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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Uni überfüllt -> Studenten "müssen" pausieren



toitoi16
14.07.2017, 11:42
Hey,

ich hab mal eine Frage an euch: ich studiere in der Vorklinik und einige von uns werden nächstes Semester keine Anspruch auf den Platz im Praktikum / Seminar haben, da die Kapazitäten der Universität weit überschritten sind ( es handelt sich hier um > 70 Studenten).

Es soll nun nach einem "inneren NC" gelost werden, über die Teilnahme bzw. über den Platz im jeweiligen Praktikum. Studenten, die keinen Platz bekommen werden also gezwungen bis zum nächsten Semester zu warten, d.h. mehr oder weniger ein Semester zu pausieren.

Gibt es jemanden von euch der derartiges schonmal miterlebt hat?
Habt ihr Strategien oder Ratschläge?

Freue mich von euch zu hören.
Liebe Grüße

WackenDoc
14.07.2017, 12:47
Was sagen denn Fachschaft und ASTA dazu?

Xabi
14.07.2017, 13:11
Soweit ich richtig informiert bin, weiß eigentlich noch niemand wie das ganze genau ablaufen wird. Die Verantwortlichen reden auch eher drum herum und haben bisher keine Lösungen präsentiert. Das Problem wird sich auch in die nächsten kommenden Semester fortsetzen, da auch in den kommenden Semestern mehr Studenten zugelassen werden, als Seminarplätze zur Verfügung stehen. Langfristig wird man hoffentlich die Kapazitäten ausbauen.

WackenDoc
14.07.2017, 15:18
Ihr solltet so schnell wie möglich ASTA und Fachschaft einschalten. Der ASTA sollte auch Kontakt zu Anwälten haben, die in dem Fall beraten können.
Immerhin geht es um sehr viel Geld.

Ggf. Lokalpresse mal daruf ansetzen.

Migole
14.07.2017, 15:20
Hört sich illegal an. Meines Wissens nach ist im Hochschulgesetz verankert dass jeder Student theoretisch die Möglichkeit besitzen muss sein Studium in Regelzeit abzuschließen.

Absolute Arrhythmie
14.07.2017, 15:27
Bei uns (Uni Bonn) hab es das Problem vor wenigen Semestern in der Klinik. Nach viel hin und her konnte eine Lösung gefunden werden, aber rechtmäßig ist das glaub ich prinzipiell schon.

Osteosynthese
14.07.2017, 15:44
Ihr solltet so schnell wie möglich ASTA und Fachschaft einschalten. Der ASTA sollte auch Kontakt zu Anwälten haben, die in dem Fall beraten können.
Immerhin geht es um sehr viel Geld.

Ggf. Lokalpresse mal daruf ansetzen.

Die Fachschaft ist bereits eingeschaltet. Gestern waren semesterübergreifend viele Studenten bei einer stillen Demo vor dem Dekanats Gebäude in dem anschließend auch der Fachbereichsrat getagt hat. Die Demo wurde gefilmt und es wurden Fotos gemacht, allerdings soll erst noch ein Gespräch mit dem Wissenschaftsminister und der Fachschaft stattfinden.

Der Dekan kam auch heraus und hat und uns zumindest vertröstet.
Es handle sich um eine reine Vorsichtsmaßnahme seitens der Universität, um in die anstehenden Gespräche mit dem Wissenschaftsminister von RLP zwecks Kapazitätsunabhängiger Mittel gestärkt rein zu gehen.

Der Fachbereichsrat hat den inneren NC in seiner Sitzung jedoch beschlossen.
Konkret geht es wohl semesterübergreifend um 200 Praktikums- und Seminarplätze in der Vorklinik.

Fakt ist: Wir Studenten hängen in der Luft und die Frustration ist groß.

Sternchenhase
14.07.2017, 16:11
Das Problem der Uni Mainz ist, dass sie das die letzten Semester noch irgendwie gestemmt haben, aber die Kapazitätsklagen und die daraufhin vergebenen Teilstudienplätze ironischerweise diese Kapazität jetzt einfach sprengen. Und wenn die Uni versucht das zu kompensieren, gibt sie damit automatisch den Kapazitätsklagen Recht und die Grundlage für die nächste Runde der Kapazitätsklagen schafft. Sie versuchen jetzt diesen Teufelskreis zu druchbrechen, nur leider auf eurem Rücken.

In der Mail von eurer Fachschaft war das ja auch nochmal sehr gut erklärt, auch mit der Erklärung, warum die Uni das macht, das ändert aber trotzdem natürlich nichts an der Situation. Auch wenn langfristig über einen Modellstudiengang nachgedacht wird, um die Klagen zu verhindern, hilft das euren Jahrgängen nicht.:troest:

Im Hochschulgesetz von Rheinland-Pfalz steht dazu leider auch nichts verbindliches, jedenfalls hatten wir nichts gefunden (im Gegensatz zur HU Berlin übrigens).

Osteosynthese
14.07.2017, 17:15
Das Problem der Uni Mainz ist, dass sie das die letzten Semester noch irgendwie gestemmt haben, aber die Kapazitätsklagen und die daraufhin vergebenen Teilstudienplätze ironischerweise diese Kapazität jetzt einfach sprengen. Und wenn die Uni versucht das zu kompensieren, gibt sie damit automatisch den Kapazitätsklagen Recht und die Grundlage für die nächste Runde der Kapazitätsklagen schafft. Sie versuchen jetzt diesen Teufelskreis zu druchbrechen, nur leider auf eurem Rücken.

In der Mail von eurer Fachschaft war das ja auch nochmal sehr gut erklärt, auch mit der Erklärung, warum die Uni das macht, das ändert aber trotzdem natürlich nichts an der Situation. Auch wenn langfristig über einen Modellstudiengang nachgedacht wird, um die Klagen zu verhindern, hilft das euren Jahrgängen nicht.:troest:

Im Hochschulgesetz von Rheinland-Pfalz steht dazu leider auch nichts verbindliches, jedenfalls hatten wir nichts gefunden (im Gegensatz zur HU Berlin übrigens).

Ja genauso ist es Sternchenhase!

Ich bin auf jeden Fall gespannt was die nächsten Wochen an Neuigkeiten bringen..

Ironischerweise sind diejenigen die über eine Kapazitätsklage in den Studiengang reingekommen sind vom "inneren NC" befreit.
Ich möchte wirklich keine Missgunst unter den Studenten schüren und gönne jedem seinen Platz.
Abstrus ist es aber schon, wenn man bedenkt das die Kapazitätsklagen ein Grund für den von Dir oben beschriebenen Teufelskreis sind..

Studierst du aber nicht in Marburg Sternchenhase oder woher nimmst du Deine Informationen ?

toitoi16
14.07.2017, 17:48
Hallo :)

danke euch für eure Kommentare!
Insgesamt ist die Situation wirklich nicht optimal. Allein die Tatsache als Student sich mit dem Gedanken auseinanderzusetzen unverschuldet "pausieren" zu müssen ist etwas demotivierend. Es werden für kommendes Semester (WS16/17) erneut wieder 50 Studenten zu gerechnet (bitte verbessert mich, wenn dem nicht so ist). Mich würde es wirklich interessieren, ob andere Unis auch mit einer so hohen Diskrepanz bzgl. der Anzahl der zugelassenen Studenten umgehen muss. Weiß jemand, warum es wesentlich schwerer ist sich in einem Modellstudiengang einzuklagen? Nach meine Informationen konnte sich beispielsweise in Köln seit sehr vielen Jahren niemand mehr einklagen.

@Osteosynthese:
Natürlich neigt man dazu zu hinterfragen, welchen "Stellenwert" die eingeklagten in solch einer Situation spielen. Ich probiere (so geht es geht) mir nur vor Augen zu halten, dass die Universität den Studienplatz, Teilstudienplatz vergeben hat und sie damit die Legitimation dafür schaffen. Letzt endlich ist jedoch Ironie auf eine gewisse Art und Weise, wenn die Universität sich dann angesichts solcher Aufgaben wieder findet. Nach meine Informationen werden die eingeklagten ihren Platz sicher haben im Gegensatz zum dem "regulär"restlichen Prozent an Studenten.

toitoi16
14.07.2017, 17:49
ups, sorry für die Rechtschreibfehler :) PRÜFUNGSPHASE :)

Osteosynthese
14.07.2017, 18:33
@Osteosynthese:
Natürlich neigt man dazu zu hinterfragen, welchen "Stellenwert" die eingeklagten in solch einer Situation spielen. Ich probiere (so geht es geht) mir nur vor Augen zu halten, dass die Universität den Studienplatz, Teilstudienplatz vergeben hat und sie damit die Legitimation dafür schaffen. Letzt endlich ist jedoch Ironie auf eine gewisse Art und Weise, wenn die Universität sich dann angesichts solcher Aufgaben wieder findet. Nach meine Informationen werden die eingeklagten ihren Platz sicher haben im Gegensatz zum dem "regulär"restlichen Prozent an Studenten.

Es sind halt auch wirklich viele Gerüchte im Umlauf. Allein die Zahlen, sprich wie viele Plätze wo jetzt fehlen variieren ja, je nachdem mit wem man spricht..

Es bleibt einem halt nicht viel übrig als das alles jetzt genau zu verfolgen und sich zur Not (gemeinsam) juristisch und hochschulpolitisch/kommunal etc. auf die Hinterbeine zu stellen.

Wir dürfen bloß nicht in ein Schema à la "ich kann eh nichts bewirken" verfallen.

Kandra
14.07.2017, 18:52
Ich würde mich da frühzeitig mal mit einem Anwalt zusammensetzen. Wohl dem, der eine Rechtsschutzversicherung hat..

Sternchenhase
14.07.2017, 20:28
Studierst du aber nicht in Marburg Sternchenhase oder woher nimmst du Deine Informationen ?

Ich habe meine Spione überall :luigi: :-D Bekommst ne PN :-).

Das Klagen-Problem haben wir in Marburg auch, allerdings werden die meisten der Teilstudienplätze von vornherein durch hss vergeben; weit über ein Drittel der Vorkliniker sind Teilis bei uns. Das wird allerdings von vornherein von der Uni einkalkuliert. ich kann aber auch verstehen, wenn die Uni lieber die Plätze mit Leuten aus dem regulären AdH füllt, anstatt einen Puffer für die Klagen einzubauen. Zur Klinik wird ja dann mit den Leuten aufgefüllt, die noch aus einem höheren Semester mit einem späteren Physikum dazukommen, bzw. die Wartezeitler-Teilis, die bis dahin ihre Wartesemester voll haben und sich hochstufen lassen können.
Dass die Leute, die sich eingeklagt haben, vorgezogen werden, sorgt natürlich für viel Unstimmung :-((. Mit der Uni zu reden bringt ja leider nicht viel, die scheinen das als ihre Notbremse zu betrachten.

Alles in allem eine vertrackte Situation, ein Anwalt ist jetzt erstmal das wichtigste. Euer AStA bietet eine kostenlose Rechtsberatung (https://www.blogs.uni-mainz.de/asta/service/rechtsberatung/) an, da vorbeizuschauen schadet mit Sicherheit nicht.

Bonnerin
15.07.2017, 09:48
AA hatte ja bereits geschrieben, dass es so ein ähnliches Problem in Bonn gegeben hatte. Das werde ich mal kirz ausführen:

Das 1./2. und das 3./4. klinische Semester kann man bei uns auch azyklisch machen, also zuerst das "höhere". Das entlastet die Situation mit den Plätzen. Aber das 5. und das 6. muss man in dieser Reihenfolge machen. Es gab dann Probleme mit dem 6. klinischen, wo durch Erasmus/Urlaubssemster für die Diss/Wiederholer auf einmal viel zu viele Leute (60?) mehr drin waren.

Auch da hat das Dekanat erstmal eine Mail geschickt, in der sie mit Zwangspausen "gedroht" haben. Unsere Klinik-Fachschaft - die davon ja teils auch betroffen war - ist dann hin und hat mit dem Dekan geredet, der sich für die Enttäuschung und Sorge verständig gezeigt hat.

Letzten Endes kam es dann zu einer Abstimmung und der betroffene Jahrgang hatte 2 Möglichkeiten:
a) Leute auslosen
b) alle kommen rein und wir sprengen die in der Approbationsordnung festgelegten Gruppengrößen

Das Ergebnis war mit über 90% Antwort b. Das wäre bei euch vllt. auch einen Versuch wert.

Ansonsten - AA und einige andere habe es gesagt - ist der Prozess leider vollkommen rechtmäßig - zumindest wenn gelost wird. Dieser "Innere NC" ist es glaube ich aber nicht. In anderen Studiengängen wird das ja auch regelhaft so gehandhabt: Wer keinen Platz zugelost bekommt muss warten.

Ich hoffe, dass ihr aber eine zufriedenstellende Lösung finden werdet.

Muriel
15.07.2017, 13:07
Unverständlich ist die Andershandhabung mit den Klageplätzen. Entweder das System greift für alle oder eben gar nicht. Dass ausgerechnet die Leute, ohne die es diese Lage gar nicht gäbe, von einer möglichen Benachteiligung ausgeschlossen sind, erschließt sich mir nicht. Mag mich jemand aufklären? Sollte auch nicht polemisch klingen, aber die Frage drängt sich ja nun mal auf.

Migole
15.07.2017, 13:17
Ich würde trotzdem definitiv die ausführliche Rechtsberatung suchen. Dass in anderen Studiengängen auch gelost wird ist korrekt, allerdings haben alle meine Freunde, die Geistes-/Sozialwissenschaften studieren das Recht darauf ihr Studium in Regelzeit zu beenden (passenderweise auch eine an der Uni Mainz. Sie wurde bei der Immatrikulation auf dieses Recht hingewiesen). Natürlich nicht zwingend mit den favorisierten Kursen aber es müssen immer so viele Kurse angeboten werden, dass theoretisch jeder seine Punkte bekommt. Dass viele dann freiwillig länger studieren um in beliebte Kurse zu kommen ist ja eine andere Sache.

Nessiemoo
15.07.2017, 13:17
Bei uns war auch ein Semester überfüllt. Bei uns bestand die Klinik aus 5 Blöcken, und drei von denen bestehen aus 4-5 Modulen und man ist insgesamt ziemlich frei in welcher Reihenfolge man die belegt. Durch mehrere Faktoren war bei uns dann der Block IV extrem überfüllt. (Teilweise Gruppen 4x so viele Studis wie sonst), aber es war nie die Rede davon, dass Leute nicht in den Kurs reinkommen, die sie brauchen um ihr Studium abzuschlißen. (Die Wahlfreiheit etc wurde dann schon stark eingeschränkt, also z.B Leute denen Block III und IV gefehlt haben wurden alle in Bloc III eingeteilt.