PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Wartezeit gefährdet durch "Masterplan 2020"?



Entenschnabel88
04.04.2017, 13:05
Hallo zusammen,

ich bin mir nicht ganz sicher, aber habe ich es richtig verstanden, dass die Regelung mit der Wartezeit durch den Masterplan 2020 gefährdet sein könnte?

Bin gerade sehr erschrocken darüber. Ich habe 2015 extra mein Psychologiestudium kurz vor´m Bachelorabschluss abgebrochen und bin sogar ins Ausland gezogen, um den Bachelor und Master in Psychologie abzuschließen und so Wartesemester sammeln zu können. Ich habe nun 7 Wartesemester und einen Abischnitt von 2,2. Ich würde gerne in Düsseldorf, Bochum oder Duisburg-Essen studieren und hoffe, dass ich so in 2,5 Jahren einen Platz bekomme. Aber dann könnte ich ja Pech haben, dass genau ab da der Masterplan greift und der Traum endgültig platzt!? :-( Das wäre ja richtig mies, dann war der ganze Aufwand umsonst! :-(

Viele Grüße

Migole
04.04.2017, 18:35
Bisher ist nur (mehr oder weniger) beschlossen, dass ab dem WS 18/19 nur noch Bewerbungssemester als Wartesemester zählen. Alle WS davor zählen automatisch mit. Es ist allerdings auch aus anderen Gründen (z.b. Krankenversicherung) sinnvoll sich jedes Semester zu bewerben.

Der Masterplan 2020 ist ja einsehbar. Und da da nichts zur Wartezeitquote steht ... außerdem: bis der umgesetzt wird fließt sowieso noch ein bisschen Wasser den Rhein runter ;-)

Entenschnabel88
04.04.2017, 20:12
Vielen Dank für die Rückmeldung! :-) Das klingt ja schon mal etwas beruhigend. Ich nehme mal an, dass der Masterplan ja dann 2020 umgesetzt werden soll!^^ Da hätte ich dann 13 Wartesemester. Es wäre ärgerlich, wenn dann doch irgendwas in die Richtung geändert werden würde und ich so kurz vor´m Ziel dann doch keinen Platz mehr bekommen würde! :-(

Andere Frage: Bei dir steht Bochum als Ort. Studierst du an der RUB? Wie gefällt es dir dort?

Migole
04.04.2017, 20:38
Ne, der heißt einfach nur so :-D in einem Jahr sollen "konkrete Vorschläge zur Änderung der Approbationsordnung" vorgelegt werden. Also mal abwarten. Ich denke allerdings zu 99%, dass nicht einfach von heute auf morgen die Wartezeitquote abgeschafft wird. Sollte es zu Änderungen kommen wird es sicherlich Übergangs-/Ausgleichsregelungen geben.

Ja, ich studiere an der RUB :-) Also im Großen und Ganzen bin ich ziemlich zufrieden hier. Hast du denn konkrete Fragen zum Studium? Dann kann ich dir gerne später ausführlicher antworten (bin gerade am Handy).

Graupappe
04.04.2017, 20:59
In den 80ern wurde die Wartezeit schon mal abgeschafft. Über 2 Jahre mit geringer werdenen Prozentwerten. Das ging sehr schnell.
Man dachte damals,dass es so viel toller wäre zu losen,sodass niemand mehr nen Platz sicher hatte. Dieses System bestand 4 bis 6 Jahre bis man zur alten Wartezeit/Bewerbungssemesterzeit zurück gegangen ist, da sich die Bewerber beschwerten,dass sie lieber lange warten als gar keinen Platz haben.
Lustigerweise ist da die Politik nicht von selbst drauf gekommen und deswegen hat dich der Kläger aus Gelsenkirchen selbst (ohne wirkliche Plannung) und vielen anderen gehörig ins Bein geschossen.
Das VG Gelsenkirchen hat übrigens klar gesagt,dass 14 WS nicht! die Zulassung begründen. Deswegen wurde damals die Quote auch so schnell abgeschafft über den Zeitraum von 2 Jahren.


Ich vermute,dass die Politik deswegen diesen Schritt gleich übergeht . Deswegen wäre das Psychologiestudium auch nicht schlecht gewesen,da in Zukunft am plausibelsten für die Politik ( und so steht es schon im Masterplan) wohl entweder Studienzeiten ( in bestimmten Fächern und Psych müsste dazu gehören ) mit Ausbildungszeiten gleichgesetzt werden oder eine Verrechnugn der WS mit der Abinote kommt.
Sodass man mit 1,1 an manchen Unis nicht 7 Jahre warten muss.

Entenschnabel88
04.04.2017, 21:07
Danke für deine ausführliche Antwort! :-)

Demnach sollte meine Studienzeit in Deutschland ja dann als Ausbildungszeit zählen!? Ich habe 7 Semester in Deutschland studiert und dann meinen Bachelor im Ausland abgeschlossen. Jetzt gerade schreibe ich meine Masterarbeit. Also das Psychologiestudium habe ich immerhin in der Tasche, aber ob die Zeit im Ausland dann verrechnet wird!?

Naja, ich denke, dass man ja eh nur abwarten und hoffen kann! :-/

Graupappe
04.04.2017, 21:12
Danke für deine ausführliche Antwort! :-)

Demnach sollte meine Studienzeit in Deutschland ja dann als Ausbildungszeit zählen!? Ich habe 7 Semester in Deutschland studiert und dann meinen Bachelor im Ausland abgeschlossen. Jetzt gerade schreibe ich meine Masterarbeit. Also das Psychologiestudium habe ich immerhin in der Tasche, aber ob die Zeit im Ausland dann verrechnet wird!?

Naja, ich denke, dass man ja eh nur abwarten und hoffen kann! :-/
Nagel mich nicht drauf fest.
Zu Ausbildungszeiten im Ausland kann ich nix sagen. Möglicherweise wäre auch nur ein Abschluss ausreichend.
Ich tippe am ehesten auf diese Verrechnung der Wartezeit.
Aber zum Thema Übergangsfrist haben wir aus den 80ern schon einen klaren,damaligen Fahrplan.
Wie gesagt aber: Das ganze Übergangsgedöns war dann quasi wieder nichtig, da man einfach zum vorherigen zurück gekehrt ist.

humanikus
20.05.2017, 19:37
also angenommen, nur beworbene Wartesemester gelten dann, ich möchte aber in Hamburg studieren, die nur zum Wintersemester anbieten. Dann muss ich ja theoretisch trotzdem zum sommersemester (um das Semester zu kriegen) mich bei einer Uni bewerben, auf die ich vielleicht gar nicht möchte. Oder seh ich das falsch?

basile123
20.05.2017, 21:43
Wird es denn für das WS 18/19 eine "Übergangslösung" geben? Werd da nicht so schlau draus.
Hab mein Abi 2009 gemacht, immer mal sproadisch beworben. Zb. 2009, dann glaub 2011, 2014 und 2016 dann per Wartezeit nen Platz an der wunschuni bekommen, leider aus persönlichen (gesundheitlich, finanziell, usw) nicht angetreten.
Jetzt ja noch mehr WS, nur weiß ich noch nicht, ob ich dieses Jahr schon anfangen kann oder doch erst nächstes Jahr.
Nur, falls ich 18/19 dann "aussortiert" werden sollte, ist mir ja auch nicht geholfen...im Gegenteil -.-

Sternchenhase
20.05.2017, 22:12
also angenommen, nur beworbene Wartesemester gelten dann, ich möchte aber in Hamburg studieren, die nur zum Wintersemester anbieten. Dann muss ich ja theoretisch trotzdem zum sommersemester (um das Semester zu kriegen) mich bei einer Uni bewerben, auf die ich vielleicht gar nicht möchte. Oder seh ich das falsch?

Da noch gar keine offizielle Devise raus ist, kann man das nicht sagen. Tendenziell würde ich ja sagen, du bekommst ja sowieso keinen Platz, oder? Und wenn doch, nimmst du ihn eben nicht an.
Ich bin gespannt, ob es hierfür auch eine elegantere Lösung von Seiten hochschulstarts gibt, schließlich gibt es bei der Wartezeit kein Nachrückverfahren, d.h. der Platz wäre nur deshalb verloren, weil jemand sich bewerben musste.
Aber wie gesagt, das werden wir mit Sicherheit noch rechtzeitig von hochoffizieller Quelle erfahren.

Sternchenhase
20.05.2017, 22:14
Wird es denn für das WS 18/19 eine "Übergangslösung" geben? Werd da nicht so schlau draus.
Hab mein Abi 2009 gemacht, immer mal sproadisch beworben. Zb. 2009, dann glaub 2011, 2014 und 2016 dann per Wartezeit nen Platz an der wunschuni bekommen, leider aus persönlichen (gesundheitlich, finanziell, usw) nicht angetreten.
Jetzt ja noch mehr WS, nur weiß ich noch nicht, ob ich dieses Jahr schon anfangen kann oder doch erst nächstes Jahr.
Nur, falls ich 18/19 dann "aussortiert" werden sollte, ist mir ja auch nicht geholfen...im Gegenteil -.-

Natürlich wird es eine Übergangslösung geben.
Irgendwo im Forum ist hier dazu auch was rumgespukt, ich weiß gerade nur nicht wo, und ob das nur ein Gerücht war, oder was von offizieller Quelle.
Also ganz normal jedes Semester weiterbewerben :-).

wumselito
26.05.2017, 00:25
Hallo!
Ich habe dieses Schuljahr 16/17 Abitur, mit einem allgemein ziemlich schlechten, betrachtet im Kontext Zulassung zum Medizinstudium natürlich unterirdisch schlechten DN von voraussichtlich 2,9, wenn's gut läuft 2,8 :rolleyes:
- Das ich da - sollte ich nicht verdammt unverschämtes Losglück haben - in näherer Zukunft keine Chance habe, einen Platz zu ergattern, ist mir klar.
Ich lese schon seit Jahren gelegentlich hier im Forum mit und bin mittlerweile total verunsichert, wie es jetzt mit der Wartezeitregelung aussehen wird.
Um trotzdem Wartesemester sammeln zu können habe ich mir überlegt, klinische Linguistik in Österreich zu studieren. Falls es nie mit dem Medizinstudium klappen sollte, hätte ich so einen soliden Hintergrund auf den ich zurückfallen könnte.
Dennoch ist es ein großer Schritt, frisch von der Schule ganz allein hunderte von km weg zu ziehen, und mir wäre es eigentlich lieber, etwas näher dran zu bleiben.
Jetzt liest man hier u.A Beiträge wie "manche Wartezeitler sollten sich eventuell vom Traum, Medizin zu studieren, verabschieden".
Sieht es wirklich so rabenschwarz aus? Lohnt sich der Aufwand, extra im Ausland zu studieren für jemanden wie mich, der dato 0 WS hat und mit dem Masterplan 2020 am Horizont?
Mir war schon immer klar, dass ich es nie im Leben über die Abiturbestenquote schaffen würde, aber dass die einzig reelle Chance vielleicht auch futsch sein könnte, macht mich fertig :-(

davo
26.05.2017, 08:05
Sinnvoller wäre es, in Österreich Medizin zu studieren :-p

Sternchenhase
26.05.2017, 09:05
Sinnvoller wäre es, in Österreich Medizin zu studieren :-p

:-)) Ich glaube, dieses Zitat von dir werde ich mir irgendwann die Signatur machen :-D.

Die Wartezeit wird auf jeden Fall nicht abgeschafft, und solange du dich im besten Fall ab dato jedes Semester bewirbst, kann da auch nicht viel schief gehen.
Es gibt allerdings immer wieder die Rechnung, dass es sich letztendlich finanziell mehr rentiert, einen Kredit im Ausland aufzunehmen und früher in die Klinik zu starten, als 7 Jahre zu warten. Das musst du aber selber durchrechnen und für dich entscheiden. Oder, wie davo sagt. gleich in Ö mit Medizin zu starten :-D.

Aber klar, wenn du nicht nach Osteuropa willst, ist es sicher sinnvoll, ion der Zeit etwas zu studieren, mit dem du notfalls auch was anfangen kannst und das dir Spaß macht.


Jetzt liest man hier u.A Beiträge wie "manche Wartezeitler sollten sich eventuell vom Traum, Medizin zu studieren, verabschieden".
Also hier im Forum liest man solche Beiträge eigentlich nicht, wenn, dann in dem Zusammenhang, dass Wartende völlig unrealistische Ansprüche haben.

wumselito
26.05.2017, 16:36
:-)) Ich glaube, dieses Zitat von dir werde ich mir irgendwann die Signatur machen :-D.

Die Wartezeit wird auf jeden Fall nicht abgeschafft, und solange du dich im besten Fall ab dato jedes Semester bewirbst, kann da auch nicht viel schief gehen.
Es gibt allerdings immer wieder die Rechnung, dass es sich letztendlich finanziell mehr rentiert, einen Kredit im Ausland aufzunehmen und früher in die Klinik zu starten, als 7 Jahre zu warten. Das musst du aber selber durchrechnen und für dich entscheiden. Oder, wie davo sagt. gleich in Ö mit Medizin zu starten :-D.

Aber klar, wenn du nicht nach Osteuropa willst, ist es sicher sinnvoll, ion der Zeit etwas zu studieren, mit dem du notfalls auch was anfangen kannst und das dir Spaß macht.


Also hier im Forum liest man solche Beiträge eigentlich nicht, wenn, dann in dem Zusammenhang, dass Wartende völlig unrealistische Ansprüche haben.


Erst mal: Danke, das beruhigt. Ich glaube manchmal mache ich mir zu viele Gedanken.
Ich glaube, die Anmeldefrist für die Eignungsprüfung lief bereits im Januar (oder sollte ich sagen Jänner? :D) ab, hab's also verpennt und ich möchte aber nicht bis nächstes Jahr untätig/ohne weiter zu kommen rumsitzen. Sollte ich wider erwarten durch diesen Weg reinrutschen würde ich natürlich sofort alles stehen und liegen lassen und da weiter machen.
Ultimativ wäre mir der Studienort eigentlich egal. Ich würde zur Not auch 6 Jahre in Südamerika oder Afrika studieren, wenn ich dann am Ende eine für Deutschland gültige Approbation hätte.
Ja, ich habe besonders in den letzten 2 Jahren oft mit dem Gedanken gespielt, aber die immens hohen Kosten, die ich allein stemmen müsste (weil leider nicht von Beruf Sohn), haben mich bis jetzt immer abgeschreckt.
Mein DN verrät schon, dass ich kein besonders fleißiger Schüler war, und ich habe sehr große Angst, dann am Ende ohne Abschluss und mit einem riesigen Schuldenberg dazustehen.
Ich weiß einfach nicht ob das Verhältnis risk/reward angemessen ist :( (Ja, ich weiß - keiner hier oder Anderswo kann mir diese Entscheidung abnehmen).