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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Problematik Medizinstudium im Ausland/Zweitstudium



Bilch25
26.04.2017, 14:10
Hey Community;
ich bims, :-D der Bilch, bin aktuell 19 und studiere an einer FH in Bayern im ersten Semester Wirtschaftsinformatik. Seit eines Praktikums in einer chirurgischen Praxis, spukt in meinem Kopf der Wunsch umher, später einmal als Arzt tätig zu werden. Auch durch Praktika im Rettungsdienst festigte sich dieser Wunsch. ( also kein Hirngespinst :-D).

Nun jedoch zur oben bereits erwähnten Problematik:
Ich Dödel habe leider nur das Fachabitur :D ( und das nicht mal gut :D 2,4 ). Jetzt würde es sich natürlich anbieten, das Studium abzubrechen und z.B. an einer Abendschule das Abitur nachzuholen. Eine andere Möglichkeit wäre gegeben, in dem ich mir den Umstand zu Nutze mache und mir durch 60 ects in Bayern die fachgebundene Hochschulreife ausstellen lasse. ( ab dem zweiten Semester angeblich möglich).
Diese wiederum wäre durch einen Sprachnachweis auf B1-Niveau zur allgemeinen Hochschulreife erweiterbar. ( Hoffentlich stimmt diese These, welche ich mit meinem begrenzten juristischen Wissen selbst zusammengereimt habe :D).
Oder ich erwerbe mit dem Bachelor die allgemeine Hochschulreife. ( gelte aber dann aber als Zweitstudienbewerber).

Dass die oben genannten Wege ziemlich wenig Sinn machen, ist mir durchaus bewusst.( werde niemals bei allen Optionen unter einen Schnitt von 1,5 kommen) Ich wollte nur alle Informationen für ähnliche Fälle wie mich mal aktuell zusammentragen.


So nun zu meinem eigentlichen Plan:
1. Ich mache meinen Bachelor fertig. ( bin dann 23, dürfte also noch im grünen Bereich liegen, oder?)
2. ich bewerbe mich an einer Universität im Ausland. ( Schnitt wird dann vom Bachelor genommen, ?)

Frage: Wie finanziert man sich ein Auslandsstudium?
Anmerkung: Ich verfüge zwar über "ausreichend" finanzielle Mittel ( im knapp sechsstelligen Bereich, -ohne hier stark protzen zu wollen-) jedoch wird dies auch nicht bei den meisten Universitäten ausreichen.
Bsp: Riga

aktuell ? grad 120000 Euronen pro nettes Jährchen zzgl. Lebenshaltungskosten von schätzungsweise 8000€ im Jahr macht 20 tausend Euro p.a. ( hier anbei die Frage: schafft man Humanmedizin als normal Intelligenter in Regelstudienzeit?)

So kommt man also nach sechs Jahren mit Ausgaben von ca. 120.000 € nach Deutschland zurück. Sind ja schon fast amerikanische Verhältnisse hier. :D

Angenommen man schafft den Wechsel nach Deutschland als Quereinsteiger, dann ist die Sache ja schon mal entschärft, jedoch sollte man sich meiner Meinung nach nicht darauf verlassen.

3. Ich lasse mir den Abschluss in Deutschland anerkennen.

Achja, eine Fragen hätte ich noch: Gibt es Erfahrungsberichte von Ärzten,welche im Ausland studiert haben, wie sie beim Einstieg bzw. bei der Bewerbung um Facharztstellen aufgenommen wurden im Vergleich zu deutschen Absolventen?

Danke für's durchlesen bis hierhin und schreibt gern eure Gedanken und Meinungen darunter !
Ich würde mich über eine rege Diskussion freuen !


Bis alsbald Bilch



PS: Sollte der Thread nicht hierhin passen, könnte ihn der Admin bitte an die rechte Stelle rücken.

Sternchenhase
27.04.2017, 11:37
Hallo Bilch und willkommen im Forum :-)

Punkt Numero 1: Mir sind ein bisschen zu viele Unsicherheiten in deinen Aussagen, sprich, ich würde mich an deiner Stelle nochmal genau informieren, was Sache ist :-).
Meines Wissens stimmt das mit der zweiten Fremdsprache, soweit ich weiß, kannst du an der Beruflichen Oberschule Bayern eine Ergänzungsprüfung (https://www.bfbn.de/bfbn/schueler-eltern/pruefungen/ergaenzungspruefung/) ablegen. Was ich direkt mit der BOB klären würde, ist, ob du dazu aktuell an einer FOS oder BOS "eingeschrieben" sein musst, oder ob du das auch als Externer ablegen kannst.

Nummer 2: Was für eine zweite Fremdsprache schwebt dir denn vor und wie gut bist du bereits darin? Bzw, was ist dein Plan, um auf B1 zu kommen? Ihr habt ja sicher auch eine Sprachenschule von deiner Hochschule/ der Uni, bzw. notfalls der VHS.
An meiner Uni gibt es Kurse, mit denen man in einem Semester jeweils A1 und im nächsten A2 belegen kann; mit der notwendigen Arbeit dahinter schaffst du es vielleicht in 3-4 Semestern auf B1.
Zudem wärst du weiterhin immatrikuliert und könntest weiterstudieren, falls irgendwas schiefgeht.

Ganz grundsätzlich: Ich würde den Plan von einem deutschen Medizinstudium nicht so schnell verwerfen, und erstmal zuschauen, dass du die deutsche allgemeine Hochschulreife bekommst. Das würde vieles leichter machen, u.a. auch die Finanzierung. Bevor du jetzt alles über den Haufen wirfst, erstmal informieren (Mails an die zuständigen Stellen schreiben, nach Sprachkursen schauen, etc.) und dann überlegen, wie es für dich am besten ist.

Den deutschen Bachelor würde ich an deiner Stelle vermeiden. Denn nur mit Bachelor, und dann noch in Wirtschaftsinformatik wird es schwer bis unmöglich über die Zweitstudienbewerberquote einen Platz zu bekommen.

Was du auch bedenken solltest, ist, dass du ziemlich sicher noch den TMS (Medizinertest) machen musst, nur damit du das für deinen Zeitplan im Kopf hast.

Zu deinen anderen Fragen:

Ich bin zwar außerhalb der Regelstudienzeit (:-)) ), bin aber der festen Überzeugung, dass das Medizinstudium in Regelstudienzeit sehr gut machbar ist. Man kann natürlich immer Pech im Physikum oder in einer Klausur haben oder einfach ein Freisemester "einfach so" (z.B. Doktorarbeit, Auslandssemester, Lernen für's M2...) nehmen.
Insbesondere im klinischen Abschnitt suchen sich die meisten aber einen Nebenjob, zumindest trifft das auf mein Umfeld gerade zu und scheint auch sonst sehr gängig zu sein, das ist rel. gut machbar nebenher.

Zur Finanzierung eines Auslandsstudiums gibt es bereits einige Threads (siehe Forensuche). Gegen Ende des Studiums, wenn deine finanziellen Mittel knapp werden, bietet sich notfalls auch noch ein Studienkredit an. Aber ja, das ganze muss erstmal gestemmt werden.

Zum Thema ausländische Absolventen: Wenn du dir mal die Ärzte in den Kliniken anschaust, siehst du, dass eine ausländische Approbation und mangelnde Sprachkenntnisse normalerweise keinen Hinderungsgrund darstellen. Und zumindest bei letzterem musst du dir gar keine Gedanken machen.

Bilch25
27.04.2017, 14:45
Hallo Sternchenhase,
vielen Dank für dein tolles Feedback und den Link zur Ergänzungsprüfung!( den hatte ich gar nicht auf dem Schirm )
Zum Thema Unsicherheiten: ja ich verfüge in manchen Bereichen sicher über etwas gefährliches Halbwissen.

Hab mich grad informiert und festgestellt, dass tatsächlich Sprachkurse angeboten werden mit dem Ziel auf B1 bzw. B2 zu kommen.
Problem: es werden ca. 5 Semester dafür veranschlagt und man kann dies leider nicht beschleunigen; Hierbei kommt jedoch die Überlegung auf, ob man sich dann nicht diese Mühe spart, da man ja eh durch den Abschluss des Bachelors die allgemeine Hochschulreife erhält. ( ----> Zweitstudienbewerber :( )

Zwar meintest du, dass man das Medizinstudium in Deutschland nicht so leicht außer Acht lassen solle, jedoch erscheint mir die aktuelle Lage in der Bundesrepublik wenig aussichtsreich. ( Besonders in den folgenden Jahren wenn es für mich in Betracht käme )


Ich denke dass es wohl oder übel auf einen Aufenthalt im Ausland hinauslaufen wird. Auch hätte ich mit einem Bachelor sicher besser Chancen in den Semesterferien eine Anstellung zu finden als "nur ein Student der Medizin" ( um die Studienkasse in Deutschland aufzubessern).

Eine kleine Frage hätte ich jedoch noch:
Wie ist denn die Altersstruktur in Humanmedizin so? ( jaja, es wird trölf Thread besprochen und diskutiert, jedoch werden nie genaue Angaben zum tatsächlichen Durchschnittsalter gemacht)

Vielen Dank fürs durchlesen bis hierhin.

Ciao Bilch

davo
27.04.2017, 17:21
Schnellste und biligste Variante: Abi machen, dann in Österreich bewerben.

Sternchenhase
27.04.2017, 17:50
Schnellste und biligste Variante: Abi machen, dann in Österreich bewerben.

Ich wollte dir das nicht nehmen :-D.

@Bilch: Wie du schon sagst, es gibt drölf Threads dazu ;-). Für ein genaues Durchschnittsalter fragst du am besten in der Verwaltung des Studierendensekreteriats aller Medizinunis an, umschiffst das Problem mit dem Datenschutz und berechnest deinen Durchschnitt. Problem erkannt ;-)?

ehem-user-11022019-1151
28.04.2017, 18:54
Schnellste und biligste Variante: Abi machen, dann in Österreich bewerben.

Ahhhhhh :D
Oder wenn Österreich nicht klappt Rumänien.
Übrigens würde ich dir wärmstens empfehlen, das Abitur zu machen und erst dann über Pläne b-z nachzudenken