PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : In Klinik hospitieren für 1-2 Tage (während PJ)?



Seiten : [1] 2

Madame Bouvier
13.05.2017, 13:03
Hallo Leute!

Was haltet ihr davon für 1-2 Tage in einer Klinik zu hospitieren,in der man nicht im PJ war?
-Zu wenig?
-besser als gar nichts?
-Machen die Kliniken das überhaupt?

-Ich dachte mir, dadurch krieg ich einen Vorteil den ich im Bewerbungsschreiben nutzen kann (als antwort auf dasobligatorische: warum grade hier?). Man kriegt in 1-2 Tagen ja trotzdem einen kleinen Einblick in die Atmosphäre, kann Gespräche mit den Assis dort fürhen etc.

-Was habt ihr für Erfahrungen gemacht? Kann man einfach den Chef anschreiben und fragen ob man für diesen Zeitraum kommen darf, geht das so unbürokratisch?

-Muss man sich vorher beworben haben bzw. darf man nur auf Einladung hospitieren?

Vielen Dank!

Solara
13.05.2017, 13:38
Ich würde mich bewerben bei den Kliniken, die dich interessieren und wenn du dann weiter interessiert bist an der Abteilung, DANN würde ich hospitieren (oder gleich ans Gespräch anschließend hospitieren).

Andersrum erschliesst sich mit der Sinn nicht ganz.

Madame Bouvier
13.05.2017, 14:01
JA danke für deine Einschätzung! Ich dachte mir halt, wenn ich mich dort aus dem nichts heraus bewerbe, dann bin ich gesichtsloser niemand. Wenn ich schonmal da war, haben die halt ne Verbindung zu mir (auch wenns nur 1 tag ist). Das waren halt meine Überlegungen. Ich weiß aber wie gesagt nicht ob das üblich ist ;-)

Solara
13.05.2017, 15:32
Hmm, also wenn es nicht gerade die total attraktive Stadt in Päd & Derma oder so sein soll wirst du doch oft eingeladen. Bei PJ oder Famulaturhäusern willst du dich nicht bewerben? Ist irgendein Haus interessant, wo du irgendjemand kennst in der Abteilung?

Ich würde es etwas irritierend finden wenn sich bei mir jemand für ne Hospitation bewirbt aber keine Bewerbung am Laufen hat.
Aber vielleicht meldet sich ja auch noch wer anders ;-)

Rettungshase
13.05.2017, 15:33
Angenommen, du hospitierst in - hypothetisch - 10 Kliniken während deines PJs; aufgrund deines Bewerberprofils kommst du aber eh nur bei drei Kliniken in Betracht. Dann hast du deine freien Tage für sieben Tage verballert.
IdR hat man in einer Hospitation auch wenig Gelegenheit, sich zu profilieren.

Arrhythmie
13.05.2017, 15:52
Ich kenne es nur so: Bewerbungsgespräch und dann Einladung zur Hospitation. Oder direkt im Anschluss. Das macht am meisten Sinn.

Chefs können sich Hospitanten die einen Tag da waren eh meistens nicht merken oder sehen Dich mal für ne Minute irgendwo... Was soll das bringen?

davo
13.05.2017, 15:58
Was willst du denn machen? Onko? Wenn ja, würde ich es als Noch-Laie eher für Zeitverschwendung halten...

Madame Bouvier
13.05.2017, 18:20
ok ok ihr habt gewonnen ;-) erst bewerbung dann Hospitation.
Als Initiativbewerbung lieber per post oder per email? Und soll ich drin erwähnen dass ich mich über eine einladung zu einem bewerbungssgespräch UND Hosptitationstermin freuen würde oder lieber nich ?

Rettungshase
13.05.2017, 19:11
Da guckste auf der Homepage der Abteilung nach und wenn da nichts steht, rufst du im Sekretariat an und fragst nach. Dann hast du auch gleich schon irgendeinen Namen an der Hand, der dir was sagt. Ggf. kann man sich im Anschreiben auch darauf beziehen "Nach einem freundlichen Gespräch mit Herrn oder Frau Soundso (vom Sekretariat) übersende ich Ihnen meine Bewerbung als XXX ab dem XX.XX.XXXX".

Du würdest dich nicht aufs Gespräch freuen, sondern du freust dich drauf. Punkt. ;)

Hospitation hab ich erst im Gespräch angesprochen.


Dazu gibt es aber bereits unzählige Diskussionsbeiträge zu, deswegen hier nur in Kürze meine pers. Erfahrung.

Brutus
13.05.2017, 19:15
IdR hat man in einer Hospitation auch wenig Gelegenheit, sich zu profilieren.
Jein. Das mag für Anfänger schon gelten. Aber wenn sich jemand in fortgeschrittener Weiterbildung bewirbt, dann will Chef, oder OA vll. ja doch wissen, wen man sich da ins Haus holt. Und wenn mir jemand erzählt, dass er 3 Jahre Anästhesieerfahrung hat, aber bei einer Einleitung weder merkt, dass der Patient eben nicht mehr atmet, die Maske zwanghaft mit 2 Händen auf den Patienten drückt ernsthaft fragt, ob er den Güdel zum Intubieren entfernen soll, dann könnte es sein, dass da ein kleines oder mittelgroßes VETO erscheint. ;-)

WackenDoc
13.05.2017, 19:34
Im Internet gibt es Formulierungshilfen für die Bewerbung. Aber das mit der Hospitation im Anschreiben weg lassen. Das ist was für´s Bewerbungsgespräch wenn überhaupt.

Nessiemoo
13.05.2017, 20:13
Hm, ich hab immer Hospitation direkt im Anschreiben erwähnt. Hatte aber auch immer das Bewerbungsgespräch am Tag der Hospitation, damit man da nicht zweimal hinfahren muss. Und ich habe immer vorher angerufen und gefragt, wie ich die Bewerbung hinschicken soll.

anignu
13.05.2017, 20:14
Für eine wahllose Initiativ-Bewerbungsphase (1. Stelle) hab ich es auch so gemacht, dass ich erst Richtung Vorstellungsgespräch hospitiert hab.
Aber für die Stellen 2 und 3 hab ich als allererstes hospitiert um zu sehen ob das Team wirklich passt und die Weiterbildung wirklich so ist wie sie behaupten und dann erst überhaupt die Bewerbung geschickt. Wobei man sagen muss, es war einfach. Es waren jeweils nur eine Hospitation und Bewerbung. Aber würde ich wieder so machen. Und ganz ganz genau das Dienstmodell erklären lassen und den tatsächlichen Dienstplan auch zeigen. Und den OP-Plan zeigen mit ganz klarer Aufschlüsselung: wer operiert. Nur Oberärzte, nur der Chef, fast alles die Assistenten? Es gibt sooo viele Unterschiede. Und ich hab gelernt, dass man sich die Sachen schriftlich zeigen lassen muss. In Erzählungen ist die Menge an OPs und Dienstbelastung sehr gefühlsabhängig. Ich hab laut meiner OP-Statistik im letzten Jahr ca. 4mal so viel operiert wie im Jahr zuvor und fand es aber gefühlt zu wenig, das Jahr zuvor war ich aber noch zufrieden. Insofern sehr variabel. Alleine schon bei mir selbst.

Und bzgl. Hospitation während des PJ und freie Tage. Also mal ganz ehrlich: ist das PJ sooo wichtig? Ich hab teils Nachtdienste im PJ gemacht und war unter tags dann in den Bergen, oder ich hab mit dem Stationsarzt besprochen, dass ich 4mal die Woche mittags weg muss um paar Wochen als Präpkursassistent zu arbeiten oder oder oder. Also wenn man will und lieb fragt bekommt man das normalerweise schon hin. Und in manchen Häusern gibts auch zusätzliche lernfrei Tage oder sowas. Seid doch nicht so streng. Man lernt auch bei jeder Hospitation was dazu. Man kann die Hospitation auch als Teil des praktischen Jahres betrachten. Machen manche Chefs auch so.

Apropos Hospitation ein oder zwei Tage: mein Input war nach so ca. 6-8h völlig befriedigt. Ich habs immer so gemacht, dass ich unbedingt schon zur Morgenbesprechung da war, ist immer interessant wie da die Stimmung ist, dann meist für eine kurze OP in den OP, dann auf Station mit einem Assistent rumgelaufen und gefragt und dann nochmal in der Sprechstunde oder Ambulanz. Dann hat man einigermaßen alles was einen so trifft. Ein zweiter Tag nur um mir die Stimmung anzusehen wäre mir zu blöd gewesen.

Rettungshase
13.05.2017, 20:24
@ Brutus: Ja, da hast du natürlich Recht. Bei meiner Hospitation hab ich nicht sehr viel gemacht und hauptsächlich Assistenzärzte ausgequetscht.
bzgl. der zwei Hände: Uuiuiui, wenn ich mal wechseln will, muss ich also dringend an der Technik meiner Minihände arbeiten :D


Ansonsten ist es natürlich Gold wert, wenn man wen kennt, der wen aus der Assistentenschaft kennt, den man im Vorneherein zum Gespräch schon mal befragen kann.

Arrhythmie
13.05.2017, 21:08
Jein. Das mag für Anfänger schon gelten. Aber wenn sich jemand in fortgeschrittener Weiterbildung bewirbt, dann will Chef, oder OA vll. ja doch wissen, wen man sich da ins Haus holt. Und wenn mir jemand erzählt, dass er 3 Jahre Anästhesieerfahrung hat, aber bei einer Einleitung weder merkt, dass der Patient eben nicht mehr atmet, die Maske zwanghaft mit 2 Händen auf den Patienten drückt ernsthaft fragt, ob er den Güdel zum Intubieren entfernen soll, dann könnte es sein, dass da ein kleines oder mittelgroßes VETO erscheint. ;-)

Bei einer Hospitation darf man doch rein rechtlich gar nicht selber Hand an die Patienten anlegen. Man wird ja nur daneben stehen um sich alles mal anzusehen...

Wie will man sich da profilieren? Oder dumme Dinge tun, wenn man eigentlich nix tun darf?

Oder ist das unterschiedlich geregelt?

Brutus
13.05.2017, 21:28
Bei einer Hospitation darf man doch rein rechtlich gar nicht selber Hand an die Patienten anlegen. Man wird ja nur daneben stehen um sich alles mal anzusehen...
Wie will man sich da profilieren? Oder dumme Dinge tun, wenn man eigentlich nix tun darf?
Oder ist das unterschiedlich geregelt?
Naja, wenn der "Bewerber" wirklich einen Vertrag haben will und der Chef wissen will, wie der sich anstellt, dann stellt man sich halt daneben und guckt, wie sich der Mensch so anstellt. Und wie gesagt, bei Berufserfahrung gehe ich davon aus, dass man schon mal jemanden schlafen gelegt hat. Bzgl. nichts machen dürfen... Dann dürfte kein Praktikant, Rettungsdienstler, etc. was machen...

Arrhythmie
13.05.2017, 21:52
Ne, als Famulant/Praktikant hat man einen Vertrag und Zettelweise Zeug unterschrieben, Verschwiegenheit etc... Als Hospitant hat man eigentlich nix, man tanzt an zum Gespräch und oft ist direkt danach hospitieren in Form von mitlaufen und zuschauen und Fragen stellen angesagt. Und genau deshalb darf man rein rechtlich gesehen nix machen - weil man eben nur mal einen Tag dabei ist und entsprechende Dokumente eben nicht unterschrieben hat. So wurde mir das zumindest mal erklärt und hier wird das tatsächlich auch so gehandhabt. Da darf man weder als Gastarzt noch als Hospitant irgend etwas machen. Nur zuschauen - mehr ist nicht.

Was unter der Hand gemacht wird - keinen Plan.

Aber unter hospitieren verstehe ich auch nicht dass man -wenn man einen Tag für paar Stunden anwesend ist- mitarbeitet oder irgendwo Hand anlegt. Zumal es in diesem Fall um einen Berufsanfänger geht. Mal das rechtliche außen vor gelassen.

Brutus
13.05.2017, 21:57
Also ich habe in keiner Famulatur irgendeinen Vertrag oder sonstwas unterschrieben. Angerufen, mit der Sekretärin den Zeitraum besprochen, hingegangen, mit dem Chef den Tagesablauf besprochen, einen OA als Ansprechpartner bekommen und gut war. :-nix
Wie gesagt, eigenständig wird da nicht gearbeitet.

Kandra
13.05.2017, 22:03
Also ich habe in keiner Famulatur irgendeinen Vertrag oder sonstwas unterschrieben. Angerufen, mit der Sekretärin den Zeitraum besprochen, hingegangen, mit dem Chef den Tagesablauf besprochen, einen OA als Ansprechpartner bekommen und gut war. :-nix
Wie gesagt, eigenständig wird da nicht gearbeitet.

Das läuft aber nur so lange so, wie die Verwaltung davon nichts mitbekommt ;) Meine Anästhesie-Famulatur lief ca. genau wie bei dir ab. Bin irgendwann davor mal in den AWR gelatscht, hab den Chef gefragt ob ich bei ihnen ne Famu machen darf und bekam als Antwort, ich solle der Sekretärin einfach Bescheid sagen, wann ich anfangen will.
Als ich meine Radiologiefamulatur im gleichen Haus organisiert habe, hat der damals noch recht neue Chefarzt in der Verwaltung angerufen um zu fragen, wie das genau läuft. Der Verwaltungsmensch hat erst fast einen Herzinfarkt bekommen, als er hörte, dass ich die erste Famulatur einfach so gemacht habe und dann durfte ich nen Haufen Zettel unterschreiben ;)

Bei der Päd-Famu habe ich auch Schweigepflicht- und Hygienezettel unterschreiben müssen. Und mein Impfpass musste vollständig sein.

Arrhythmie
13.05.2017, 22:04
Also rein rechtlich geht das eigentlich nicht. Die Klinik darf Dich sicher nicht an Patienten werkeln lassen - auch nicht als Praktikant/Famulant unter ärztlicher Anleitung - ohne dass man einen Vertrag unterschreibt und sich auch zur Schweigepflicht bereit erklärt, etc... Da könnte ja jeder ankommen.
Studienbescheinigung, ärztliches Attest teilweise, Impfnachweise etc... Ohne braucht man in diesem Haus hier gar nicht ankommen zur Famulatur.
Und hospitieren ist hier mitlaufen. Mehr nicht. Nix machen. Fragen stellen, sich umschauen, Haus abchecken, mit Leuten reden und das wars. Der Chef hat da idR wenig mit zu tun und fragt am nächsten Tag die Assis, was sie so denken.

Hab ich echt noch nicht erlebt, so easy cheasy wie Du das beschreibst. Aber andere Häuser, andere Zeit, andere Sitten? Oder hast Du dann damals im Nachgang alles unterschrieben?

Bin grad schockiert :-))



Im Ernst jetzt. Hier läuft sowas unter Garantie nicht und eigentlich finde ich das auch gut so.