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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Facharztweiterbildung: Maximal 8 Jahre?



SineNomine
11.04.2017, 17:41
Hallo,

habe heute gehört, dass man zumindest bei einer Weiterbildung in dem Fach Psychiatrie maximal 8 Jahre zum FA brauchen darf. In der Weiterbildungsordnung hab ich da jetzt aber zumindest fachspezifisch nix spezielles diesbezüglich gefunden. Ist das generell Usus auch in anderen Fächer oder für dieses Fach speziell? Verlängert sich das, wenn man in Teilzeit arbeitet? Ich merk immer wieder, wie schlecht ich doch eigentlich bescheid weiß ...

Grüße

Evil
11.04.2017, 18:20
Von einer maximalen Dauer der Weiterbildungszeit, egal in welchem Fach, habe ich noch nie gehört. Hast du da eine Quelle? Bis zum Beweis des Gegenteils halte ich das für ein Gerücht.

davo
11.04.2017, 18:21
Da hat dir wohl jemand einen Bären aufgebunden ;-)

Fr.Pelz
11.04.2017, 18:33
Nee das ist Quatsch. Was soll denn auch passieren, wenn man nach 8 Jahren die FA-Prüfung nicht schafft? Dann ist man halt weiter Assi. Also ich weiß von einem psychiatrischen Kollegen, der als Assistenzarzt in Rente gegangen ist...

WackenDoc
11.04.2017, 18:35
Ich hab meinen Facharzt in Allgemeinmedizin nach über 10 Jahren gemacht. Davon war natürlich nicht alles Weiterbildungszeit.

SineNomine
11.04.2017, 20:49
okay, habe den Fehler gefunden, die Klinik räumt prinzipiell 8 Jahre dafür ein, nicht die Weiterbildungsordnung. Daher hab ich in letzterer auch vergeblich gesucht. Sorry für die blöde Frage ;)

Grombühlerin
12.04.2017, 19:12
Und du meinst, nach 8 Jahren schmeißen sie dich raus? In der Psychiatrie??? Nee.....

Brutus
13.04.2017, 17:49
Du wirst halt nach 8 Jahren keine weitere Gehaltssteigerungen haben, wenn Du keine FA-Prüfung ablegst.
Ansonsten bleibst Du halt Assistenzarzt. :-nix

ehem-user-02-08-2021-1033
13.04.2017, 18:45
Du wirst halt nach 8 Jahren keine weitere Gehaltssteigerungen haben, wenn Du keine FA-Prüfung ablegst.
Ansonsten bleibst Du halt Assistenzarzt. :-nix

Jein... kommt auf die Situation und den Arbeitgeber an:
https://www.gesetze-im-internet.de/bundesrecht/_arbvtrg/gesamt.pdf

Wenn der Arbeitgeber jede Möglichkeit nutzt, um dich zu befristen greift dieses Gesetz... denn da steht:

(3) Ein befristeter Arbeitsvertrag nach Absatz 1 kann auf die notwendige Zeit für den Erwerb der Anerkennung
als Facharzt oder den Erwerb einer Zusatzbezeichnung, höchstens bis zur Dauer von acht Jahren, abgeschlossen
werden.

Konsequenz:
Entweder unbefristeter Arbeitsvertrag oder das Arbeitsverhältnis endet nach 8 Jahren...

Brutus
14.04.2017, 08:39
Aber das trifft doch auf alle befristeten Arbeitsverträge an: wenn ich eine Befristung zur Erlangung der FA-Reife bekomme und der FA normalerweise nach 5 Jahren erreicht werden kann, dann steht doch i.d.R. in der Befristung: zur Erlangung der FA-Anerkennung, längstens aber bis...
Dass man aber nach spätestens 8 Jahren den FA machen MUSS, ist definitiv falsch. Beim gleichen AG mag das sein. Muss man sich halt eine andere Stelle suchen. :-nix

Monsunfisch
14.04.2017, 09:53
Schließt eine solche Regelung denn auch Auszeiten bei zB Schwangerschaft etc ein? Denn dann wäre es ja durchaus nicht allzu unwahrscheinlich, dieses "Limit" zu erreichen, gerade in dem Alter, in dem man üblicherweise seinen Facharzt macht...

Kackbratze
14.04.2017, 10:40
"Limits" gibt es nicht. Weder in den Kliniken, noch bei der Ärztekammer. Keine Klinik kann es sich leisten, einen guten Arzt, egal ob WB-Assi, Facharzt und Co einfach wegen fehlender Weiterbildung laufen zu lassen.
Eine Befristung des Arbeitsverhältnisses ist UNABHÄNGIG von der eigentlichen Weiterbildung. Man kann es daran koppeln, aber es ist nicht Standard.

Warum schlagen solche Sachen immer so Wellen im Internet, selbst wenn es schon zig Mal im Thread abgebügelt wurde?

Brutus
14.04.2017, 14:56
Also wie gesagt, es kann allenfalls sein, dass es im Arbeitsvertrag geregelt ist, dass man dort nur max. 8 Jahre als WBA arbeiten kann / soll / darf. Aber erstens siehe Kackbratze: kein Haus kann es sich leisten, jemanden, der eingearbeitet ist, und alleine selbstständig arbeiten kann, einfach so rauszuschmeissen. Zweitens: selbst wenn... so what? Geht halt ein erfahrener Arzt mit Facharztreife an ein anderes Haus. Dort freut man sich. In meinem Haus arbeiten zwei Altassistenten, die schlichtweg irgendwann "vergessen" haben, ihren FA zu machen. Beide über 60. Beide machen alle Dienste. Quasi wie FÄ, nur eben ohne die Prüfung je abgelegt zu haben. Und ehrlich? Mit über 60 würde ich auch nicht mehr... ;-)