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crossie
21.07.2017, 19:55
Hallo zusammen,

über die SuFu habe ich nix passendes gefunden. Gibt es denn irgendwelche Tips wie ich das platzen der Venen beim Blutabnehmen verhindert/reduzieren kann?

Eine Vene zu finden / zu treffen ist nicht so mein Problem, dafür aber, dass relativ häufig die Venen während der Abnahme platzen. Heute war es ganz extrem, trotz dünner Nadel, wenig Stauen und gleich nach Punktion entstauen hab ich bei einer Pat. sechs Versuche gebraucht um die vier Röhrchen zumindest mit homöopathischen Mengen an Blut zu füllen :D Was kann ich noch besser machen?

Vielen Dank!

Heerestorte
21.07.2017, 20:01
Ich habe zwar kaum Erfahrung, aber meine Erfahrung ist, je mehr es in Richtung Ellenbeuge geht, desto seltener platzen sie.
Aber meine Erfahrung beruht auf vllt. 15 BEs und 10 Viggos, also nicht für allzu voll nehmen was ich sage ;)

Miss_H
21.07.2017, 20:12
In der Ellenbeuge ist mir noch nie eine Vene geplatzt. Aber auch da kann man durch die Vene stechen und ein schönen Bluterguss machen. Weiter distal werden die Venen kleiner und daher auch verletzlicher. Wenn du Röhrchen hast bei denen du den Sog selber bestimmen kannst, bei kleinen Venen nicht so arg ziehen. Und wieso nicht mal ein bisschen länger stauen, damit die Venen sich besser füllen? Ansonsten einfach üben.

crossie
21.07.2017, 20:29
In der Ellenbeuge ist mir auch noch keine geplatzt aber einige Patienten haben da auch nix :D Und grad heute bei dem Fall, je mehr ich vorher gestaut habe desto eher sind die Venen dann kaputt gegangen. Das war wirklich zum verrückt werden!

Kandra
21.07.2017, 20:30
Manche Patienten haben auch einfach Venen, die man nur schief ansehen muss und sie gehen hoch. Ansonsten ist mir noch nie eine Vene geplatzt weil ich zu lange gestaut hätte. Im Gegenteil. Je voller und dicker die Venen sind, desto einfacher erwischt man sie ja. Venen platzen meiner Erfahrung nach immer dann, wenn man sie nicht richtig erwischt hat und nur irgendwo im Randbereich der Venenwand rumkrebst (und das Blut dementsprechend schlecht läuft). Dann reicht schon eine minimale Bewegung der Nadel und die Vene platzt. Seitliches Anstechen ist auch gefährlich, versuch möglichst immer, die Vene im Verlauf zu treffen und nicht irgendwie seitlich daran entlang zu ratschen.

SarahManning
21.07.2017, 20:35
Durch zu langes Stauen können sich die Blutwerte verändern.

Kandra
21.07.2017, 20:38
Durch zu langes Stauen können sich die Blutwerte verändern.
Das ist dann wieder ein anderes Problem, wobei das auch nicht so schnell geht, wie man an der Uni lernt ;)

Miss_H
21.07.2017, 20:42
Das ist dann wieder ein anderes Problem, wobei das auch nicht so schnell geht, wie man an der Uni lernt ;)
Das ist auch mein Eindruck. Hat sich bis jetzt noch niemand beschwert bei mir...

Kandra
21.07.2017, 20:49
Das ist auch mein Eindruck. Hat sich bis jetzt noch niemand beschwert bei mir...

Hämolytische Blutproben, die auf mein Konto gehen, kann ich nach 6 Jahren Blutabnahme-Vampir an einer Hand abzählen. Und Hyperkaliäm sind "meine" Patienten in der Regel auch nicht, eher im Gegenteil ^^
Einmal recht am Anfang habe ich bei laufender Infusion Blut abgenommen, was dann zu einem Hb von 2 und kurzer Irritation geführt hat ;)

Nessiemoo
21.07.2017, 21:17
Ein häufigeres Anfängerfehler ist, dass man das Nadel doch nicht so ganz fest/ruhig hält, es verrutscht und die Vene "platzt" eigentlich nicht, sondern man zersticht die, egal was man danach den Patienten sagt ;). Und es gilt natürlich, dass eine gute Vene nicht die sichtbare, sondern die tastbare ist. Und dünne Nadel ist da nicht unbedingt besser, weil dann fließt das Blut viel langsamer, manbraucht viel Zeit und damit ist das Verrutschen der Nadel mehr wahrscheinlicher.

Gast26092018
22.07.2017, 06:40
Für mich sind die visuellen Eindrücke viel hilfreicher. Die ganz dünnen Butterflys (die blauen) benutze ich bei ganz ganz dünnen Venen. Ich benutze aber immer Handschuhe, auch beim tasten.
leicht Klopfen, und mit Desinfektionsmittel sprühen hilft auch die Venen prominenter zu machen.

WackenDoc
22.07.2017, 08:06
Ich hab jetzt das erste Mal nach 5? Jahren wieder Blut abgenommen.

konstantin
22.07.2017, 11:57
Als Student bin ich für die Blutentnahmen bei den "schwierigeren" Patienten noch relativ schnell distalwärts gewandert. Handrücken und so. Da gehen einem die Venen aber tatsächlich sehr viel leichter flöten, gerade, wenn's dann auch um Zugänge geht. Mittlerweile ist mein Credo: bei 99,9% gibt es ein, zwei geile Venen irgendwo in der Ellenbeuge. Man kann sie vielleicht nicht sehen, eventuell nichtmal vernünftig tasten, aber sie sind da, und mit zunehmender Erfahrung "ahnt" man auch, wo sie schlummern. Ob's dafür handfeste anatomische Tips gibt, kann ich nicht sagen (zum Beispiel, dass kleinere Venen distal davon dort zu konfluieren scheinen, etc.), aber einfach mal auf gut Glück und dem mutmaßlichen Venenverlauf folgend rein, und wenn man nicht direkt auf Öl stößt, etwas zurückziehen und etwas zur Seite fächern. Ist für den Patienten vielleicht nicht unbedingt das angenehmste, aber ein halbes dutzend Hämatome auf dem Handrücken sind auch nicht wirklich dufte.

Ansonsten mein Geheimtipp, gerade wenn es um Zugänge geht: Lieber erstmal proximal statt distal schauen. Oft hat es auch am Oberarm öberflächlich gelegene, saftige, dicke Venen ;)

Solara
22.07.2017, 12:33
Muss Konstantin widersprechen, gerade bei PVK distal anfangen. Wenn proximal alles geplatzt ist, hilft eine nachfolgende distale Suche auch nichts.

Philip_MHH
22.07.2017, 12:46
Muss Konstantin widersprechen, gerade bei PVK distal anfangen. Wenn proximal alles geplatzt ist, hilft eine nachfolgende distale Suche auch nichts.


ganz genau..immer (vor allem wenn es schwierig zu werden scheint) distal anfangen... und ehrlicherweise so problematisch find ich zugange auf der Hand nicht, da "platzt " nicht öfter was als am Unterarm oder der ellenbeuge. sicher auch viel Übungssache dabei. aber Handrücken ist eigentlich sehr schön zu machen.
Ansonsten geht auch mal auf der Innenseite des Unterarms, höhe Handgelenk ganz gut, sind zwar eher feinere Venen, aber oftmals noch ne gute alternative

crossie
22.07.2017, 13:05
Ich gehe auch von proximal nach distal. Nach meiner Erfahrung geht wenn sonst nix mehr geht doch immer noch irgendwas an der Hand/am Handgelenk, das heb ich mir lieber so lange wie möglich auf, grad bei Pat. die gern mal über Nacht ne Flexüle rauspulen und dann im Verlauf noch die ein oder andere brauchen. Außerdem, wenn ich distal anfange, einen Fehlversuch habe und dann weiter proximal nochmal staue, dann siffelt es gelegentlich unangenehm aus der Fehlversuchsstelle raus bzw. machts ein unschönes Hämatom.

Kandra
22.07.2017, 13:20
Ich gehe auch von proximal nach distal. Nach meiner Erfahrung geht wenn sonst nix mehr geht doch immer noch irgendwas an der Hand/am Handgelenk, das heb ich mir lieber so lange wie möglich auf, grad bei Pat. die gern mal über Nacht ne Flexüle rauspulen und dann im Verlauf noch die ein oder andere brauchen. Außerdem, wenn ich distal anfange, einen Fehlversuch habe und dann weiter proximal nochmal staue, dann siffelt es gelegentlich unangenehm aus der Fehlversuchsstelle raus bzw. machts ein unschönes Hämatom.

Du hast aber ein Abflussproblem, wenn du erst proximal alles kaputt stichst.

Solara
22.07.2017, 13:30
Ich gehe auch von proximal nach distal. Nach meiner Erfahrung geht wenn sonst nix mehr geht doch immer noch irgendwas an der Hand/am Handgelenk, das heb ich mir lieber so lange wie möglich auf, grad bei Pat. die gern mal über Nacht ne Flexüle rauspulen und dann im Verlauf noch die ein oder andere brauchen. Außerdem, wenn ich distal anfange, einen Fehlversuch habe und dann weiter proximal nochmal staue, dann siffelt es gelegentlich unangenehm aus der Fehlversuchsstelle raus bzw. machts ein unschönes Hämatom.

Wie Kandra schon schrieb, wenn proximal schon ein Loch da ist, siffelt;-) es eben dann oben raus - ungünstig, wenn, was immer auch infundiert werden soll, dann dort wieder rauskommt.

Und die PVK in der EB halten im Durchschnitt deutlich kürzer distaler - denn wie oft wird der Arm angewinkelt bei Essen, Trinken, Zähneputzen, Handy bedienen etc.

crossie
22.07.2017, 13:38
Ich setze natürlich voraus, dass ich nicht an ein und dem selben Gefäß zentimeterweise nach distal neu rumstochere :D

Solara
22.07.2017, 13:59
Fang einfach distal an, dann hast du das Problem nicht ;-)