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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : ..wenn Patienten mich anhusten



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Hypochondriac
22.03.2017, 18:24
Hallo ihr :-)
Eines mal vorab: Ich hab überhaupt kein Problem mit Körperflüssigkeiten, aber es macht mich wahnsinnig, wenn ich mit einem Patienten spreche oder mich über ihn beuge, und dieser mir direkt in mein Gesicht hustet. :-(
Nicht nur lässt es mich wieder paranoid bezüglich HIV werden (was, wenn Blut dabei war und mir das ins Auge gelangt ist, etc..) sondern ich finde es einfach unheimlich eklig.
Psssiert euch das auch dauernd oder geht das nur mir so?
Wie kann ich dem vorbeugen?:-???

davo
22.03.2017, 18:38
Bzgl. HIV solltest du einfach an die extrem geringe Wahrscheinlichkeit denken. Die ist ja selbst bei einer Nadelstichverletzung nach Benützung an einem HIV-positiven Patienten sehr gering. Bei einem Anhusten dürfte sie selbst den Lotto-Sechser wahrscheinlich erscheinen lassen :-p

Eklig - naja, ich geb schon zu, dass ich es nicht toll fand, als mich während der Hausarztfamulatur ein seit Tagen stark erkälteter Patient beim Untersuchen des Rachens angehustet hat. Aber kommt halt vor. Wer davor Angst hat, muss den ganzen Tag so herumrennen: https://products.halyardhealth.com/media/catalog/product/cache/1/image/9df78eab33525d08d6e5fb8d27136e95/3/9/39125_2.jpg :-p

Wahrscheinlich wäre eine Verhaltenstherapie für dich am sinnvollsten.

Fr.Pelz
22.03.2017, 18:50
Also ich wüsste jetzt nicht, wann der letzte Patient mich angehustet hätte. Liegt vielleicht an der Fachrichtung, ich hab eher mal mit Erbrochenem und Stuhl zu tun, aber wenn der Patient potentiell infektiös ist, trägt man die Iso-Kleidung und ansonsten reichen mir Handschuhe+ Händedesinfektion.
Vielleicht solltest du wirklich an deiner Ekel-Schwelle arbeiten. Bei den meisten Leuten senkt die sich übrigens mit den eigenen Kindern ;-)

JazzKo
22.03.2017, 19:19
Als Tiermediziner möchte ich dazu nur sagen, dass ich Euch alle echt bewundere. Ich habe kein Problem damit, wenn mich Tiere ankotzen, anpinkeln, ankacken.....ich habe kein Problem mit Haaren fremder Tiere an Stellen von denen ich zuvor nicht einmal wusste, dass es sie gibt. Parasiten, fußballgroße Eiterkugeln... aber DAS würde ich nicht aushalten.

davo
22.03.2017, 19:38
Diese Unterscheidung Mensch-Tier ist dann aber wohl psychogen :-p

Rhiannon
22.03.2017, 20:05
Die letzte Patientin, die mich angehustet hat, hatte ne offene Tbc....... von der wir zu dem Zeitpunkt noch nix wussten. DA ging mir dann wirklich der Arsch auf Grundeis bis mein Test negativ zurück war.
Aber sonst......da wurde ich in überfüllten öffentlichen Verkehrsmitteln schon deutlich öfter angehustet als von Patienten. Ist zwar nicht schön, aber kannste halt nix machen.

Hypochondriac
22.03.2017, 20:55
Haha. Danke für eure Antworten, ist ganz interessant. Ich frag mich wohl, wie es den Sanitätern geht.. die müssen da sicher täglich durch.
Aber gerade heute hatte ich wieder die Situation an der Psychiatrie, dass ein Drogenabhängiger schizophrener Patient, dem ich aufgrund des Platzmangels leider viel zu nah kam, mir mit voller Wucht ins Gesicht hustete.. Da frag ich mich schon, ob das echt sein muss und ob ich da wirklich "durch" muss :-D. Und ja, dann natürlich wieder die Ängste bezüglich HIV.. :-(
Ich finde die Leute in den Öffis oft auch unangenehm, wenn sie mich anhusten, aber bei Weitem nicht so schlimm, wie beim Patientenkontakt

Coxy-Baby
22.03.2017, 21:06
Kurze Zwischenfrage, bist du echt?

Hypochondriac
22.03.2017, 21:13
Ich hoffe doch :-))

][truba][
22.03.2017, 21:14
Wer kennt es nicht, geht man in den Aldi, husten die mich auch immer an. Kasse im Kino und generell immer, wenn ich mit meinem Gesicht vor so einem Mund eines Fremden rumstehe. Ich finde, da hilft nur an dem eigenen Tanzbereich zu arbeiten.

WackenDoc
22.03.2017, 21:25
Komisch- selbst im Rettungsdienst hat mich bisher glaube ich kein Patient direkt angehustet. Zumindest nicht aus einer kritischen Entfernung.

Solara
22.03.2017, 21:39
Haha. Danke für eure Antworten, ist ganz interessant. Ich frag mich wohl, wie es den Sanitätern geht.. die müssen da sicher täglich durch.
Aber gerade heute hatte ich wieder die Situation an der Psychiatrie, dass ein Drogenabhängiger schizophrener Patient, dem ich aufgrund des Platzmangels leider viel zu nah kam, mir mit voller Wucht ins Gesicht hustete.. Da frag ich mich schon, ob das echt sein muss und ob ich da wirklich "durch" muss :-D. Und ja, dann natürlich wieder die Ängste bezüglich HIV.. :-(
Ich finde die Leute in den Öffis oft auch unangenehm, wenn sie mich anhusten, aber bei Weitem nicht so schlimm, wie beim Patientenkontakt
Bist du Arzt/Psychiater oder Patient?

Hypochondriac
22.03.2017, 21:46
Famulantin

LisaMayer88
22.03.2017, 21:50
Also mir ist sowas noch nie passiert, kommt immer darauf an wie es passiert.

Solara
22.03.2017, 21:55
Dann bist du ja bereits an der richtigen Stelle und kannst dir während der Famulatur Dort Hilfe holen wie du deine Infektionsangst therapeutisch angehen kannst.

Hypochondriac
22.03.2017, 22:02
Hmm.. ja, anscheinend zieh ich solche Patienten an.Ich war schon des Öfteren in dieser Situation, zwar nicht so heftig wie heute aber doch.
ja, Solara, ich hab schon was gefunden :-)

Feuerblick
23.03.2017, 05:38
Wow, ich arbeite ja in einem Fach, in dem man grundsätzlich dem Kopf eines Patienten sehr nah kommt. Und dann sind/waren ein Teil meiner Klientel auch noch Kinder. Ich kann an den Fingern abzählen, wie oft in angehustet wurde und wie oft ich nah genug war, dass ich da wirklich Speichel oder was auch immer abbekommen hätte.
Du solltest einfach lernen, dich so geschickt zu positionieren, dass du nicht direkt vor dem Patienten und nicht unbedingt Nase an Nase stehst, wenns nicht unbedingt sein muss. ;-)

WackenDoc
23.03.2017, 07:59
Und ganz wichtig- wenn der Patient "komisch" wird- nicht direkt drüber beugen. Die brechen schonmal im Schwall.

Bille11
23.03.2017, 08:29
Mich haben ständig Patienten angehustet und angeatmet (eeeeewwww, viel schlimmer fast) in den letzten 10 Jahren - das bleibt als Anästhesist, Intensivmediziner und Notarzt nicht aus.

Dann hab ich halt meine Erkältung & leide. Dummerweise neige ich zu Atemwegsinfekten.
Und leide bei jedem Stellenwechsel atemwegstechnisch erstmal 3 Monate, weil mein Körper das neue Keimspektrum noch nicht kennt.

Was ich daraus gelernt hab - Mundschutz bei jeder berechenbaren Aktion mit viel Sekret (In- und Extubationen, Bronchoskopien, Absaugen). Auskultieren lieber von hinten. Am liebsten auf 'Armlänge' meines Elektronischen Schnickschnack-Devices = Stethoskop.

Was ich nicht habe - irgendne fiesere Infektionskrankheit eingefangen (regelmässige Tests).

Mit umsichtigem Management kann man die Rate der Atemwegsinfekte locker um 2/3 reduzieren.

McBeal
23.03.2017, 08:32
Angehustet worden bin ich schon oft, finde das aber höchstens nervig und geh dann vielleicht auch mal mit Desinfektionsmittel durchs Gesicht. Erbrochenes stört mich da mehr, da habe ich bisher aber nur welches von meinem eigenen Kindern abbekommen und da steht dann das Mitleid bzw. die innere Todo-Liste über dem Ekel. Auf Neo bekommt man sowieso mal alle Ausscheidungen auf den Kasack, das ist wirklich Gewöhnungssache.
Wobei ich prinzipiell bei Kindern alles harmloser finde, da es "normal" ist, dass sie da die Kontrolle nicht haben. Ein Erwachsener, wenn auch psychisch Kranker, der mir ins Gesicht hustet, würde mich wahrscheinlich auch mehr stören (wobei auch eher "ärgern" als richtig ekeln).
Vielleicht bist Du derzeit einfach im falschen Fach? ;-)

LG
Ally