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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Als Assistenzarzt nach England



MousseTauChocolate
29.03.2017, 21:39
Ich wuerde gerne als Assistenzarzt in England arbeiten. Wie stellt man das (vor allem nach dem Brexit) an? Hab eine deutsche Approbation und zwei Jahre Erfahrung davon 1 in der Inneren Medizin und 1 in der Chirurgie. Habe nicht den leisesten Schimmer wie das in UK ablaeuft.

Kackbratze
29.03.2017, 22:35
google? Boardsuche? Selber Hirn anschmeissen?

MousseTauChocolate
29.03.2017, 22:48
google? Boardsuche? Selber Hirn anschmeissen?

Machst deinem Nick ja alle Ehre. Wenn du nicht helfen willst dann schreib einfach nichts anstatt hier zu nerven.

Kackbratze
30.03.2017, 00:06
Wenn dich die Antwort nicht interessiert, warum startest Du dann eine Konversation mit mir?

MousseTauChocolate
30.03.2017, 00:37
Du hast auf das Thema geantwortet. Ps: Es gibt keine Beitraege die sich mit "Assistenzarzt in England nach dem Brexit" befassen.

THawk
30.03.2017, 04:18
Könnte daran liegen, dass Großbritannien noch Mitglied der EU ist. Es gibt noch keinen Assistenzarzt in England nach dem Brexit.


Und mal im Ernst - wie das nach dem Brexit weitergeht wird dir im Moment wirklich niemand sagen können. Irgendwie wird man da schon arbeiten können, geht ja in den meisten anderen Ländern auch.

Kackbratze
30.03.2017, 14:53
Was?!? England ist noch in der EU? Die haben doch den Abschiedsbrief geschrieben! War sogar in der Bild.
Egal. Hauptsache Alessio geht es gut!

Shizr
30.03.2017, 19:13
Ich wuerde gerne als Assistenzarzt in England arbeiten. Wie stellt man das (vor allem nach dem Brexit) an?
Frag das noch mal, wenn der Brexit durch ist. Keiner hier im Forum hat eine funktionierende Kristallkugel. (Denke ich zumindest. Falls ich mich da irre, bitte PN, ich hab da einige brennende Fragen, die ich gern geklärt wüsste. Bezahlung gut.)


Aktuell ist der Stand nur: Die Briten gehen. Zum 29. März 2019 hört Großbritannien auf, Mitglied der EU zu sein. Mit Austrittsabkommen ggf auch früher.

Ob und ggf inwieweit man danach als EU-Bürger noch ohne größere Schwierigkeiten in UK arbeiten darf, ist aktuell völlig offen.


Wie es aktuell mit dem Arbeiten in UK aussieht, können dir Boardsuche und Dr Google sicherlich sagen.
Aber was damit nach dem Brexit passiert, weiß aktuell niemand. Die Briten wohl am allerwenigsten, die wissen ja nicht mal, was sie selbst wollen. Also... raus wollen sie.
Aber eigentlich ja auch nicht.
Also, irgendwie schon, aber halt nicht aus dem Binnenmarkt.
Und die Schotten wollen primär raus aus dem Vereinigten Königreich, aber nicht aus der EU. Nordirland ähnlich.

Die Details werden entweder per Austrittsabkommen geregelt (da träumen die Brexiteers ja aktuell davon, den Kuchen essen, behalten und meistbietend verkaufen zu können... und werden mutmaßlich demnächst feststellen, dass das so nicht funktioniert). Oder halt nicht geregelt. Dann werden EU-Bürger in UK genau so behandelt wie jeder x-beliebige arbeitssuchende Immigrant. (Schlecht.)


tl;dr: Es wird höllisch kompliziert nach dem Brexit, aber wie genau, weiß aktuell kein Schwein.

MousseTauChocolate
31.03.2017, 02:08
Ich möchte vom Boden meiner Seele aus meine tiefste Überwältigung ob der Hilfsbereitschaft und Freundlichkeit meiner deutschen Medizinerkollegen kundtun.
Diese Hilfsbereitschaft und Freundlichkeit, die nicht etwa damit endete, eine einfache Frage auf die man keine Antwort geben kann oder unter Vorgabe von fadenscheinigen Gründen nicht geben will, einfach zu ignorieren. Dieses Vorgehen wäre zumindest energieeffizient gewesen. Die auch nicht damit endete seinen Unwillen offen auszudrücken. Nein man nutzte die vorhandene Energie um den Fragesteller maximal forsch zu beleidigen, vor den Kopf zu stoßen und die Frage weiterhin unbeantwortet zu lassen.
Vergleichbar wäre das damit einem Wegsuchenden der ein Schild mit "Wo gehts ins nächste Krankenhaus?" aus dem vorbeifahrenden Auto heraus mit der Aussage "Schmeiss dein Hirn an und besorg dir ne Karte" einen Becher Bier an den Kopf wirft.
Das ist die Elite dieses Landes. Jetzt weiß ich wieder warum ich an der Uni mit dem asozialen Pack nichts zu tun haben wollte und fühle mich bestärkt in Richtung England auszuwandern. Danke!

THawk
31.03.2017, 03:43
Haha, du bist lustig. Nur leider ist dein Beispiel falsch. Du hast in etwa gefragt "Wo gehts zum Krankenhaus, das in 10 Jahren neu gebaut sein wird, aber heute noch keiner weiß wo?"

Du hast hier zwei durchaus ernsthafte Antworten erhalten, also lass deinen Frust einfach mal woanders raus. Viel Erfolg bei der Bewerbung in England.

eny
31.03.2017, 04:12
Es wird davon abhängen, ob in England Ärzte gebraucht werden oder nicht. Falls ja, wirst du auch nach dem Brexit eine Chance haben, haben sie selber genug, brauchen sie keine Ausländer.
Ich würde mich bei den zuständigen Stellen in GB informieren und dann selber entscheiden, Erfahrungen anderer sind schön, sagen für einen selber aber wenig aus.
Und denk dran, Du wirst ein Deutscher im Ausland sein, lass Dir ein Fell wachsen.
Viel Glück.

rrp48
04.04.2017, 19:45
Mal ganz vom Brexit abgesehen, ist die Situation der Juniors durch die neuen Verträge gerade mehr als bescheiden.

Willst du deine ganze Assistenzarztzeit dort verbringen oder nur einige Zeit?

Zunächst zur Arbeitserlaubnis: du brauchst eine gültige License beim GMC: kostet für dich um die 500 Euro, du musst deine Approbation übersetzen lassen und einen ILETS mit guter Punktzahl. Das schickst du alles dahin und musst dann einmal hinfahren, wenn die alles akzeptieren. Kann sich alles hinziehen, aber ohne diese Lizenz darfst du nirgendwo als Arzt arbeiten. Wenn sie jetzt auch nicht mehr in der EU sind, kann es sein, dass du PLAB sitzen musst.

Kurz zur Ausbildung: nach 5 bzw 6 Jahren Studium (wenn mit integriertem BSc) machen die Absolventen 2 Jahre ein Foundation Year, nach dem Abschluss gibt es die provisional license, danach die volle. Nach den zwei Jahre (Rotation alle 4 Monate in verschiedene Fachbereiche bewirbt man sich, je nachdem ob man etwas Chirurgisches, medizinisches oder Notfall/Anästhesie machen will, für zwei Jahre Core Medical/Surgical/Common Stem. Um dich danach überhaupt für die Facharztausbildungen bewerben zu können (Specialty Training), musst du das Membership Exam bestehen (die meisten brauchen mehrere Anläufe, besteht aus 2 Teilen und ist wieder schweineteuer). Bist du Facharzt bist dauert es also etwa 10 Jahre. Die Lizenz musst du jedes Jahr erneuern.

Als ausländischer Absolvent ist es schwierig in die normale Rotation reinzukommen: Stellen fangen immer am 1. Montag im August an. Nur dabei hast du auch Training, Fortbildungstage und Geld. Sonst kannst du dich höchstens als 'Trust doctor' bewerben, ob das dann in Deutschland anerkannt wird, ist die Frage.

Als deutscher Absolvent sind wir mit den FY2's gleichgestellt..du könntest dich vielleicht auf CT1/2 Stellen bewerben.
Stellen sind besonders in beliebten Fachrichtungen rar, klar kommt es auch darauf an, in welche Region du willst. Du musst auch damit rechnen alle 4 Monate umziehen zu müssen.

Kurz zu mir: ich habe Famulatur und PJ in England gemacht, mein Freund ist Brite und hat da studiert und wir sind auch gerade am überlegen, ob UK oder Deutschland. Vermutlich aber eher letzteres....


P.S. Wie kommst du eigentlich auf UK?

eny
05.04.2017, 11:00
Famulatur oder PJ in GB bei interesse fänd ich sehr hilfreich, das gibt einen Einblick ins System und hilft ev bei der Entscheidung. Nichts ist frustrierender als Hürden auf sich zu nehmen, um am Ende doch nicht zufrieden zu sein, oder keine wesentliche Verbesserung der Situation zu haben.
So wie ich den/die TE verstanden habe, gehts vor allem auch um das Arbeitsklima in GB, Hierarchiestufen etc. und da sind die Geschichten, die man in Deutschland vor allem von früher hört teilweise schon etwas grenzwertig.
Solche Dinge sind aber wohl nur herauszufinden, wenn man selber hingeht und Pech haben kann man immer.

rrp48
05.04.2017, 13:19
Unbedingt Famulatur oder PJ vorher. Der Weg zur Arbeitserlaubnis und überhaupt zum Job ist nicht leicht, und wenn man dann unzufrieden ist, war die ganze Mühe umsonst. Gefühlt sind nur die USA schlimmer :D

Aber du bist jetzt fertig, oder? Da kommt Famulatur/PJ ja nicht mehr in Betracht?
Eventuell könntest du vorher ein 'graduate elective' machen...
In welche Richtung und Region willst du denn?

Mit der Hierachie hatte ich tatsächlich den Eindruck, dass sie flacher ist. Kann aber auch Glück gewesen sein. Nach anderen Erzählungen gibt es immer Dr. oder Mrs./Mr. die meinen, sie regieren das NHS.
Mein einer Oberarzt ist mit uns immer Tee vor oder nach der Nachmittagsvisite in ein Kaffee trinken gegangen. :)