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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Medizin oder Gymnasiallehramt studieren?



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SineNomine
06.08.2017, 07:54
Freut mich allerdings, dass FA Löhne dann wieder in Ordnung sind bei euch. Immerhin ein Lichtblick nach 10 Jahren. Die Lage dürfte sich allerdings durch die Leute aus angrenzenden Ländern, die den FA in DE machen und bleiben, in den nächsten Jahren deutlich nach unten verändern.

Das betrifft, sofern die Freizügigkeit nicht abgeschafft wird (wie ist da der gegenwärtige Stand?), aber auch die Schweiz. Für Arbeitnehmermärkte wie den unsrigen ist die Arbeitnehmer-Freizügigkeit (oder die schnelle Anerkennung auch außereuropäischer Abschlüsse) freilich ein bißchen ein Schuss ins Knie für Arbeitnehmer, da man Arbeitsbedingungen nicht verbessern muss, solange man genug Arbeitskräfte aus anderen Winkeln der Welt findet, die den Job zu den Bedingungen machen.

Die Crux ist aber, dass die Schweiz am EU-Freizügigkeitsabkommen (noch) mit drinnen hängt, und sofern es da keine gute Lobby gibt und eine Leistung nur per Kennziffer abgerechnet wird (wo dann egal ist, ob die Leistung sprachlich oder fachlich gut ist, hauptsache "erbracht") unsere Eidgenössischen Kollegen sich in der selben Welt bewegen.

angelusmuc
06.08.2017, 08:16
Mit dem Geld bist Du unter dem Strich als Lehrer wahrscheinlich besser dran, es sei denn, Du stirbst vor oder kurz nach Renteneintritt, denn von einem Rentenniveau von über 70% des LETZTEN Gehaltes sind Ärzte trotz eigener Rentenkasse meilenweit entfernt. Und als Lehrer hast Du mehr Flexibilität und weniger Druck im Berufsleben.

Die 70% gibt es nur, wenn man 40 volle Dienstjahre (in Vollzeit) hat. Also bitte nicht pauschalisieren.
Flexibilität ist wohl ein Witz! Sicher, als Frau ist der Wiedereintritt nach Schwangerschaft einfacher, aber man kann nicht kündigen (Pensionsansprüche!) oder einfach mal die Stelle wechseln.

SineNomine
06.08.2017, 09:11
Die 70% gibt es nur, wenn man 40 volle Dienstjahre (in Vollzeit) hat. Also bitte nicht pauschalisieren.
Flexibilität ist wohl ein Witz! Sicher, als Frau ist der Wiedereintritt nach Schwangerschaft einfacher, aber man kann nicht kündigen (Pensionsansprüche!) oder einfach mal die Stelle wechseln.

Wir reden über verschiedene Arten der Flexibilität. Ich meinte damit die flexible Zeiteinteilung. Ob ein Lehrer seine Korrekturen nachmittags im Lehrerzimmer oder am See macht, das steht ihm völlig frei. Ob er die um 14:30 nach der Heimkehr nach Hause macht oder um 21 Uhr nach seiner Lieblingsserie, ist auch ihm überlassen.

Und von wegen Pensionsansprüche ... ist nicht direkt vergleichbar, aber wenn ich meinen Job jetzt kündige und einen anderen antrete, muss der Arbeitgeber nachweisen, dass für den Job zwingend die Eigenschaft als Arzt vorhanden ist, sonst muss ich statt in die Ärzteversorgung in die normale Rentenversicherung. Trifft uns schon auch, auch wenn eine Übertragung von Pensionsansprüchen an die Rentenversicherung noch mehr schmerzt.

Teilzeitmodelle, Auszeiten, Politikbetrieb etc. sind wiederum alle im Beamtenverhältnis deutlich einfacher.

katrina-elisa
17.10.2017, 08:12
@bluej

Ich gebe allen recht, die hier Argumente für oder gegen Lehrer geschrieben haben. Geld ist sicher in Ordnung, Korrekturen kann man sich einteilen und es ist sicher auch halbwegs gut mit Familie zu vereinbaren.

Vergiss aber nicht, dass du am Tag 6 Stunden vor junge Menschen stehst, die in 99 % der Fällen überhaupt keine Lust auf das haben, was du ihnen erzählst. Man fühlt sich ständig, als stünde man auf einer Bühne und müsste eine Show abziehen.

Hinzu kommt, dass die Kinder einfach immer frecher werden, oft kann man ihnen mit nichts "drohen", ihnen ist alles egal, die Eltern, die Direktorin, die Noten… Man hat meist eher eine Erzieher-Rolle als eine Lehrer-Rolle.
Keiner ist einem dankbar, und man hat den Großteil des Tages keine würdigen Gesprächspartner. Sollte man auch bedenken, bei allen Vorteilen, die der Lehrerberuf hat.

Solara
17.10.2017, 08:39
Ist kein großer Unterschied zu den Patienten.

katrina-elisa
17.10.2017, 09:18
Ist kein großer Unterschied zu den Patienten.

Doch, weil man die nicht jeden Tag hat und man die quasi "nicht kennt". Mit Kindern hockst du eventuell Jahr aufeinander.... und wenn ein krankes Kind in der Ambulanz rotzfrech ist, kannst du dir eher mal deinen Teil denken, es ist ja eh bald wieder weg und im Endeffekt will es was von dir, nämlich, dass du es wieder gesund machst. Wenn Kinder in der Schule dich blöd anreden, womöglich auch in Gruppen, weißt du trotzdem genau, dass du sie morgen wieder siehst, und übermorgen, und über-übermorgen, wenn nicht grad Wochenende ist. Und du bist mit denen allein im Raum, für 50 Minuten. Also so direkt vergleichen kann man das auf lange Frist mMn nicht.

Coxy-Baby
17.10.2017, 09:31
Doch das gibts auch alles bei Patienten, je nach Fachrichtung liegen die auch mal länger da oder kommen regelmässig wieder und haben dann auch gerne noch eine Handvoll nervende/agressive Angehörige,....

Solara
17.10.2017, 10:50
Doch das gibts auch alles bei Patienten, je nach Fachrichtung liegen die auch mal länger da oder kommen regelmässig wieder und haben dann auch gerne noch eine Handvoll nervende/agressive Angehörige,....

Exakt.

Philip_MHH
17.10.2017, 10:59
naja und wenn die Kinder nichts lernen wollen..so. what...bekommen sie halt ihre 6 und gut ist..

angelusmuc
17.10.2017, 15:35
naja und wenn die Kinder nichts lernen wollen..so. what...bekommen sie halt ihre 6 und gut ist..

:troest::scotty:

Atana
17.10.2017, 18:43
naja und wenn die Kinder nichts lernen wollen..so. what...bekommen sie halt ihre 6 und gut ist..

Gott sei Dank, dass du kein Lehrer bist :-))



Hinzu kommt, dass die Kinder einfach immer frecher werden, oft kann man ihnen mit nichts "drohen", ihnen ist alles egal, die Eltern, die Direktorin, die Noten… Man hat meist eher eine Erzieher-Rolle als eine Lehrer-Rolle.
Keiner ist einem dankbar, und man hat den Großteil des Tages keine würdigen Gesprächspartner. Sollte man auch bedenken, bei allen Vorteilen, die der Lehrerberuf hat.

Die waren schon immer so frech.
Außerdem ist man ja nicht nur mit unmotivierten Kinder in einem Raum. Es gibt locker 1/4, die sich wirklich bemühen. Sei es durch den Druck von Zuhause oder eben eigenes Interesse. In der Oberstufe sind es dann nochmal viel mehr, da die Themen - zumindest in mancher Fächern - spannender werden und immer mehr Leute selbst wissen, dass sie sich anstrengen müssen, um gute Noten zu bekommen

AryaStark
23.10.2017, 13:58
Ich hab damals auch mal kurz überlegt, Lehramt zu machen. Wollte auf jeden Fall mit Kindern arbeiten, und da sind sowohl Lehrerin als auch Kinderärztin erstmal logische Überlegungen.

Warum ich mir Lehramt dann recht schnell aus dem Kopf geschlagen habe:

Da stehst du vor ca. 25 - 30 Kindern. Um das "bändigen" zu können, braucht es meines Erachtens nach eine enorme Durchsetzungskraft. Insbesondere als kleine Frau mit hoher Stimme braucht es noch mehr davon. Ich bin durchaus selbstbewusst, aber auf diesen täglichen Kampf und Krampf hatte ich eindeutig keine Lust.

Als Kinderarzt hat man in der Regel EIN (1) Kind vor sich. Gelegentlich auch mal Geschwister. Dazu halt noch die Eltern. Das sind deutlich weniger Personen, die man gleichzeitig "bändigen" können muss *gefaelltmir* zumal man, wie schon gesagt, Patienten ja meist nicht ständig, sondern nur kurze Zeit sieht. Und in Niederlassung kann man meines Wissen nach besonders "non-compliante" Patienten ja auch bitten, sich einen anderen Arzt zu suchen. In der Klinik natürlich eher schlecht möglich.