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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Nach Quereinstieg - Angst vor Physikum mündlich



proxi21
12.04.2017, 10:19
Hallo,

ich mache nächstes Semester mein Physikum an der Uni Mainz und war zuvor in Tübingen in Zahnmedizin immatrikuliert. Mir macht vor allem das mündliche Examen immer wieder Angst. Leider ist mein Physiologie- und Histologiepraktikum nun schon 4 Jahre her und ich weiß vom Praktikum selber ganz direkt ausgedrückt eigtl. nichts mehr. Nun hab ich natürlich Angst, dass mir das Wissen aus dem Buch nicht ausreicht, zumal ich die Prüfer und deren Vorlieben gar nicht kenne.

Geht oder ging es jemand genauso und kann mir vll. weiterhelfen?

jktz90
12.04.2017, 10:36
Ich habe nicht einmal ein Histologie Seminar/Praktikum besucht. Ich habe stattdessen immer meine Anwesenheit bestätigt und bin dann wieder gegangen:-oopss (auch weil der Kurs bei uns so schlecht war).
Schnapp dir ein gutes Lehrbuch, wie z.B Welsch und es wird dir leicht fallen, in der Histologie wieder Fuß zu fassen.

Ich musste wenige Tage vor der mündlichen erst lernen, wie man überhaupt ein Mikroskop benutzt. Mach dir deswegen also keine großen Sorgen, solange du die standard Präparate erkennst.

proxi21
12.04.2017, 10:46
Hey danke! Wirklich, du machst mir Mut. Ich habe mir bloß ein wenig die Physikumsprotokolle v.a. in Physiologie durchgelesen und da wurden zum Teil Sachen gefragt, die ich entweder noch nie gehört habe oder ich auch so gar nicht im Silbernagl oder der Dualen Reihe finde, was ich schon recht frech finde.

Wie seht ihr denn generell die Praktika? Sind die wichtig fürs Physikum. Im Chemiepraktikum z.B. hab ich auch mehr nur irgendwelche Dinge zusammen gemixt, ohne wirklich zu wissen, was ich da mache. :-blush

davo
12.04.2017, 11:40
Mach dir keine Sorgen. Mit KLB-Wissen wirst du fast immer bestehen. Natürlich gibt es dann auch sehr abgefahrene Fragen für die Einserkandidaten, aber da muss niemand die Antwort wissen. Chemie-Praktikum interessiert sowieso niemanden - besorg dir die Unterlagen zu den Biochemie- und Physiologie-Praktika, die Histokästen und v.a. die Physikumsprotokolle, und alles wird gut gehn. Dann musst du nur noch an der Leiche üben.

Sternchenhase
12.04.2017, 11:48
Erstmal- was an Seminaren und Praktika wichtig ist, erkennst du am besten an den Altprotokollen :-).

Ganz so auf die leichte Schulter nehmen wie jktz90 würde ich selber das jetzt nicht. Die mündliche ist wirklich gut machbar, aber unterschätzen sollte man es trotzdem nicht.

Gerade wenn Histo schon etwas länger her ist, und man nicht unbedingt mehr soviel Zeit hat, würde ich nicht mit dem Welsch anfangen, da du dich dann zu sehr in Details verrennst. Ich bin zwar gerade wegen der Details ein großer Welsch-Fan, aber für den Einstieg ist er nicht unbedingt so optimal im Nachhinein. Und du solltest dir unbedingt neben dem Lernen die Präparate anschauen online.

Insbesondere ist es wichtig, das beantworten von Fragen zu üben. Im Schriftlichen kannst du auf dein passives Wissen zurückgreifen, du hast 5 Antwortmöglichkeiten, und kannst normalerweise die meisten schon auschließen, bzw. weißt ungefähr die Richtung in die es geht. Außerdem hast du hier direkte Fragen nach einem bestimmten Sachverhalt, während die Fragen im Mündlichen oft offen gehalten sind (was an sich nur ein Vorteil ist, da du dann auf das Gebiet zusteuern kannst, in dem du dich auskennst :-) ).

Im Mündichen musst du eben ganz alleine darauf kommen und v.a. das ganze auch strukturiert über die Bühne bringen. Das klingt jetzt schlimmer als es in Wirklichkeit ist- du brauchst am besten einen Lernpartner und dann simuliert ihr die mündliche Prüfung und stellt euch abwechselnd Fragen. Das hat mir im Nachhinein wirklich am meisten für die Mündliche gebracht, aber die Zeit muss man sich eben nehmen.

Es ist wirklich machbar, und die Prüfer wollen dir normalerweise auch wirklich nichts Böses und versuchen zu helfen :-)!

jktz90
12.04.2017, 12:07
Ich glaube mittlerweile auch, dass sich viele Studenten bei ihren selbst verfassten Protokollen überschätzen. Entsprechend flüssig liest sich so ein Protokoll meist auch. Die Wirklichkeit sieht dann aber anders aus: man stockt bzw man wird durch Hinweise durch den Prüfer auf die richtige Antwort gebracht.
Als Beispiel aus meiner Prüfung: ich sollte dem Prüfer die Unterschiede im Aufbau zwischen dem Septum primum und Septum secundum des Foramen ovale erklären. Davon hatte ich noch nie gehört, konnte es mir aber einigermaßen gut herleitung (höher Druckbelastung des Septum secundum - Muskelfasern, Septum primum eher Bindegewebe, keine Muskelfasern).

Und zur Histologie: Welsch habe ich mir nur deswegen reingezogen, weil es für mich zum ersten Mal alle großen Fächer miteinander in Einklang gebracht hat.
Parallel würde ich, wie Sternchenhase auch schon meinte, online Präparate anschauen. Meist sind kurze Texte neben den Abbildungen vorhanden, die man dann (man erinnert sich in der Aufregung der Prüfung an mehr als man denkt!) fast 1:1 in der Histologie Prüfung niederschreiben kann.

Sternchenhase
13.04.2017, 09:08
Ich glaube mittlerweile auch, dass sich viele Studenten bei ihren selbst verfassten Protokollen überschätzen. Entsprechend flüssig liest sich so ein Protokoll meist auch. Die Wirklichkeit sieht dann aber anders aus: man stockt bzw man wird durch Hinweise durch den Prüfer auf die richtige Antwort gebracht.

Definitiv! Was mit mittlerweile auch klar ist- viele Detailfragen, die in den Altprotokollen stehen, kommen durch den Prüfling selbst.
In meinem Altprotokoll stehen jetzt zum Beispiel auch zwei Sachen drin, die vermutlich die meisten nicht gewusst hätten, ich wusste es nur, weil ich mal mit einem Biochemie-Dozenten während ich dort Tutor war, drüber geredet habe. Ich habe ein Stichwort dazu in meinem Erklärung zu einer anderen Frage fallen lassen und wollte darauf eigentlich gar nicht hinaus, aber meine Prüferin ist sofort darauf angeprungen (deswegen immer schön aufpassen, was man sagt :-)) ).
Ich vermute, dass es so bei vielen "seltsamen" Detailfragen so gelaufen ist, weil die Prüfer gemerkt haben, dass aus dieser Richtung viel kommt bei demjenigen und ihm durch solche Detailfragen dann eine bessere Note ermöglich wollten.

Deswegen würde ich bei so speziellen Sachen im Altprotokoll nicht erschrecken, insbesondere, wenn es nur einmal in den Protokollen auftaucht. Du kannst bei den meisten Prüfern in der Mündlichen sehr viel selbst lenken. Die wenigsten haben ein starres Fragenkonstrukt, das sie abarbeiten wollen und sind komplett unflexibel :-).