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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : OA diagnostische Radiologie realistisch?



facialis
07.07.2017, 10:42
Angenommen, man wird irgendwann Facharzt fuer Radiologie und moechte spaeter nicht angiographieren. Nun ist es so, dass die meisten Abteilungen Angios machen und auch insgesamt den interventionellen Bereich immer mehr ausbauen, d.h. in so einer Abteilung waere es sicherlich von Vorteil, als OA angiographieren zu koennen.Heisst das, dass der Angiomuffel nach dem FA zwingend in die Niederlassung gehen MUSS oder kennt ihr vielleicht Beispiele von Haeusern, die rein diagnostische Oberarztstellen haben? Gibt es sowas ueberhaubt noch?

tarumo
07.07.2017, 12:33
Gschätzt 3/5 oder sogar 4/5 der OA-Stellen in Radiologie sind nichtinterventionell. Es gibt genug KollegInnen, die das nicht können oder wollen, und für die Spezialisten dann irgendwann auch den "Interventionsradiologen" als Zusatzbezeichung. Es gibt auch zahlreiche Häuser diverser Stufen, wo entweder keine Intervention vorhanden ist oder die von den Internisten miterledigt wird. Und auch dort gibt es genug OA-Stellen. Nur auf eine gezielte Stellenausschreibung für einen Interventionalisten braucht man sich halt nicht bewerben. Hilfreich für eine OA-Stelle ist in jedem Falle, gezielte Schwerpunkte setzen zu können, zB Mammo, Neuro, Muskuloskelettal etc., während in der Praxis eher der Generalist gefragt ist.
Einige OA-Stellen wurden auch eigens dazu geschaffen, weil man mit dem kläglichen FA-Gehalt keinen Hund mehr hinter dem Ofen hervorlocken kann, aber dringend Personal zur Wahrung des FA-Standards und vor allem mit Fachkunde RöV gebraucht wird. Insofern muß man jetzt kein Supertalent im Bezug auf Führungsaufgaben sein...

Fr.Pelz
08.07.2017, 19:41
Hier gibts auch noch einige Nicht-interventionelle Radiologen, wobei der CA schon darauf achtet, dass die Assis da hingeführt werden. Aber vielleicht macht es dir ja später doch Spaß? ;-) Da kann man ja doch einen gewissen Ehrgeiz entwickeln...

flopipop
10.07.2017, 18:44
man kann sicher für alles mögliche einen ehrgeiz entwickeln, aber die arbeit eines angiographischen interventionalisten unterscheidet sich schon erheblich von der eines rein diagnostisch tätigen radiologen und ich kann mir gut vorstellen, dass es nicht jedermanns-sache ist. wenn ich mir die oa stellen anschaue, dann wird in fast allen fällen interventionelle erfahrung wenn nicht vorausgesetzt, dann zumindest erwünscht. natürlich gibt es in jeder abteilung auch rein diagnostische oberärzte (jemand muss je den rest machen), aber vom gefühl her glaube ich, dass diese tenendziell abnehmen und im krankenhaus immer mehr der interventionalist gefragt sein wird.

anignu
11.07.2017, 21:04
Das kommt doch alles drauf an... Gefäßinterventionen sind ja grundsätzlich erstmal Sache von Radiologen, Angiologen und Gefäßchirurgen. Insofern gibt es auch entsprechende Kliniken in denen z.B. alle Interventionen ausschließlich von Angiologen oder ausschließlich von Gefäßchirurgen durchgeführt werden. In solchen Kliniken kann es sehr einfach einen rein diagnostischen Radiologen geben.

Ansonsten ist es z.B. bei uns in der Klinik so, dass die Angiographie neben CA nur ein OA und das mit wechselnden AA macht. Im Dienst müssen es zwar die anderen OA oder FA auch machen, aber das kommt nicht oft vor.