxxxx

Vivalamedizina
16.02.2017, 09:58
Ich kann berichten, dass man teilweise schon ausgenutzt wird und nicht nur unter der Woche arbeitet.
Im ersten Monat Kpp war es so wie hier etwa beschrieben: Ich hatte unter der Woche immer Frühdienst und je nach Schwester habe ich echt was beigebracht bekommen. Das war echt Krankenhaus mit 5-Tage-Woche entsprechend habe ich von 6Uhr bis ca. 14.15 gearbeitet. Es gab zwar nichts dafür, also weder essen noch geld oder sonst was

Im 2. Monat bin ich leider ziemlich ausgenutzt worden: ich hatte effektiv von 30Tagen 4 Tage frei, musste einmal sogar 17 tage am Stück durcharbeiten bis ich mal 2 freie Tage am Stück auf dem Dienstplan hatte. Ich habe an den regulären Schichten teilgenommen, d.h ich hatte entweder von 6-13.30 oder von 13.00 bis 20.30 Dienst. Einmal musste ich auch im Nachtdienst einspringen.
Es gab kein Essen for free oder sonst irgendwas.
Ich konnte leider nicht wechseln, weil mir sonst die Tage verfallen wären und ich in diesen Semsterferien zeitlich kein anderes Kpp mehr beginnen konnte.
Ich wollte ur nochmal darauf hinweisen, dass ich auf keinen Fall immer so ist, dass man am WE frei hat oder sich die Zeiten aussuchen kann.

izzy17
17.02.2017, 15:16
Mir ging es wie vivalamedizina :-keks

Ich musste auch am Wochenende arbeiten, immerhin gab es dafür aber auch freie Tage
Trotzdem war es alles andere als schön dass eine zweite Praktikantin auf derselben Station einen Samstag nicht frei bekommen hat obwohl sie zu einer (schon länger) Familienfeier wollte und auch schon beim Erstellen des Dienstplans darum gebeten hat
Da hieß es dann nur sie solle sich jemanden von den Schwestern zum tauschen der Schichten suchen, natürlich sind alle ganz scharf drauf am Wochenende zu arbeiten also hatte sie es schwer jemanden zu finden...
:-dagegen und das als unbezahlter Praktikant, na danke

Haematopoesie
17.02.2017, 17:41
In so einem Fall ist man halt mal ganz schnell krank. Praktikanten sind zusätzliche Hilfen, die eben nicht für eine examinierte Pflegekraft eingeteilt werden dürfen.

Unglaublich was sich da manche Stationen raus nehmen.

nie
17.02.2017, 18:12
Leider bringen die sowas meistens bei den frischen Abiturienten, die meist nicht den Mut haben, mal auf den Tisch zu hauen und zu Fragen, ob die Leute eigentlich noch alle Tassen im Schrank haben.

Haematopoesie
17.02.2017, 21:49
Ja, das ist der Grund warum das gerade so weiter geht. Gäbe es mal eine sinnvolle Regelung fürs KPP würde es auch mehr bringen.

Ein Freund von mir, der letztes Jahr Examen gemacht hat und mit mir vor 7 Jahren im KPP war, schimpft immer noch über die Pflegekräfte damals ;). Die haben sich da auch ordentlich blamiert und leider jedes Vorurteil, was man so haben könnte, bestätigt. Aber wenigstens gabs bei uns Mittagessen, Wochenende & pünktlich Feierabend! Und selbst für das waren ein paar unmögliche Situationen/Menschen dabei.

WackenDoc
17.02.2017, 21:54
Das ist das, was viele Pflegekräfte nicht verstehen: Die Art wie sie Praktikanten behandeln, hat Auswirkungen darauf, wie später der Arzt mit der Pflege umgeht.

Auch wenn viele nicht religiös sind: Matthäus 25,40 kann durchaus im übertragenen Sinne gesehen werden.

Kandra
18.02.2017, 08:48
Ich fand die Wochenenddienste nicht so schlimm. Hatte immer die Nachmittagsschicht, damit man Abends trotzdem was unternehmen konnte und konnte eigentlich immer spätestens um 20 Uhr verschwinden. Dazwischen wurde geratscht, auf die Klingel gegangen, gelesen, ein bisschen was vorbereitet und mit den Patienten Formel 1 geguckt :D
Ich hab aber auch eine Traumstation erwischt, das muss ich zugeben.

Solara
18.02.2017, 09:02
Es ist sehr lange her bei mir mit dem KPP, aber auch ich musste einmal am WE arbeiten, war jemand ausgefallen und sie haben am gleichen Tag nachgefragt, ob ich kommen könnte. War dann super, wurde mit Essen versorgt, viel gezeigt etc.

papillon92
19.02.2017, 09:25
Das ist das, was viele Pflegekräfte nicht verstehen: Die Art wie sie Praktikanten behandeln, hat Auswirkungen darauf, wie später der Arzt mit der Pflege umgeht.

Auch wenn viele nicht religiös sind: Matthäus 25,40 kann durchaus im übertragenen Sinne gesehen werden.

Da muss ich dir (leider) Recht geben, es gibt einige Kollegen/Kolleginnen, die nicht gerade sehr nett zu den Praktikanten sind.
Ich persönlich mag es, wenn Praktikanten da sind (bei uns sind es RS-Praktikanten (ITS)). Hab nun aber auch schon öfter erlebt, dass die erfahrenen Kollegen die Praktikanten gerne an mich "abdrücken", weil sie schlichtweg keinen Bock auf sie haben. Ich erklär gerne was, wenn ich selbst Ahnung davon hab, und zeig den Leuten dann auch was (BGA erklären, Blutentnahmen, EKG schreiben, diverse Krankheitsbilder, Verhalten im Notfall etc...). Allerdings bin ich selbst erst seit einem halben Jahr dabei und weiß natürlich vieles auch nicht 100% genau, da ich ja selbst noch in der Einarbeitung bin. Find ich dann für die Praktikanten schade.
Ich denke, auf Normalstation läuft es oftmals nicht anders. Die werden dann mit den Krankenpflegeschülern mitgeschickt, weil die Examinierten oft keine Zeit und manchmal auch leider keine Lust oder sogar manchmal keine Ahnung haben, etwas zu erklären. Schade eigentlich.