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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Medizin oder Gymnasiallehramt studieren?



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S.Pearce
26.07.2017, 06:11
Komm ja vor lachen nicht mehr in den Schlaf, die Kassiererin in DE die 3-4000€ verdient würd ich gerne mal sehen.
Meine Mutter ist ausgebildete Einzelhandelskauffrau und bekommt den Mindestlohn. Verdienen würde sie sicher mehr.
Was da unter der Hand noch läuft an "machen Sie mal hier unbezahlt und dort" geht auf keine Kuhhaut, man macht es aber mit weil es in ländlichen Regionen sonst maximal noch Endstation Hartz IV gibt.

3-4000€ für einen Assistenzarzt, einen BERUFSANFÄNGER sind mehr als angemessen, zumindest am Anfang. Ein 6 Jähriges Studium macht ja keinen Experten und das ist vermutlich auch jedem hier klar.. da kann ich auch nicht verdienen wie der OA.

jajaja1234
26.07.2017, 06:24
Schon nicht so schlüssig deine Aussage. Erfahrungsgemäß haben Ärzte, die in der Schweiz arbeiten, fast genausoviel über wie deutsche Ärzte, was zumindest das Gehalt relativiert. Zumal du sicher nicht die ganze Assistenzarztzeit über "nur" 3000 Euro verdienst..
Letztlich kannst du auch als FA hier v.a in der Praxis mit 8-10.000 netto rausgehen, wovon man sehr sehr gut leben kann (Damit wäre man schließlich besser verdienend als 85% aller Deutschen). Würde ich das große Geld machen wollen, hätte ich wohl eher Jura oder BWL studiert..so ist es dann halt Medizin geworden.

Das stimmt einfach nicht, sorry, ich habe in meiner ASsizeit ungefähr 5000 Euro gekriegt (da war der Kurs SFR:EUR noch 1.5:1), Miete war unter 1 k SFR in einer gemütlichen WG, übrig hatte ich etwa 4-5 k SFR jeden Monat. War OK so, was mich stört sind immer noch die Überstunden, die man ja für lau gemacht hat weil man die Welt retten wollen muss. Und der Grund, warum dass die Arbeitgeber damit so dreist umgehen können , sind Leute wie du.
Vlt bist du auch tatsächlich ein super Idealist, gut für dich.
Mir ist meine Zeit allerdings etwas wert, und für umsonst arbeite ich nicht.

Freut mich allerdings, dass FA Löhne dann wieder in Ordnung sind bei euch. Immerhin ein Lichtblick nach 10 Jahren. Die Lage dürfte sich allerdings durch die Leute aus angrenzenden Ländern, die den FA in DE machen und bleiben, in den nächsten Jahren deutlich nach unten verändern.


Komm ja vor lachen nicht mehr in den Schlaf, die Kassiererin in DE die 3-4000€ verdient würd ich gerne mal sehen.

Eher traurig, dass ein praktisch ungelernter in der Schweiz besser verdient als ein Assistenzarzt. Aber die Qualität der deutschen Ärzte geht schon seit einer langen Zeit bergab.

Das kommt halt davon, wenn man in der EU ist.

Feuerblick
26.07.2017, 06:48
Ich frage mich ja, warum Schweizer meinen, in einem Thread, in dem es nun einmal um das deutsche System und nur um dieses geht, rumstänkern zu müssen. Halt dich doch raus, es muss dich doch gar nicht kümmern! Und dich extra dafür (wieder?) anzumelden zeugt entweder von Langeweile oder hoher Trollenergie!

Echinococcus
26.07.2017, 07:17
Kann mich echt nur köstlich amüsieren, dass die Leute, die sich so schlau vorkommen, hier ständig Äpfel mit Birnen vergleichen.
Pure Bruttolöhne von 2 Ländern zu vergleichen ist absoluter Schwachsinn, da Lebens-, Miet- und Lohnnebenkosten komplett unterschiedlich sind.

Wer sich gängige Statistiken anguckt sieht, dass Mediziner zusammen mit Ingenieuren, Juristen und Informatikern an der Spitze des Einstiegsgehaltes liegen. Dienste sind da noch gar nicht enthalten, und wer in den anderen Berufen zu den Top-Bezahlten Leuten gehört muss schließlich auch ganz schön ackern.

https://www.absolventa.de/karriereguide/arbeitsentgelt/einstiegsgehalt

Wer schnell reich werden will, macht eben keine Medizin, das ist doch klar. "Reich" wird man aber als Angestellter sowieso nie. Dafür muss man etwas eigenes schaffen. Das ist dann später mit einer eigenen Praxis in manchen Disziplinen sogar möglich.
Im vergleich zu anderen Disziplinen hat man als Abgänger aber ein garantiertes (!), weit überdurchschnittliches Einkommen bei derzeitiger Jobgarantie und hoffentlich etwas Interesse an seinem Job. Wer auf das Geld der Dienste verzichten kann hat auch die Möglichkeit sich eine Disziplin ohne solche zu suchen. Dann ist der Nettoverdienst etwas geringer, aber die Work/Life Balance eine ganz andere. Ich lebe auch ohne Dienste wirklich gut und weiß ja auch, auf welches Einkommen ich in der Facharztausbildung hinarbeite.

Warum ich mich jetzt mit Leuten im Ausland vergleichen soll, versteh ich nicht. Ich hätte in der Schweiz auch keinen anderen Lebensstandard als hier, nur sehen die Zahlen eben auf dem Papier etwas anders aus. So eine Milchmädchenrechnung...

Und dass unser angeblich Schweizer Troll überhaupt etwas mit dem Arztberuf am Hut hat, bezweifle ich doch stark ;)

Heerestorte
26.07.2017, 07:35
Und dass unser angeblich Schweizer Troll überhaupt etwas mit dem Arztberuf am Hut hat, bezweifle ich doch stark ;)

Ich nicht. Jeder weiß doch, dass es solche Kanarienvögel in allen Berufen und Schichten gibt :-))

S.Pearce
26.07.2017, 08:04
Und dass unser angeblich Schweizer Troll überhaupt etwas mit dem Arztberuf am Hut hat, bezweifle ich doch stark ;)

ich frag mich eher wo die in letzter Zeit alle herkommen.
Ist jetzt locker schon Nummero 3 wo ich mir hier verarscht vorkomme.

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26.07.2017, 09:01
Frust treibt sie hervor - wie Regen die Würmer :-)

@ Gehaltsskalierung Lehramt:
A13-A16 ist ambitioniert, ehrlichweise muss man sagen dass A13z(-A14) das Gros ausmacht. Höher dotierte Stellen sind rar und haben lange Wege bzw. viele Interessenten.
Stellen gibt es am besten via Vitamin B (wenn die Stelle auf den Wunschkandidaten ausgeschrieben wird + zwei Anrufe an die richtige Person erfolgen, ist die Note sekundär), das Referendariat ist hier super wichtig.
[meine Eindrücke als Rektorenkind]

@ Berufswahl:
Lehramt schenkt einem viel Zeit, wenn man sich strukturieren kann und eine Unterrichtsvorbereitung zügig von der Hand geht. "Weichgespülte Herzensmenschen mit bunten Kleidern und Tüchelchen" vertüddeln sich hier aber oft - die Klagen dann auch über Stress. Gehalt ist solide von Anfang an ohne große Spreizung, dafür ermöglicht es solides Leben mit Haus, Auto, Reisen, Hobby.
Gehör und Nervenkostüm sollten eher robust sein, der tägliche "Kampf" muss einem ein bisschen liegen, wenn man seine Vorstellung von Unterricht/Schule durchsetzen möchte. Sonst droht Burn-Out oder man driftet gewollt/ungewollt in eine passive Rolle und unterbreitet nur noch ein "Unterrichtsangebot" und nimmt den einen Schüler noch mit, den anderen nicht mehr... Letzteres frustriert viele, andere haben sich damit gut arrangiert und ziehen immer die gleichen Materialien aus dem Ordner.

Beim Arzt ist die Gehaltsspreizung höher. Gefühlt ist das soz. Prestige auch höher. Arbeitsumfang ist allein dienstbedingt höher (die befreundeten Lehrer verstehen einfach nicht, dass WE bei uns nicht zwingend zur freien Verfügung sind). Niederlassung ist eine attraktive Option. Gefühlt sind unsere Lehrerbekannten etwas früher mit Haus und Kindern am Start und Vereinbarkeit von Arbeit mit Familie/Kind ist deutlich einfacher - wenn das einem wichtig ist, ist Arzt nachteilig.

Grundsätzlich hätte ich mir damals und heute beides vorstellen können.

@ Schweiz: Was interessieren mich Schweizer Verhältnisse?! Ich habe selten so einen ausgeprägten unterschwelligen Nationalismus und Rassismus erlebt, wie dort in einigen Kreisen/Zirkeln üblich ist (das rglm. Kasperltheater mit der Staatsbürgerschaft ist dabei nur die leidlich amüsante Spitze eines großen Eisbergs); wobei in Südafrika, England und Deutschafrika gibt es das auch.

jajaja1234
26.07.2017, 12:58
Es hat schon nen Grund wieso so viele Deutsche hier hin flüchten. Und wenn ihr meint es liegt nicht am Geld, sondern den Frauen, dann muss ich euch enttäuschen.
Wenn man sich die Löhne im Ausland anschaut übrigens, dann hinken sogar wir Schweizer stark hinterher.
Aber redet euch ruhig weiter ein dass alles OK ist und ihr gleich viel verdient wie ein Ingenieur/ITler (lol). Gut, die Löhne in Hightech jobs sind sowieso jenseits im Moment, aber als studierter Arzt mit DEUTSCHEM ABSCHLUSS (das ist doch noch irgendwas wert) darf man ruhig etwas mehr verlangen.


Gute Ärzte haben ihren Preis, und wenn ihr euch für wenig verkauft/zufrieden seid, müsst ihr euch nicht wundern wenn das ausgenutzt wird. Einfach nen Jahr nach Dubai gehen, oder in die USA um zu gucken wies auch laufen kann.


Gefühlt ist das soz. Prestige auch höher.

Gibt halt mittlerweile dieses unterschwellige Denken bei den Leuten : zwar kein Geld, aber immerhin hohes Prestige. Oder das klassische "ich mache es nicht wegen dem Geld" (aber ich könnte, wenn ich wollte). Gekoppelt mit einem naiven Weltverständnis, "Weltverbesserer Glauben" und unglaublicher Dreistigkeit von seitens Arbeitgeber. Muss man sich nur anschauen wie dämlich sich die Leute (angebliche 1er Schüler) hier anstellen mit einfachen Verträgen weil sie zu blauäugig sind. Wäre ich Spitaldirektor, würde ich es genau so ausnutzen. Prestige kann man aber nicht essen und davon kann ich mir auch keine neuen PC Teile kaufen.



Wer sich gängige Statistiken

Keine Ahnung wieso du rumlaberst, wenn du irgendwas halbwegs ordentlich programmieren kannst , und noch dazu dich mit Algorithmen auskennst (das lernt man nur an Unis "richtig", das kann ein Fachhochschulinformatiker nicht), dann kann ich dir noch am gleichen Tag einen Job als Einsteiger finden, der mindestens 7k SFr aufwärts bezahlt. Mit besseren Arbeitszeiten als ein Assistenzarzt. Mit mehr Perks und bezahlter Wohnung. Das ist mit einem Bachelor Abschluss. 3 Jahre. Nicht 10. Gibt auch solche Jobs in Deutschland, das beschränkt sich nicht auf die Schweiz.

Die Zeiten wo man fertige Leute aus der Uni nimmt und denen nix mehr bezahlen muss weil "Praktikum" sind vorbei. Das lässt keiner mehr mit sich machen, der etwas Grips hat. Dass die Unternehmen dass immer noch versuchen und froh sind um jeden, der drauf reinfällt, ist natürlich klar...

Solara
26.07.2017, 13:25
Viele von den geflüchteten kehren komischerweise der Schweiz wieder den Rücken. Warum, wenn es da so toll ist?
Lebenshaltungskosten, Mieten, Kinderbetreuung - alles deutlich teurer. Klar, dann brauch ich auch mehr Gehalt, damit ich dann hinkomme.

Aber jetzt bis eh schon wieder gesperrt, wenn ich das richtig sehe. Auch egal.

Muriel
26.07.2017, 13:29
Schon wieder - das war das Stichwort ;-)

Chip98
28.07.2017, 08:55
Für was hast du dich entschieden?

epeline
31.07.2017, 14:22
Welcher Vollzeit arbeitender Arzt verdient denn nur 3000 brutto inkl. Diensten?

Bluej
01.08.2017, 12:39
Ich habe mal eine Frage ist es realistisch mit 31 den Facharzt zu erreichen, wenn man mit 19 mit dem Studium anfängt oder sollte ich eher einige Jahre mehr für das Studium oder der Assistenzarzt Zeit einplanen?

Muriel
01.08.2017, 13:05
Wenn Du alles durchziehst, dann schaffst du das. Ich habe mit 20 das Studium begonnen und hätte ohne Kinderpause mit 31 den FA gemacht, so war es mit 33.

Solara
01.08.2017, 20:53
Hab auch nicht länger gebraucht.

Bluej
01.08.2017, 21:31
Man angenommen man bleibt in der Klinik, hält man die Schichtarbeit bis zur Rente durch oder gibt es viele Ärzte, die (krankheitsbedingt) früher aus dem Beruf ausscheiden?

Feuerblick
02.08.2017, 04:35
Aus dem Beruf komplett ausscheiden werden wenig Ärzte. Immerhin muss man ja nicht in der Klinik bleiben sondern kann sich niederlassen und ist dann auch die Schichtarbeit bzw. die Dienste los. Die meisten Ärzte, die ich kenne und die niedergelassen sind, arbeiten über das Rentenalter hinaus in ihrer Praxis oder lassen sich nach Praxisabgabe bei Kollegen anstellen ;-)
Sollte man also die Dienste nicht mehr durchhalten, was absolut der Fall sein kann, aber nicht muss, gibt es einen Plan B.

Bluej
02.08.2017, 10:53
Wenn man beispielsweise Chirurg ist, kann man dann auch in einer Arztpraxis arbeiten?

epeline
02.08.2017, 11:18
Komm. Allein diese Frage kann man sich doch mit ein bisschen Recherche selbst beantworten.

SineNomine
06.08.2017, 07:47
Ich fasse es nochmal kurz zusammen:
Tendenziell kann ich mir Lehrer besser vorstellen als Arzt (Mir interessieren natürlich beide Fächer). Jedoch muss ich eine der oben genannten Kombination nehmen, um realistische Chancen auf eine Verbeamtung zu haben.

Irgendwie klingts, als ob Du eher schon beim Abwägen der Rentenansprüche bist. Ist auch in Ordnung, und ich hatte früher auch mal ne Phase in der ich mir tatsächlich solche Gedanken gemacht habe.

Dabei übersieht man aber, dass
a) die Rentenzeit ein im Vergleich zum Arbeitsleben kleinerer Lebensabschnitt ist und man
b) in der Rente auch nicht das nachholen kann, was man ggf. im Leben zuvor verpasst hat und man
c) auch glücklicher ist und wir, wenn einem das Spaß macht, was man tut.

Mit dem Geld bist Du unter dem Strich als Lehrer wahrscheinlich besser dran, es sei denn, Du stirbst vor oder kurz nach Renteneintritt, denn von einem Rentenniveau von über 70% des LETZTEN Gehaltes sind Ärzte trotz eigener Rentenkasse meilenweit entfernt. Und als Lehrer hast Du mehr Flexibilität und weniger Druck im Berufsleben.

Wenn Du Dir beides gleich gut vorstellen kannst, mach Lehrer, aber lieber mit ner Fächerkombination, die Du auch magst, im Zweifel muss man dann halt mal n Jahr oder 2 auf ner Warteliste überbrücken. Toi toi toi ! :)