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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Radiologie vs. Arbeitsmedizin



kmw95
09.06.2017, 12:39
Hallo liebe Forenleser und – schreiber,
seit längerer Zeit bin ich nun bereits auf der Suche nach dem richtigen Fach. Im Grunde suche ich wohl seit Jahren die eierlegende Wollmilchsau. Und wer lange genug sucht, der wird auch irgendwann fündig. Auch in der Medizin. Um die Sache auf den Punkt zu bringen:

Durch meine Zeit in der Chirurgie, weiß ich, was es bedeutet 24h Dienste zu leisten. Sicher ist Dienst nicht gleich Dienst...dennoch habe ich für mich persönlich, besondes auch aus gesundheitlichen Gründen entschieden ,der Chirurgie den Rücken zu kehren und einen dienstlich weniger belastenden Arbeitsplatz zu wählen. Nun gibt es ja Fächer, denen man derlei Vorzüge nachzusagen pflegt. Unter diesen wiederrum gibt es zwei, die ich auch inhaltlich interessant finden kann. Radiologie und Arbeitsmedizin.

Ersteres kenne ich bereits aus Famulatur und PJ. Radiologie war dabei immer ein Fach, das ich aufgrund seiner Breite einerseits interessant und durch seinen Typus Mensch ( Radiologen habe ich bisher durchweg als entspannt und zufrieden wahrgenommen) andererseits sehr angenehm empfand. Was mich jedoch nach wie vor daran stört, sind die wiederrum anfallenden Dienste. Inwieweit diese bei einer Anzahl von 5-7 Rudbereitsschaftsdiensten pro Monat ( die , in der mir zur Verfügung stehenden Stelle von zuhause aus ab Feierabend geleistet werden können) und einem Wochenende ( Beginn Freitag 16.15Urhr , Ende Mo Morgen, Samstag und Sonntag mit 5-8h Anwesenheit jeweils) jede 6. Woche belastend sein können, wage ich aktuell nicht abzusehen. Auf die Rufbereitschaft folgt nun eben immer ein ganz normaler Arbeitstag.
Es stellt sich mir ausserdem die Frage, ob meine Konzentration und Muse für 8h Dunkelheit und immerwährende Befundungsarbeit ausreichen wird.

Arbeitsmedizin ist meine Alternative. Leider habe ich noch zu wenig Einblick in das Fach als solches , seine Arbeitsbedingungen und die Zufriedenheit unter Arbeitsmedizinern. Was mich hier trotz Wegfall von Diensten und Wochenenden noch etwas verunsichert, sind die vielen Gesetze und eine gewisse Monotonie, die ich bei der Untersuchung im Unternehmen vermute. Hinzu kommt eine bei überregionalen Anbietern anfallende ausgeprägte Fahrtätigkeit.
Vielleicht gibt es ja den ein oder anderen unter euch , der in einem oder vielleicht sogar in beiden Fächern Erfahrung hat und mir ein wenig über seine Eindrücke berichten kann. Auch über die charakterlichen Voraussetzungen und die geforderten Stärken.
Auch würde mich interessieren warum jemand wieder eines der beiden Fächer wieder verlassen hat.

Ich freue mich über jede Idee.
Liebe Grüße.

flopipop
11.06.2017, 22:06
meiner erfahrung nach können die vordergrunddienste in einem großen haus in der radiologie ziemlich stressig werden. verlassen würde ich deswegen das fachgebiet aber nicht.

Kackbratze
11.06.2017, 23:31
Die eine Stelle Radiologie die Du kennst ist sicherlich nicht der Weisheit letzter Schluss.
Wenn Du garantiert Nachtdienste verlassen willst bleiben Fächer wie Patho, Humangenetik, Labor- und Arbeitsmedizin übrig.

Wer garantiert Dir, dass die Radiologie, welche Du kennenlernen durftest, nicht ihr Dienstsystem irgendwann umstellt?

WackenDoc
12.06.2017, 12:25
Arbeitsmedizin kann durchaus spannend sein. Vor allem wenn man einen festen Betrieb hat. Meist wird Notfallmedizin erwartet. Und man kann auch in der Prävention einiges machen.
Als Betriebsarzt sitzt man ganz weut oben in der Hierarchie mit drin und hat durchaus einfluss.
Je nach Firma sind die Gefährdungen gsnz spannend- chemikalien, schichtbetrieb, Lärm, schwere Lasten etc.

So als Beispiel: Ist Kerosin gefährlich wenn man kurz damit geduscht wird? Oder Flugzeugwaschmittel in Auge...

WackenDoc
12.06.2017, 12:28
Als Betriebsarzt musst sowohl mit den Mitarbeitern kommunizieren können als auch mit der Geschäftsführung.
Und dich zwischen Vorschriften und Pragmatik zurechtfinden.