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Klene
17.10.2003, 18:24
Hallo!

Ich würde gerne Psychiaterin werden! Weiß aber nicht, ob der Beruf wirklich das Richtige für mich ist! Denn man studiert zu Anfang ja normal Arzt. Aber ich weiß nicht, ob ich so ohne weiteres Leichen oder anderes erforschen könnte. Aber ich denke, dass man diese Voraussetzungen für den Psychiater braucht. Denn auch wenn man als Psychiater vom Menschen die Psyche untersucht, gehört auch der Rest dazu!
Was ich auch gerne wissen würde:Wie sieht das Studium aus?
:-lesen Besonders schwierig?

Bye

Pietschie
17.10.2003, 19:11
Hi Klene!

Auch ich möchte mal in Richtung Psychiatrie gehen und habe mir vor dem Studium die gleichen Fragen gestellt wie du.
Ich konnte noch nicht mal Blut sehen, besonders das von anderen nicht, ohne sofort ein flaues Gefühl in der Magengegend zu bekommen.
Es ist aber immer alles nur halb so schlimm. Den Präpkurs hab ich heil überstanden und hab gestern zum ersten Mal Blut abgenommen, ohne umzukippen und ohne Übelkeit.
Es ist am Anfang eine Überwindung, aber umso besser fühlt man sich, wenn man sich durchgerungen hat und alles gut gegangen ist.

Was den Schwierigkeitsgrad des Studiums angeht ist das schwer zu beurteilen. Jeder empfindet das anders. Sicherlich ist es nicht einfach und die ersten zwei Jahre erst recht nicht.
Aber wenn du das wirklich machen willst und dein Ziel nicht aus den Augen verlierst, schaffst du es auch! :-top

Ich würde dir raten, es auf jeden Fall zu probieren.

lg Pietschie

p.s. Hast du dich schon mal über Psychologie informiert? Wäre vielleicht noch eine Alternative für dich.

Sidewinder
17.10.2003, 20:32
Ich wollte bloß mal einwerfen, dass ich nicht glaube, dass es die Hauptvorraussetzung für einen Psychater ist, Leichen zu untersuchen...oder bin ich da irgendwie auf dem Holzweg!?
Und was den Präpkurs etc angeht, da stellt man ziemlich schnell fest, dass einem manche Ding viel leichter fallen, als man zu Anfang gedach hat.
Wie schwer das Studium ist, ist glaube ich - wie mein Vorredner schon gesagt hat - eine rech subjektive Empfindung...aber machebar ist es schon.

Sebastian

Sidewinder
17.10.2003, 20:33
...und es heißt natürlich Psychiater... :-D

Klene
18.10.2003, 10:34
Hi!
Mir ist schon klar, dass das untersuchen von z.B. Leichen oder anderem nicht die Aufgabe eines Psychiaters ist, aber wenn man den Menschen heilen will, (auch wenn der Psychiater es "nur" mit der Psyche zu tun hat), denke ich schon das man den Menschen auch vollends kennen muss.
Aber weil mich viel mehr die Psyche des Menschen interessiert und ich sie auch verstehen will, finde ich den Beruf des Psychiaters so toll.
Die Psychiologie finde ich deswegen auch sehr interessant. Vielleicht könntet ihr mir mehr über die Funktion als Psychiater und des Psychiologen aufklären. Ich geh zur Zeit noch in die Schule und am Forschen, was für mich der passendeste Beruf ist. Deswegen möchte ich lieber von Leuten, die das auch studieren Infos darüber bekommen. Denn das Arbeitsamt bietet mir ja "nur" Fakten über das Studium/den Beruf, aber nich viel mehr. :-((

Bye :-winky

Hellequin
18.10.2003, 11:29
Solltest du wirklich vorhaben im klinischen psychiatrischen Bereich
arbeiten zu wollen (egal ob als Psychologe od. Psychiater) würde ich dir empfehlen vorher ein Praktikum oder ähnliches in der Psychiatrie zu machen. Es ist halt schon etwas anders, wie es sich viele Leute vorstellen. Du wirst z.B. mit ziemlich vielen chronischen Patienten zu tun haben, die alle paar Wochen oder
Monate wiederkommen. Wirkliche Heilungen sind eher selten.

Klene
18.10.2003, 16:05
Ich habe auch schon drüber nachgedacht ein Praktikum zu machen, wenn ich mich letzendlich für diesen Beruf entscheide. Denn ich stell mir den Beruf schon heftig vor! Und möchte dann doch schon im Voraus wissen, ob der Berufsalltag was für mich ist und das will ich nicht erst nach dem Studium herausfinden!
Find ich richtig super, dass hier einem geholfen wird!! :-)

Bye :-winky

Clara
18.10.2003, 19:26
Hallo ,

der Beruf des Psychiaters/der Psychiaterin setzt ein abgeschlossenes Medizinstudium voraus , der des Psychologen ein vollendetes Psychologiestudium. Unterschiede ergeben sich in aller erster Linie in den Aufgabenbereichen und letztlich auch in den Befugnissen , denn der Psychiater ist Arzt und hat damit in der Bandbreite gesehen mehr medizinisch relevantes Wissen , kann Medikamente verordnen und sich durch Weiterbildungen psychotherapeutisch schulen lassen.Psychologen übernehmen beispielsweise in einer Klinik die Gesprächstherapien , unternehmen diverse Tests und arbeiten in der Regel eng mit den Ärzten zusammen.Interessant ist , das man mit beiden Berufen häufig mystisch verklärte Theorien entwirft , das Erforschen der Seele und das Ergründen menschlicher Abgründe , scheint gewisse Naturen besonders anzuziehen...mich übrigens auch.
Da ich , seit ich denken kann , nur von Psychiatern umgeben war und in jedweder Hinsicht beeinflusst wurde , kann ich nur eines sagen : in diesem Beruf geht es nicht darum den schnellen Heilerfolg erzielen zu wollen , vielmehr muss man sich auf chronisch kranke Patienten einstellen , Menschen deren Selbst unauffindbar verloren scheint , solche die depressiv verklärt an Wände starren , andere die von Verschwörungstheorien überzeugt sind und manchmal auch von jenen , die suizidale Absichten fast in die Tat umgesetzt hätten.
Dennoch kann dieser Beruf hochinteressant sein , anspruchsvolle Geister befriedigen und den einen oder anderen Patienten , wieder ins Leben zurückholen.


Mit Gruß ,

Clara

Spinneritis
19.10.2003, 14:10
Hallo Klene, ich würde für dich ganz einfach mal den Vorschlag machen, dir ein Krankenhaus zu suchen, welchen auch eine Abteilung für Psychiatrie hat und dort ein Praktikum zu machen, nur so hast du die Möglichkeit dir ein echtes Bild davon zu machen, was es heißt als Psychiater tätig zu sein und in so einer Einrichtung Tag für Tag zu leben.
Auf jeden Fall musst du dir aber auch voll im Klaren sein, dass die Psychiatrie ein hartes Pflaster ist und es sehr viele Menschen auch dort gibt, die so dermaßen neben der Hutschnur laufen, dass man denen einfach nicht mehr helfen kann und man sie deshalb Zeit ihres Lebens vor der restlichen Bevölkerung wegschließen muss. Auch wirst du machmal schlimmes zu sehen bekommen. Leute gegen ihren Willen ruhigstellen müssen....und ganz ungefährlich ist das auch nicht (vor allem in Hinblick auf deine eigene psychische Gesundheit).
Meine beste Freundin studiert Psychologie sagt immer "Psychologen behandeln Patienten, denen man noch helfen kann. Die Psychiater verhelfen ihren Patienten ur zu den richtigen Drogen".
Ich will dir das natürlich nicht ausreden oder so, nur denke ich, dass du noch gar keine richtige Vorstellung von dem Beruf "Psychiater" hast. Ach und wer weiß, vielleicht gefällt dir während des Studiums ein anderes Fachgebiet, wie Neonatologie z.B., dann eh viel besser!
Du wirst das schon schaffen!! Nur Mut!

Spekulatius
19.10.2003, 15:10
ich finde, was deine freundin sagt, das kann man nicht so stehen lassen, also dass man als psychiater nur die leute behandelt, denen nicht mehr richtig zu helfen ist und denen man psychopharmaka verabreichen muss.. die meisten leute verbinden mit psychiatrie immer die geschlossene und am liebsten die aus dem fernsehen.
man kann als psychiater z.B. auch in einer psychosomatischen klinik arbeiten.

Spinneritis
19.10.2003, 17:29
Ja Pustekuchen. In einer psychosomatischen Klinik arbeiten aber keine Psychiater (nicht das mir das bekannt wäre).

Spekulatius
19.10.2003, 17:43
Selbstverständlich arbeiten da leute mit der fa ausbildung psychiatrie.
chefärzte, die das KH leiten, oberärzte, die die station leiten, ärzte, die die therapien durchführen und eben
daneben
auch angestellte psychologen und sozialpädagogen für sachen wie Kunst, Bewegungstherapie oÄ.

wer dachtest du denn, dass da arbeitet?

Klene
19.10.2003, 18:08
Also... auf jeden Fall erstmal vielen lieben Dank, dass ihr mir alle helft in Sachen Psychiater/Psychologe!!! :-top
Mir ist mittlerweile auch schon klar geworden, dass ich mal ein Praktikum machen sollte... wurd mir ja schon mehrfach geraten!
Aber was ich bis jetzt sagen kann, ist, dass mich dies, was hier gesagt wurde, mich keineswegs von meinem Berufswunsch abschrecken konnte/kann. Ich denke jeder Beruf hat nicht nur angenehme Seiten und dieser ist bestimmt nicht der einfachste Beruf! Aber das reizt mich einfach! Es ist ja nicht so, dass ich mir keine Gedanken über Alternativen mache! Aber Psychiater ist der passendeste Beruf, den ich für mich vorstellen kann!
Vielleicht holt mich der Alltag in einer Psychiatrie auch schnell wieder zurück und sagt mir, dass dieser Beruf wirklich nicht das Beste für mich ist!

Bye

condorito
19.10.2003, 18:20
Original geschrieben von Katharina

man kann als psychiater zB auch in einer psychosomatischen klinik arbeiten, da hat man dann keineswegs leute mit verschwörungstheorien, sondern zB junge leute mit essstörungen, manager mit burnout-syndrom, wieder andere, die sich nicht trauen, mit anderen menschen zu reden, andere, die nacht für nacht alpträume haben, usw.



Das sind Fächärzte für Psychotherapeutische Medizin und keine Psychiater

Spekulatius
19.10.2003, 20:44
also ich dachte, das wäre so.

Älgen
19.10.2003, 21:53
Hej !

Nachdem man den FA für Psychiatrie in den letzten Jahren Mehrfach umgemodelt hat (so gab es vor 15 Jahren noch den Nervenarzt, als Doppel-FA für Neuro & Psych, den es meines Wissens jetzt wieder gibt in abgewandelter Form), heißt die Korrekte Bezeichnung inzwischen Facharzt für Psychiatrie & Psychotherapie. Weiterhin gibt's dann diverse verschiedene Zusatzausbildungen & -qualifikationen, wie z.B. die Psychotherapeutische Medizin & die ganzen verschiedenen Therapie-Ausbildungen in den diversen Therapie-Richtungen, die dann größtenteils sowohl Ärzten als auch Psychologen offenstehen & dann eben neben der FA-Bezeichnung & der "Grundausbildung" noch obendrauf kommen. Is also alles in allem recht kompliziert die geschichte mit der Psychiatrie & Psychosomatik & wird sich wohl auch die nächsten Jahre weiter ändern. Nun sei zur vollständigen Verwirrung noch gesagt, daß die diversen "Untergruppen" sich selbstverständlich gegenseitig nicht alle Grün sind & es da teilweise ziemliche Kloppereien unter den verschiedenen Richtungen gibt.

Wenn es um die Frage ob Medizin oder Psychologie geht würde ich übrigens ein Praktikum in einer Einrichtung machen, in der es sowohl Psychologen & Psychiater gibt, dann kann man sich beides mal genauer Anschauen & den Unterschied am Besten rausfinden.

Viel Spaß dabei !
Kolja

Spekulatius
20.10.2003, 07:49
ah. na das erklärt einiges. mhm naja mal schaun, was noch kommt... mich würde psychosomatik am meisten interessieren.. danke kolja

Klene
21.10.2003, 20:35
Ich hab da ma ne Frage!
Wieviele haben einen so guten Numerus Clausus wie es für ein Medizinstudium verlangt wird?
Wie lange wartet man eigentlich auf einen Studiumplatz, wenn man nicht gerade einen Abidurchschnitt von 1,2 hat???
Hat man denn gar keine Chancen mit einem Durchschnitt von zB 2,2?
Befasse mich ja erst seit kurzem mit dem Thema Medizinstudium, aber wie es aussieht werde ich das Soll bestimmt nicht erfüllen können!
Ich denke man braucht doch mehr als einen 1-Durchschnitt!!
DEnn was ist mit Menschenkentnis und der Umgang mit Menschen? Kann man das denn in einem Medizinstudium erlernen? - :-???

:-meinung

Bye

condorito
21.10.2003, 20:42
www.zvs.de steht das meiste drin,auch die NCs....
Psychologie sieht das auch nicht besser aus.

Älgen
21.10.2003, 22:10
Hej !

Ich malwieder.
Menschenkenntnis & Umgang mit Patienten lernt man im Studium sicher nicht, sondern bekommt es meiner Meinung nach wenn überhaupt, dann eher aberzogen (zumindest in HD & erschlagt mich bitte nicht für diese Ansicht, habe das einfach so erlebt).

Was den NC angeht hab' ich mit meinem 2,9 Abi (in B-W, denn auch das Bundesland des Abiturs spielt soweit ich weiß eine Rolle im NC) nach drei Jahren Krankenpflegeausbildung (& dem damals noch obligaten Medizinertest, war glaube ich der letzte oder vorletzte Jahrgang) problemlos einen Studienplatz erhalten; hätte schon nach 2 Jahren anfangen können, hab' mich aber damals dafür entschieden die Ausbildung erst fertig zu machen, mit allem Für & Wider; Menschenkenntnis hab' ich da sicher mehr bekommen, & das nicht nur weil mein Ausbildnungs-KH Deutschlands 3.größte Klapse war ...

Kolja