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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Zahnmedizin oder Medizin?



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Chip98
03.07.2017, 21:46
Hallo, ich möchte mich später in einer eigenen Praxis niederlassen. Ist es sinnvoller Humanmedizin oder Zahnmedizin zu studieren? Welcher Studiengang lohnt sich finanziell gesehen mehr?
Kann man ggf. in den ersten Semestern von Humanmedizin zu Zahnmedizin wechseln?

lauriwillmedizin
03.07.2017, 22:16
Niederlassen kannst du dich immer, von daher ist beides sinnvoll. Du solltest dir zuerst darüber klar werden, was für dich ein Beruf ist, in dem du mal glücklich wirst. Obwohl sich die beiden Studiengänge beim Lesen ähnlich sind, redest du über zwei komplett verschiedene Sachen. Es sind nunmal verschiedene Wege die man einschlägt und verschiedene Berufe.
Finanziell gesehen? Nunja, ob du niedergelassener Pädiater bist oder Radiologe macht einen großen Unterschied, von daher kann man dir da wahrscheinlich keine zufriedenstellende Antwort geben. Genau so gibt es wahrscheinlich auch Unterschiede bei Kieferorthopäden oder normalen Zahnärzten.
Zum wechseln kann ich dir nicht helfen, aber du kannst dir immer Scheine anrechnen lassen, jedoch wirst du bestimmt auch ein paar Semester verlieren wenn du wechselst.

Ich würde dir zu einem Praktikum raten, damit du am Ende eine Entscheidung triffst, mit der du in deinem späteren Leben glücklich bist. Denn egal wie sehr es sich finanziell lohnt, wenn du unglücklich bist, bringt dir kein Geld der Welt etwas.

Chip98
04.07.2017, 20:10
Ich muss mich leider bis zum 15 entschieden haben. Somit scheiden Praktika aus.

Chip98
04.07.2017, 20:21
Könnten bitte noch einige Forenmitglieder Ihre Meinung mit mir teilen!!

Feuerblick
04.07.2017, 20:50
Wenn du Zahmedizin studierst, wirst du viel eher handwerklich tätig sein, wirst aber auch auf ein Fach begrenzt sein.

Wenn du Humanmedizin studierst, kannst du zwischen vielen Fächern wählen und dich im Verlauf entscheiden, ob du handwerklich tätig sein willst oder eher den konservativen Weg gehst.

Geld verdienen und dich niederlassen kannst du mit beiden Studiengängen. Das sollte nicht die Grundlage für deine Entscheidung sein. Denn wenn du viel Geld mit einem Job verdienst, den du nicht leiden kannst, hilft auch die Kohle nicht.

Und tauschen zwischen HM und ZM ist schwierig (siehe auch Quereinstieg).
Warum um Himmels Willen denkst du denn erst jetzt darüber nach? Oder anders: Warum nimmst du dir nicht ein halbes Jahr für Praktika und bewirbst dich dann??

Limab
04.07.2017, 23:19
Könnten bitte noch einige Forenmitglieder Ihre Meinung mit mir teilen!!

Was erwartest du denn von uns? Dass wir dir jetzt sagen, was du studieren sollst?

Das ist deine Entscheidung. Les dich mal ein bisschen durch die Foren und das Internet, schaue ein paar Dokus, etc.

Und da schließ ich mich Feuerblick an, nimm dir Zeit und überlege in Ruhe, was du studieren willst. So wie sich das anhört, hast du eine gute Abinote bekommen und willst jetzt etwas studieren, was dir später viel Geld einbringt. Doch Geld sollte nicht ausschlaggebend sein und so eine Studienentscheidung sollte schon zumindest ein wenig überlegt sein.
Zahnmedizin ist dann eben doch noch etwas anderes als Humanmedizin.

epeline
05.07.2017, 11:58
Ich denke, wenn die Finanzen der einzige Ansporn sind, wird es schwierig werden, überhaupt einen der beiden Studiengänge durchzuhalten....

bremer
05.07.2017, 12:04
Ich denke, wenn die Finanzen der einzige Ansporn sind, wird es schwierig werden, überhaupt einen der beiden Studiengänge durchzuhalten....

Und ich denke, Finanzen sind ein deutlich besserer Ansporn als die "ich wollte schon, seitdem ich im Sandkasten meinem Freund Peter ein pflaster aufgeklebt hatte, Arzt werden" - Motivation.

epeline
05.07.2017, 12:07
Ich habe auch nicht gesagt, dass dies die bessere Motivation ist. Aber ein wenig Interesse für den Beruf sollte man schon haben, wenn man bedenkt, wie viel Lebenszeit dafür drauf geht ;-)

Chip98
05.07.2017, 12:35
Ich interessiere mich für die beiden Studiengänge. Finanzen sind meiner Meinung nach ein sehr guter Ansporn und haben mir auch ein 1,0er Abitur ermöglicht. Ich habe mich bereits durch diverse Foren gelesen, allerdings bin auf keine eindeutige Meinung zu diesem Thema gestoßen. Ich wäre sehr dankbar, wenn einige (angehende)Ärzte Ihre Erfahrungen mit mir teilen würden. Danke!

aminemo
05.07.2017, 13:10
Ich interessiere mich für die beiden Studiengänge. Finanzen sind meiner Meinung nach ein sehr guter Ansporn und haben mir auch ein 1,0er Abitur ermöglicht. Ich habe mich bereits durch diverse Foren gelesen, allerdings bin auf keine eindeutige Meinung zu diesem Thema gestoßen. Ich wäre sehr dankbar, wenn einige (angehende)Ärzte Ihre Erfahrungen mit mir teilen würden. Danke!

Mit einem 1,0er Abi wirst du auch zum Sommersemester fix einen Platz bekommen, es spricht also nichts dagegen ein halbes Jahr Praktika zu machen, wie bereits vorgeschlagen :)
Was für eine Meinung solltest du auch im Forum finden? Beides sind coole, anstrengende Studiengänge, mit denen man seinen Lebensunterhalt verdienen kann. Ansonsten hat Feuerblick kurz und knapp zusammengefasst, dass Zahnmedizin halt handwerklich ist, und man nicht die vielen Fächer nach dem Studium zur Auswahl hat, wie bei Humammedizin. Hast du denn Lust den ganzen Tag im Mündern rumzuwerkeln? Interessiert es dich genug, um das 45 Jahre zu machen?

Atana
05.07.2017, 14:16
Ich weiß nicht, wieso manche versuchen den TE sofort in seiner Art zu ändern. Er hat nicht nach unseren Weltanschauungen gefragt.

Wenn du genaue Finanzen einsehen möchtest, dann kannst du dir da 1A Statistiken einholen, welcher Bereich, wie viel im Durchschnitt verdient. Das ist aber leider nur der Durchschnitt, es gibt immer Topverdiener und auch Leute, die ihre Praxis nicht halten können. Wenn ich mich recht erinnere, waren Praxen von Zahnmediziner finanziell gesehen ungefähr die Mitte von den gängigen Facharztpraxen. Radiologen bildeten in der HM die Spitze.

Du schreibst, dass du in anderen Foren keine einstimmige Meinung finden konntest. Hier geht es nicht um Meinungen. Du willst schließlich Topverdiener in der Medizin als niedergelassener Arzt werden, da solltest du dir nur die Fakten ansehen.

Echinococcus
05.07.2017, 16:24
Kurzantworten:
Kannst und willst du den Rest deines Lebens im Mund / an den Zähnen anderer Menschen arbeiten? Wenn du das mit Nein beantwortest, fliegt ZM für dich raus. Wenn ja, und es dich wirklich interessiert, wirst du als niedergelassener Zahnarzt ein wirklich gutes Geld verdienen und im Gegensatz zur Humanmedizin ist dein Werdegang größtenteils vorprogrammiert.

Was das Geld angeht: Fast jeder Arzt in Deutschland verdient mehr als der Durchschnitt. Am Hungertuch nagen auch Allgemeinmediziner nicht, wenn sie auch nur halbwegs wirtschaften können, und je nach Standort und Leistungsspektrum landen auch die gerne in hohen Gehaltskategorien.
Wenn dich nur die blanken Gewinne interessieren, sind wohl Opthalmologie, Radiologie, Labormedizin und Hygiene etwas für Dich. Da aber in Deutschland Ärzte, auch die in der Klinik, wirklich ordentliche Gehälter bekommen und sehr gut von Ihrer Arbeit leben können rate ich Dir einfach das Studium auf dich zukommen zu lassen, damit du dort deine Interessen kennenlernst und dann einen Beruf ausübst, der dir wirklich Spaß macht. Ob es dann am Ende 160k oder 200k im Jahr sind macht wirklich den Kohl nicht fett, wenn der Job einfach der Richtige ist.

Wenn du in 3 Jahren Ferrari fahren möchtest und ein Eigenheim auf Sylt willst, bist du mit WiWis oder Jura besser beraten. Da ist aber die Chance groß, dass du am Ende mit weniger dastehst.

Feuerblick
05.07.2017, 16:53
Ophthalmologie aber nur, wenn man auch operiert :-))

Chip98
05.07.2017, 18:45
Ich finde im Internet zahlreiche Zahnmedizin Praxen, die teilweise sehr viel Gewinn machen.
https://www.continum-praxisboerse.de/praxisboerse/praxisangebote/
https://www.concura.de/boerse/praxisangebote/?land=&umsatz=&faelle=&plz=&fachrichtung=&praxisart=&flaeche=&bhz=&gewinn=400000&preis=&id=
...
Allerdings finde ich kaum Praxen, die einen Facharzt der Humanmedizin erfordern und hohe Gewinne erzielen. Mir ist klar, dass Radiologen und Augenärzte laut diverser Einkommensstatistiken am profitabelsten sind. Jedoch finde ich kaum Praxen im Bereich der Radiologie oder Augenmedizin, die zum Verkauf stehen.

Feuerblick
05.07.2017, 18:51
Och, das kommt ganz auf den Bereich an, in dem du suchst.

Aber ganz ehrlich: Willst du dir deinen Beruf wirklich ausschließlich danach aussuchen, wo du am meisten Kohle machen kannst? Dann vielleicht Humanmedizin, Facharzt Plastische Chirurgie und ne hübsche Schönheitsklinik aufmachen für all die gut Betuchten des Landes.

Magst du vielleicht unsere (wirklich gut gemeinten) Fragen bezüglich deiner Wünsche in Sachen Tätigkeit mal beantworten? Willst du bis zur Rente in Mündern rumfuhrwerken, das Bohrergeräusch hören, den Zahnarztgeruch riechen und auf ein Tätigkeitsfeld festgelegt sein, wenn die Kohle stimmt?
Oder würdest du lieber etwas studieren, was dir am Ende mehr (und auch teilweise gut bezahlte) Möglichkeiten offenlässt?
Und warum überlegst du erst jetzt? Wieso stellst du deine Frage in einem (oder mehreren??) Forum? Was hältst du davon, mit der Bewerbung bis zum nächsten Semester zu warten und erstmal ein paar Praktika zu machen? Das Studium läuft dir ja nicht weg...

Btw: In der Augenheilkunde könnte ich dir spontan mehrere Kassensitze nennen, die zum Verkauf stehen würden, wenn sich ein Interessent finden würde. Sogar mit Anschluss an eine ÜBAG und mit der Möglichkeit operativer Tätigkeit - letztere macht am Ende das Einkommen aus.
Nicht alles, was man nicht im Internet angeboten findet, existiert auch nicht. Und nicht alles, was da an Gewinn behauptet wird, entspricht auch der Realität.

Chip98
05.07.2017, 19:07
Ich habe die Frage bereits in mehreren Foren gestellt und beschäftige mich schon seit langer Zeit mit dieser Frage.
Nein, ich suche mir den Beruf nicht ausschließlich nach der Kohle aus, sonst würde ich BWL studieren.
Ich könnte mir momentan folgende Tätigkeiten gut vorstellen:
- Zahnmedizin
- Allgemeinmedizin
- Augenheilkunde
(- falls ich mich später dafür entscheiden sollte im Krankenhaus zu bleiben) Chirurgie
- bestimmte Spezialisierungen im Bereich der Inneren
- Strahlentherapie

Was ich mir nicht vorstellen könnte:
- Gynäkologe
- Urologe
- plastischer Chirurg

Vom Studium gesehen fände ich Humanmedizin wegen der Vielfalt besser.

Feuerblick
05.07.2017, 19:24
Dann hast du dir doch eigentlich die Frage schon selbst beantwortet, oder? Du wirst als niedergelassener Humanmediziner ganz sicher gutes Geld verdienen und nicht wirklich hinter jedem Feld-Wald-Wiesen-Zahnarzt zurückstehen. Dazu mehr Vielfalt und Wahlmöglichkeiten...

Chip98
05.07.2017, 19:30
Ist es realistisch eine Assistenzarzt Stelle in einem Bereich wie Radiologie oder Augenheilkunde nach dem Studium zu bekommen?

Feuerblick
05.07.2017, 19:32
Natürlich ist das realistisch. Wenn du nicht wirklich fest örtlich gebunden bist, dürften beide Fächer kein Problem sein. Ansonsten wäre Augenheilkunde vielleicht minimal schwieriger, weil es halt weniger Augenkliniken als radiologische Abteilungen gibt.