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airmaria
12.10.2003, 01:02
In Anlehnung an den "The Vatikan strikes back!!!"-Thread hab ich mir mal folgende Frage gestellt:

woher kommt eigentlich diese Forderung: kein Sex vor der Ehe?!

Dann ist mir dazu folgendes aufgefallen:
im Islam z.B. gibt es das "Schweinfleischeßverbot"... ja toll, was hat das nun mit meiner Frage zu tun?

Nun gut, die meisten haben bestimmt schonmal das Argument von Historienwissenschaftlern und/oder hochwürdigen christlichen Vertretern gehört, daß dieses "Verbot" wohl eher auf der hygienischen Aufbereitungs/Lagerungsproblematik mit konsekutiver "Verseuchung" der Bevölkerung der damaligen Zeit beruht, als auf "tatsächlichen Prophetenaussagen".

Warum aber denken die gleichen Leute, die das behaupten, nicht einen Schritt weiter und übertragen dieses Problem mal einfach auf meine Eingangsaussage?

Wo kommt die her? ... vielleicht wegen der Übertragung?

"Mary" airmaria

harlekyn
12.10.2003, 01:16
Also wegen der "Reinheit" könnte man sagen ja! Auch wenn man zu der Zeit, als die Regelung "erfunden" wurde bestimmt net an Aids gedacht hat.
Man geht ja davon aus, dass man während der Ehe und bis an ihr Ende (..das der Tod...) nur mit diesem Partner Sex hat. also können sich Krankenheiten über diesen weg net Ausbreiten...warum schreib ich das alles, ist ja logisch.
Das warum ist wohl einfach die Tatsache, das man schon immer etwas weniger wollte, wenn schon jemand dran war... :-))

Feuerblick
12.10.2003, 12:05
Ich würde jetzt einfach mal vermuten, daß man in grauer Vorzeit festgestellt hat, daß der Geschlechtsverkehr mit wechselnden Partnern (der ja an sich meistens vor der Ehe stattfindet, wobei sich im alten Testament durchaus deutliche Hinweise auf Polygamie finden...) zu ganz häßlichen Erkrankungen führen kann. Und um die Verbeitung solcher Krankheiten zu bremsen, hat man den Gläubigen, die ja sowieso jede Krankheit als Zorn Gottes auslegten, einfach kirchlicherseits eingeredet, daß Gott gegen den Sex vor der Ehe ist.
Wie man allerdings das "Gehet hin und mehret euch" verwirklichen soll, wenn man vor der Ehe nicht darf und in der Ehe auch nur ein Partner erlaubt ist, weiß ich nicht... :-)) Aber ich halte mich eh nicht an die Gebote der Kirche *fg* Wer weiß, was in dem Weihrauch drin war, den die dabei geschnüffelt haben...

milz
12.10.2003, 16:47
Wer weiß, was in dem Weihrauch drin war, den die dabei geschnüffelt haben...
Jetzt mit Filter! ;-)

luckyblue
12.10.2003, 17:12
Ich denke, das Sex-Verbot speiste sich seinerzeit mehr aus versorgungstechnischen Gründen. Kinder erfüllten zwar den Zweck der Altersvorsorge, aber bis zur Arbeitsfähigkeit der Sprösslinge war es eine Durststrecke. Wenn heute schon ALleinerziehende nicht auf Rosen gebettet sind, wird es damals nicht besser gewesen sein. "Bastarde" unklarer Herkunft waren also nicht zu gebrauchen.
Eigentlich basieren doch die meisten Religionen darauf, die kleinen Leute kontinuierlich kleiner zu machen und so die Funktionsfähigkeit der jeweiligen Gesellschaftsordnung aufrecht zu erhalten.

stez
12.10.2003, 18:36
Kein Sex vor der Ehe??
Da bin ich voll dafür!
:-top

Hellequin
12.10.2003, 18:49
Original geschrieben von stez
Kein Sex vor der Ehe??
Da bin ich voll dafür!
:-top

Warum?

Lisa
12.10.2003, 18:51
Sieht verdächtig nach Sekte aus, aber ich find's hochinteressant:
www.wahreliebewartet.de (http://www.wahreliebewartet.de)

:-))

Feuerblick
12.10.2003, 18:56
Das mußte jetzt aber erklären, Stez!!

berry
12.10.2003, 19:02
Ich hab mir die Seite grad mal angeguckt...man kann da ja geteilter Meinung sein...

Aber ich steh nicht so auf böse Überraschungen in der Hochzeitsnacht :-))

condorito
12.10.2003, 19:08
Original geschrieben von Lisa
Sieht verdächtig nach Sekte aus, aber ich find's hochinteressant:
www.wahreliebewartet.de (http://www.wahreliebewartet.de)

:-))


Und schon hat mir Lisa den Lacher des Tages beschert!!!

Witzbold
12.10.2003, 20:11
soziobiologischer ansatz: jungfräulichkeit des (weiblichen) sexualpartners erhöht die wahrscheinlichkeit der eigenen vaterschaft in dem sinne, als keine vorherige befruchtung stattgefunden haben kann. daher auch der jungfrauenkult (z.b. im islam) und (hier ist der erklärungsansatz natürlich nicht im sinne einer entschuldigung zu sehen) pädophile tendenzen. in dem zusammenhang sind auch die begriffe "männliches system" (investiert wenig in nachwuchs, kann viele kinder haben, ist sich der vaterschaft aber nicht sicher) und "weibliches system" (investiert viel, kann wenige kinder haben, ist sich aber der mutterschaft sicher) zur interpretation des sexualverhaltens interessant. beispiel: für frauen ist ein seitensprung des partners verzeihlicher als umgekehrt.

nicht, dass ich den standpunkt rigoros vertrete, aber er hat erklärungspotenzial.

Weedman82
12.10.2003, 20:12
So, jetzt aber mal wieder zurück zum Thema:


Original geschrieben von airmaria
woher kommt eigentlich diese Forderung: kein Sex vor der Ehe?!

Ich kann dir zwar nicht sagen aus welcher Zeit das Verbot stammt (würde auf das Mittelalter in der Zeit zwischen Karl dem Großen und Barbarossa tippen) doch ich kann dir den Ursprung des Verbots nennen.


Also, lebte man ja in einer Zeit in der Frauen nicht viel galten und deshalb schaute man sie ja immer etwas schief an und alles was sie taten erweckte natürlich sofort immer den Vergleich das die Dame mit dem Teufel im Bunde steht.
Nun soll es auch damals schon Frauen gegeben haben die auf dem Höhepunkt ihrer Lust etwas lauter wurden als sie es tagsüber am Herd oder beim Putzen waren. Das machte natürlich die achso christlichen Männer nervös und sie fanden auch schnell eine Lösung für das Rätsel was denn in ihre Frauen gefahren sei.

Es war (natürlich) Luzifer höchstpersönlich, welcher sich den Geist der Frauen habhaft machte wenn sie (durch die Lust) abgelenkt sind.

So wurde dann das erste Gebot verhängt: Sex nur an Nichtfeiertagen (und damals war jeder zweite Tag irgendein Feiertag) und nur zur Fortpflanzung. Desweiteren sollte der Mann darauf achten das die Frau nicht zum Orgasmus kommt damit der Teufel nicht die geringste chance hat. (Letzteres hält sich ja bei manchen Jungs noch bis in die heutige Zeit als "Goldene Regel" :-)) )

Einige Zeit später wurde das Gebot eben noch auf die Ehe ausgeweitet. Man behauptete das der Geist der Frau nur durch das heilige Sakrament der Ehe so gefestigt werden könnte das sie dem Teufel widerstehen könne.


Tja, und das hat sich eben bis heute so gehalten und wurde lange nicht angezweifelt...

milz
12.10.2003, 20:29
In Zeiten der Feudalherrschaft galt noch "das Recht der ersten Nacht". Von daher kam dieses Gebot im MA zumindest der Verbreitung blaublütiger Genetik zugute.

Lion
13.10.2003, 10:21
Zu dem Thema fällt mir mal wieder dieses Bild ein:

Huepftigger
14.10.2003, 13:21
Da ich als Christ sowohl an Gott als auch daran glaube, daß er der eigentliche Urheber der Bibel ist, nehme ich sie extrem ernst. Dabei muss ich mich allerdings vom Papst distanzieren, da ich nicht in eienr der beiden Landeskirchen, sondern in einer Freikirche bin. Aber das soll hier ja nicht Thema sein...

Obwohl ich erst vor ca. 3 Jahren Christ geworden bin (jepp, bin rein glaubenstechnisch völlig unbeleckt aufgewachsen), nehme ich heute alles sehr ernst. Das heißt natürlich nicht, daß ich meinen Verstand ausschalte. Ich prüfe alles so gut es geht nach. Dabei ist aber die Bibel meine Richtlinie.

Meine Entscheidung für Jesus hat unter anderem dazu geführt, daß ich meine erste große Liebe vor etwas über einem Jahr mit 22 Jahren geheiratet habe. Daß ich sie eines Tages geheiratet hätte war mir eh klar - aber daß es mal so jung sein würde, war u.a. (natürlich liebe ich sie auch über alles - ohne Liebe würd ich wohl nie heiraten :-))) ein gehorsamsschritt Gott gegenüber.
Und so finde ich es auch absolut okay, daß er das Gebot (wohl gemerkt nicht Verbot - er meint es lediglich gut mit uns...) gegen den Sex vor der Ehe aufgestellt hat. Es geht ihm dabei halt um den Sex mit laufend anderen Partnern. Denn zu einem echten inneren Frieden führt sowas meist nicht - und ihr glaubt gar nicht, wie schön es ist, wenn man sich für jemanden "aufsparen" kann...

Lisa
14.10.2003, 13:29
Original geschrieben von Huepftigger
und ihr glaubt gar nicht, wie schön es ist, wenn man sich für jemanden "aufsparen" kann... Ganz genau: ich glaube es nicht.

Aber ich vertrete schon immer in so ziemlich jeder Hinsicht den Standpunkt: jedem das Seine!

condorito
14.10.2003, 13:29
Respekt!
Hab zwar ne völlig gegensätzliche Meinung,abba wenn jemand seine Überzeugung so konsequent durchzieht,find ich das bewundernswert

Feuerblick
14.10.2003, 13:55
Ich hab auch ne gute Freundin, die genau wie Hüpftigger über einen Mann in eine Freikirche "geraten" ist (ich mein das so, denn sie hat ihre Ansichten innerhalb weniger Monate komplett um 180° gedreht!!! Ich habe mich damals echt gefragt, was die den Leuten so verabreichen, wenn diese dann tatsächlich anfangen, gute Freunde, deren Einstellung sie seit Jahren kennen, missionieren zu wollen...) und auch aus den gleichen Gründen früh geheiratet hat. Jawoll! Und heute ist sie geschieden, alleinerziehende Mutter und wieder ganz "normal". Sei mir nicht böse, Tigger, aber so sieht die Wirklichkeit manchmal eben aus. Aber wenn du mit deiner Entscheidung glücklich bist, dann lass dich nicht aufhalten...

Für mich persönlich ist "Aufsparen" eine schlechte Lösung. Sorry, aber zu einer Beziehung gehört auch der Sex und wenn ich mir vorstelle, daß ich erst nach der Heirat merke, daß mein werter Gatte zwar lieb und nett, aber im Bett ne Pfeife ist... *grusel* ..und dann werd ich ihn nicht mehr los... Nee, neee, das wär mir nix!

Nur um es zu verdeutlichen: Ich glaube zwar an Gott, aber das ist auch schon alles. Ich halte nix von der Kirche, die mir vorschreiben will, was ich glauben soll und ich halte die Bibel für ein wirklich spannend geschriebenes Buch - von Menschen geschrieben... Woher sie ihre Weisheiten genommen haben, weiß ich nicht, aber ich würde nicht unbedingt drauf vertrauen wollen, daß Gott da sein Händchen im Spiel hatte.

Blickchen

stez
15.10.2003, 12:58
Ich finds klasse!!! ;-)