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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Dopperter Facharzt Rad/Nuk



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emona
30.05.2017, 19:42
Hallo, ich habe mich gefragt, wie es in so einer Situation mit der gegenseitigen Anerkennung von 12 Monaten ist.... Ich meine, man kann sich für den Facharzt Radiologie 1 Jahr Nuklearmedizin anerkennen lassen und genauso für den Facharzt Nuklearmedizin 1 Jahr Radiologie. Heißt das, dass man nach dem 4. Jahr Radiologie in der Nuklearmedizin anfangen kann und dann nach 4 Jahren Nuklearmedizin doppelten Facharzt hat? Also nach insgesamt 8 Jahren? Ich habe nur Kollegen, die erst den Facharzt Radiologie gemacht haben und erst dann gewechselt haben, so dass sie insgesamt 9 Jahre gebraucht haben.
Das gleich gilt auch für andere Kombinationen mit Innere/Neurologie/Anästhesie etc.

FirebirdUSA
31.05.2017, 22:29
Ja, 8 Jahre geht.

Me1ster
27.07.2023, 21:00
"Lohnt" sich der Doppelfacharzt für die Niederlassung oder arbeitet man in erster Linie dann doch weitestgehend nuklearmedizinisch?

Haffi
27.07.2023, 21:17
"Lohnt" sich der Doppelfacharzt für die Niederlassung oder arbeitet man in erster Linie dann doch weitestgehend nuklearmedizinisch?

Wir befinden uns in einer Zeit zunehmender Subspezialisierung. Kenne ehrlich gesagt keinen niedergelassenen Nuklearmediziner, der zwischendurch mal den diagnostischen Radiologen macht oder umgekehrt.

freak1
27.07.2023, 22:00
Rad/Nuk ist eine häufige Doppel-Fa Kombi, wird auch heute noch gemacht an großen (Uni)Kliniken.

Nefazodon
27.07.2023, 22:17
Ja, 8 Jahre geht.

Geht das eigentlich auch nach der *neuen* WBO? Ich dachte, versenkbare Zeiten werden in allen Fächern abgeschafft?

Me1ster
28.07.2023, 14:26
Meines Wissens nach geht es noch nach der neuen WBO. Gibt auch einzelne Kliniken die ein Kombicurriculum haben explizit für den Doppelfacharzt.
Der Doppelfacharzt ist in der Niederlassung relativ geläufig und an den großen Kliniken teilweise auch. Meine Frage wäre, ob es Sinn macht Ihn zu haben oder ob man am Ende des Tages zu 95% doch nur ein Fach bedient.

freak1
28.07.2023, 17:34
Du bist damit halt prädestiniert für jede Menge Fulldose PET/CTs. Reine Nukis haben viel zu wenig Ahnung von CT-Bildgebung und keine Ahnung was sie aus Sachen ohne Tracerkorrelat machen sollen.

FirebirdUSA
28.07.2023, 22:16
Na, der eigentliche Vorteil ist aktuell die Niederlassung. Wenn du einen Nuk Sitz bekommst kannst du auch CT/MRT abrechnen bekommst aber eine höhere Pauschale...

Mistermeo
29.07.2023, 11:56
Geht das eigentlich auch nach der *neuen* WBO? Ich dachte, versenkbare Zeiten werden in allen Fächern abgeschafft?

Sollte kein Problem sein. Ist auch mein Vorhaben, sobald ich 4 Jahre Nuk zusammen hab in die Radiologie zu wechseln.

Me1ster
29.07.2023, 13:22
Aus welchem Grund möchtest du beiden Fachärzte machen? Auch wegen den besseren Chancen in der Niederlassung?

EddyCurrents
08.08.2023, 14:26
Momentane Situation (zumindest gesprochen für Bayern): wenn du in die Praxis möchtest als Doppelfacharzt, ist v.a. die NUK als Schwerpunkt gewünscht, weil da der Nachwuchs eher fehlt. Sprich jede Menge Schilddrüsen/ Herzen. Wenn die Praxis noch Klinikstandorte bedient, sollst du als radiologischen Teil meist Rufdienste mitbesetzen. Sonst kannst du dir mal einen MR-Tag einstreuen in der Woche. PET CT in der Praxis ist auf Grund des sagen wir mal miserablen Preis-Leistungs-Verhältnisses eher wenig geläufig.
Sollte man sich meiner Meinung nach gut überlegen, ob es einem das Wert ist.

Me1ster
08.08.2023, 16:19
Wird es nicht in Zukunft mehr Herz MRTs geben statt Myokardszitigraphien? Sprich die NUK verliert in diesem Bereich an Einfluss? Und Schilddrüse wird langfristig weniger wegen weniger Jodmangel?

Mistermeo
08.08.2023, 18:05
Irgendiwe ging meine Antwort nicht durch..

Also, ich denke, dass die PET/CT im ambulanten Bereich schon lohnen, wenn man mehr als 2-3 pro Woche fährt. Zusätzlich dazu PSMA-PET anbieten und man macht schon gutes Geld.

Die Schilddrüsen werden nicht weniger. Im Gegenteil, es werden mehr und mehr. Unsere Termine sind allein für die Schilddrüsenambulanz auf die nächsten 3 Monate komplett dicht.
Myokardszintigraphien kann ich schwierig einschätzen, kann gut sein, dass das Kardio-MR da einiges abfängt. Muss man in Zukunft sehen.

Den Doppelfacharzt werde ich machen, weil ich sowohl Radiologie als auch die Nuklearmedizin super finde. Zudem hilft es enorm bei der PET/CT Befundung. Unsere Knochenszintigraphien werden bspw. auch mit einem SPECT/CT gefahren, da hilft es schon Ahnung von Radiologie zu haben.

Chazo
09.08.2023, 07:21
Da es für mich zum PJ in die Nuk geht, frage ich mich wie denn die sinnvolle Reihenfolge ist für Rad/Nuk?
Ich könnte mir eher die Fachkunde Rö8 / Zusatzbezeichnung Röntgendiagnostik vorstellen noch dranzuhängen, falls mir es in der Nuk gefällt und ich den Facharzt anstrebe. Persönlich habe ich nicht allzu viel Interesse an Mamma, Traumatologie und MRT, damit wäre die Zusatzbezeichnung denke ich genau passend. Aber ist es zu empfehlen, z.B. erst für 1 Jahr in die Radio zu gehen und nach dem FA noch mal 12 Monate dranzuhängen?

Und kann jemand einschätzen, wie wertvoll man mit/ohne die Zusatzbezeichnung für eine Praxis ist? Langfristig sehe ich mich eher dort, Schwerpunkt wahrscheinlich Nuk aber möchte auch nicht den ganzen Tag Schilddrüse machen, ist das realistisch?

EddyCurrents
09.08.2023, 13:57
Ich hab damals in der Radiologie angefangen und denke, dass das auch ganz gut so war, mir ist dann die NUK eher leicht gefallen. Aber man muss es wahrscheinlich nicht, gibt ja genug die direkt in der NUK starten und bei den PET´s wird ja meist eh im 4-Augen-Prinzip befundet mit den Radiologen.
Ist halt schön, wenn man einordnen kann, was da jetzt auf den Bildern leuchtet, ohne das man einen Radiologen fragen muss oder einfach nur "da ist was, weitere Abklärung empfohlen" in seinen Befund schreibt, was dann weitere Bildgebung nach sich zieht. Hängt also auch ein bisschen vom eigenen Anspruch an sich und seine Arbeit ab und ob man sich die zusätzliche Zeit nehmen möchte (und vom finanziellen Anspruch, man ist dann halt länger Assistent).
Wenn du in einer Praxis bist wo Radiologen und Nuklearmediziner arbeiten, wird sich keiner für die genannte Fachkunde interessieren (es sei denn du bist irgendwo wo Dienste anfallen, wie erwähnt). Wertvoll bist du schon allein mit dem NUK-Facharzt, einige Praxen würden sich bestimmt über einen MR-Schein als Add on freuen.

Chazo
10.08.2023, 07:44
Danke für die Rückmeldung, fraglich ob die Einführung der Zusatzbezeichnung dann auch so gedacht war, für potentielle Dienste an einem angebundenen Klinikum reicht die Rö8 alleine nicht aus, oder nicht? (Traumatologie ist ausgenommen wenn ich das richtig verstanden habe?) Wahrscheinlich läuft es bei mir einfach darauf hinaus, dass ich schaue ob ich dann noch genug Lust habe mich fachlich in CT weiterzubilden und die Bezeichnung mitzunehmen, nicht alles muss ja immer einen monetären Nutzen haben.

Ich werde natürlich auch die Nuks im PJ befragen, aber kann mir natürlich vorstellen, dass diese eher in die "nur Nuk FA"-Richtung tendieren werden, bis auf die wenigen Leute die erst Rad->Nuk gemacht haben, anders herum ist dort keiner vertreten. Vermutlich wird es bei mir davon abhängen, ob ich direkt eine Weiterbildungsstelle finde, immerhin ist dies in der Radiologie deutlich einfacher.
Bei uns sind auch einige Praxen vollständig Weiterbildungsberechtigt und suchen explizit Berufsanfänger, ich weiß, dass schon oft diskutiert wurde ob dies Sinn ergibt und ich denke, für den FA Radiologie ist es sicherlich besser einige Jahre in einer Klinik gewesen zu sein. Gibt es dazu Meinungen, ob es Sinn ergibt bei angestrebten FA Nuk erst in eine Praxis zu gehen, um CT zu lernen (Weil Schwerpunkt vielleicht eher MSK o.ä.)? (Ohne Berücksichtigung vom Schritt Praxis->Klinik danach)

EddyCurrents
10.08.2023, 11:03
Eigentlich ist die Fachkunde dazu gedacht auch als Nuklearmediziner ein diagnostisches CT durchführen und befunden zu dürfen, sprich du könntest dein PET CT dann allein betreiben. Also ist es meiner Meinung nach einfach ein spezielles Setting was da vorhanden sein muss um das zu brauchen. Wär also eher eine Investition in die Zukunft, in der sich das evt. mal lohnen könnte, wenn sich einige Strukturen im ambulanten Bereich ändern.
Aber wenn du planst 2 Jahre rein Radiologie zu machen, erfüllst du auch locker die Anforderungen für Rö5.
Erfahrungen mit Bildgebung in Traumatologie/Skelett und Onkologie sind übrigens die beiden Bereiche, die dir in der Nuklearmedizin wahrscheinlich am meisten weiterhelfen werden.
Zum lernen fand ich persönlich Klinik besser als Praxis. Wenn du in einer großen Klinik bist kannst du direkt das ganze Spektrum des Fachs kennenlernen (grad was Therapien in der NUK angeht muss man ja auch gucken wie man da die Zahlen bekommt) und in der Praxis ist meist der Druck so hoch, das keiner wirklich Zeit und Muße hat sich großartig mit einem Assistenten zu beschäftigen, da soll man nur entlasten. Aber auch da mag es vielleicht rühmliche Ausnahmen geben, sind nur meine Erfahrungen - vielleicht ja Mistermeo mit dem PSMA-PET in der Praxis ;-).
Ich glaub die Stellenlage ist gar nicht so schlecht, ich kann nur den Tipp geben auch Initiativbewerbungen zu schreiben.
Ach ja, natürlich werden dir die NUKs im PJ ihr Fach wärmstens anpreisen - jeder macht doch gern Werbung für sein Fach :-)

Chazo
10.08.2023, 12:57
Danke noch einmal für deinen Einblick. Leider bin ich noch die ersten 2 Jahre Weiterbildungszeit örtlich gebunden, es gibt in der Nähe nur 2 Weiterbildungsstellen für die volle Nuk-Weiterbildung. Und auch wenn der Nachwuchs sicherlich nicht so zahlreich wie in anderen Fächern kommt, ist es wohl eher Glückssache ob gerade eine Stelle zum richtigen Zeitpunkt frei wird. Daher werde ich dann dabei bleiben, falls es sich ergibt direkt mit dem FA zu starten und wenn nicht schadet es sicherlich nicht zunächst für einige Zeit in die Radiologie zu gehen. Ich wollte nur Sicher gehen, nicht etwas ohne Rad-Erfahrung zu "verpassen", was sich später nur mühsam nachholen lässt.

EddyCurrents
10.08.2023, 13:08
Gerne. Das würde ich dann unter den Aspekten wahrscheinlich genauso machen!